Monat: Februar 2019

Specialized Exos: Radschuh unter 100 Gramm

99 Gramm für einen Rennradschuh: der US-amerikanische Hersteller Specialized präsentiert den laut eigenen Angaben leichtesten Serienrennradschuh der Welt. Das Modell S-Works Exos 99 LTD wiegt in Größe 42 weniger als 100 Gramm pro Schuh. Doch nicht nur durch das geringe Gewicht soll überzeugen. Zum Einsatz kommen die von den S-Works-Modellen bekannte hohe Steifigkeit und die gute Passform durch die Body-Geometry-Funktionen. Möglich wird das extrem geringe Gewicht auch durch den Schnürsenkel-Verschluss. Der Preis: 649,90 Euro.

 

Specialized

Der Specialized Exos hat einen klassischen Schnürsenkel-Verschluss

 

Specialized S-Works Exos & Exos 99 LTD

Laut den Aussagen der Specialized-Ingenieure war der Exos 99 Ltd ihr bislang anspruchsvollstes Projekt. Es werden weltweit nur 500 Paare produziert. Es gibt jedoch auch eine nicht limitierte Version: das Modell Exos ohne den Zusatz „99 LTD“. Dieses bewirbt Specialized als die leichtesten Radschuhe, die jemals mit Boa-Verschlusssystem hergestellt wurden. Ein Schuh wiegt in Größe 42 nur 150 Gramm. Der Preis: 499,90 Euro.

Specialized Exos: Body Geometry

Die Body-Geometry-Technologie soll für eine Passform sorgen, bei der Sohle und Fußbett besonders ergonomisch sind. Somit soll die Leistung effizienter übertragen werden können, wodurch die Verletzungsgefahr reduziert wird. Hüfte, Knie und Füße sind beim Pedalieren möglichst optimal ausgerichtet.

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Extrem steife Fact-Powerline-Carbonsohle des S-Works Exos

Die Fact-Powerline-Carbonsohle weist einen Steifigkeitswert von 13 auf Specializeds Steifigkeitsindex auf, wodurch die Kraftübertragung sehr direkt sein soll. Die Steifigkeit ist damit etwas unter dem Wert des Modell S-Works 7 mit einem Wert von 15, jedoch auf dem Niveau des S-Works 6. Dyneema-Mesh ermöglit geringen Materialeinsatz und zugleich eine gute Passform und viel Komfort.

S-Works Exos: Dyneema-Obermaterial

Die Cleat-Gewinde bestehen aus einer Titanlegierung und können gedreht werden, um die Cleats fünf Millimeter weiter hinten zu positionieren. Das ermöglicht variablere Pedalpositionen. Das Fersenprofil ist rutschfest und kann ausgetauscht werden. Das Dyneema-Obermaterial gibt Halt und passt sich zugleich der Fußform an. Einen festen Zehenbereich, wie von den S-Works-Modellen gewohnt, gibt es nicht.

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Passform und Komfort des S-Work Exos

Der Schuh ist in den Größen 36 bis 49 erhältlich, zwischen 39,5 und 46,5 auch in halben Größen. Die Passform ist der des bisherigen Topmodells S-Works 7 ähnlich. An der Ferse kommt Cubic-Tec zum Einsatz, das sich den individuellen Fersenkonturen anpasst und besonders festen Halt bieten soll. Der Verschluss funktioniert mit einem zentral platzierten Boa-Drehrad anstatt wie beim S-Works 7 mit zwei Verschlüssen. Die Haltbarkeit soll auf dem gleichen Niveau sein.

Mehr Informationen gibt es auf der Specialized-Website.

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Saisonvorbereitung und Trainingslager: Profi-Tipps und Trainingspläne

Saisonvorbereitung, Trainingslager

Mallorca – für viele Rennradfahrer die Top-Destination im Frühjahr. Die Kanaren-Insel vor der spanischen Küste ist das Standard-Trainingslagerziel und perfekt für die Saisonvorbereitung. Sie ist nah, die Flüge sind meist günstig, das Wetter meist mild. Ideale Bedingungen, um viele Kilometer zu sammeln. Doch: Braucht man das? Muss man in den Süden? Muss man ins Trainingslager reisen, die Zeit und das Geld investieren, um seine Ziele des Sommers zu erreichen?

Die kurze Antwort lautet: Nein, muss man nicht. Ein Trainingslager macht vieles einfacher: Man kann sich auf die täglichen Ausfahrten konzentrieren, auf eine gute Ernährung, man findet in der Regel Zeit und Muße für die Regeneration – und auch dazu, die mentalen Batterien wieder aufzuladen. Doch natürlich ist solch eine Reise kein Muss. Es geht auch anders.

