Monat: Februar 2018

Mit dem Rennrad in Tirol: Berge, Rennen, Natur

Rennradfahren in Tirol

So nah, so weit

Wer Tirol nicht kennt und diese fünf Buchstaben hört oder liest, der denkt an: Berge. Wer in Tirol war und sich erinnert, der denkt an: Berge – und so viel mehr. Doch er denkt nicht nur. Sondern fühlt – die brennenden Muskeln beim Bergauffahren mit dem Rennrad, die weiten Ausblicke und den kühlen Wind auf der Passhöhe, die Wärme der Gaststuben, die Süße des Kaiserschmarrns. Tirol liegt im Zentrum der Alpen – und 2018 auch im Zentrum der Radsport-Welt. Das pulsierende Herz: Innsbruck und seine Umgebung.

Ursprünglich, traditionell und naturverbunden. Das Alpbachtal Seenland begeistert.

In und um Innsbruck lassen sich viele Höhenmeter auf dem Rennrad sammeln.

Das Lüsenstal ist nur wenige Kilometer von Innsbruck entfernt - und noch ein Geheimtipp.

Alpines Flair und Großstadtkulisse: Das ist Innsbruck.

Das Kufsteinerland ist das Tor zu den Bergen.

Spektakuläre Panoramastraßen und die Berggipfel der Dolomiten in Sichtweite. Das ist Osttirol.

Rennradfahren in Tirol

Es ist die wohl schönste Sackgasse Tirols: Das Lüsenstal oberhalb von Innsbruck.

„Ich bin sehr viel in der Welt unterwegs, habe viele Regionen und Länder gesehen, aber meine Heimat Tirol bleibt für mich einzigartig – und in Sachen Gastfreundschaft, Infrastruktur, Hotellerie und Schönheit unübertroffen.“   Stefan Denifl, Radprofi

Radsportler-Herzen schlagen höher

Tirol war schon immer ein Sport-Land. Doch es ist auch so viel mehr. Es ist das Herz der Alpen. Jeder kann hier mit dem Rennrad – auf kleinem Raum – finden, was er sucht. Das, was sein Herz höher schlagen lässt. Ob in der Stadt, im Dorf, auf dem Berg. In Tirol liegen zwischen Stadt und Gebirge, zwischen Trubel und Naturerlebnis nur wenige Meter. Und viele Höhenmeter. Sofern man dies will. Einsamkeit, Natur, uralte Berghütten, klare Seen, gemütliche Städte, steile Anstiege, schnelle Abfahrten, das Wow-Erleben, das Gefühl des Flows, des völligen Aufgehens in dem Moment. Des Eins-Seins mit sich und der Umgebung. Tirol mit dem Rennrad ist für Viele so nahe – und bietet dennoch eine solche Weite. Die Regionen Osttirol, Alpbachtal Seenland, Kufsteinerland und Innsbruck lassen die Herzen von Radsportlern höherschlagen.

Mehr Info zu Rennradtouren in Tirol: www.tirol.at/rennrad

Das 16-seitige Sonderheft liegt der RennRad-Ausgabe 3/2018 bei.

RennRad-Leser-Award: Die besten Produkte des Jahres 2017

Hier möchten wir Ihnen die Ergebnisse unserer großen Umfrage vorstellen. Und mit ihnen die jeweils drei besten Rennräder in den drei Kategorien: Race, Komfort und Preis-Leistung. Im Vorfeld hatten wir mithilfe unserer Testergebnisse sowie des Feedbacks von Elitefahrern eine Vorauswahl von je 20 Modellen pro Kategorie erstellt. Jedoch konnten die Teilnehmer auch selbst Vorschläge machen. Die Ergebnisse sind demnach wirklich repräsentativ – und werden im Gegensatz zu anderen Preisen nicht von intransparenten „Fachjurys“ vergeben, sondern von jenen, die wirklich zählen: den Rennradfahrern.

