Standpumpen im Test: Kauftipps, Tricks und Ventilarten

Alles Wissenswerte zu Standpumpen

Standpumpen im Test: Kauftipps, Tricks und Ventilarten

Wir haben mehrere Standpumpen genau unter die Lupe genommen. Hier unsere Ergebnisse.
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Die Testteilnehmer

  • BBB – AirStealth (49,95 Euro)
  • Blackburn – Air Tower 3 (49,95 Euro)
  • Lezyne – Alloy Floor Drive (59,90 Euro)
  • Oakland – Floor-Pump Tec (49,90 Euro)
  • Parktool – PFP-5 (39,95 Euro)
  • Pedros – Super Prestige (59,99 Euro)
  • Procraft – High Press (49,90 Euro)
  • SKS – Rennkompressor (59,95 Euro)
  • Specialized – Air Tool Comp (49,90 Euro)
  • Topeak – Joe Blow Sprint (50,00 Euro)
  • Xtreme – Air Jumper AS (43,50 Euro)

Vorweg ein Kompliment an die Hersteller: Alle Pumpen sind tadellos verarbeitet, alle Pumpen gefallen durch einen leichten Lauf ihrer Kolben im Zylinder – egal ob aus Kunststoff oder Stahl. Problematisch fanden wir bei fast allen Pumpen den freien Stand. Tatsächlich wird die Pumpe während des Pumpens mit den Füßen am Boden fixiert, allerdings nervt ein Umfallen einer freistehenden Pumpe bei leichten Winden enorm. Ein Pluspunkt sei an dieser Stelle an die Air Tool Comp von Specialized zu vergeben. Die großzügige Trittfläche für die Füße verschafft der Pumpe – auch ohne die letztgenannten – den sichersten Stand im Test. Bei Pedros muss man hingegen schon genau hinsehen, um die Füße der Pumpe mit seinen eigenen zu treffen. Problamtisch wird dies im Pedros-Fall, wenn man mit Radschuhen zur Pumpe schreitet. Die Pedalplatten erschweren die Fixierung der Pumpe über die ohnehin minimierten Auflageflächen enorm.
Kehren wir zurück zur Pumpe von Specialized, denn sie pumpt, was das Zeug hält. 3,5 Bar konnten wir mit nur 10 Hüben in den Schlauch pressen! Rekord! Im Vergleich dazu schafft der Dauerbrenner von SKS nur 2,2 Bar nach zehn Wiederholungen. Umgelegt auf die Anzahl an Hüben, die benötigt werden, um klassische acht Bar Reifendruck zu pumpen, müssen Sie den Kolben der »Kompressor« von SKS 40 mal durch den Zylinder jagen. Gut, dass das Pumpen spielersich von der Hand geht – ein Motor der durch alle »Drehzahlen« gleichmäßig zieht.

RennRad selbst setzt auch den Rennkompressor von SKS seit Jahren in der hauseigenen Werkstatt ein. Häufig gilt es die Schläuche in Laufrädern nur nachzupumpen, selten muss von Null auf Maximum gepumpt werden. Grund für den langen Besuch des Kompressors in der RennRad-Werkstatt ist seine lange Lebenserwartung. Der solide gusseiserne Fuß samt klappbaren Flügeln bzw. Füßen ist für die Ewigkeit gebaut. Alle Schrauben, mit denen Bauteile wie Schlauch, Pumpenkopf oder der Holzgriff verbunden werden, sind gut zu erreichen, können leicht getauscht werden. Für uns ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei dem regen Einsatz einer Standpumpe.

Den Kontakt zum Ventil stellen die einzelnen Pumpen über verschiedene Köpfe her. Wie auch immer die Hersteller die Verbindung regeln, praktisch sind alle auf ihre eigene Art. Klasse fanden wir, dass Lezyne den Pumpenkopf auf das Ventil aufschraubt. Zum einen hält der Pumpenkopf bombensicher, selbst wenn Sie mit der Pumpe unterm Arm das Weite suchen. Zum anderen verlieren Sie bei Abnahme des Pumpenkopfs nicht wie bei allen anderen getesten Produkten Druck im Reifen.
Gut gefallen hat uns, dass inzwischen alle Hersteller über verschiedene Systeme den Kolben im Zylinder fixieren, wenn die Pumpe Pause hat. In den meisten Fällen wird der Schlauch über den Griff gelegt und auf der anderen Seite eingespannt. Vor allem beim Verstauen der Pumpe im Auto ein willkommenes Feature.

Durchaus ein Kaufentscheider kann ein aufgeräumtes Ganzes sein. Eines der besten Beispiele liefert hierfür Topeak mit der Joe Blow. Der Pumpenkopf kann eingehängt, der Schlauch eingespannt werden, ein Schließmechanismus sichert den Kolben in Ruhe. Eine »Station« in Fußnähe bietet Platz für die im Lieferumfang enthaltenen Adapter für Fußbälle oder Luftmatratzen. Alles hat ein Plätzchen an dem Schätzchen.

Ventilarten

Schraderventil

Das auch als Autoventil bekannte Schraderventil bietet einen entscheidenden Vorteil: Es kann an jeder Tankstelle betankt werden und findet sich in aller Regel an Mountainbikes. Das Luftablassen erfolgt durch Druck auf den innen liegenden Dorn.

Prestaventil

Auch bekannt als französisches, Renn- oder Presta-Ventil. Dieses Hochdruckventil findet sich vor allem an Rennrädern und teureren Mountainbikes. Zum Pumpen muss ein Rändelrad herunter­gedreht werden. Luftablassen passiert durch Herunterdrehen und Hochdrücken des Rändelrads.

Dunlopventil

Das klassische – auch Blitzventil oder Fahrradventil genannte – Standardventil ist unter Trekkingrädern, alten wie neuen, am weitesten verbreitet. Vorteile: schnelle, einfache Luftzufuhr und der Austausch des Ventileinsatzes. An Rennrädern findet das Dunlopventil keinen Einsatz.

»Pump-Tipps«

• Achten Sie beim Pumpen darauf, dass der Pumpenkopf das Ventil fest umschließt und möglichst senkrecht zur Felge steht.

• Pumpen Sie Ihren Reifen nicht bis zur maximalen Belastung auf. Je weniger Bar in Ihrem Reifen stecken, desto komfortabler wird die Radtour. Wenn Sie wissen, Sie fahren über schlechte Straßen, reichen 7 Bar völlig aus.

• Auch bei feuchten Straßen raten wir zu einem niedrigen Reifendruck. Die dadurch entstehende größere Auflagefläche des Reifens minimiert die Rutschgefahr.

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(Durch anklicken der Bilder der Slideshow oben, vergrößern Sie die Testbriefe.)

 

 

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