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Saisonvorbereitung: Alternativen zum Trainingslager

Selbst Spitzen-Amateurfahrer verzichten ganz bewusst auf ein Trainingscamp im Winter oder Frühjahr. Es ist wie immer beim Thema Training: Es gibt kein Patentrezept – es gibt nicht den einen „richtigen“ Weg zur Topform. Seinen Weg muss jeder für sich selbst finden. Wir geben in diesem Artikel Ideen, Anregungen, konkrete Trainingstipps dazu, wie man den eigenen Weg in die Saison gestalten kann.

Ganz egal, mit wie vielen Trainingskilometern man aus dem Winter kommt. Ganz egal, wie die Ziele für den Sommer aussehen – egal ob sie „Radmarathon“, „Mehrtages-Alpencross“ oder „Schneller auf den Hausberg kommen“ heißen.

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Pensum am eigenen Leistungsstand orientieren

Ein gut geplantes Trainingslager ermöglicht es Hobby-Radsportlern, ein oder zwei Wochen lang wie ein Profi zu trainieren und zu leben. Genau deshalb machen jedoch viele den Fehler, zu schnell zu viel zu wollen – und somit zu viel zu trainieren. Ergo sollte man sich hinsichtlich des Trainingspensums und der -intensität immer am eigenen Leistungsstand orientieren.

Im Normalfall gilt: Das gewohnte Wochenpensum sollte man in der Regel um „nur“ fünf bis 15 Prozent steigern. Wer jedoch schon länger auf einem höheren Niveau fährt und viele Trainingsjahre hinter sich hat, kann dieses Pensum verdoppeln. Wichtig ist es in jedem Fall, auf die Signale des Körpers zu hören.

Vorbereitung

Aus diesem Grund vergleichen viele Athleten, gerade im Trainingslager, jeden Morgen die Varianz ihrer Ruhe-Herzfrequenz.

Überzieht man, droht – und dies ist gerade unter jenen Hobbyathleten, die gefühlt im Winter „zu wenig“ trainiert haben, ein häufiger Fehler – der Albtraum aller Sportler: Übertraining. Jener Zustand, bei dem man, bildhaft gesprochen, mit jeder Trainingseinheit schwächer wird, da der Organismus zuvor überlastet wurde, zu wenig Regenerationszeit hatte – und sich somit nicht mehr durch positive Adaptionen an die Trainingsreize anpassen kann. Mit null Vorbereitungskilometern in den Flieger Richtung Mallorca oder ins Auto Richtung Italien zu steigen, ist äußerst suboptimal. Denn die Belastung in einem Trainingslager ist hoch.

Der Körper sollte zuvor zumindest ein gewisses Ausdauerniveau erreicht haben. Einige Tage vor der Abreise sollte der Trainingsumfang sowie die Intensität deutlich reduziert werden, um möglichst erholt in den Trainingszyklus einsteigen zu können.

Saisonvorbereitung, Trainingslager

Tipps für die Saisonvorbereitung und das Trainingslager

Saisonvorbereitung und Trainingslager: Dreier-Blöcke

Viele Hobbyathleten sind zwischen sieben und 14 Tagen im Trainingslager. Der Aufbau ist dabei meist gleich: in progressiven „Dreier-Blöcken“.

Auf drei Trainingstage, an denen die Belastung steigt, folgt ein Ruhetag. In der Regel beginnt man mit kürzeren Grundlagenfahrten und steigert sich entsprechend. Manche Sportler fahren schon am dritten Tag des Trainingslagers harte Intervalleinheiten – manche spulen am Tag vor dem ersten Ruhetag schon 150 und mehr „ruhige“ Kilometer ab. Wie immer gibt es hier kein Patentrezept, sondern jeder muss selbst von seinem eigenen Leistungsstand und seinen eigenen Zielen ausgehen.

Durch die an mehreren Tagen steigenden Belastungen wirken auf den Körper physiologische Belastungen ein, die er in der Regel nicht über Nacht verarbeiten kann, sodass am Folgetag eine Rest-Ermüdung bleibt. Gerade deshalb ist der Ruhetag so wichtig für die Regeneration – und für das Gelingen des Trainingslagers. Die meisten Fahrer absolvieren an solch einem Tag kurze Einheiten von 40 bis 90 Minuten Dauer im sogenannten Kompensationsbereich. Dieser Trainingsbereich befindet sich „unterhalb“ des Grundlagen-Ausdauerbereichs.

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Steigerungen des Umfangs oder der Intensität

Im zweiten und dritten Dreier-Block stehen dann meist weitere Steigerungen des Umfangs oder der Intensität im Vordergrund.

Ein konkretes Beispiel für solche Kern-Trainingseinheiten sind die sogenannten Sweetspot-Intervalle. Dieser Trainingsbereich liegt zwischen 88 und 93 Prozent der Leistung an der individuellen anaeroben Schwelle (IANS). Je nach der Erfahrung und dem Leistungsstand werden in der Regel Intervalle zwischen fünf und 30 Minuten Dauer gefahren.

