Monat: September 2016

GPS-Tachos im Test: Garmin Edge 520

Das Gesamtpaket des EDGE 520 ist beeindruckend. Mit dem Tacho bekommt man drei verschiedene Halterungen (unter anderem eine Aero-Zentral-Halterung), so dass man den Tacho problemlos an mehr als einem Rad montieren kann. Zudem enthält das ANT+-Bundle einen Pulsmesser sowie einen Speed- und Trittfrequenzsensor. Das Interessante an den beiden Sensoren ist, dass sie ohne Geber-Magnet montiert werden. Somit können auch diese problemlos von Rad zu Rad gewechselt werden. Weiterhin ist der 520 auch mit Wattmessung und Shimano Di2 kompatibel. Ist das Handy bei der Fahrt dabei, können etliche Live-Funktionen genutzt werden. Wer sich zum Beispiel eine Wetter-App auf den Tacho übertragen hat, kann während der Fahrt die Wetteraussichten abrufen. Natürlich verfügt das Gerät in diesem Zustand auch über Smart Notifications. Via Bluetooth werden gefahrene Strecken und Kilometer sofort an die Garmin Connect-App übertragen. Auch das funktioniert hervorragend. Ein Upload zu Strava ist ebenfalls möglich. Ein großer Schwachpunkt des ansonsten hervorragenden Geräts ist allerdings die rudimentäre Karte. Sie ist eigentlich nicht zu gebrauchen. Touren können auch nicht abgefahren werden. Insgesamt ist der 520 zwar schon relativ teuer, aber in Sachen Konnektivität, Innovation und Datenauswertung nur schwer zu schlagen.

Fazit: Sehr gute Ausstattung. Kaum Schwächen.

Bewertung: *****

RennRad Ausgabe 6/2018

Daten

  • Preis: 309,00 Euro (nur Tacho, inkl. Sensoren-Bundle 389,00 Euro)
  • Gewicht: 64 Gramm
  • Facts: Farb-Display (4,7×3,6), Hintergrundbeleuchtung, 6 Bedientasten, spritzwassergeschützt (IPX7), USB-Anschluss, App Store Garmin Connect IQ
  • Funk-Standards: GPS, Bluetooth, ANT+
  • Karten/Routing: ja/nein
  • Web-Plattform und App: Garmin Connect, zur Konfiguration: Garmin Express
  • Stärken: Bedienung, umfangreiche Funktionsliste, sehr gutes GPS-Modul
  • Schwächen: Karte
  • Bezug: Garmin

Abnehmen für Sportler: Richtige Ernährung ohne Leistungsverlust

In den vergangenen Jahren dreht sich die Debatte im Zusammenhang mit „Sport und Abnehmen“ fast immer um ein Thema: die Kohlenhydratreduktion. Jahrzehntelang galt das Fett als Bösewicht unter den Energieträgern der Nahrung – heute sind es die „Carbs“. In einer aktuellen Studie, die im renommierten Journal of Applied Physiology erschien, wurden die Effekte einer Low-Carb- und einer High-Carb-Diät auf die Leistung verglichen.

Fettstoffwechsel: Welchen Einfluss hat Fett auf die Leistung?

Kohlenhydrate: Neue Erkenntnisse

Die Studie ist wegen mehrerer Faktoren einzigartig und aussagekräftig. Denn es wurde zuvor bereits oft gezeigt, dass eine kohlenhydratarme Ernährung schnell zu verminderten Glykogenspeichern führt, was die Leistung reduzieren kann. Um dem entgegenzuwirken nahmen die Probanden dieser Studie am 6. Tag der Diät einen hohen Anteil Kohlenhydrate zu sich. Auch das Studiendesign selbst war neu: Es wurde nicht nur die Ausdauerleistung untersucht, sondern auch die anaerobe Leistungsfähigkeit.

