Monat: Oktober 2014

Canyon Roadlite AL 6.0: Test und wichtige Fakten

Canyon Carbonsattelstütze, Ritchey WCS-Anbauteile, Continental Grand Prix 4000S – nein, das sind nicht die Komponenten von einem Highend-Renner. Das sind die des Canyon-Einsteigermodells. Bereits beim Studieren der Ausstattungsliste des Roadlite AL 6.0 ist es kaum vorstellbar, dass das Rad nur 1000 Euro kostet. Außerdem findet man noch Mavic Aksium-Laufräder. Gut gefällt, dass Canyon sich für die hochwertigen 25 Millimeter breiten Conti-Pneus und nicht für die Standard-Bereifung von Mavic entschieden hat. Komplettiert wird der Renner schließlich von einem Alu-Rahmen, der sinnvolle Details, wie zum Beispiel ein auswechselbares Schaltauge, mitbringt. Canyon überträgt auf das Roadlite AL Techniken von ihren Top-Modellen. So verdicken sich die Rohre zum Tretlager hin, die Kettenstreben sind oval. Davon soll die Seitensteifigkeit profitieren. Im Steuerrohr steckt außerdem noch eine Vollcarbongabel – ein weiteres Beispiel für das beeindruckende Angebot.

Zum Fahreindruck: Das Roadlite ist ein bequemes Rad. Man sitzt aufrecht, und durch die Carbonsattelsütze sowie die breiteren Reifen dämpft das Rad sehr gut. Die etwas aufrechtere Sitzposition trägt ebenfalls zum positiven Gefühl auf dem Canyon bei. Natürlich könnte die Wendigkeit oder die Beschleunigung besser sein – mit Blick auf die Konkurrenz in dieser Preisklasse, setzt das Roadlite aber auch hier Maßstäbe.

Teile

Rahmen: Aluminium
Größe: 50, 53, 56, 58, 60, 62, 65
Gabel: Vollcarbon
Steuersatz: Tange
Schaltgruppe: Shimano 105
Laufräder: Mavic Aksium
Reifen: Continental Grand Prix 4000S, 25 mm
Lenker/Vorbau: Ritchey WCS EvoCurve/Ritchey WCS 4-Axis
Stütze: Canyon VCLS Post, 27,2 mm
Sattel: Selle Italia X1

Preis: 999 Euro

Gewicht: 8,10 (RH 56)

Fazit: Beeindruckendes Preis-/Leistungsverhältnis

Rollentrainer Elite Turbo Muin im Test: Technik, Preis, Bewertung

Wir gehören zu den Priviligierten, die den neuen Turbo Muin als erste testen konnten. Er ist auch für Elite eine Premiere, schließlich ist er der erste Kassettentrainer der Italiener. Als wir die Schachtel öffnen, erleben wir allerdings eine kleine Enttäuschung. Bei rund 570 Euro hätten wir uns schon gewünscht, dass eine Kassette mitgeliefert wird. Aber gut: Damit ist erst einmal Schrauben angesagt. Kassette, Standfüße, Schnellspanner – nach rund 15 Minuten ist das Gerät einsatzbereit.

Die gekapselte Konstruktion ist an sich sehr wertig. Auch die Standfüße machen einen sicheren Eindruck. Eine Feinjustierung fehlt allerdings. Das Einspannen des Rades geht fix vonstatten. Je nach Hinterbaukonstruktion muss die mitgelieferte Distanzscheibe innerhalb oder außerhalb des Rahmens gesetzt werden. Im Inneren des Trainers werkelt übrigens die Elite-typische Fluid-Technologie. Eine Widerstandsverstellung gibt es nicht. Zur Trainingsdokumentation bietet Elite eine hauseigene Trainings-App samt Zubehör an. Geliefert wird der Trainer übrigens mit Shimano-Freilauf. Campa-Fahrer müssen hier noch einmal extra löhnen: Rund 50 Euro kostet der passende Freilauf. Fazit: Tolles Fahrgefühl! Leise! Allerdings ist das Gesamtpaket dafür doch recht teuer.

