Monat: Februar 2010

Sram-Schaltgruppe: Wie stelle ich sie ein?

Besonders zu beachten: Die Einstellung des korrekten Abstands zwischen oberem Schaltröllchen und der PowerDome-Kassette und die Griffweiteneinstellung der Brems-Schalthebel!

Einstellung der oberen und unteren Begrenzung:

Das Schaltwerk wird in das korrekt ausgerichtete Schaltauge mit einem 5mm-Inbus eingeschraubt (Anzugsdrehmoment 8-10 Nm). Mit der Begrenzungsschraube H wird der untere Anschlag so eingestellt, dass die Kette nicht tiefer als bis zum kleinsten Ritzel fallen kann. Mit der Begrenzungsschraube L (Pfeil) wird der obere Anschlag so eingestellt, dass die Kette nicht höher als bis zum größten Ritzel steigen kann. Dies wird durch Hochdrücken des Schaltwerks per Hand überprüft.

Zuglänge des Außenzugs zum Schaltwerk

Die Zuglänge des Außenzuges vom Rahmenanschlag zum Schaltwerk soll großzügig bemessen sein, um die Reibung im Zug niedrig zu halten und somit die Schaltpräzision zu gewährleisten. Auf die Verwendung von neuen 1,1 mm-Innenzügen mit passendem Nippelkopf ist zu achten. Bei der Verwendung von bereits abgelängten Innenzügen ist es nicht möglich, diese in den Schaltgriff einzuführen.

Einhängen des Schaltzuges

Der Schaltzug wird über die halbrunde Führung zur Klemmschraube geführt und dort außen unter der Platte der Klemmschraube mit 5-6 Nm geklemmt.

WICHTIG: Korrekte Einstellung des Abstands zwischen Schaltröllchen und Ritzel!

Der folgende Arbeitsschritt ist sehr wichtig für die optimale Schaltperformance des SRAM Schaltwerks und unterscheidet sich zu allen Produkten von Shimano® und Campagnolo®. Vor dem Einstellen des Abstands zwischen Ritzel und Schaltröllchen muss die Kette vorne auf dem kleinen Kettenblatt und hinten auf dem größten Ritzel liegen. In dieser Einstellung sollte der Abstand zwischen der Spitze der Zähne des oberen Schaltröllchens und der Spitze der Zähne des größten Ritzels 6 mm betragen. Mit der Stellschraube, die an der Nase des Schaltauges anschlägt, wird der Abstand des oberen Schaltröllchens zu den Ritzeln eingestellt.

ACHTUNG: Beim Wechsel der Kassette muss man den Abstand auf das neue, größte Ritzel neu einstellen. Einstellung des Gangwechsels Mit der Zugeinstellschraube wird die Zugspannung durch Drehen der Schraube so eingestellt, dass die Kette, je nach Hebelbetätigung, ein oder mehrere Ritzel nach oben klettert oder schnell Gang für Gang nach unten läuft.

Trimmposition des Umwerfers

Der vordere Umwerfer der SRAM Red-Gruppe besitzt eine Trimm-Position auf dem äußeren Kettenblatt. Das bedeutet: Läuft die Kette auf dem großen Kettenblatt, lässt sich der Umwerfer mit einem kleinen Klick nach innen versetzen. Dies ermöglicht eine bessere Ketten linie für „Groß – Groß“. Die SRAM Force und SRAM Rival-Gruppen bis Modelljahr 2008 haben diese Trimm-Position auf dem kleinen Kettenblatt, so dass sich der Umwerfer nochmals um zwei Millimeter nach außen positionieren lässt. Dies ist besser für „Klein – Klein“.

Griffweiteneinstellung der SRAM Schalthebel

ACHTUNG: Bei der Griffweiteneinstellung sollte immer zuerst die Einstellung des Schalthebels, dann die des Bremshebels erfolgen!

Die Griffweite des Schalthebels lässt sich der Handgröße des Fahrers anpassen. Dazu kann der exzentrische Anschlag am oberen Teil des Carbonschalthebels durch Drehen mit Hilfe eines spitzen Werkzeugs in 6 verschieden weite Positionen gebracht werden.

EINFACHER

MERKTIPP – DIE UHR: Die Hauptpositionen sind: 12 Uhr = 10mm/min. Abstand, 3 Uhr = 5 mm, 6 Uhr = 2,5 mm, 9 Uhr = 0 mm/max. Abstand

Beim SRAM DoubleTap Schalt-Bremshebel kann man auch die Griffweite des Bremshebels entsprechend der Handgröße indi viduell anpassen. Zur Verstellung wird der Gummi-Griffschutz von der Griffkappe zurück gerollt. Mit der darunter liegenden 3-mm-Inbusschraube wird die Griffweite reduziert, wenn die Schraube im Uhrzeigersinn gedreht wird, max. 10 mm.

Montage des Umwerfers

Bei Compact Kurbeln wird in der Anlötversion die obere Gewindebohrung zur Befestigung benutzt, bei normalen Kurbeln mit Kettenblattkombination 53/39 die untere Gewindebohrung im Umwerfer. Einstellung des Umwerfers Die Ausrichtung des vorderen Umwerfers erfolgt, indem man zunächst den Abstand vom äußeren Leitblech zu den Zahnspitzen des großen Kettenblattes auf 1-3 mm einstellt und dann die Leitbleche parallel zu den Kettenblättern ausrichtet.

Ablängen der Kette

Die Kette wird auf das richtige Maß gebracht, indem man sie auf das große Kettenblatt und das größte Ritzel legt – ohne sie über die Schalträdchen zu fädeln! Zu dieser Länge wird noch eine Innenlasche und das Powerlock-Verschlussglied hinzufügt. Nach dem Einrasten des Powerlocks ist auf die Leichtgängigkeit und weiches Abrollen der Kette zu achten. Achtung: Das Powerlock
lässt sich nach dem Verschluss nicht mehr öffnen.

Sollte die Kette erneut geöffnet und verschlossen werden, muss man ein neues Powerlock verwenden. Zum Verschluss des Powerlocks bedarf es etwas Kraft, diese erhält man am einfachsten, wenn man das Powerlock über Druck auf die Kurbel verschließt.

Günstige Rennräder ab 699 € im Test

Für den Radtest haben wir uns dieses Mal fachfremde Hilfe ins Boot geholt. Eine Person, die zwar den Radsport am TV begeistert beobachtet, sich aber bislang nicht auf eine Rennmaschine gewagt hat, sollte uns sagen, was ihr an den Rädern gut gefällt, wo die Schwierigkeiten im Einzelnen liegen und welches für sie das beste war.

Ein Wort zu den vier Herstellern im Test: Egal ob Author, Schwinn, Wheeler oder Bulls, keiner ist ein „Billighersteller“. Sie verfügen lediglich über eine Produktpalette, die am unteren Ende eben nicht – wie bei vielen anderen – bei 1000 oder 1500 Euro endet. Sie gehen davon aus, dass man auch für 699 Euro noch ein gutes Rad zusammenbauen kann. An mangelnder Erfahrung kann es im Falle schwacher Ergebnisse bei keinem der Hersteller gelegen haben. Die Firma Schwinn beispielsweise gibt es seit über 100 Jahren. Sie gehört damit zu den Zweiradpionieren und sollte wissen, was ein gutes Rad ganz allgemein ausmacht. Allerdings waren Erfahrungswerte oder technische Unterschiede für unseren Testfahrer erst in zweiter oder sogar dritter Linie interessant.

Fachfremde Hilfe bringt neue Erkenntnisse

Vor Fahrtantritt nahm unsereTestperson drei Kriterien fachmännisch unter die Lupe. Zu unserem Erstaunen wurden per Anheben die Gewichte aller Räder verglichen und im Anschluss mit dem Daumen die Härte der Sättel und der Luftdruck in den Reifen „geprüft“. Ob das Rad eine 105er oder eine Sora besitzt, war unserem Testfahrer erst mal egal. Die Auswahl des ersten Rades für eine Testfahrt fiel auf das Sport Fastback von Schwinn. Die Farbe hatte es ihm angetan. Und uns wurde ein wichtiges erstes Entscheidungsmerkmal wieder einmal vor Augen geführt. Der optische Auftritt spielt gerade in den unteren Preisklassen eine wichtige Rolle. Die Testfahrten hielten dann unverhältnismäßig viele Überraschungen bereit. Unser Tester lieferte Informationen, derer wir uns als rennraderfahrene Redakteure nicht bewusst waren.