Als Variante kann man auch mit kürzeren Intervallen oder Schwellenbelastungen an kurzen bis mittellangen Anstiegen beginnen.

In der RennRad Ausgabe 3/2019 ergänzen wir diesen Artikel durch ausführliche Trainingspläne für Einsteiger, ambitionierte Hobbyfahrer und sehr ambitionierte Hobbyfahrer. Außerdem finden Sie dort Ausführungen, wie Sie besonders zeiteffizient trainieren und ein Trainingslager simulieren können. Bestellen Sie jetzt die Ausgabe 3/2019!

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Saisonvorbereitung und Trainingslager: Typische Fehler

Fehler bei der Saisonvorbereitung: Essen

Viele Rennrad-Einsteiger essen morgens eher zu wenig, abends zu viel. Oder die falschen Dinge. Empfehlenswert sind langkettige Kohlenhydrate – und unmittelbar nach dem Training ein proteinreicher Snack, etwa ein Recoverydrink, Schokomilch oder Müsli mit Joghurt. So kann ein Frühstück zum Beispiel aus Vollkornprodukten, Müsli, Obst und Eiern bestehen.

Wichtig: Ein Trainingslager ist der falsche Zeitpunkt, um abzunehmen. Dieses Ziel sollte man vorher im Winter, bei einer geringeren körperlichen Belastung, angehen. Faustregel: Zum Grundbedarf, der in der Regel zwischen 1800 und 2300 Kilokalorien liegt, kommen pro Trainingsstunde und je nach Intensität 400 bis 1000 Kilokalorien hinzu.

Typische Fehler in der Saisonvorbereitung: Trinken

Die Dehydration ist einer der größten Feinde der Leistung. Pro Prozent Dehydration kann man bis zu fünf Prozent seines VO2Max-Levels einbüßen.

Als Faustregel gilt: 0,75 bis ein Liter „gesalzenes“ Wasser pro Stunde. Plus, bei Bedarf: 60 bis maximal 90 Gramm Kohlenhydrate.

Überziehen als typischer Fehler in der Vorbereitung

Seine Umfänge und Intensitäten zu früh zu schnell zu steigern, ist kontraproduktiv. Auch sollte man sich bei Gruppenfahrten nicht zu einem zu hohen Tempo verleiten lassen. Es gilt, sich langsam zu steigern und in den eigenen Trainingszonen zu bleiben.

Regeneration

Diese ist genauso wichtig wie das Training. Dazu zählen etwa ein ausreichend langer Schlaf, ein leichtes Andehnen, der Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum.

Wetter

Nur weil man im Trainingslager ist, heißt das nicht, dass man unbedingt mit „Bräunungsstreifen“ zurückkommen muss. Ergo sollte man sich bei Kleidungswahl eher an den Radprofis als an vielen sich schon bei den ersten Sonnenstrahlen des Frühjahrs in „Kurz-Kurz“ kleidenden Hobbysportlern orientieren.

Profis greifen bei Temperaturen, die nicht sehr deutlich über 22 Grad liegen, fast immer auf Arm- und Beinlinge zurück.

Typische Fehler in der Saisonvorbereitung: Nachbereitung

Im Anschluss an ein Trainingslager sollte man nicht sein hohes Trainingslevel halten, „weil es gerade so gut läuft“, sondern einige Regenerationstage oder gar eine ganze -woche einlegen.

Trainingslager: Vorteile, Nachteile, Tipps

Saisonvorbereitung, Trainingslager

Welche Kerneinheiten können eine Saisonvorbereitung und/oder ein Trainingslager prägen?

Kerneinheiten in der Saisonvorbereitung

Grundlage

Damit ist hauptsächlich der GA1-Bereich gemeint. Dieser liegt bei rund 50 bis 70 Prozent der IANS. Die Belastung liegt meist unter 75 Prozent der maximalen Herzfrequenz, und die Laktatkonzentration bleibt niedrig.

Die Trittfrequenz ist mit 80 bis 110 eher hoch. Die Steigerung dazu ist der sogenannte GA2-Bereich, in dem man sich der IANS annähert, aber dennoch im aeroben Leistungsbereich bleibt.

Over-Unders

Intervalle, bei denen sich Intensitäten über und unter der IANS abwechseln – in der Regel alle 20 bis 40 Sekunden. Dieser Trainingsinhalt ist besonders zeiteffizient sowie effektiv zur Entwicklung von Explosivität vor Wettkämpfen.

Sprint-Intervalle

Sechs bis zwölf Sekunden All-out-Belastungen (100 Prozent Intensität) – dabei wird noch kein Laktat produziert. Diese Sprints benötigen aufgrund ihrer Kürze weder extra Glucose (Kohlenhydrate) noch Fett zur Energiebereitstellung.