Kaufen, wenn  …

… man Rücksicht auf die Nachbarn nehmen muss.
… man das Spinning-Gefühl auf dem Hometrainer mag.

Technik:

Ölgebremster Trainer (Widerstand nur über eigene Schaltung verstellbar), erweiterbar mit ANT+-Sensor (Speed und Kadenz) und Dongle für iPhone

Zubehör: 

my E-Training App (9,99 Euro pro Jahr, ANT+-Dongle nur für iPhone 4/4S), dazu Speed- und Kadenz-Sensor

Geräuschentwicklung

(bei ca. 25 km/h): 70 dB

Lieferumfang: 

Trainer ohne Kassette

Preis: 

596,90 Euro

Bewertung

Verarbeitung/Gesamteindruck (30%) 2,5

Geräuschentwicklung (20%) 1,5

Fahrgefühl (50%) 1,5

Gesamtnote: 1,8

Mehr Infomationen unter: www.elite-it.com

Rollentrainer: Kassette oder Rolle? Unterschiede, Vor- und Nachteile

Viele Hobbysportler verändern im Winter ihre Form. Der Körper wird runder und weicher. Wer auch bei arktischen Temperaturen an der eigenen Körperform und an einer potenziellen Frühform für die nächste Saison arbeiten will, hat viele Möglichkeiten. Vier davon haben wir ausprobiert.

Zwei Konzepte

Eine Rolle muss nicht teuer sein: Einsteigermodelle gibt es schon ab 60 Euro. Doch haben diese meist einige Nachteile: Ein schlechter Stand, ein kaugummizähes Fahrgefühl, zu wenig Widerstand, Lärm – taugt die Rolle nichts, macht das Training keinen Spaß. Deshalb haben wir in diesem Test nur qualitativ hochwertige Geräte berücksichtigt. Alle vier zeichnen sich durch ein sehr gutes Fahrgefühl aus, obwohl die konstruktiven Ansätze bei den Geräten ganz unterschiedlich sind.

Da sind zunächst zwei komplett unterschiedliche Grundkonzepte: der Kassettentrainer und der klassische Rollentrainer. Beim Kassettentrainer wird das Hinterrad des Rennrads ausgebaut und durch die Schwungscheibe und die Kassette des Trainers ersetzt. Reifenverschleiß und Gummiabrieb sind damit passé. Kein Rollwiderstand, kaum Geräuschentwicklung – so weit die Theorie. Das perfekte System also? Wieso baut dann nicht jeder nur noch Kassettentrainer? „Tacx wird in absehbarer Zeit keine Trainer mit eingebauter Kassette bauen“, sagt Georg Bucher von Tacx-Importeur van Bokhoven. Kassettentrainer sind für alle, die nur ein Rad haben, recht aufwändig, zudem sind sie unter anderem wegen der verbauten Kassette auch teurer als normale Rollen. Und wie sieht es mit dem Fahrgefühl aus? Dazu noch einmal Georg Bucher: „Das liegt nicht an der Kassette, sondern an der verbauten, möglichst großen Schwungmasse. Zudem sind wir davon überzeugt, dass ein verbautes Hinterrad ein deutlich realistischeres Fahrgefühl bietet.“

Fahrerlebnis

Beim Ein- und Ausbau des Rades zeigt sich ein differenziertes Bild. Rollentrainer ist nicht mit einem schnellen, Kassettentrainer nicht mit einem langwierigen Aufbau gleichzusetzen. Es kommt immer auf die jeweilige Konstruktion an. Blitzschnell ging es nur beim Tacx. Bei den normalen Rollen war nach den intensiven Tests zwar sichtbarer Reifenverschleiß festzustellen, die Substanz der Mäntel war aber überall noch intakt. Beim Thema Fahrgefühl kommen die Eigenheiten unserer vier Modelle deutlich zum Tragen. Elite kombiniert die Antriebseinheit mit seinem hauseigenen Fluid-System, Kinetic baut eine Art Wiegetritt-Scharnier in seinen Trainer, Tacx spendiert dem Booster ein System, das an die weitaus teureren und aufwändigeren Trainer von Tacx angelehnt ist und Wahoo lässt uns den Widerstand stufenlos übers iPad steuern. Somit kann man weder die eine noch die andere Philosophie zum Sieger küren. Auf allen vier Geräten ist das Fahrerlebnis gut. Und trotzdem: Am glattesten rollt man auf einem Kassettentrainer. Wenn man beim Durchschnaufen mal die Beine hängen lässt und das Hinterrad in diesen 20 Sekunden einfach weiterschnurrt, dann fühlt man sich fast wie auf der Straße.