Zunächst aber die Ergebnisse, die wir durchaus erwartet hatten:

Egal bei welchem Rad, die Sitzposition war zu sportlich. Unser Testkandidat hätte gerne aufrechter gesessen, allerdings scheiterte die Oberlenkerposition an der weiten Entfernung der Hände zu den Bremshebeln. Ein enormes Sicherheitsbedürfnis ließ ihn den Unterlenker fassen und die Finger fast ständig die Bremshebeln touchieren. Die gebückte Racehaltung ist für einen Einsteiger nicht nur enorm unbequem, sondern raubt ihm auch die nötige Übersicht, das Sicherheitsgefühl sinkt.

Ebenfalls wenig überraschend war, dass der teuerste Sattel am schlechtesten abgeschnitten hat. Wenngleich der schnittige „Selle Italia“ am Bulls unserem Tester am besten gefallen hat, im Nachhinein würde er die weicheren Sitzgelegenheiten der anderen Hersteller bevorzugen. Vor allem auf dem Modell am Einsteiger von Author fühlte er sich sehr wohl. Wir glauben allerdings, dass unser Testfahrer, wenn er Gefallen an der Sportart finden sollte, schon bald eine etwas härtere Variante bevorzugen wird. Dann könnte der Sattel auf dem Bulls vielleicht genau der richtige sein.

Sora contra 105

Wie gesagt, nicht ungewöhnlich. Der Knüller ist, dass unser Testfahrer wider Erwarten mit der Schalteinheit Sora von Shimano deutlich besser zurechtkam als mit dem teureren großen Bruder, der 105er. Der Schaltvorgang mit einem Knopf und einem Hebel wie bei der Sora, war für ihn schnell zu begreifen und einfacher zu handhaben. Zum einen empfand er die räumliche Trennung der beiden Schaltvarianten durch Knopf und Hebel angenehmer als das System der 105er mit zwei hintereinander liegenden Schalthebeln. Zum anderen leuchtete der Schaltvorgang bei der Sora auch besser ein: Knopf drücken, Kette fällt nach unten, Hebel seitlich nach oben, die Kette klettert hinauf. Diese Analogie ist einfacher zu verstehen als die gleiche Schwenkrichtung für zwei unterschiedliche Bewegungsrichtungen wie Sie bei der 105er zu finden sind.

Wir bleiben bei den Schaltvorgängen

Die große Zahl der Übersetzungsmöglichkeiten, die ein drittes Kettenblatt ermöglicht, leuchteten unserem Tester rasch ein, allein an der Umsetzung haperte es. Häufig lag die Kette viel zu schräg. Entweder entschied er sich für das große Kettenblatt in Kombination mit einem ganz großen Ritzel im Heck oder für das kleine Kettenblatt mit einem der kleinsten Ritzel des Zahnkranzes. Das Ergebnis bleibt gleich: Die Kette läuft sehr schräg und schleift am Umwerfer. Justierversuche beförderten die Kette sofort auf das mittlere Kettenblatt. Hier gefiel ihm die 105er mit nur zwei Kettenblättern zunächst besser. Allerdings nur bis zum ersten Anstieg: Schnell lag die Kette im Heck auf dem Ritzel mit den meisten Zähnen, das dritte Kettenblatt wurde jetzt schmerzlich vermisst. Eine Kompaktkurbel wäre an einem Einsteigerrad die bessere Lösung.

„Die Bremsen am Bulls sind klar die besten!“ war der Testfahrer, nachdem er mit allen Rädern unterwegs war, überzeugt. Und da geben wir ihm Recht. Die 105er-Ausstattung am Bulls gewinnt beim Bremsvergleich deutlich gegen die Konkurrenz, die durchweg mit einer Kombination aus Sora-Bremshebeln und Tektro-Bremsen ausgestattet ist. Vor allem bei harten Bremsvorgängen schneidet das Duo schlecht ab und verzögert zu langsam. Ist das Bulls dank tollem Bremsverhalten aber auch gleich der beste Einsteiger?

Es ist der beste Einsteiger. Dabei spielt allerdings die hochwertigere Ausstattung eine eher untergeordnete Rolle. Für uns und unseren Testfahrer entscheidend war die einsteigerfreundliche Geometrie.

Geometrische Formen entscheiden das Rennen

Das Bulls gefällt zunächst durch einen optisch enorm sportlichen Auftritt. Ein extrem ovalisiertes Unterrohr und ein aerodynamisch angepasstes Sitzrohr geben dem Bulls in Verbindung mit einer aggressiven Typographie auf den ersten Blick einen rasanten Auftritt. Die sehr sportlich und hochwertig wirkende Shimano 105 tut ihr Übriges. Allerdings wirkt dieser Eindruck rasanter als es das Bulls tatsächlich ist. Die Sattelüberhöhung ist dank dreier dicker Spacer nicht zu sportlich und sorgt in Verbindung mit einem im Verhältnis zum Sitzrohr relativ kurzen Oberrohr (54,5 Zentimeter) und einem 110 Millimeter langen Vorbau für eine angenehm aufrechte Sitzposition. Selbst in der Unterlenkerposition hat man nie das Gefühl, zu sportlich auf dem Renner zu sitzen. Das hat man bei Bulls sehr gut gelöst.

Bulls löst das Einsteiger-Rätsel am besten

Die Mischung zwischen einem sportlichen Auftritt, einer einsteigergerechten Sitzposition und einem ansprechenden Preis ist voll gelungen.
Auch unter technischen Gesichtspunkten gibt es keinen Grund zur Klage. Wenngleich unser Testfahrer mit den Schaltwegen der 105er nicht ganz so schnell zurechtkam wie mit denjenigen der Sora, können wir der 105er ein perfektes Schaltverhalten bestätigen. Zielgenau und leichtgängig schaltet sich sowohl der Umwerfer als auch das Schaltwerk im Heck. Die Bremsen erhalten genauso Bestnoten wie der gesamte optische Auftritt der 105er von Shimano. Die weiteren Anbauteile am Bulls sind robust und wirken sportlich. Bei einem empfohlenen Verkaufspreis von 749 Euro würden wir zuschlagen.

Und die anderen? Eines ist allen gemein, die Geometrien sind bei den drei weiteren Testkandidaten deutlich sportlicher. Am sportlichsten sitzt es sich auf dem Rennrad von Author. Im Gegensatz zum Bulls 105 spiegelt sich hier die sportliche Lackierung auch auf dem Asphalt deutlich wider. Bei einer Rahmenhöhe von 58 Zentimetern hat das Oberrohr eine Länge von 59,5 Zentimetern, ist damit 4 Zentimeter länger als beim Bulls und sorgt im Zusammenspiel mit einem 120 Millimeter langen Vorbau für eine sportlich gestreckte Sitzposition. Der erfahrene Radsportler wird es verschmerzen können, unser Einstiegstester aber war überfordert und fühlte sich im direkten Vergleich auf dem Rad von Bulls aufgrund einer deutlich aufrechteren Sitzposition entsprechend sicherer und wohler.

Diesen Umstand konnte auch die prinzipiell einfach zu verstehende Sora-Schaltung nicht wettmachen. Zumal hier das dritte Kettenblatt zu einer Zunahme der Schaltkomplexität führte, anstatt zur Entspannung beizutragen. „Ich musste immer wieder nach unten schauen, um zu erfahren, warum die Kette am Umwerfer schleift und tat mich schwer eine entsprechende Justierung vorzunehmen oder eine ähnliche Übersetzung in anderer Kettenblatt-Ritzel-Kombination zu finden.“ Am Berg allerdings genoss unser Testfahrer das kleine dritte Kettenblatt. Wie bereits geschildert, eine Kompaktkurbel könnte die richtige Lösung sein.

Schalterfahrungen

Die gleichen „Schalt-Erfahrungen“ wurden auch beim Einsteiger von Schwinn und Wheeler gemacht. Beide sind ebenfalls mit Shimanos Sora und einem dritten Kettenblatt ausgestattet, bzw. im Heck des Schwinn läuft die Kette über ein Tiagra-Schaltwerk. Wenngleich das dritte Kettenblatt überfordert, muss man der Sora an dieser Stelle allerdings einmal ganz allgemein ein Kompliment in Sachen Funktionalität machen. Die Schaltwege sind leichtgängig und exakt und stehen der 105er in Sachen Funktionalität eigentlich in nichts nach. Vor allem beim Schaltwerk im Heck sind die Unterschiede marginal.