Sweetspot

Dieser liegt zwischen 88 und 93 Prozent der IANS. Ein sehr forderndes Beispiel einer Trainingseinheit: dreimal zehn Minuten am Sweetspot. Sehr ambitionierte Athleten können hier auch alle zwei Minuten je einen 20-Sekunden-Sprint im Spitzenbereich einbauen.

HIIT

Die „High Intensity Intervalle“ sind kurz und hart. Viele Studien haben gezeigt, dass sie ähnliche Adaptionen des Körpers hervorrufen können wie lange Grundlageneinheiten. Weitverbreitet sind etwa die 40/20-Intervalle: 40 Sekunden Belastung (mit 100 Prozent Intensität), gefolgt von 20 Sekunden Erholung. Ein weiteres Beispiel: zehnmal 60 Sekunden.

Ernährung im Radsport: Das Essen der Profis

Ernährung-Radsport

Der Hungerast

Am 27. Juli 1998 zerbricht ein Traum. Es nieselt und ist kalt. Jan Ullrich tritt in Gelb den Galibier hinauf. Marco Pantani attackiert – und hängt ihn ab. Ullrich verliert neun Minuten und damit die Tour. Er hatte einen Hungerast. 15 Jahre, im Jahr 2013, später bricht Christopher Froome am Anstieg von Alpe D‘Huez ein – er hatte zu wenig gegessen. Doch diese Fehler werden immer seltener. Denn die Ernährung im Radsport wird von Jahr zu Jahr professioneller. WorldTour-Teams beschäftigen eigene Ernährungswissenschaftler und Köche.

8000 Kilokalorien täglich

Radprofis verbrennen in Aktion bis zu 1000 Kilokalorien pro Stunde. Rechnet man zu den Stunden auf dem Rad das Auf- und Abwärmen sowie den Grundumsatz hinzu, müssten die Profis in der Regel täglich zwischen 7000 und 8000 Kilokalorien zu sich nehmen, nur um ihr Gewicht zu halten. Während einer Etappe nehmen die Fahrer etwa 1500 Kilokalorien zu sich. Meist ist diese Energie in Getränken, Energieriegeln und Gels enthalten. Auch „Silberlinge“ – in Alufolie gewickelte Reiskuchen oder Paninis – sieht man im Peloton häufig.

Fettstoffwechsel: Welchen Einfluss hat Fett auf die Leistung?

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Frühstück mit 1000 Kilokalorien

Trotz der Ernährung im Rennen bleibt ein Defizit von etwa 6500 Kilokalorien. Schon das Tour-Frühstück fällt deshalb mit rund 1000 Kilokalorien üppig aus. Bei vielen Teams gibt es Müsli oder Haferbrei mit Bananen und getrockneten Früchten, dazu Eier, Vollkornbrötchen und Smoothies. Anschließend eine große Portion Pasta oder Reis. Einige Fahrer kombinieren die Kohlenhydrate mit Eiweiß, zum Beispiel einem Omelette. Getrunken wird am Frühstückstisch vor allem: Kaffee in allen Variationen.

Ist Alkohol tatsächlich leistungshemmend?

Ernährung auf Rädern

Auf dem Rad nehmen die Fahrer bis zu 90 Gramm Kohlenhydrate pro Stunde zu sich. So viel kann ein Athletenkörper während der Belastung maximal aufnehmen. Den Proviant bekommen die Athleten aus den Teamfahrzeugen oder in den Verpflegungszonen am Streckenrand von postierten Teambetreuern gereicht. Je nach Vorliebe und Belastung nehmen die Fahrer die Nahrung überwiegend in flüssiger oder fester Form zu sich. Im Ziel einer Etappe geht es um eine schnelle Regneration. Betreuer stehen bereit und reichen spezielle Recoverydrinks. Diese enthalten eine Mischung aus verschiedenen Kohlenhydraten und Proteinen – ideal sind Verhältnisse von 3:1 oder 4:1.

Nahrungsergänzungsmittel: Energieriegel, Gels und Pulver im Test

Essen nach einer Tour-Etappe

Danach gibt es erste Snacks, zum Beispiel Müsli mit Joghurt, Nudelsalate oder Kuchen. Gerade in der ersten Stunde nach der Anstrengung profitiert das Immunsystem von vitaminhaltiger Nahrung. Der Stress für die Immunabwehr soll dadurch abgemildert werden. Seit 2011 gilt die „No Needle Policy“ der UCI. Diese steht für eine Null- Toleranz-Strategie gegenüber Spritzen. Früher wurden nach dem Abendessen häufig Vitamin- oder Aminosäureninfusionen verabreicht. Heute muss beim Tour-Arzt alles angemeldet werden, was intravenös verabreicht wird. Seitdem hat sich die Bedeutung der richtigen Ernährung noch einmal vergrößert.