Typsache

Unsere vier Testkandidaten decken fast alle Bereiche der Trainingsrollenwelt ab: Mit dem Booster von Tacx erwirbt man für relativ kleines Geld eine äußerst „gefühlsechte“ Rolle. Der Kickr von Wahoo ist dagegen das richtige Gerät für alle Technikverrückten. Beim Kinetic gefällt uns vor allem die Möglichkeit, realistisch im Wiegetritt zu fahren. Das gab es bisher bei keinem statischen Rollentrainer. Und Elite? In Sachen Fahrgefühl ist das Gerät einfach top, doch erscheint das Gesamtpaket recht teuer.

In Sachen Geräuschentwicklung hat vor allem der Booster von Tacx überrascht. Trotz des Reifenabrollgeräuschs ist er der leiseste Roller im Test. Platz zwei sichert sich der Elite vor dem Wahoo. Ein Ausreißer nach oben ist der Rock and Roll. Egal welchen Reifen wir montierten, es kam zum Rollgeräusch stets ein Quietschen hinzu.

Fazit

Es wäre falsch, sich hier auf einen Philosophiestreit einzulassen. Ein Trainer ist entweder gut oder nicht. Unsere Modelle haben alle ihre Stärken und Schwächen – und wenn es nur der astronomische Preis ist. Wer einen Kassettentrainer kauft, wird mit Sicherheit vom Fahrgefühl beeindruckt sein. Doch Kinetic und Tacx machen hier auch keinen schlechten Job. Und dafür bleibt zusätzlich noch Geld in der Kriegskasse.

Kassette vs. Rolle

Vorteile klassische Rolle Nachteile klassische Rolle
Rad ist leicht einzuspannen Reifenabrieb
meist günstiger als ein Kassettentrainer günstigere Modelle oft mit schlechtem Fahrgefühl
Fahrgefühl ist ab einer gewissen Preisklasse nahezu genauso
realistisch wie bei einem Kassettentrainer
Vorteile eines Kassettentrainers Nachteile eines Kassettentrainers
sehr gutes Fahrgefühl Preis
kein Reifenabrieb gaufwändigere Montage
perfekte Montage für das Zweitrad
oft interessante Erweiterungstools

Training mit Tablet

Steuerung und Halterung

Ein Tablet-Computer kann einen hervorragend ablenken. Zum Beispiel vom Treten. Der Wahoo-Trainer in unserem Test wird komplett per iPad gesteuert. Bei anderen Rollen besteht mit dem entsprechenden Zubehör die Möglichkeit, sich die Trainingsdaten direkt ins Cockpit funken zu lassen.

Doch wie das Ganze befestigen? Hierfür gibt es noch keine perfekte Lösung, doch haben wir ein paar Tipps: 

Der Spiderpodium Tablet Stand von Breffo ist eine Möglichkeit. Die biegsamen spinnengleichen Arme umklammern das iPad. Die freien Arme benutzt man, um das Tablet an Vorbau oder Lenker zu befestigen. Allerdings liegt das Gerät dann auch schön im Tropfbereich des Kopfes. 

Preis: rund 25 Euro. Wir raten hier eher zu einer musikalischen Lösung. Im Musikbereich gibt es zahlreiche Halterungen mit Stativ fürs iPad. Unsere gezeigte Lösung ist von der Firma König und Meyer (ww.k-m.de). Diese kann zwar auch am Lenker oder Vorbau befestigt werden, doch wir raten ausdrücklich zu einer externen Stativlösung. 

Der Vorteil: Das Gadget kann perfekt positioniert werden und ist vor Schäden durch Schweiß geschützt.