Ein nicht zu unterschätzender Nachteil war allerdings bei Author, Schwinn und Wheeler die verhältnismäßig schwache Bremsleistung der Verbindung zwischen Tektro-Bremsen und Sora-Hebeln. Geometrisch tanzen die beiden US-Amerikaner ein bisschen zwischen den Welten – man sitzt auf beiden nicht zu sportlich, sie könnten als echte Einsteiger aber durchaus eine etwas aufrechtere Sitzposition vertragen. Allerdings klopft das Schwinn, als einziges mit einer Gabel aus Carbon ausgerüstet und in Verbindung mit Anbauteilen von Ritchey, ohnehin schon fast an die Tür zur nächsten Liga. Die Mehrkosten auf der einen Seite führen aber zu einem etwas unruhigem Gesamtbild: Tiagra-Schaltwerk, Sora-Hebel, Truvativ-Kurbel und Tektro-Bremsen. Im technischen Bereich ist alles ein bisschen arg zusammengewürfelt, funktioniert hat es trotzdem.

Das Wheeler wirkt da bereits optisch viel abgeklärter: Der schwarz-graue Anzug wirkt sportlich elegant, die Ausstattung ist fast ausschließlich der Sora-Gruppe (Hebel, Schaltwerk, Umwerfer, Kurbel, Naben) entnommen und sorgt, genau wie die Wheeler-gelabelten Anbauteile, für ein rundes Gesamtbild.

Fazit:

Am Ende setzt sich mit dem Bulls das teuerste Rad durch. Allerdings gewinnt das Bulls nicht aufgrund der höherwertigen Ausstattung. Die einsteigergerechte Rahmengeometrie hat sowohl für uns als auch für unseren externen Testfahrer den Ausschlag gegeben. Vor allem dank des kurzen Oberrohrs kommt es zu einer aufrechten Sitzposition, die dem Fahrer selbst in der Unterlenkerposition genügend Übersicht verschafft, ohne dabei den Kopf zu stark in den Nacken legen zu müssen. So können auch die Hände immer in der Nähe der Bremsgriffe bleiben, das Sicherheitsgefühl wächst, ein entscheidender Vorteil.

Dass im Fall des 105 von Bulls auch noch die Ausstattung erstklassig ist, gab, wie geschildert, nicht den Ausschlag, trägt aber durchaus einen Teil zum Testsieg bei. Vor allem das Bremsverhalten der 105er von Shimano liegt deutlich vor der Konkurrenz. Gerade bei Neueinsteigern ins Radsportgeschäft sollten hier keine Kompromisse gemacht werden; auch wenn es ein paar Euro mehr kostet, die Bremsen müssen top sein.

Dafür sollten Sie vielleicht gerade am Anfang auf ein drittes Kettenblatt verzichten. Die „Schalt-Komplexität“ nimmt deutlich zu und gerade zu Beginn gilt: je einfacher, desto besser!

Die Räder im Detail:

Kategorie Author A3306 Bulls 105 Schwinn Fastback Sport Wheeler Route 41
Preis 699€ 799€ 699€ 699€/td>
Rahmen Aluminium 6061er Aluminium Aluminium 6061er Aluminium
Größen 48, 50, 52, 54, 56, 58 cm 52 bis 64 cm (in 2-cm-Schritten) XS, S, M, L, XL 52, 55, 58, 61 cm
Geometrie klassisch klassisch Sloping klassisch
Gabel: Aluminium Aluminium Aluminium, Carbon Aluminium
Steuersatz Ritchey Leadtec LCS-709 Ahead integriert
Gewicht 10,7 kg (bei RH 58 cm) 9,7 kg (bei RH 58 cm) 9,7 kg (bei RH L) 9,8 kg (bei RH 58 cm)
Kurbel Prowheel 3-fach Shimano 105 Shimano 105 Shimano Sora
Kurbellänge 175 mm 172,5 mm 172,5 mm 172,5 mm
Schaltwerk / Umwerfer / Schalt- Bremshebel Shimano Sora 8-fach Shimano 105 Shimano Tiagra 8-fach Shimano Sora
Bremsen Tektro Shimano 105 Tektro Tektro
Laufräder Alexrims B450, Richtey Zer-Nabe Shimano WH-R500 Jalco DRX 2000-Felgen, Formula-Nabe Rigida Flyer-Felgen
Reifen 23er Author Ultra Speed 23er Michelin Dynamic 23er Vittoria Zaffiro 23er Colombiere Maxxis
Lenker Kalloy Uno Ultralight Alu ITM Racing Super 330 Ritchey Wheeler Pro Alu
Vorbau Kalloy Uno Ultralight Alu Bulls Aluminium Ritchey Wheeler Pro Alu
Sattelstütze Kalloy Uno Ultralight Alu Aluminium Ritchey Wheeler Pro Alu
Sattel Author Selle Italia Oktavia WTB Pure Wheeler Road
Vertrieb www.author.cz www.bulls.de www.schwinnbike.com www.wheeler-bikes.de

Fazit

Das Author hält auf der Straße, was es optisch verspricht. Für einen Einsteiger aber einen Tick zu sportlich. Beim Bulls: Sportliche, einsteigergerechte Sitzposition, tolle Ausstattung, attraktiver Preis. Perfekt! Carbongabel und Ritchey-Teile verführen beim Schwinn zum Kauf, allerdings wurde an anderer Stelle auch gespart. Dank ausgewogener Ausstattung und einer sportlich-komfortablen Sitzposition ist das Wheeler Route 41 ein echter Einsteiger.

Satteltest: Elf günstige Sitzgelegenheiten

1200 Euro für den Preziosa von Selle Italia! Sicher, dieses Sondermodell wird sich kaum einer der Käufer auf sein Rennrad basteln – dem Schmuckstück dürften stattdessen entspannte Tage in einer Glasvitrine bevorstehen.

Dennoch, die Preise für Sättel sind in den letzten Jahren explodiert, und es gibt inzwischen Sitzgelegenheiten, die, ohne sich „Sondermodell“ zu nennen, 250 Euro kosten und voll im Einsatz sind.

Müssen Sie aber 200 Euro und mehr ausgeben, um mit dem letzten Stand der Technik bequem und gesund auf einem Sattel zu sitzen? Wir wissen, dass das nicht so ist und stellen Sättel vor, die allesamt und zum Teil deutlich unter 100 Euro kosten und dennoch Ihren Ansprüchen genügen sollten. Klar muss natürlich sein, dass wir Ihnen keinen Vollcarbonsattel von AX Lightness mit einem Gewicht von rund 60 Gramm präsentieren können. Obwohl, ein Leichtgewicht haben wir dabei: Der I FLY C wiegt 145 Gramm und ist mit 69,90 Euro ein echtes Schnäppchen. In Verbindung mit der (einzigen) passenden hauseigenen Sattelstütze bietet das Duo per Schienentechnik eine große Breite an Einstellmöglichkeiten. Gemeinsam gehören die beiden laut Hersteller zum leichtesten System Sattel/Sattelstütze, das es auf dem Markt gibt.

Bei der Auswahl unserer Modelle hat die Zahl auf der Waage aber keine Rolle gespielt. Neben der 100 Euro-Grenze war für uns entscheidend, Ihnen Sättel zu präsentieren, die von ihrer Konzeption möglichst unterschiedlich sind.

Die Ergonomie im Radsport gewinnt immer mehr an Bedeutung. Und hier ist vor allem der Bereich Sattel ein ganz „empfindlicher“. Jedes Jahr liest man aufs Neue die Schreckensmeldung Radfahren mache impotent. Und tatsächlich gibt es einen wissenschaftlich nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Erektionsproblemen und der Kilometerleistung auf dem Fahrrad.

Mangelnde Durchblutung kann zu Impotenz führen

Radsportler sind fast dreimal so häufig von Impotenz betroffen wie Nicht-Radsportler. Laut „Sattelguru“ Dr. Sommer von der Universität in Köln gehören Sie bereits zur Risikogruppe, wenn Sie 250 Kilometer pro Woche auf dem Rennrad verbringen. Das bedeutet aber auch, dass Sie im Jahr über 12.000 Kilometer strampeln müssen, um zur Gruppe der „Auserwählten“ zu gehören. Festzuhalten bleibt auch, dass es genügend Radsportler, auch mit mehr als 12.000 Kilometer Jahresleistung gibt, die keinerlei Probleme dieser Art auf dem Sattel haben.

Dennoch: das Problem, das beim Radfahren unter Umständen entsteht, ist die mangelnde Versorgung des Penis bzw. des Dammbereichs mit Blut bzw. Sauerstoff. Die Hauptarterien im Dammbereich werden bei der typischen gebückten Rennradposition häufig eingeklemmt, was eine ausreichende Durchblutung erschwert und auf Dauer zum genannten Dilemma führen kann.
Damit sind indirekt auch die häufig auftretenden Taubheitsgefühle im Penis angesprochen, unter denen viele Radsportler leiden. Die Nerven, die für die Information, wie z.B. Schmerz, zuständig sind, sind bei einem tauben Penis unterversorgt und können so keine Daten an das Gehirn liefern. Die Folge: Man spürt nichts mehr. Ein direkter Hinweis auf anstehende Erektionsprobleme ist das aber nicht. So oder so, die Anforderung an einen guten Sattel ist es, den Dammbereich zu entlasten, um den Blutfluss zu gewährleisten.