Hungerast als Gefahr: Ernährungsstrategien im Radsport

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Ernährungsberater

Im Teamhotel wird das Abendessen meist von den eigenen Köchen zubereitet. Hier kommt neben Pasta, Kartoffeln und Gemüse fast immer auch mageres Fleisch und Fisch auf den Teller. 4000 bis 5000 Kilokalorien enthält so eine Mahlzeit. Auch hochwertige Fette – etwa aus Olivenöl oder Nüssen – spielen eine wichtige Rolle. Um ohne Hunger durch die Nacht zu kommen, greifen die Profis spät noch einmal zu Snacks wie Nüssen oder zu proteinreichen Shakes.

Carboloading: Energiespeicher Kohlenhydrate im Radsport

Bikebeat-Laufräder im RennRad-Test: Überflieger Pro

Bikebeat, Test

Als erstes Medium erhielt RennRad einen Laufradsatz des jungen deutschen Herstellers Bikebeat zum Test. Die Daten des Bikebeat-Laufradsatzes „Überflieger Pro“ klingen vielversprechend:

  • Felgenhöhe: 45 Millimeter
  • Reifenbreiten: zwischen 23 und 33 Millimeter
  • Mig-70-/Mag-170-Naben von Tune
  • Sapim-CX-Ray-Speichen, 20 vorne, 24 hinten
  • Freilauf: Shimano/Sram 10- oder 11-fach, Campagnolo, 9-, 10- oder 11-fach
  • Gewicht: 1290 Gramm
  • Preis: 1799 Euro

In Anbetracht des sehr geringen Gewichts erscheint der Preis kompetitiv. Zudem ist dieser Laufradsatz vollständig in Deutschland hergestellt. Entwickelt und designed werden die Laufräder ebenso vollständig in Deutschland.

Bikebeat: Informationen zur Produktion

Zur Produktion der Carbonfelgen kommt ein spezieller Flechtprozess zum Einsatz, durch den die unidirektionalen (UD) Carbonfasern bessere mechanische Kennwerte haben sollen. Durch den maschinellen Flechtprozess soll es keine Lufteinschlüsse im Carbon geben, zudem keine Überlappungen. Die Verteilung des Harzes über die Fasern soll besonders gleichmäßig sein, dadurch sind die Verbindungen sicher, zudem kann so vermieden werden, dass überschüssiges Material eingesetzt wird. Das Carbon soll somit besonders hitzebeständig sein, die Gefahr der Delamination der Fasern soll damit wegfallen. Gerade bei Abfahrten, auf denen lange und viel gebremst wird, kann das ein großer Sicherheitsvorteil sein.

Neben dem Überflieger Pro gibt es auch die Basis-Version Überflieger. Sie ist mit 1390 Gramm Gewicht pro Laufradsatz ebenfalls sehr leicht. Der Preis: 1499 Euro. Die Bikebeat-Laufräder sind Tubeless-ready. Sie eignen sich also ebenso für den Einsatz mit klassischen Draht- oder Faltreifen wie mit schlauchlosen Tubeless-Systemen. Bald werden die Laufräder zudem auch als Disc-Version erhältlich sein.

Bikebeat-Dauertest und Verlosung: in RennRad-Ausgabe 4/2019

Das Ergebnis des ausführlichen Dauertests erscheint in der RennRad-Ausgabe 4/2019. Zudem werden wir einen Laufradsatz des Modells „Überflieger“ im Wert von 1499 Euro verlosen! Weitere Informationen sowie die Teilnahme an der Verlosung gibt es hier.

Weitere Informationen zu den Laufrädern, zum Herstellungsprozess und zur Verfügbarkeit der Laufräder gibt es auf der Website von Bikebeat.

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Rennrad-Laufräder im Test: Systemvergleich und Gefahren

Disc-Schaltgruppen im Test: Shimano, Campagnolo, Sram

Disc-Schaltgruppen, Test, RennRad

Disc-Schaltgruppen im Dauertest: Shimano Ultegra Disc

Getestete Kilometer: 18.000

Die Ultegra dominiert: Die Shimano-Schaltgruppe ist aktuell die in der Mittelklasse am häufigsten verbaute Rennradgruppe. Im Gegensatz zur vorherigen Generation gibt es die Ultegra R8000 in vier Gruppenvarianten: zunächst als mechanische R8000- und elektronische R8050-Schaltungsvariante für Felgenbremsen.