Wie optimiere ich meine Trittfrequenz? Training, Tipps und Tricks

Die Optimierung der Frequenz

Eddie Flechter, Leiter der Sportwissenschat bei Wattbike, gibt hier seine Erfahrungen zum Thema Trittfrequenz weiter: Viele Hobby-Radsportler fahren einen zu hohen Gang und dadurch mit zu geringer Trittfrequenz. Eine solche Fahrweise verursacht eine höhere körperliche Belastung. Dabei ist die Sache, vereinfacht gesagt, ganz einfach: Verringern Sie den Widerstand und treten Sie schneller – unabhängig davon, ob Sie versuchen, Ihre Spitzenleistung, Endschnelligkeit oder Ausdauer zu verbessern.

Minimum: 90 U/min

Dies ist eine einfache Anweisung, die für viele Hobbyfahrer gelten kann. Treten Sie mit einer Frequenz von mindestens 90 U/min, selbst auf einer Erholungsstufe, und erhöhen Sie die Frequenz über die Trainingszonen hinweg durch eine Kombination von niedrigeren Gängen und einer höheren Kadenz. Die Abwechslung sorgt für neue Trainingsreize und damit Anpassungsprozesse des Organismus.

Warum halte ich die Trittfrequenz für so wichtig?

Sie trägt zu einer besseren Tritttechnik bei, die es Ihnen ermöglicht, die gleiche Leistung bei einer niedrigeren physiologischen Belastung zu erzielen. Daher können Sie eine höhere Trittfrequenz, einen größeren Gang oder beides benutzen und eine höhere Trittgeschwindigkeit mit einem größeren Gang für den gleichen Kraftaufwand verwenden. Das ist es im Wesentlichen: Sie erzielen ein rundum höheres Leistungsvermögen und werden schneller. Für einige mag der Leistungszuwachs nur gering sein, während er für andere erheblich ist. Die richtige Kombination von Tritttechnik, Trittgeschwindigkeit, richtigem Gang und Ausgangsleistung mit der Herzfrequenz bildet eine wirksame Synthese von Parametern zur Verbesserung der allgemeinen Leistung auf dem Rad.

Das Training – Tipps, Anleitung

Zunächst sollten Sie Ihre Trainingszonen hinsichtlich Leistung und Herzfrequenz kennen. Ermitteln Sie einen Gang, in dem Sie beim Treten mit 90 U/min in Ihrer Regenerationszone bleiben. Verwenden Sie dann für jede nachfolgende Trainingszone eine Kombination aus höherer Trittfrequenz und höherem Gang, um die richtige Reaktion für die betreffende Zone zu erzeugen.

Trainings-Beispiel: Wenn Sie zum Beispiel eine 20-minütige Schwelleneinheit fahren, würde ich einen Gang für eine Trittfrequenz von 95-100 U/min wählen.

Wie regeneriere ich schneller? Tipps und Tricks

Ich lege mich jetzt drei Tage in die Eistonne, dann analysieren wir das Spiel und dann sehen wir weiter.“ So lautet eines der berühmtesten Zitate der Fußball-WM 2014. So sprach Nationalspieler Per Mertesacker nach dem Achtelfinale zu einem – für seinen Geschmack – zu kritischen Reporter. 

Und er hatte Recht. Sowohl was die überzogene Kritik als auch was die Eistonne angeht. Kälte kann sich positiv auf die Regeneration auswirken. Das wurde in Studien festgestellt. Im Profiradsport weiß man das schon lange. Athleten, die in Eiswasser sitzen, kann man während jeder Tour de France sehen.

Yin und Yang

Sportler müssen ein Gleichgewicht finden, zwischen Be- und Entlastung, Training und Erholung. Das individuell richtige, gezielte Training ist nur die eine Seite der sportlichen Leistung. Die Regeneration ist eine andere. Beides gehört zusammen, eines bedingt das andere – wie Yin und Yang.