Auf die Richtige Breite kommt es an

Die Hersteller sind schon seit geraumer Zeit auf die Problematik aufmerksam geworden und gehen verschiedene Wege, um das Problem bzw. die Probleme zu lösen. Einig ist man sich darin, dass der Kontakt zwischen Sattel und Fahrer über die Sitzknochen, nicht über den schmerzunempfindlichen Dammbereich stattfinden sollte. Sie sollten Ihr Gesäß mit den Sitzknochen auf dem Sattel platzieren. Damit dies geschehen kann, ist unter anderem die richtige Breite eines Sattels entscheidend.

Ein Beispiel: Ein Modell, das schmaler ist als der Abstand Ihrer beiden Sitzknochen, führt dazu, dass Sie zu tief in den Sattel einsinken und Sie so den Dammbereich belasten. Das tiefe Einsinken in den Sattel ist also gefährlich und ein superweicher Sattel wird zwar Ihre Sitzknochen äußerst erfreuen, Ihren Dammbereich aber in tiefen Schlaf versetzen. Specialized, SQ-lab und Terry bieten deswegen ihre Modelle in verschiedenen Breiten an. Geschulte Fachhändler werden Ihnen beim Bestimmen Ihrer Sitzknochenbreite gerne weiterhelfen. Der Vorgang ist unproblematisch, schnell erledigt, und hält eventuell „Neuigkeiten“ über Ihre Beckenstellung bereit.

Auf den Sitzknochen sitzen Sie richtig

Sie müssen sich ein bisschen Sitzfleisch antrainieren, darum werden Sie nicht herumkommen. Ganz auf Komfort sollten und müssen Sie aber nicht verzichten. Fast alle Hersteller setzen auf verschiedene Arten von Gel, um ein Durchsitzen bis auf die Sattelschale zu verhindern. Der Komfort entsteht aber nicht nur durch Polsterung. Selle San Marco mit dem SKN oder Selle Italia mit dem Gel Flow erreichen durch ein geteiltes Gestell einen hohen Dämpfungskomfort. Die Sitzhöcker können unabhängig voneinander bewegt werden und das stark flexende Gestell federt Straßenunebenheiten gekonnt ab. Allerdings ein gefährliches Spiel: Bei zu starkem Flex geben die Flanken des Sattels sehr nach, die Sitzknochen verlieren an Höhe und der Dammbereich wird wieder belastet.

Zurück zur Entlastung des Dammbereichs. Das Erhöhen der Sitzhöcker, wie beim Sattel von SQ-lab, ist eine gute Möglichkeit, um für freien Blutfluss im gesamten Intimbereich zu sorgen. In Deutschland können Sie sich bei über 450 speziell von SQ-lab geschulten Händlern vermessen lassen und so vielleicht den richtigen Sattel finden.

Eine andere Möglichkeit ist die einer Aussparung in der Sattelmitte, bei WTB zum Beispiel heißt diese Entlastung des Dammbereichs durchaus treffend „Love Channel“.

Andere Hersteller wie Terry, Selle Italia, Specialized oder Selle SMP verzichten sogar ganz auf Material in der Sattelmitte. Beim letztgenannten treffen wir dabei auf eine ganz extreme Variante. Der „Kanal“ in der Sattelmitte des „Selle“ von SMP ist handkantenbreit und auch fast so lang wie eine ganze Hand. Die Aussparung beginnt bereits an der gekrümmten Sattelnase, dem so genannten „Geierschnabel“ und lässt so viel Platz für den Genitalbereich, die Entlastung des Dammbereichs funktioniert perfekt. Der ergonomische Vorteil des Geierschnabels konnte sich uns im Fahrbetrieb nicht erschließen, allerdings ließ sich das Rad als Ganzes in Kurven sehr gut führen. Trotzdem, das vorgestellte Modell ist für unseren Geschmack für einen Rennradsattel ein bisschen zu bequem und optisch zu wuchtig.

Entlastungsfördernd verzichtet Velox komplett auf eine Sattelnase. Für unseren Geschmack nicht die beste Lösung. Die Bewegungsfreiheit auf dem Sattel wird zu stark eingeschränkt. Vor allem bei Tempoverschärfungen neigen viele Fahrer dazu, die gesamte Position auf dem Rad zu verändern. Das Becken rutscht übers Tretlager, und sogar so mancher Profi sitzt dann fast auf der Sattelspitze, um möglichst viel Kraft aufs Pedal zu bringen.

Zudem dient die Sattelnase, wie bereits angedeutet, unterstützend zur Steuerung des Rades. Der Druck, den Sie bei Kurvenfahrten mit den Oberschenkeln auf die Sattelnase ausüben, scheint zwar verhältnismäßig gering, aber wenn Sie es einmal ohne Hände am Lenker versuchen, werden Sie die Nase vermissen.

Die Sattelkonzepte sind also vielfältig und die Ideen, die dahinterstecken, verständlich und sinnvoll. Den besten Sattel konnten wir dennoch nicht herausfiltern. Die anatomischen Voraussetzungen jedes Menschen sind einfach zu unterschiedlich. Zudem fehlen die Vorteile, die der eine Sattel mitbringt, oftmals beim anderen – zumindest in der Preisklasse bis 100 Euro.

Die Sättel im Einzelnen

Hersteller Modell Gewicht Breite Länge Preis
Bontrager Race Lite Lux 297 g ca. 140 mm ca. 275 mm 44,99 Euro
Wie der Name schon sagt: Eher ein Rennsattel, der nicht in erster Linie nach anatomischen Gesichtspunkten gefertigt ist. Der „Cut“ im Heck sorgt für einen leichten Flex und verschafft so ein wenig Komfort.
Ritchey WCS Streem 200 g ca. 128 mm ca. 277 mm 79,90 Euro
Der schmalste Sattel im Testfeld ist, abgesehen vom „Sondermodell“ von SDG, auch der leichteste. Wenig komfortabel dürfte der WCS – auch optisch – vor allem die sitzfleischgerüsteten „Profis“ unter den Lesern ansprechen. Rennsattel!
SDG I Fly C 145 g ca. 130 mm ca. 265 mm 69,90 Euro
Beeindruckend ist das Schienensystem, mit dem die Verbindung zwischen Sattel und Stütze hergestellt wird. Laut Hersteller das leichteste System weltweit. Auf ergonomische Belange wurde zumindest nicht in erster Linie geachtet.
Selle Italia Gel Flow 233 g ca. 138 mm 275 mm 99 Euro
Trotz seines geringen Gewichts und aggressiven optischen Auftretens ist der Gel Flow dank des Einsatzes von Elastomer-Mikrodämpfern und den geteilten Sitzstreben eine sehr komfortable „Sitzgelegenheit“.
Selle San Marco SKN 264 g ca. 144 mm ca. 277 mm 38,00 Euro
Die sehr stark flexenden „Flügel“ sorgen für hohen Komfort und passen sich angenehm den Tretbewegungen an. Dank des „Cut“ im Heck erfährt der Dammbereich Entlastung, allerdings sinken sehr schwere und „sitzknochenbreite“ Fahrer auch leicht ein.
Selle SMP Strike TRK 389 g ca. 170 mm ca. 278 mm 29,95 Euro
Lang, breit, weich – aber auch günstig und gut. Die hohen Sitzflächen und die großzügige Aussparung in der Sattelmitte liefern dem Intimbereich alle Freiheiten. Der klobige Look des TRK schreckt aber bestimmt einige Käufer ab. Freizeitsattel!
Specialized Alias 130 266 g ca. 132 mm ca. 276 mm 80 Euro
Body Geometry made by Specialized. Gel Pads verschaffen den Sitzknochen eine angenehme Auflagefläche. BG-Ausschnitt und V-Groove sorgen für freien Blutfluss bei gleichzeitig sportlichem Auftritt. Achtung: Sattelbreite wählbar!
SQ-Lab 612 278 g ca. 135 mm ca. 271 mm 74,90 Euro
Das Stufensattelkonzept, mit einer so genannte Niveauerhöhung im Heck und einer abgesenkten Sattelnase, reduziert den Druck im Damm- und Schambeinbereich.
Elastomere sorgen direkt unter den Sitzknochen für Komfort. Sattelbreite wählbar.
Terry Fly RS Gel 297 g ca. 147 mm ca. 270 mm 74,95 Euro
Das so genannte Air Cell Gel setzt Terry an der Sattelnase und im Bereich der Sitzknochen ein. Die Gelpads sind dabei mit Luftkammern versehen, die für eine bessere Druckverteilung sorgen sollen. Achtung: Sattelbreite wählbar!
Duopower Velox 263 g ca. 135 mm ca. 168 mm 54,95 Euro
Man fühlt sich fast ein bisschen zu befreit auf dem Velox. Das Fahren ohne Sattelnase ist sehr gewöhnungsbedürftig. Ergonomisch sitzt man aber durchaus. Die Sitzhöcker sind erhöht und der Dammbereich wird entlastet.
WTB Shadow V Team Red 245 g ca. 130 mm ca. 270 mm 95,99 Euro
Der „Love Channel“ ist die WTB-Lösung zur Entlastung des Dammbereichs. Gel-Poster auf der Oberseite und Elastomere in der Sattelunterseite reduzieren Straßenunebenheiten auf ein angenehmes Maß.
Xtreme Pro Gel RS-4 264 g ca. 130 mm ca. 268 mm 46 Euro
Die so genannte „Ergohole“ schafft Luft für den Dammbereich, und für Belüftung sorgen die Durchstiche in die Lederoberfläche. Polster-unterfütterte Geleinlagen sorgen für eine gute Druckverteilung bzw. Komfort.