Die Besten des Jahres

Neben den Rädern, die mit dem RennRad-Award prämiert werden, stellen wir in unserem Sonderheft (siehe RennRad 9/2017 – HIER BESTELLEN) auch weitere Top-Räder dieser Saison vor: Nämlich jene Modelle, die in unseren Vergleichstests zu den besten zählten. Die Testsieger und jene, die einen unserer begehrten Kauf-, Race- oder Preis-Leistungs-Tipps bekommen haben. Wir hoffen, Ihnen hiermit einen Überblick über den sich immer weiter ausdifferenzierenden Rennradmarkt geben, und vielleicht bei der einen oder anderen Kaufentscheidung helfen zu können

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Test: Zehn Rennräder zwischen 1999 und 4299 Euro

Rennräder zwischen 1999 und 4299 Euro im Test

Emotion versus Verstand – so lautet meist das Duell, das im Gehirn eines potenziellen Rennrad-Käufers abläuft. Es geht um Fragen wie: Wie wichtig ist mir das Design – im Vergleich zur Ausstattung? Wie wichtig ist der Firmenname – in Relation zum Gewicht? Wie wichtig ist die Lackierung – im Verhältnis zum Preis? Ein Rennrad ist für die Meisten mehr als ein Alltagsgegenstand, viel mehr als ein Sportgerät. Es ist ein Zeugnis der Sport-Leidenschaft, ein Image-Produkt, ein Statement, und auch ein Design-Objekt.

Die Preis-Leistung ist entscheidend

Außer für die wenigen, für die der Preis kaum eine Rolle spielt, ist eines der wichtigsten, wenn nicht das wichtigste Kaufkriterium jedoch: das Preis-Leistungsverhältnis. Dieses spielte auch bei der Auswahl unseres Testfeldes eine große Rolle. In diesem Test ist quasi, ganz grob und vereinfachend gesagt, das Äquivalent der motorisierten VW-Golf-Klasse vertreten: die Bestseller ausgewählter Hersteller. Eine weitere Gemeinsamkeit der Testräder ist ihre Sportlichkeit.

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Disc vs. Felgenbremse

Um die Vergleichbarkeit besser zu gewährleisten, wurde vor allem auf sportiv ausgelegte Rennradmodelle zurückgegriffen. Angesichts des sich immer weiter ausdifferenzierenden Rennradmarktes wird auch die Testauswahl immer schwieriger. So gibt es auch in diesem Testfeld große Unterschiede, etwa bei den Bremssystemen: Im Testfeld sind sowohl Räder mit Felgen- als auch solche mit Scheibenbremsen vertreten. Natürlich erschwert dieses Nebeneinander unterschiedlicher Systeme auch uns Testern das objektive Vergleichen. Doch der Markt steuert immer mehr Richtung Disc – somit müssen solche Räder in einen Bestseller-Test mit aufgenommen werden. Die Preisrange der Testmodelle reicht von 1999 bis 4299 Euro. Jenes günstigste Rad, das Giant TCR Advanced 1 Ltd, bietet mit seiner Ultegra-Vollausstattung und seinen rund 7,6 Kilogramm Gewicht viel fürs Geld.

Sportlich vs. komfortabel

Das sehr sportliche Fahrverhalten kann mit dem viel teurerer Modelle mithalten. Ein Exot im Testfeld ist das Poison Thallium: Sein Herzstück, der Rahmen, ist aus Titan. Es vereint demnach eine zeitlos-klassische Optik, einen extrem haltbaren Rahmen und moderne Komponenten, wie etwa die Flatmount-Scheibenbremsen mit 160er Discs. Die Vor- und Nachteile von Discs am Rennrad sollen an dieser Stelle kein Thema sein, diese haben wir schon oft ausführlich dargelegt – zum Beispiel in unserem Ratgeber Disc.

Die Ultegra-Klasse

An fast allen getesteten Rädern kommt Shimanos Ultegra-Gruppe zum Einsatz – an allen bis auf einem: dem B’Twin Ultra CF 940. Es ist das Topmodell des Sport-Warenhaus-Riesen Decathlon. Zwar fielen unseren Testern auch kleine Schwächen auf, aber in Sachen Preis-Leistung könnte das Rad eine Überlegung wert sein. Gleiches gilt auch für das Canyon Endurace: Es vereint Sportlichkeit mit einem sehr hohen Fahrkomfort. Das „zweitteuerste“ Rad des Testfeldes, das Specialized Tarmac, ist hingegen ein extrem agiler Racer. Generell waren wir – in den meisten Fällen – von der Fahrperformance, vor allem vom Handling der Räder, positiv angetan. Fest steht: Die Auswahl in der „Golf-Klasse“ der Rennräder ist enorm.

Den gesamten Test lesen Sie in der Ausgabe 3/2018. Alle Inhalte finden Sie hier.