Konkret absolvierten die Sportler ein 100 Kilometer langes Zeitfahren. Unterwegs wurden zudem zwei „All Out“, also mit 100-prozentiger Intensität gefahrene Intervalle gemessen. Jeder Athlet musste zwei Tests absolvieren, nach jeder der beiden Diät-Formen. Die eine war durch einen hohen Kohlenhydratanteil von 68 Prozent definiert, die andere durch einen hohen Fettanteil von 68 Prozent. Auf sechs Tage dieser Diäten folgte je ein Carbo-Loading-Tag, Zeitfahren wurden je vor und nach jedem Diät-Zyklus gefahren. Während des Zyklus wurden zudem zwei Messungen des Fettmetabolismus durchgeführt.

Was sind Superfoods?

Das Ergebnis: Wie erwartet führte die kohlenhydratarme Ernährung zu einer erhöhten Fettoxidation während der Belastung. Dieser Effekt blieb auch nach dem Carboloading vorhanden. Die Zeitfahrleistungen nach den beiden Diäten zeigten keine signifikanten Unterschiede – nach der fettreichen Diät waren sie durchschnittlich etwas schlechter. Jedoch war die Leistung bei dem Ein-Kilometer-Intervall unter der Low-Carb-Bedingung signifikant schlechter. Die in dem Vier-Kilometer-Intervall war tendenziell schlechter.

Low-Carb-Diät stellt Risiko dar

Demnach führen die aktuell so beliebten „Low Carb, high fat“-Diäten bei Sportlern zu positiven Adaptionen des Fettstoffwechsels, jedoch ist daraus meist – dies gilt für den Großteil der Studien – keine signifikante Leistungsverbesserung abzuleiten. Die Leistung bei kurzen, hochintensiven Intervallen wurde dagegen klar beeinträchtigt.

Radsportler, die eine solche Ernährungsform während der Saison anwenden, gehen damit das Risiko ein, die eigene Leistungsfähigkeit zu schmälern. Ernährungswissenschaftler Jürg Hösli, den wir in RennRad bereits zu diesem Thema interviewt hatten, warnt sogar vor Gesundheitsrisiken. In Phasen intensiven Trainings oder Wettkampfperioden sei eine ausreichende Versorgung mit Kohlenhydraten alternativlos. Ansonsten könnten Entzündungsprozesse entstehen, die etwa zu Lungenproblemen führen könnten. Das ganze Interview finden Sie hier.

Hungerast als Gefahr: Ernährungsstrategien im Radsport

Ernährung: Geduld als oberste Maxime

Gerade beim Thema Ernährung gilt: Folge keinen Trends. Niemals. Einst war es Trennkost, dann kam Atkins, heute ist Paleo groß in Mode. Dies bedeutet: Man soll essen, was man in der Altsteinzeit aß. Fleisch, Fisch, Eier, Obst, Gemüse. Kein Brot, keine Nudeln, keine Milch, kein Zucker. Die Behauptung, dass diese „moderne“ Nahrung nicht verträglich sei, ist längst widerlegt. Letztlich ist auch Paleo eine Art der „Low-Carb“-Diät -und alle Diäten bergen dieselben Risiken: bei zu starken Kalorieneinsparungen ist der Jojo-Effekt vorprogrammiert.