Der Begriff Regeneration stammt vom lateinischen ‚regeneratio‘ ab, was soviel bedeutet wie: Wiedergeburt. Heute ist die Bedeutung eher in Richtung von „Wiederherstellung“ gewandert. Unter Regeneration versteht man alle Prozesse, die ablaufen, um den physiologischen Gleichgewichtszustand wiederherzustellen.

Das Problem ist: Wie erholt ein Mensch ist, lässt sich kaum messen. Man behilft sich mit dem Ruhepuls oder dem CK-Wert (Entzündungswert), doch einen wissenschaftlich wirklich etablierten Parameter gibt es dafür nicht. Erschöpfung kann vieles betreffen: Muskeln, Nervensystem, Stützapparat, Psyche. Jeder Mensch reagiert anders auf gleiche Belastungen – und jeder erholt sich anders. Von einer vierstündigen Tour im Grundlagenbereich erholt man sich in der Regel schneller als nach einer Stunde Intervall-Training. Intensives Training oder Wettkämpfe bedeuten für den Organismus Stress. Zellen werden beschädigt, in der Muskulatur entstehen Mikrorisse. An diesen Stress passt sich der Körper an.

Regeneration im Radsport: Kompressionsbekleidung und Kryotherapie

Ernährung

Wie schnell und wie stark die Wiederherstellungs-Prozesse im Körper ablaufen, hat auch mit den genetischen Voraussetzungen zu tun. Doch es gibt Maßnahmen, mit denen jeder die eigene Regeneration beeinflussen kann. Die einfachste Maßnahme, sie negativ zu beeinflussen, lautet: Alkohol. Die einfachste Maßnahme, sie positiv zu beeinflussen, lautet: viel trinken (aber keinen Alkohol).

Wer sich körperlich anstrengt, der schwitzt. Bei intensivsten Belastungen an einem heißen Tag kann man bis zu zwei Liter Schweiß pro Stunde verlieren. Die ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit spielt demnach schon auf dem Rad eine enorm wichtige Rolle. Zudem ist sie eine Voraussetzung zur schnellen Regeneration. Wer viel schwitzt, sollte zudem auch Natrium zuführen.

Während eines Wettkampfs werden etwa drei Gramm Kohlenhydrate pro Minute „verbrannt“. So können die Glykogenvorräte in der Leber und der Muskulatur schon nach zwei Stunden geleert sein. Viele Radprofis greifen deshalb nach dem Rennen sofort zu einem Recoverydrink. Der enthält Kohlenhydrate und Proteine, oft im Verhältnis 4:1. In diesem sind die Nährstoffe laut einiger Studien am besten verwertbar. Nach harten Belastungen gilt es schnell zu sein: Denn innerhalb der ersten Stunde nach dem Training werden die Glykogenspeicher im Muskel am schnellsten wieder gefüllt.

Das Zeitfenster

Die Glykogenresynthese kann in zwei Phasen eingeteilt werden: Die erste umfasst die ersten 30 bis 60 Minuten nach einer Belastung. In dieser Zeit ist die Muskelmembran durchlässiger für Glukose als sonst. In der zweiten Phase danach ist die Glukoseaufnahme von Insulin abhängig – und die Resyntheserate ist um 20 bis 30 Prozent geringer als in der ersten Phase.

Verpasst man dieses Zeitfenster und nimmt etwa erst zwei Stunden nach dem Trainings-ende eine Mahlzeit ein, so werden die Glykogenspeicher nur reduziert gefüllt. Auch die Menge spielt eine wichtige Rolle. Hier wurden in Studien an Ausdauersportlern Schwellenwerte gefunden, die nicht unterschritten werden sollten. Als grober Richtwert gelten sieben bis elf Gramm Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht und Tag.

Einige Studien deuten auch darauf hin, dass die Proteinzufuhr direkt vor dem Schlafen effektiv sein könnte. In einer placebokontrollierten Untersuchung, die im Journal Medicine & Science in Sports & Exercise veröffentlicht wurde, wiesen die Athleten, die 30 Minuten vor dem Schlafen Proteinshakes zu sich genommen hatten, durchschnittlich 22 Prozent höhere Muskelproteinsyntheseraten auf als die Sportler, die ein Placebo bekommen hatten.