Im Test: Canyon Endurace CF SL Disc 8.0 SL - Preis: 2999 Euro

Im Test: Cube Agree C62 SLT Disc - Preis: 3399 Euro

Im Test: Ultra 940 CF Dura Ace - Preis: 3799 Euro

Im Test: Fuji SL LTD 2018 - Preis: 2199 Euro

Im Test: Giant TCR Advanced 1 LTD - Preis: 1999 Euro

Im Test: Müsing Ranger - Preis: 2160 Euro

Im Test: Poison Thallium Ultegra - Preis 4299 Euro

Im Test: Rose Team GF 4 Disc - Preis: 3099 Euro

Im Test: Specialized Tarmac SL6 Expert - Preis: 3999 Euro

Im Test: Storck Aerfast Comp G2 Ultegra - Preis: Ab 2999 Euro

Im Test: 20 Cyclocrosser der Saison

Zwanzig Räder – alle Preisklassen: Cyclocrosser, die idealen Untersätze für den abwechslungsreichen Spaß abseits geteerter Wege haben wir ausgiebig getestet. Von den etablierten Versendern Canyon und Rose, über Fachhandelsmarken wie Cube, bis hin zu kleinsten Manufakturen wie Gunsha oder Rennstahl war alles vertreten. Dass namhafte Cross-Hersteller wie Stevens oder Ridley aufgrund von Lieferengpässen absagen mussten, mindert die Qualität des Testfeldes keineswegs. Auch die Kleinen zeigen, was sie können – und überzeugen mit Service, Beratung und Fachkenntnis.

Details

Die Mehrheit der Räder kennzeichnen stark profilierte Reifen, großvolumige Rohrdurchmesser und schlammtaugliche Einfach-Übersetzungen: Material fürs Grobe. Fast zu schade fürs Gelände ist das Storck T.I.X. Mit seiner edlen Ausstattung und einem Preis von mehr als 8.000 Euro gibt es eine gewisse Hemmschwelle, das T.I.X. mit Schwung durch das nächste Schlammloch zu jagen. Es zeigt aber, was möglich ist. Wer nicht bereit ist, so viel Geld in einen Crosser zu stecken, kommt mit günstigeren Modellen dennoch voll auf seine Kosten. Teils echte Crosser mit Renngeometrie, teils eher komfortable Tourer – alles ist vertreten. Die Testbriefe geben Aufschluss, welcher Rahmen zu welchem Athleten passt.

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Glaubensfrage

Ob nun ein Alu- oder ein Carbonrahmen die beste Wahl für Cross ist, kann beim besten Willen nicht pauschal beantwortet werden. Zwar legt Canyon mit seinem neuen Inflite CF Carbonmodell die Messlatte für Race-Crosser sehr hoch, doch auch gut gemachte Alurahmen wie der des Trek Crockett haben nach wie vor ihre Berechtigung. Aluminium ist zwar schwerer, dafür aber auch robuster als Carbon. Gerade für Einsteiger, Vielfahrer oder Pendler dürften zudem auch preisliche Gründe für Aluminium sprechen. Damit der Ausflug ins schwierige Gelände nicht zur Tortur wird, ist eine gewisse Fahrtechnik von Nöten.

Den gesamten Test der 20 Cyclocrosser lesen Sie in der RennRad-Ausgabe 11/12 2017.

Der Fall Chris Froome: Die wichtigsten Fragen nach positivem Dopingtest

Ist das bei Froome gefundene Mittel Salbutamol verboten?

Nein. Das Inhalieren von Asthmamitteln, die Salbutamol enthalten, ist laut Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) auch ohne Ausnahmeregelung erlaubt. Allerdings darf dabei ein Grenzwert von 1600 Mikrogramm über eine Dauer von 24 Stunden beziehungsweise 800 Mikrogramm innerhalb von 12 Stunden nicht über überschritten werden. Die erlaubte Konzentration von Salbutamol im Urin liegt laut WADA-Reglement bei 1000 Nanogramm pro Milliliter. Froomes Wert vom 7. September lag bei 2000, er war also doppelt so hoch wie der erlaubte Grenzwert. De facto liegt also trotzdem ein Dopingvergehen vor, da ein erlaubter Grenzwert überschritten wurde.

Warum wird der positive Befund erst jetzt bekannt?

Das ist die wohl spannendste Frage. Normalerweise werden die Fachverbände umgehend über einen positiven Dopingbefund seitens der WADA unterrichtet. Im Falle des Radsportler Diego Ulissi führte ein Salbutamol-Fall 2014 bereits vier Wochen nach Abgabe der positiven A-Probe zu einer Veröffentlichung und zur anschließenden sofortigen Suspendierung des Fahrers. Bei Alberto Contadors Clenbuterol-Befund dauerte es rund 70 Tage, bis der Fall an die Öffentlichkeit gelangte. Chris Froome toppt diesen Wert. Seine positive Probe blieb fast 100 Tage unveröffentlicht. Sein Team wurde allerdings wohl bereits am 20. September über den Positivbefund unterrichtet. Weshalb der Weltradsportverband und Team Sky bislang darüber schwiegen, gilt es zu beantworten.