Sportbrillen für Fehlsichtige: Was müssen Sie beim Kauf beachten?

Gut sehen nützt – gut sehen schützt!

Sturz oder Unfall durch schlechte oder fehlende Radbrille? Dies mag für viele Sportler komisch klingen, aber so mancher fehlsichtige Radfahrer kann ein Lied davon singen. Um Ihnen solch böse Überraschungen zu ersparen, haben wir für Sie 15 Sportbrillen auf Ihre „Optik“ getestet!

Durch sportliche Betätigung steigt der Adrenalinausstoß im Körper und lässt u.a. die Pupillen größer werden. Dadurch sinkt die Sehleistung und somit die Sicherheit des Radsportlers. Es schleichen sich Unsicherheiten und Fehleinschätzungen von Geschwindigkeit und Distanzen ein, die im schlimmsten Fall zu Unfällen und Stürzen führen können. Dass eine Sportbrille zur Leistungsoptimierung führt, ist schon länger bekannt und Sportgrößen wie Edgar Davids, Martina Navratilova, Wolfram Kurschat, Martin Hollerbach und Alex Zülle zeigen, dass dies funktioniert.
Bei Olympia in Athen beispielsweise waren etwa 30 Prozent aller Sportler fehlsichtig. In Deutschland sind nach einer Schätzung ca. acht Millionen Sportler fehlsichtig, wobei die Anzahl durch die Dunkelziffer noch etwas höher liegen dürfte!

Nicht am falschen Ende sparen!

Dass manche Sportler einige Tausend Euro in Ausrüstung und Ausstattung investieren, aber an der Brille sparen, ist schon erstaunlich! Die Brille bürgt für Spaß und Sicherheit beim Sport – aber dies hat sich anscheinend bei vielen Sportlern noch nicht im Kopf festgesetzt. Was nützen schon das 5000-Euro-Rad, die sündteuren Clickpedale, die Carbongabel und alle anderen Features, wenn man nicht genau sieht, wohin und worüber man fährt? Hier sollten Sie auf jeden Fall im eigenen Interesse die Sicherheit nicht vernachlässigen! Dies dient beim Mannschaftssport bzw. dem Sport in der Gruppe auch der Sicherheit der übrigen Teilnehmer.

An dieser Stelle wollen wir anmerken, dass fehlsichtige Sportler nur beim spezialisierten Augenoptiker wirklich gut aufgehoben sind. Hier sind vor allem der Service und das Wissen eines Fachmanns gefragt. Für die spezifischen Ansprüche von Sportlern gibt es speziell geschulte „Sportoptiker“, die eine Zusatzausbildung auf diesem Gebiet gemacht haben. Oftmals findet man mittlerweile sogar eine Windmaschine beim Optiker, mit der Sie die Zugdichtigkeit der Brillen „erfühlen“ kann.

Eine Brille schützt in vielfacher Hinsicht. Wechselnde Bilder, Eindrücke und Lichtverhältnisse ermüden das Auge, das diese aufnimmt und verarbeiten muss. Gerade bei der Ausübung von schnellen Sportarten wie Rennradfahren, Skating, Mountainbiking, Beachvolleyball, Squash etc. ist der Schutz des Auges unverzichtbar. Die Brille schützt vor Staub, Dreck, Wasser, Luftzug, Insekten… Die „Einschlaggeschwindigkeit“ kleiner Fremdkörper ist wesentlich höher als die Fahrtgeschwindigkeit, ohne ausreichenden Schutz kann dies zu fatalen Folgen am Auge führen. Um das zu verhindern, gibt es hochwertige Sportbrillen.

Bei der Produktion bewegen sich die Brillenhersteller immer innerhalb eines magischen Dreiecks aus Licht-, Zug- und Temperaturverhältnissen. Damit müssen sie sich befassen, um eine optimale Brille auf den Markt zu bringen.

Was müssen Sie beim Kauf einer Sportbrille beachten?

Sie sollte auf jeden Fall ein CE-Gütezeichen besitzen. In der Europäischen Union müssen alle Brillen mit diesem Zeichen ausgestattet sein. Fehlt es, lassen Sie auf alle Fälle die Finger davon. Achten Sie auch darauf, dass Sie nicht auf ein Imitat hereinfallen! Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen! UVA-Strahlen verursachen einen Sonnenbrand ähnlichen Effekt auf der Hornhaut – die sehr schmerzhafte „Schneeblindheit“. UVB-Strahlen hingegen trüben die Linse des Auges. Dieser Effekt ist den meisten Menschen als „Grauer Star“ bekannt. Die Angaben „UV 400“ oder „UV 100%“ bedeuten, dass diese Brillen verlässlich schützen. Falls Sie der Herstellerangabe nicht trauen, können Sie die Brille meist beim Optiker testen lassen.

Irrtümer bei Sonnenbrillengläsern

Einer der weitverbreitetsten Irrtümer bei Sonnenbrillengläsern ist, von der Tönung der Gläser auf den UV-Schutz zu schließen. So können sehr dunkle Gläser einen mangelhaften Schutz, sehr helle Gläser einen ausgezeichneten UV-Schutz besitzen. Entscheidend ist ausschließlich die Art, Menge und Qualität der UV-absorbierenden Filterstoffe, die bei der Glasherstellung verarbeitet werden.

Schutz vor Blendung wird hingegen durch Färbung und Tönung von Sonnenschutzgläsern erreicht. Verantwortlich dafür ist der „Lichttransmissionsgrad“. Er legt fest, wie viel Prozent des sichtbaren Lichts vom Sonnenschutzglas durchgelassen werden.

Die Intensität einer Tönung steht daher in Zusammenhang mit dem Transmissionsgrad und bestimmt damit die Schutz- bzw. Filterklasse des Sonnenschutzglases. Je höher die Filterklasse, desto dunkler ist das Glas und desto höher der Blendschutz.

Beim Kauf einer Radbrille sollten Sie sich Gedanken machen, welches Terrain Sie überwiegend befahren. Dies hilft Ihnen bei der Auswahl der Tönungsfarbe Ihrer Gläser und ermöglicht Ihnen ein entspanntes und angenehmes Sehgefühl. Glücklich können sich Käufer einer Sportbrille schätzen, bei der die Gläser ausstauschbar sind (Wechselscheibensystem).

Die Passform als entscheidendes Kaufkriterium

Die Passform der Brille ist ein entscheidendes Kaufkriterium. Eine Brille muss wie angegossen sitzen. Sie darf nicht drücken und sollte relativ eng anliegen, um die Zugluft auf das Nötigste zu reduzieren. Hierbei helfen einstellbare Bügel, Bügelenden und Nasenstege genauso wie Stirnpads.

Zudem sollten die Gläser möglichst nahe am Auge liegen, da so das Streulicht verringert wird. Trotzdem sollte ein Clipeinsatz nicht zu nahe an den Augenwimpern liegen. Hier hilft nur eins – ausprobieren!

Dies ist mit der wichtigste Punkt beim Kauf einer Brille, da die Kopfanatomie der Sportler extrem unterschiedlich ist. Die gleiche Brille sitzt einmal sehr gut und bei einer anderen Person relativ schlecht. Hier sind vor allem die Erfahrung, der Service und das Wissen eines Fachmanns gefragt.

