Monat: Oktober 2011

Steuersatz beim Rennrad richtig einstellen

Eines der wichtigsten Bauteile an einem Fahrrad ist das Steuerkopflager (auch Steuerlager, Steuersatz oder Lenkkopflager genannt). Ist die Vorspannung des Steuersatzes zu hoch oder auch zu gering, dann kann das zu gefährlichen Fahrsituationen führen. Bei zu losem Steuersatz treten Fahrwerksunruhen auf, bei zu großer Vorspannung betätigt sich die Lenkung schwergängig und reagiert nicht mehr spontan.

Feststellen kann man beide Fehleinstellungen durch einfache Versuche.
Ist der Lenkkopf zu fest, dann lässt sich das nachweisen, indem man die Front des Rades leicht anhebt, das Vorderrad links oder rechts neben der Geradeausfahrposition loslässt. Schwingt die Lenkung gegen den Anschlag, die Lenkung lenkt voll ein, dann passt es. Sollte dies nicht der Fall sein, dann muss die Freigängigkeit hergestellt werden. Um den Lenker frei laufen zu lassen, dürfen natürlich die Bowdenzüge nicht zu sehr auf Spannung  sein, das bremst diesen Vorgang. Mehr dazu gleich.

Sollte das Lenkkopflager zu lose sein, dann lässt sich das erspüren, indem man die Vorderradbremse gezogen hält und das Fahrrad leicht am Lenker abwechselnd  nach vorn und hinten bewegt. Dabei mit den Fingern der anderen Hand leicht den oberen Lenkkopfbereich umgreifen, und wenn Spiel fühlbar ist, dann muss das Lager nachgezogen werden.

Und so funktioniert’s:

Das brauchen Sie

Inbusschlüssel, am besten für Ratsche Drehmomentschlüssel klein (5-20 Nm) Für Gewinde-Steuersatz: Gabelschlüssel je nach Kronmutter-Schlüsselweite 40, 36 oder 32 Millimeter (evtl. Gabelweite 1 1/4, 1 1/8 oder 1 Zoll).

Let’s go:

Lösen Sie die Schrauben der Ahead-Kappe…

…und die der Schaftklemmung des Lenkervorbaus.

Sicherheitscheck! Nehmen sie die Ahead-Kappe ab und überprüfen Sie, wie tief der Gabelschaft in der Vorbauklemmung sitzt. Der Klemmbereich der oberen Schraube sollte den Gabelschaft  mindestens bis zur Hälfte umfassen. Kein Spiel mehr?  Stellen Sie das Vorderrad wieder auf den Boden und verfahren Sie wie  im Begleittext beschrieben.

Die Ahead-Kappen-Schraube um zirka 1/16-1/8 Umdrehungen nachziehen, um sie zu verspannen wie beim Kontern von Schrauben. Die Schrauben des Vorbaus mit passendem Drehmoment anziehen (meistens zwischen fünf und acht Newtonmeter) und noch einmal nachziehen. Genügend Freilauf? Heben Sie dafür das Vorderrad an und verfahren Sie, wie  im Begleittext beschrieben..

Vorbau gerade ausrichten, Klemmschrauben leicht anziehen, die Ausrichtung des Vorbaus noch einmal überprüfen und gegebenenfalls nachkorrigieren.
Setzen Sie die Ahead-Kappe wieder auf und ziehen Sie die Schraube so weit an, bis kein Spiel mehr zu spüren aber auch genügend Freilauf sichergestellt ist.

Steuersätze mit Gewinde – Uns gibt es auch noch!

Bei Steuersätzen mit Gewinde, bekannt von älteren Fahrrädern, ist die Vorgehensweise bis auf Punkt 3 dieselbe. Lediglich das Vorspannen des Lagers erfolgt über die untere der beiden Kronmuttern. Mit der oberen wird dann die untere gekontert. Beim Einstellen des Lenkkopflagers sollte mit erhöhter Sorgfalt gearbeitet werden und das Endergebnis dringlichst noch einmal überprüft werden.