Hinzugekommen sind nun auch zwei Gruppen-reine Ultegra-Varianten für Scheibenbremsen: die R8020 mit mechanischer und die R8070 mit elektronischer Schaltung. Bisher gab es in der vorherigen Generation nur außerhalb der Ultegra-Gruppe stehende Zusatzprodukte für Scheibenbremsen: ST-/BR-RS505 für mechanische oder ST-R785 für elektronische Schaltungen.

Campagnolo Chorus mit 12-fach-Kassette

Bei unserem Langzeittest konnten wir auf eine Shimano Ultegra R8020, also mit mechanischer Schaltung und hy­draulischen Scheibenbremsen, zurückgreifen.

Disc-Schaltgruppen, Shimano Ultegra

 

Disc-Schaltgruppen, Shimano Ultegra

 

Disc-Schaltgruppen, Shimano Ultegra

 

Den ausführlichen Test mit Stärken und Schwachen, Fazit sowie Details und Fakten lesen Sie in der RennRad-Ausgabe 3/2019. Jetzt bestellen!

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Disc-Schaltgruppen im Test: Campagnolo Potenza Disc

Getestete Kilometer: 4.000

Seit 2016 ist die Campagnolo-Potenza-Gruppe auf dem Markt. Sie wurde nicht als direkter Nachfolger der eingestellten Athena positioniert, sondern ganz klar als Gegenspieler der in einem sehr weiten Bereich des  Rennrad-Marktsegments absolut dominierenden Shimano Ultegra. Zunächst trat Campa mit einer Felgenbremsversion an. 2017 folgte die Variante mit Scheibenbremsen.

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In der Disc-Gruppe steckt auch ein Stück deutsche Ingenieurskunst. An der Entwicklung war der schwäbibische Bremsenspezialist Magura beteiligt. Noch ist die Auslegung auf Zwölffach, also 24 Gänge, mit der Campagnolo vorangeprescht ist, den Top-Gruppen Record und Super Record vorbehalten. Doch es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis das Zusatzritzel auch bei der Potenza zu finden ist. Unsere Testgruppe enthielt elf Ritzel.

Disc-Schaltgruppen, Test, Campagnolo Potenza, Test

 

Disc-Schaltgruppen, Test, Campagnolo Potenza, Test

 

Disc-Schaltgruppen, Test, Campagnolo Potenza, Test

 

Disc-Schaltgruppen, Test, Campagnolo Potenza, Test

 

 

Wie hat die Potenza im Vergleich abgeschnitten? Wo liegen Stärken und Schwächen? Diese Frage und weitere Details klären im ausführlichen Test in der RennRad-Ausgabe 3/2019.

Disc-Schaltgruppen im Dauertest: Sram Force CX 1

Getestete Kilometer: 6.000

Über Mountainbikes und Cyclocross-Räder fand die Idee vom Einfach-Antrieb mit Schaltung am Ritzel in den modernen Straßenradsport. Der verantwortliche Hersteller: Sram.

Bislang präsentierten die Konkurrenten Campagnolo und Shimano keine Einfach-Systeme. Srams Schaltgruppen Force, Rival und Apex gibt es als 1x-Version, englisch ausgesprochen als „one by“. Bei Cyclocross- und Gravel-Rädern ist Srams Einfach-System sehr verbreitet.

Sram Red eTap AXS: Erster Test der kabellosen Topgruppe – Fahreindruck, Preise, Gewichtsangaben

Im Straßenradsport ist es bislang umstritten – das Profi-Team Aqua Blue fuhr in der Saison 2018 mit Einfach-Antrieb, die Resonanz der Fahrer war nicht nur positiv. Der Gründer der Radmarke Cervélo und heute Mitverantwortliche beim Hersteller 3T, Gérard Vroomen, bekräftigte im Gespräch mit RennRad, dass er Einfach-Antriebe auch weiterhin als Systeme der Zukunft ansieht.

Disc-Schaltgruppen, Sram Force

 

Disc-Schaltgruppen, Sram Force

 

 

Disc-Schaltgruppen, Sram Force

 

Ein ausführlicher Test von Kurbel und Schaltwerk, Bremsleistung und ein Fazit, Stärken und Schwächen sowie Details und Fakten finden Sie in der RennRad-Ausgabe 3/2019. Jetzt bestellen!

Sram Red eTap AXS: Erster Test der neuen Topgruppe

Sram Red eTap AXS, Test, Gruppe

Kurz und knapp: Was ist neu an der Sram Red eTap AXS?

Sram erweitert seine kabellose Top-Gruppe Sram Red eTap AXS auf 12 Ritzel. Sowohl die Bandbreite der Übersetzung als auch die Schaltvorgänge sollen davon profitieren. Neu hinzugekommen ist ein kleines Ritzel mit nur 10 Zähnen. Dieses macht einen anderen Freilaufkörper namens XDR erforderlich. Dank des neuen Ritzels werden die Kettenblätter kleiner, die Differenz zwischen großem und kleinem Blatt geringer. Als Option gibt es künftig Kettenblätter mit integriertem Powermeter sowie Mono-Kettenblätter für Cross, Gravel und Zeitfahren.