Das Material

Als Material für „Brillengläser“ finden Glas und Kunststoff Verwendung. Bei Brillen für den Sport sollte man auf jeden Fall auf Glas verzichten, da bei einem Sturz oder Unfall das Verletzungsrisiko (durch spitze und scharfe Kanten) zu groß ist.
Wesentlich besser geeignet sind Kunststoffe, da sie bruchfester und leichter als Glas sind. Zum einen ist das Kunststoffmaterial „CR 39“ zu nennen. Es hat alle Vorteile eines Kunststoffglases und ist relativ preiswert. Trotzdem kann es bei einem Sturz zersplittern und den Brillenträger gefährden. Das optimale Material ist Polycarbonat. Es ist zu fast 100% bruchfest und hält sogar dem Beschuss mit Schrotkugeln stand! Somit hat es beste Voraussetzungen für ein Brillenglas.

Um eine optimale Funktion der Brille zu gewährleisten, sollte auch das Sichtfeld nicht durch Fremdkörper eingeschränkt sein. Hier verhelfen möglichst große Gläser und dünne Fassungen der Brille zu einem optimalen Sehergebnis.

Verschiedene Systeme

1. Clip in-Systeme

Die am häufigsten angewendete Methode für eine optisch verglaste Brille ist ein so genannter Clip In-Adapter. Hier setzt der Optiker Brillengläser in Ihrer Sehstärke aus bruchfestem Kunststoff (Polycarbonat) in einen „Clip“ ein. Der größte Vorteil dieses Systems liegt am realisierbaren Korrekturbereich, der bei einigen wenigen Brillen acht Dioptrien oder mehr zulässt. Bei extremen Werten sollte aber dann in Kauf genommen werden, dass Verzerrungen auftreten! Ein weiterer Vorteil des Clip In-Systems ist, dass man meistens die so genannte Frontscheibe der Brille, d.h. die Farbe der Gläser, wechseln und somit die Brille den unterschiedlichsten Umweltgegebenheiten anpassen kann. Dadurch erhält man quasi eine Brille für alle Einsatzbereiche. Dies schont den Geldbeutel mehr als manch anderes System.

Bei Clip In-Brillen besteht die größte Auswahl, da es sehr viele Hersteller gibt, die solche Modelle anbieten. Zudem bietet das Clip In-System die Möglichkeit, den Clip aus der Brille zu nehmen und so die Brille mit Kontaktlinsen zu kombinieren. Der Nachteil: durch die Doppelverglasung beschlägt die Brille schneller als andere Systeme und das Gesamtsystem ist ein wenig schwerer.

2. Eingeschliffene Gläser

Diese Art der optischen Verglasung ist mit die schwierigste und aufwändigste Variante. Hier werden die Originalgläser durch eingeschliffene Gläser mit Ihren Korrekturwerten ersetzt. Das Problem liegt meist darin, dass der Bereich der realisierbaren Sehstärke wegen der Glaskrümmung nach außen sehr eingeschränkt ist. Der grobe Bereich wird von den Herstellern mit +/- 4 Dioptrien angegeben. Punkten kann hier die Brille von Rodenstock, mit deren kaum gekrümmten Gläsern auch höhere Korrekturwerte realisiert werden können.

Die Vorteile eingeschliffener Gläser liegen darin, dass die Brille nicht so schnell beschlägt und das Gewicht im Gegensatz zu „zweifach verglasten“ Systemen meist geringer ausfällt. Die Optik ist sehr unnauffällig und das Handling unkompliziert. Nachteile: Sie sind auf eine Glasfarbe festgelegt, die korrigierbare Sehstärke ist bis auf Ausnahmen limitiert. Möglich sind auch Verzerrungen durch die Kurvenradien der Gläser.

3. Scheibeneinsatz

Hier werden die Gläser in eine meist durchsichtige Kunststofffassung eingesetzt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass etwas höhere Dioptrienzahlen möglich sind (bis +/-8 Dioptrien). Der Dioptrienbereich der Oakley M-Frame ist allerdings zwischen -4 und +2 etwas begrenzt. Die Nachteile sind die teilweise etwas gewöhnungsbedürftige Optik und das Anlaufen der Gläser bei Doppelscheibensystemen. Zudem muss man sich meist auf eine Glasfarbe festlegen. Der ganz klare Vorteil liegt in der sehr guten Sehoptik, dem vollen Sichtfeld und einem etwas niedrigeren Gewicht.

4. Eingeklebte Gläser

Bei dieser Bauart werden die Brillengläser direkt in die Frontscheiben eingeklebt. Das System selbst hat den Vorteil, dass die Gläser fast nicht beschlagen, die Verschmutzungsanfälligkeit sinkt und das Handling problemlos ist. Nachteile sind das etwas höhere Gewicht und die fehlende Möglichkeit, die Frontscheibe austauschen zu können.

Fazit

Wenn Sie alle genannten Punkte beherzigen, werden Sie höchstwahrscheinlich ein paar Euro mehr auf den Tisch legen müssen. Dies sollten Sie sich selbst und Ihrer Sicherheit aber wert sein! Dafür haben Sie dann einen deutlich gesteigerten Spaßfaktor beim Radfahren und Sie können das Rad mal wieder befreit laufen lassen.

Glastönungen

Die Tönungen sind in der Europanorm für Verdunklungswirkung (EN 1836:1977) in folgende fünf Kategorien eingeteilt:

Kategorie 0 – farblos/sehr leicht getönt:

Kein Blendschutz durch die fehlende Tönung. Sehr gut für dunklere, bewölkte Tage oder abends. Die Lichtdurchlässigkeit entspricht 80 bis 100%.

Kategorie 1 – leicht getönt

Leichter Blendschutz. Gut geeignet für die Stadt, leicht bedeckte Tage, Nebel und Regen. Die Lichtdurchlässigkeit entspricht 43 bis 80%.

Kategorie 2 – mittelstark getönt

Sehr guter Blendschutz für unsere Gefilde. Sehr gut geeignet für Frühling, Sommer und Herbst. Die Lichtdurchlässigkeit entspricht 18 bis 43%.

Kategorie 3 – dunkel getönt

Sehr dunkle Gläser. Geeignet für die südlicheren Regionen und Wasserflächen. Vor allem am Strand, im Gebirge und im Schnee gut einsetzbar. Die Lichtdurchlässigkeit entspricht 8 bis 18%.

Kategorie 4 – sehr dunkel getönt

Extrem dunkle Gläser. Geeignet für Hochgebirge und Gletscher. Ungeeignet für den Straßenverkehr und Radfahren in der Stadt. Die Lichtdurchlässigkeit entspricht 3 bis 8%.

Generell kann man sagen, dass zum Radfahren die Glasfarben aus Kategorie 1 und 2 am geeignetsten sind. Die rotbraunen (meist Kat. 2 – für helles Wetter und Sonnenschein) oder orangefarbenen (meist Kat. 1 – für eher graues tristes Wetter) Gläser sind für alle Radfahrer die beste und universellste Lösung, da selbst bei starker Sonne das direkte Sonnenlicht meist von Schirmmützen, Helmschildern etc. genommen wird. Das übrige Licht übernimmt dann das Brillenglas, ohne Beeinträchtigung der Kontraste. Die Gläser der Kategorie 3 sind eigentlich schon zu dunkel. Dadurch erkennt man oft selbst Unebenheiten auf dem Asphalt nicht mehr richtig.

Blaue Gläser, die zur Zeit stark in Mode kommen, und Gläser der Kategorie 4 sind nicht empfehlenswert. Vor allem im Straßenverkehr sollte man sie nicht einsetzen!

Internetadressen der Hersteller

Adressen unserer Partnerfirmen:

Rennrad-Überschuhe Kaufberatung: Zehn Produkte im Test

Obwohl die Qualität der Winterkleidung mit jedem Jahr besser wird, läuft es einem spätestens beim Griff zu den Überschuhen sozusagen eiskalt den Fuß hinunter. Die Erinnerungen an die nassen Füße und blauen Zehen des letzten Winters stehen auf einmal unverhofft deutlich vor Augen und man wünscht sich einen Überschuh, der warm und trocken hält. Leider kauft man im Einzelhandel bei Überschuhen oft die Katze im Sack. Man vertraut der Beilage oder dem Ehrenwort des Händlers. Dann die Überraschung während des ersten Einsatzes im Schmuddelwetter: Füße nass, Zehen kalt!

Die Vielzahl der Angebote und die heißen Versprechungen der Anbieter machen die Auswahl schwer. Es gibt ein paar Anhaltspunkte durch die man eine gewisse Vorauswahl treffen kann.

