Monat: März 2016

Test: Rollentrainer Tacx NEO SMART T2800

Leisekraft

Das Paket von Tacx ist schwer. Der neue Trainer NEO Smart wiegt 21 Kilogramm. Ihn zu transportieren ist nicht ganz einfach. Auch wenn die Standfüße zunächst noch angelegt sind. Der Aufbau gelingt schnell. Eine Kassette ist nicht im Lieferumfang enthalten. Der Rotor ist für alle neun-, zehn- und elffach Kassetten von Shimano und Sram und viele von Campagnolo geeignet. Die Optik des NEO ist modern und clean, auch passend für das Wohnzimmer. Der Stand ist sehr sicher und stabil.

Die Technik

Der Neo enthält kein Getriebe. Er hat weder Rollen noch ein Schwungrad. Das heißt automatisch: Weniger Mechanik, die Geräusche produzieren oder verschleißen kann. Der Tret-Widerstand wird über Elektromagnete justiert. Im Inneren des NEO kreisen 32 Magnete um 30 Spulen. Laut Tacx ist es mit dem NEO möglich auch bei sehr geringen Tretgeschwindigkeiten bis zu 2.200 Watt Widerstand zu erreichen – und so Anstiege mit bis zu 25 Prozent Steigung zu simulieren. Der NEO kommuniziert über ANT+ und Bluetooth Smart, somit können die meisten Powermeter oder GPS-Geräte genauso mit ihm verbunden werden wie Smartphones oder Tablets. Die Leistungs- und Trittfrequenzwerte berechnet der Tacx-Computer automatisch ohne weitere Sensoren.

Das Training

Das Hinterrad aus dem Renner bauen, die Kette einfädeln, Hinterbau im Schnellspanner befestigen – fertig. Vor dem Start sollte man sich die kostenlose Tacx Cycling-App – für iOS oder Android – herunterladen. Natürlich kann man auch mit dem NEO Smart „reale“ Strecken virtuell abfahren oder gegen Gegner antreten. Schon nach zwei Minuten Training auf dem NEO spürt man: Das Fahrgefühl ist anders. Auch anders als auf anderen hochpreisigen „Smart-Trainern“. Geht es auf der virtuellen Strecke bergab, verringert der Trainer nicht nur den Tretwiderstand, er „schiebt an“. Selbst der Freilauf produziert mit der Geschwindigkeit ansteigende Geräusche, das von realen Abfahrten vertraute mechanische Surren.

Im unteren vorderen Bereich strahlen während des Trainings verschiedene Lichter, je nach Intensität, blau, rot oder lila. Das ist eine nette Spielerei, die aber in der Regel nach ein paar Trainingseinheiten in Vergessenheit gerät. Der Widerstand ist etwa per App nach der Wattanzahl, nach der virtuellen Strecke oder der Herzfrequenz steuerbar. Intensive Intervalle – etwa Antritte aus dem Stand – fühlen sich recht natürlich an. Auch beim Fahren im Wiegetritt oder „Zielsprints“ vermittelte der NEO ein tolles Fahrgefühl.

Fazit

Der NEO Smart ist ein großes Investment, preislich macht Tacx mit dem Trainer eine Ansage. Doch die Qualität und das Fahrgefühl stimmen, beides ist auf sehr hohem Niveau. Zudem ist der NEO einer der, wenn nicht der leiseste Trainer, den wir je getestet haben.
Preis: 1.399 Euro

Zusammenfassung
+ Fahrgefühl
+ enormer Widerstand, alle Trainingsformen
+ Geräuscharm
– Transport
– Preis