Test-Sram-Red-Etap-2019

Evolution statt Revolution: Die Sram Red eTap AXS ist eine Weiterentwicklung der kabellosen Schaltgruppe Red eTap.

Sram-Red-Etap-2019

Durch das zusätzliche 10er-Ritzel können vorne kleinere Kettenblätter gefahren werden.

Sram-Red-eTap-2019

Unverkennbar: Der Akku am Umwerfer. Hier gibt es im Vergleich zum Vorgänger keine Änderung.

Die 12-fach-Kette ist eine komplette Neukonstruktion, genannt „Flat Top“ und nochmals schmaler im Vergleich zum Vorgänger. Abgerundet wird die Hardware durch den vom Mountainbike bekannten Kurbelachsenstandard DUB mit 29 Millimetern Durchmesser.

Sram-eTap-AXS-2019

Erster Test der neuen Zwölffach-Schaltgruppe von Sram, der eTap AXS. Zwölffach

Sram Red eTap AXS: Evolution

Als Srams eTap-Schaltgruppe 2016 auf den Markt kam, glich das einer Revolution. Es war die erste elektronische Schaltgruppe, die kabellos und per Funk funktioniert. Die neue Sram Red eTap AXS ist der nächste Evolutionsschritt.

Wie so oft liegen die Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger im Detail. In Summe ging es den Ingenieuren von Sram darum, das Fahrerlebnis zu verbessern und den Einsatzbereich der Gruppe zu erweitern. Welche Veränderungen größer oder kleiner ausfallen, hat RennRad-Autor Yannick Mayer in Tucson, Arizona, herausgefunden.

Sram Force eTap AXS: Technik, Preise, Übersetzung

Sram Red eTap AXS, Test

RennRad-Autor testete die Sram-Gruppe in Tucson/Arizona.

Neuer Freilaufkörper

Das auffälligste Merkmal der Sram eTap AXS ist die neu gestaltete Kette. Die schmale Konstruktion wird auf der Oberseite nicht mehr ausgestanzt, es entsteht eine glatte Oberfläche. Die sogenannte „Flat Top“-Kette soll für eine erhöhte Zugfestigkeit und Lebensdauer sorgen. Erforderlich wurde die neue Kette durch das zwölfte Ritzel. Im Prinzip erweitert Sram seine bestehende Red-Kassette um ein kleineres 10er Ritzel nach unten.

Der erhöhte Platzbedarf wird durch eine 1,85 Millimeter breitere Version des bekannten XD-Mountainbike-Freilaufs ausgeglichen – ähnlich wie es bereits bei der Umstellung auf Elffach der Fall war. Das größte Ritzel steht somit an derselben Stelle wie das größte Ritzel der 11-fach Kassette. Alle großen Laufradhersteller wurden vorab über diese Neuerung informiert und bieten ab sofort Freiläufe im neuen XDR-Standard an.

Test-Sram-Red-eTap-AXS-2019

Gerade Crosser- und Gravel-Enthusiasten dürften sich über die erste Offroad-taugliche Red-eTap-Gruppe freuen.

Sram Red eTap AXS: Neues Schaltwerk

Das Schaltwerk nimmt es ab sofort mit jeder Abstufung und in jedem Gelände auf. Spezielle Schaltwerke für Einfach-Kettenblätter sind nicht mehr erforderlich. Möglich wird der breite Einsatzbereich durch die „Orbit“-Technologie, die die Rückholfeder des Käfigs durch ein Ölbad ersetzt.

Das Prinzip kann man sich vorstellen, als würde man seine Hand durch Wasser ziehen. Während bei langsamer Bewegung kaum Widerstand entsteht, erhöht sich der Widerstand bei schneller Bewegung immens – der Schaltwerkskäfig wird so abgebremst und die Kette bleibt auch im Gelände gespannt. Gerade Crosser- und Gravel-Enthusiasten dürften sich über die erste Offroad-taugliche Red-eTap-Gruppe freuen.

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Neue Übersetzung

Die ersten Fotos von den Profi-Rädern der Tour Down Under, bei denen zum ersten Mal die neue Sram Red eTap AXS im Renneinsatz getestet wurde, machten viele Fans stutzig. Profis, die mit maximal mit 50 Zähnen am großen Blatt unterwegs sind: Das war vielen suspekt. „Alles halb wahr und halb falsch“, schmunzelt Sram Road Produktmanager JP McCarthy. Was die meisten nicht bemerkten, war eben das 10er Ritzel, das sogar mit dem kleinen 50er Kettenblatt mehr Entfaltung ergibt als die bisherige Profi-Übersetzung von 53 und 11 Zähnen.