Wie und warum setzte Froome Salbutamol ein?

In der Pressemitteilung seines Teams wird Froome wie folgt zitiert: „Es ist bekannt, dass ich Asthma habe, und ich weiß genau, wie die Regeln lauten. Ich benutze einen Inhalator, um meine Symptome zu managen, und ich weiß, dass ich jeden Tag getestet werde, wenn ich das Trikot des Führenden trage.“ Die Aussagen legen also nahe, dass Froome bewusst Salbutamol mittels Asthmasprays zugeführt hat. Über die Grenzwerte weiß er ebenso Bescheid, wie über die relativ einfache Nachweisbarkeit von Salbutamol im Urin.

Allerdings sei Froomes Asthma nach eigener Aussage im Laufe der Vuelta schlimmer geworden. „Also folgte ich dem Rat des Mannschaftsarztes, meine Salbutamol-Dosierung zu erhöhen“, wird der Brite in der Pressemitteilung weiter zitiert. „Wie immer habe ich mit größter Sorgfalt darauf geachtet, dass ich nicht mehr als die zulässige Dosis verwendet habe.“

Welches Strafmaß erwartet Froome?

Von Freispruch bis zu einer langen Sperre ist alles möglich. Da die Einnahme von Salbutamol bis zu einer gewissen Dosis erlaubt ist, gibt es die Möglichkeit, dass sich der Athlet bei einer höheren Dosierung erklären kann. In der entsprechenden Textpassage im WADA-Reglement heißt es da, „der Athlet muss im Rahmen einer pharmakokinetischen Untersuchung) nachweisen, dass das auffällige Testergebnis das Resultat einer therapeutischen Dosis war und nur durch den Gebrauch von Salbutamol per Inhalation zustande gekommen ist“.

Grundsätzlich gilt bei allen eingeleiteten Dopingverfahren das Prinzip der „verschuldensunabhängigen Haftung“, das heißt, der Athlet haftet dafür, welche Mittel in seinem Körper gefunden wurden. Im Normalfall folgt dem Nachweis einer verbotenen Substanz im Körper beziehungsweise die Überschreitung eines Grenzwertes eine Dopingsperre. Die Regelsperre bei Dopingsündern beträgt mittlerweile vier Jahre (früher zwei Jahre). Allerdings gibt es hier Ausnahmen. Laut WADA-Reglement sind dies: „Aufhebung oder Minderung einer Sperre bei speziellen Wirkstoffen und aufgrund bestimmter Umstände“ (Artikel 10.4). Artikel 10.5: „Aufhebung oder Minderung einer Sperre aufgrund außergewöhnlicher Umstände.“ Können Froome und sein Team Sky diese Umstände geltend machen, wirkt sich dies strafmildernd aus. Selbst ein Freispruch wäre theoretisch möglich.

Gibt es vergleichbare Fälle?

Ja, die gibt es. 2008 wurde der damalige Top-Sprinter Alessandro Petacchi für einen Befund oberhalb des Salbutamol-Grenzwertes (1320ng/ml) für ein Jahr gesperrt. Außerdem wurden ihm seine fünf Etappensiege beim Giro d’Italia aberkannt. Diego Ulissi wurde beim Giro 2014 ebenfalls positiv auf Salbutamol (1900ng/ml) getestet. Er wurde im Anschluss für neun Monate gesperrt.

Auch in anderen Ausdauersportarten gibt es positive Dopingbefunde mit Salbutamol. Norwegens Langlauf-Star Martin Johnsrud Sundby wurde im Dezember 2014 und Januar 2015 gleich zwei Mal mit zu hohen Salbutamol-Werten erwischt. Ihm wurde daraufhin der Sieg bei der Tour de Ski und des Gesamtweltcup-Siegs 2015 aberkannt. Seine Sperre fiel allerdings mit zwei Monaten äußerst gering aus. Sundby konnte damals geltend machen, dass er die erlaubten 1600 Mikrogramm (innerhalb von 24 Stunden) Salbutamol mittels Inhalator nicht überschritten hatte. Der Norweger sagte: „Wenn ich die erlaubten 1.600 nehme, bekommen ich Urinwerte, die deutlich über dem Grenzwert liegen.“ Sollte dies bei Chris Froome auch der Fall sein, könnte der britische Tour-de-France-Sieger ebenfalls mit einer kurzen Sperre von zwei bis sechs Monaten davonkommen.