Nahrungsergänzungsmittel: Energieriegel, Gels und Getränkepulver im Test

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Abnehmen: Tipps

  • Nüchtern Trainieren: Zum Ketogenen Training, also dem Trainieren auf nüchternen Magen, gibt es widersprüchliche Studienergebnisse. Viel spricht dafür, diese Trainingsart nicht zu häufig einzusetzen und dabei im extensiven beziehungsweise Grundlagenbereich zu bleiben. In einer Studie japanischer Forscher aus 2015 wurde festgestellt, dass das Nüchterntraining vor dem Frühstück – 60 Minuten mit einer Intensität von 50 Prozent der maximalen Sauerstoffaufnahme – die Fettoxidation für 24 Stunden steigerte. Grund: Vor dem Frühstück ist der Insulinspiegel noch niedrig. Einige Studien – auch mit Radfahrern, wie etwa die der Universität Birmingham – deuten darauf hin, dass die Muskeln dann mehr Fettsäuren verbrennen.
  • Proteine: Essenziell wichtig für Sportler ist es, in Trainingsphasen auf eine ausreichende Proteinversorgung zu achten, ganz besonders, wenn man Gewicht verlieren will. Denn Proteine sind die Voraussetzung, um einen Muskelabbau zu vermeiden. Gerade nach dem Sport sind proteinreiche Recoveryshakes oder auch Schokoladenmilch zu empfehlen. Ein Standardwert sind rund 25 Gramm Proteine. Es gilt, das richtige Protein zuzuführen: Molkeneiweiß kann der Körper rund 40 Prozent schneller verwerten als Soja- oder Weizeneiweiß. Soja kann zudem zu Entzündungsreaktionen im Körper führen und sollte demnach möglichst vermieden werden (wichtig für Vegetarier). Quellen hochwertigen Proteins sind etwa: Eier, Lachs, Hüttenkäse, Rindfleisch, Griechischer Joghurt, Sardinen, Geflügelfleisch, Nüsse und Pistazien, Quinoa.
  • Ballaststoffe: Ein weiterer Tipp ist, auf eine hohe Ballaststoffzufuhr zu achten. Ballaststoffe sorgen für ein anhaltendes Sättigungsgefühl.
  • Hochintensive Intervalle: Dass es immer nur „Fettverbrennungstraining“ sein muss, ist eine Binsenweisheit. In einer Studie, die im Journal of Sports Medicine and Physical Fitness, veröffentlicht wurde, erwies sich die HIIT-Methode ‒ kurze, hochintensive Intervalle – dem längeren aeroben Grundlagentraining als überlegen: Die Probanden der HIIT-Gruppe verloren deutlich mehr Körperfett, die respiratorische Fitness nahm bei beiden Gruppen im selben Maße zu. Trainingsbeispiel: acht Mal 20 Sekunden mit 100 Prozent Intensität Sprint-Intervalle, dazwischen je zehn Sekunden Pause.

Test: Canyon Ultimate CF SL 9.0 Team

Das Replika-Rad des spanischen Movistar Teams basiert auf dem preisgünstigeren Ultimate-CF-SL-Modell. Bei diesem verwendet Canyon Carbonfasern, die das Rad minimal schwerer machen als das Top-Modell. Trotzdem wiegt der Rahmen weniger als 1000 Gramm (Größe M). Die Geometrie gibt Canyon als sportlich an. Umso überraschter waren unsere Tester. Auf dem Ultimate CF SL 9.0 Team sitzt man keinesfalls gestreckt, sondern eher bequem. Bei Antritten und Bergauf-Fahrten agiert das Canyon spritzig.

Gleichzeitig aber vermittelt das Rad seinem Fahrer einen überraschend komfortablen Eindruck. Dafür verantwortlich sind der spürbare Flex der hauseigenen VCLS-Sattelstütze, die Vollcarbongabel sowie die 25 Millimeter breiten Continental-Reifen. Der bequeme Fizik Antares Sattel und das in Teamfarben gehaltene Lizard Skins-Gel-Lenkerband verstärken diesen Eindruck. Das Ultimate CF SL 9.0 Team ist deshalb prädestiniert für einen Alpenmarathon oder längere Trainingsausfahrten.

Auf Abfahrten reagieren die Campagnolo-Chorus-Bremsen hervorragend und giftig, die Schaltung ist gewohnt knackig. Die steifen und hochwertigen Eurus-Laufräder von Campagnolo sind alltagstauglich und fallen unter anderem durch das eigenwillige Einspeichmuster am Hinterrad auf. Sie machen das Ultimate zu einem stimmigen Angebot. Fazit: Ein Racebike muss nicht teuer sein. Canyon liefert den Beweis.

Preis: 2899 Euro

Fazit

Das Canyon ist ein Replikarad mit sehr ansprechendem Preis-Leistungsverhältnis und guten Allround-Eigenschaften. Auch die Campagnolo-Komponenten überzeugen.

Teile & Geometrie

Gewicht: 6,9 kg

Rahmen: Carbon

Größe: XS, S, M, L, XL, XXL, XXXL

Gabel: Vollcarbon

Steuersatz: Acros

Schaltgruppe: Campagnolo Chorus

Laufräder: Campagnolo Eurus

Reifen: Continental GP 4000SII, 23/25 mm

Lenker/Vorbau: Canyon H17/Canyon V13

Stütze: Canyon S13 VCLS CF, 27,2 mm

Sattel: Fizik Antares R5