Rennrad-Winterhandschuhe im Test: Sportful Sotto Zero

Einstiegsprobleme

Ein bequemer Einstieg in den Überschuh ist natürlich verlockend, oftmals leidet darunter aber die Passform und der Überschuh sitzt zu locker. Zum einen verliert dadurch natürlich der optische Eindruck an Eleganz, zum anderen folgen daraus aber noch viel wesentlichere Nachteile. Ein mangelhaft sitzender Überschuh liefert Kälte und Nässe viele Angriffsflächen. Beispielsweise kann am Beinabschluss Wasser problemlos von oben hineinlaufen. Eine effektive Hilfe ist ein zusätzlicher Klettverschluss, der von oben dicht macht, wie beim Überschuh von Pearl Izumi. Aber auch von unten dringen die Elemente in die Schuhe ein. Einen sehr guten Eindruck hinterlässt im Sohlenbereich der Überschuh von adidas. Die durchgehende Sohle ist beim Bootie Road nur im Pedalbereich geöffnet und liefert so eine minimale Angriffsfläche für Kälte und Nässe. Zudem kann man die Größe der Öffnung selbst bestimmen und so perfekt an die Gegebenheiten anpassen. Der Schutz vor Nässe und Kälte wird optimiert.

Aus den Nachteilen eines schlecht sitzenden Schuhs lässt sich nun aber nicht die Formel ableiten: Leichter Einstieg = schlechter Schuh! Je schwieriger der Einstieg ist, desto besser ist in manchen Fällen zwar der Sitz, nur besteht auch die Gefahr, den Überschuh beim Anziehen zu beschädigen. Einige Hersteller haben den Spagat geschafft und kombinieren ein kinderleichtes Anziehen mit einem perfekten Sitz. In den Crime 779 beispielsweise steigt man ein wie in eine Limousine, und sitzen tut der Radschuh wie in einem Formel 1-Wagen.

Die erwähnte Pedalöffnung bietet aber neben Wind und Wetter noch einen weiteren Angriffspunkt. Beim Laufen mit den Überschuhen ist der Sohlensteg extrem gefährdet. Der Shimano Multifunktion wurde aus diesem Grund mit einem extrem verstärkten Steg ausgerüstet. Gut gefallen uns beim Überschuh von Shimano die verschweißten Nähte. Kälte und Nässe werden so noch besser ausgesperrt und die Nähte gleichzeitig vor Verschleiß geschützt.

Die Sicherheit nicht vergessen

Ein Punkt, an den beim Kauf sehr selten gedacht wird, ist der Sicherheitsaspekt. Bei der ständig kreisenden Bewegung der Füße fallen Reflektoren auf den Überschuhen bei Dunkelheit sofort ins Auge. Alle im Test aufgeführten Überschuhe sind denn auch mit Reflektoren besetzt. Bei den meisten dürfte es aber ein bisschen mehr sein – vor allem auf der Seite! Sehr schön löst dies wieder der adidas. Die berühmten drei Streifen werden formschön als Reflektoren eingesetzt. Auch der Überschuh von PowerBar lässt sein großes seitliches Logo im Dunkeln leuchten wie eine Reklametafel.

Das Material

Ein Aspekt, dem im Normalfall mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird, ist das Material aus dem der Schuh gefertigt wurde. Großes Interesse herrscht vor allem deswegen, weil man oftmals über die Eigenschaften des im Schuh verarbeiteten Stoffes zu wenig weiß, um die richtige Kaufentscheidung zu fällen. Da es sich in den meisten Fällen um Neopren oder verschiedene Membranstoffe eine kurze Info zu den beiden Stoffen:

Membranstoffe…

…am Beispiel von GORE-TEX®.
Produkte, die mit GORE-TEX® ausgestattet sind, sind extrem Wasser abweisend. Die heckenähnliche Struktur der GORE-TEX®-Membrane weist rund 1,4 Milliarden Mikroporen pro Quadratzentimeter auf. Ein Wassertropfen hingegen ist ca. 20.000 mal größer als eine Pore der GORE-TEX®-Membrane und kann deshalb nicht eindringen. Wichtig ist auch, dass selbst bei hohem Druck auf die Membrane, z.B. beim Sitzen, Knien oder Gehen, keine Nässe nach innen dringen kann.
Mit Blick auf den Schutz vor Kälte spielt der Wind einen entscheidenden Faktor. Bläst kalter Wind durch die Kleidung, wird das Mikroklima zwischen Haut und Bekleidung zerstört. Der Körper kühlt aus und die Temperatur wird kälter empfunden als sie tatsächlich ist. Die GORE-TEX®-Membrane lässt keinen Wind eindringen und hält dadurch den Körper angenehm warm.

Neopren…

…ist ein elastisches, flächiges Material aus geschäumtem synthetischen Kautschuk auf Chloroprenbasis. Vorrangig wird Neopren zur Herstellung von Kälteschutzanzügen für den Wassersport benutzt. In den letzten Jahren hat sich das widerstandsfähige Elastomer aber auch im Radsport mehr und mehr durchgesetzt.
Es kann in verschiedenen Stärken entsprechend der gewünschten Wärmeisolierung hergestellt werden und findet seinen Einsatz vor allem in den Bereichen Über- und Handschuhen. Im Material sind viele kleine Gasbläschen gleichmäßig verteilt, wodurch es hervorragende thermische Isoliereigenschaften besitzt. Eher minderwertig ist allerdings die „Atmungsfunktion“. Fraglich, ob dieser Aspekt im Bereich Überschuhe – und hier im Vergleich mit Kälte- und Nässefunktion – nicht eher zu vernachlässigen ist. Je dicker das Material desto besser die Isolierung. Allerdings führt eine größere Wandstärke auch zu einer Abnahme der Dehnfähigkeit.

Bei der Herstellung von Neoprenkleidung wird das Material auf Stoß miteinander verklebt und normalerweise beidseitig mit Textilgewebe (Nylon oder Lycra) kaschiert, wodurch die Oberfläche geschlossen und weniger anfällig für Beschädigungen wird.

Kurzum: Die entscheiden Kaufkriterien sind ein leichter Einstieg bei perfektem Sitz, der Abschluss am Bein und im Sohlenbereich, und das verwendete Material. Denken Sie auch an den Sicherheitsaspekt und rechnen Sie nicht damit, dass der Teuerste der Beste ist.
Den letzten Beweis liefert das ausgewählte Stück dann aber erst beim Einsatz im Freien. Deshalb haben wir für Sie zehn Überschuhe ausgewählt, die die beschriebenen Kriterien optisch bereits erfüllen und sie bei Regen und Kälte einem echten Härtetest unterzogen.

Die Ergebnisse im Einzelnen

Adidas

Produkt: ClimaWarm Bootie Road
Größen: 37-39,40-42,43-45,46-48
Preis: 30 Euro (Empf. Herst.)
Material:adidas ClimaWarm (100% Neopren)
Verschluss-System: Klettverschluss

Kälteresistenz Nässeschutz Passform Anziehen Verarbeitung Preis/Leistung Gesamturteil
XXXXX- XXXXXX XXXXXX XXXXXX XXXXX- XXXXXX XXXXXX

Beurteilung:

Ein superleichter Einstieg wird hier mit einer einwandfreien Passform und einem exzellenten Regen- und Kälteschutz kombiniert. Der enge Schnitt in Verbindung mit einem zusätzlichen Klettverschluss sorgen dafür, dass von oben der Regen keine Chance hat. Auch von unten wird sowohl dem Wasser als auch der Kälte der Schneid abgekauft. Die Größe der Öffnung fürs Pedalsystem wird selbst bestimmt und kann so optimal den Bedürfnissen angepasst werden. Besonders gut gefallen die vielen Reflektoren.

Internet: www.adidas.com

Castelli

Produkt: 5088
Größen:S – XXL
Preis:55,60 Euro (Empf. Herst.)
Material:StratoSheer
Verschluss-System:Reißverschluss

Kälteresistenz Nässeschutz Passform Anziehen Verarbeitung Preis/Leistung Gesamturteil
XXXX– XXXX– XXXXX- XXXXX- XXXXX- XXX— XXXX–

Beurteilung:

Der elegante Überschuh von Castelli lässt sich ohne Widerstand einfach und bequem überziehen und liegt dennoch eng am Schuh. Der obere Abschluss ist aber etwas zu weit. Der Nässeschutz leidet dadurch, vor allem weil der Überschuh sonst in den Bereichen Nässe- und Kälteresistenz überraschend gute Arbeit leistet. Ein zusätzlicher Klettverschluss im Wadenbereich wäre bestimmt eine gute Möglichkeit, den Schuh vorm Eindringen des Wassers noch besser zu schützen.