Durchgeknetet

Die positiven Effekte von Massagen sind nicht ganz unumstritten. Doch quasi alle Radprofis dieser Welt und etliche Studienergebnisse sprechen für sie. So stellten etwa kanadische Forscher fest, dass Massagen nach einem intensiven Training Entzündungen in den Muskeln reduzieren und das Wachstum neuer Mitochondrien in den Zellen fördern konnten. Ähnliches wurde auch schon durch Muskelbiopsien festgestellt.

Und dann ist da noch der mentale Vorteil: Massagen können dazu beitragen, das Stresshormon Cortisol schneller abzubauen. Dieses wird bei harten Belastungen ausgeschüttet und kann die Regeneration verzögern.

Neben den passiven Formen der Regeneration gibt es auch aktive: das berühmte „Ausfahren“ zum Beispiel. Das lockere Pedalieren nach der Belastung erhöht die Durchblutung und kann somit den Laktatabbau beschleunigen. In Studien zeigten schon 15-minütige Cool-Down-Einheiten positive Effekte.

Bettzeit

Radprofis schlafen länger als die Durchschnittsbevölkerung, das ist bekannt. Mit gutem Grund: Im Schlaf werden vermehrt Wachstumshormone ausgeschüttet, die die Regeneration positiv beeinflussen können. In einer Studie der Universität Stanford wurde an Athleten eine positive Korrelation von Schlafdauer (sie lag zwischen acht und zehn Stunden) und sportlicher Leistung gefunden. In einer Untersuchung der Universität Heidelberg an hochtrainierten Nachwuchsradfahrern wurde vor allem ein negativer psychischer Effekt von schlechtem Schlaf festgestellt. Eine einfache Regenerationsmaßnahme nach harten Trainingseinheiten lautet also: Zurücklehnen, Liegenbleiben, Ausschlafen.

Essen und Trinken:

– Mineralwasser, Fruchtschorlen und salzige Snacks eignen sich, um Flüssigkeits- und Natriumverluste auszugleichen.

– Direkt nach dem intensiven Training (und ggf. vor dem Zubettgehen) können Müsli mit Joghurt, Schokomilch oder Recoverydrinks den Kohlenhydrat- und Proteinbedarf decken.

– Profis kombinieren auch oft Shakes mit hochwertigem Eiweiß mit kohlenhydratreichen Speisen. Ein Beispiel ist das Whey Isolate 100 Pulver, das zu 88 Prozent aus Molkenproteinisolat besteht und zudem sehr viel Arginin enthält.

– Sportgetränke wie das Mineral Energy-Pulver von Xenofit liefern Mineralstoffe und sind einfach zu dosieren. In diesem Fall Magnesium, Kalium, Zink und Eisen, zusätzliche Kohlenhydrate und B-Vitamine. www.xenofit.de

– Enzyme wirken als Katalysatoren für natürliche biochemische Prozesse. Sie können die durch das Training verursachten Entzündungen in der Muskulatur beeinflussen und die Regenerationszeit verkürzen. In Wobenzym Plus, das kein Nahrungsergänzungs-, sondern ein Arzneimittel ist, sind etwa pflanzliche und tierische Enzyme mit hoher Aktivität und in hoher Dosis kombiniert.

Mehr Informationen unter: www.wobenzym.de

und unter: www.nutrixxion.de

Regeneration – Tipps:

– Ausreichend und natriumreich trinken

– Möglichst in den ersten 30 Minuten nach Trainingsende Kohlenhydrate (eher mit höherem Glykämischen Index) und Proteine zu sich nehmen. Etwa Schokomilch oder Müsli mit Milch und Yoghurt.

– Die Beine einige Minuten in sehr kaltem Wasser abkühlen

– Sich – zum Beispiel mit einer „Black Roll“ – selbst massieren

– Ausreichend schlafen und evtl. vor dem Zubettgehen noch einmal einen proteinhaltigen Snack essen

– Lockeres „Ausfahren“ nach einem Training: 15–45 Minuten mit hoher Trittfrequenz (~100) und sehr geringer Intensität