Internet: www.castellisport.it

Chiba

Produkt: Eurotex
Größen:S – XXL
Preis:35,90 Euro (Empf. Herst.)
Material:Supplex, Dacron
Verschluss-System:Klettverschluss

Kälteresistenz Nässeschutz Passform Anziehen Verarbeitung Preis/Leistung Gesamturteil
XXXXX- XXXXX- XX—- XXXXXX XXXXX- XXXX– XXXX–

Beurteilung

Der Eurotex wirkt etwas klobig am Fuß. Allerdings ermöglicht der großzügige Schnitt einen sehr leichten Einstieg. Der Kälte- und Nässeschutz ist mehr als ordentlich. Die Füße bekommen auch nach Stunden nur wenig von der Kälte zu spüren. Bei einer längeren Fahrt im Regen sickert aber nach und nach Wasser von oben in den Schuh; der Beinabschluss sitzt ein wenig zu locker und hebt so den Vorteil der gut abschließenden Sohle ein wenig auf. Eine wasserdichte Regenhose wäre hier der perfekte Zusatz.

Internet: www.chiba.de

Crime

Produkt: 779
Größen:S – XO
Preis:29,95 Euro (Empf. Herst.)
Material:Neopren
Verschluss-SystemKlettverschluss

Kälteresistenz Nässeschutz Passform Anziehen Verarbeitung Preis/Leistung Gesamturteil
XXXXXX XXXXXX XXXXXX XXXXXX XXXXXX XXXXXX XXXXXX

Beurteilung:

Der Einstieg in die 4,5 mm starke Neoprenhülle ist kinderleicht. Wider Erwarten liegt der Crime 779 fabelhaft eng am Schuh. Der Klettverschluss beißt extrem fest zu und lässt auch am Beinabschluss kein Lüftchen durch. Verschweißte Nähte lassen den Überschuh zu einer Einheit werden, gegen die Kälte und Nässe keine Chance haben. Der Crime 779 besteht bei widrigsten Bedingungen und macht auch optisch eine gute Figur. Einziger Schwachpunkt ist der verschleißanfällige Neoprensteg im Sohlenbereich. Ansonsten: Perfekt!

Internet: Crime

Etxe Ondo

Produkt: Goma
GrößenM-L-XL-XXL
Preis40,00 Euro (Empf. Herst.)
MaterialPoliammide-Poliuretan
Verschluss-SystemReißverschluss

Kälteresistenz Nässeschutz Passform Anziehen Verarbeitung Preis/Leistung Gesamturteil
XXXX– XXXXX- XXXXXX XXXX– XXXX– XXXX– XXXX–

Beurteilung:

Auf den ersten Blick wirkt der Goma eher wie ein Zeitfahrüberzieher und die exzellente Passform überrascht nur wenig. Nach einem kurzen Kampf sitzt der Schuh überall sozusagen hauteng und auch der Bund schließt perfekt ums Bein. Im winterlichen Einsatz kann der Überschuh dann ebenfalls überzeugen. Nässe bereitet dem Goma keine Sorgen – selbst Spritzwasser aus tiefsten Wasserlachen perlt anstandslos ab. Einzig die Kälteresistenz wäre ein wenig zu verbessern, ist aber dennoch mehr als zufriedenstellend.

Internet: www.etxeondo.com

Gore-Tex

Produkt: Racing
Größen:37-39,40-42,43-45,45-46
Preis:49,90 Euro (Empf. Herst.)
Material:Polyamid, Polyester
Verschluss-System:Klettverschluss

Kälteresistenz Nässeschutz Passform Anziehen Verarbeitung Preis/Leistung Gesamturteil
XXXXX- XXXXX- XXXXXX XXXXXX XXXXX- XXX— XXXXX-

Beurteilung:

In den Racing von Gore-Tex schlüpft man bequem hinein. Allerdings leidet durch den großzügigen Schnitt ein wenig der optische Eindruck. Die Kälte- und Nässewerte konnten überzeugen. Selbst nach einer zweistündigen Fahrt im Schneeregen blieb der Fuß fast trocken; nur im Zehenbereich haben die Schneeablagerungen die Feuchtigkeit nach innen weitergegeben. Dadurch wurden die Zehen natürlich auch ein wenig kalt. Gefroren haben die Füße aber nie. Eine schöne Idee ist der obere Neoprenabschluss, der gut vor eindringender Nässe schützt.

Internet: www.gore-tex.de

Pearl Izumi

Produkt: Amfib
Größen: S – XL (36 – 47)
Preis: 49,50 Euro (Empf. Herst.)
Material: Nylon, Elasthan, Polyester
Verschluss-System: Reißverschluss

Kälteresistenz Nässeschutz Passform Anziehen Verarbeitung Preis/Leistung Gesamturteil
XXXXX- XXXXX- XXXXX- XXXXXX XXXXX- XXX— XXXX–

Beurteilung:

Der Reißverschluss beim AmFib von Pearl Izumi lässt sich ganz öffnen und verschafft so einen entspannten Einstieg, unter dem die Passform aber keinesfalls leidet. Der Überschuh sitzt perfekt und der Beinabschluss liegt dank Gummiband eng an. Die Unterstützung durch den Klettverschluss ist kaum noch nötig, liefert aber den letzten Schliff. Die Hülle aus Nylon und Lycra bietet einen guten Nässeschutz und in Verbindung mit dem Nylon-Innenfutter auch eine exzellente Kälteresistenz.

Internet: www.pearlizumi.com

Powerbar

Produkt: Reflec
Größen: SM (38-41), ML (41-45) XL (41,45)
Preis: 25,00 Euro (Empf. Herst.)
Material: Gore-Windstopper, seitlich Teflon
Verschluss-System: Klettverschluss

Kälteresistenz Nässeschutz Passform Anziehen Verarbeitung Preis/Leistung Gesamturteil
XXXXX- XXXX– XXXX– XXXXXX XXXXX- XXXXXX XXXX–

Beurteilung:

Der Klettverschluss des PowerBar lässt sich komplett öffnen und bietet in Verbindung mit der großzügigen Sohlenöffnung einen einfachen Einstieg. Bei einem breiteren Schuh neigt der Reflec auf Grund dieser weit geschnittenen Sohlen im seitlichen Ballenbereich eventuell zum Hochrutschen. Darunter leidet ein wenig der Schutz vor Nässe, der allerdings oben und am Beinabschluss hervorragende Werte liefert. Insgesamt zeigt sich der Überschuh sehr kälteresistent. Sehr gut gefällt auch die großzügige „Leuchtreklame“ auf der Seite.

Internet: www.powerbar-europe.com

Shimano

Produkt: Multifunction
Größen: S-XXL
Preis: 35,95 Euro (Empf. Herst.)
Material: Neopren, PU-Beschichtung
Verschluss-System: Klettverschluss

Kälteresistenz Nässeschutz Passform Anziehen Verarbeitung Preis/Leistung Gesamturteil
XXXXX- XXXXX- XXXXXX XXXX– XXXXXX XXXXXX XXXXXX

Beurteilung:

Ein wenig kämpfen muss man schon, wenn man den Shimano Multifunktion ein erstes Mal überstreift. Übung macht aber auch hier den Meister. Der Überschuh belohnt die „Einstiegstrapazen“ durch einen exzellenten Sitz und hervorragende Werte. Er zeigte sich sehr kälteresistent und lieferte trotz der großen Öffnungen im Sohlenbereich einen sehr guten Nässeschutz. Der Klettverschluss ist unglaublich bissig und schließt auch ohne weitere Hilfen im oberen Bereich exzellent ab. Verarbeitungstechnisches Highlight: verschweißte Nähte.

Internet: www.paul-lange.de

Vaude

Produkt: Race II
Größen: S – XXXL
Preis: 29,95 Euro (Empf. Herst.)
Material: Neopren
Verschluss-System: Reißverschluss

Kälteresistenz Nässeschutz Passform Anziehen Verarbeitung Preis/Leistung Gesamturteil
XXXXX- XXXXX- XXXX– XXXX– XXXXX- XXXXXX XXXXX-

Beurteilung:


Schon beim Anfassen vermittelt der Vaude ein sicheres Gefühl. Der gut verarbeitete Überschuh erfordert zwar beim Einstieg ein wenig Kraftaufwand, wenn der Radschuh aber erst mal drin ist, wird er von einem gut sitzenden Race II eng umschlossen. Im Freien zeigt sich der Überschuh im Kampf gegen Kälte und Regen optimal ausgerüstet. Die große Sohlenöffnung stellt dabei kein wirkliches Problem dar. Allerdings ist der Quersteg aus Neopren im Sohlenbereich ein anfälliges Verschleißteil.

Internet: www.vaude.de