Kleine Kettenblätter

Die weiteren Abstufungen neben 50/37 sind 48/35 und 46/33. Allen gemein ist die geringere Differenz von nur 13 statt 16 Zähnen vorne und die größere Bandbreite im Vergleich zu existierenden Systemen. Die Mär von „größer läuft besser“ wurde im Labor von Friction Facts widerlegt. Weder größere Schaltwerksrädchen noch größere Kettenblätter lassen die Kette leichter laufen. Der Vorteil der kleineren Blätter besteht zudem darin, dass an leichten Anstiegen länger auf dem großen Blatt gefahren werden kann.

Sram-Red-eTap-AXS-2019-Test

Die neue Red eTap AXS ist der nächste Evolutionsschritt von Sram-Schaltgruppen.

Powermeter

Der hauseigene DZero-Wattmesser von Quarq wird bei den Zweifach- und Aeroblättern in die Kettenblätter integriert, Messgenauigkeit und Gewicht sollen davon profitieren. Die Einfach-Optionen für Cross und Gravel kommen nach wie vor mit der herkömmlichen Teilung von Kurbelstern und Kettenblatt aus. In Sachen Umwerfer hat sich wenig verändert. Geringfügige Modifikationen für die neuen Kettenblattabstufungen und ein schlankeres, leichteres Design sind eher der Kategorie „Facelift“ zuzuordnen.

Cockpit und Co. beim Sram Red eTap AXS

Die Hebel der neuen Red eTap liegen gut in der Hand, ähneln aber stark dem Vorgänger und sind genauso wartungsfreundlich. Das Entlüften der Scheibenbremse wird bei Sram zum Kinderspiel. Neu hinzugekommen sind Anschlüsse für Zusatzschalter am Unter- und Oberlenker, die für Sprints, Klassiker oder Berge hilfreich sind.

Test-Sram-Red-Etap-2019

Die Bandbreite der Übersetzung als auch die Schaltvorgänge selbst sollen von Zwölffach profitieren.

Die Schaltgeschwindigkeit des Systems erhöht sich bei Nutzung ohne Umwerfer übrigens spürbar. Der Grund hierfür liegt an Srams Paddle-Shift-Technologie, die für einen Schaltvorgang am Umwerfer das gleichzeitige Drücken beider Hebel verlangt. Um hier einen kleinen Spielraum zu lassen, reagiert das Schaltwerk erst, wenn kein gleichzeitiger Befehl erfolgt. Entfällt der Umwerfer, reagiert das Schaltwerk unmittelbar – am getesteten Crossrad ein wirklicher Schritt nach vorne.

Sram Red eTap AXS: Was bleibt gleich?

Unverändert sind die Akkus von Schaltwerk und Umwerfer, die nun auch an der absenkbaren Rockshox-Reverb-AXS-Sattelstütze zum Einsatz kommen. Ebenso unverändert blieb der Bremssattel der Scheibenbremse und die Bremsfläche der Scheiben.

Lediglich der Spider bekam eine bessere Wärmeableitung verpasst. Der Geräuschentwicklung tat das jedenfalls gut.

Test-Sram-Red-eTap-2019

Ob Gravel, Cross oder Zeitfahren: Die neue Sram Red eTap AXS soll alle Welten vereinen.

Einstellung der Sram-Schalthebel

Was bisher auf die Individualisierung von Hardware beschränkt war, greift nun auch bei Srams neuer elektronischer Gruppe. Ähnlich wie bei Branchenkonkurrent Shimano, kann die Belegung der Schalthebel nun per App eingestellt werden.

Die AXS-App beinhaltet von nun an auch die Updates der Firmware und die bisherigen Apps des SRAM-Konzerns, von denen Rennradfahrern am ehesten die Quarq-App „Qalvin“ bekannt sein dürfte. Daten zum Rad und zu Wartungsintervallen können ebenfalls hinterlegt werden.

Testfazit zur Sram Red eTap AXS

Intuitive Bedienung, präzise Gangwechsel und ausgeklügelte Übersetzungen: Die 12-fach-Version von SRAMs Topmodell Red eTap gefällt im ersten Test. Die Laufgeräusche werden auf ein Minimum reduziert, Optik und Funktion passen zum Understatement moderner Oberklasse-Renner. Wer sich vom hohen Preis der Gruppe abschrecken lässt, darf sich auf auf April freuen. SRAM reagiert auf die hohe Nachfrage nach elektronischen Gruppen und wird eine Force eTap auf den Markt bringen.

Preisliste und Gewichtsangaben

Sram Red eTap AXS Preisliste

Schaltgruppen* Road Unverbindliche Preisempfehlung
2-fach Hydraulische Rennrad-Scheibenbremse mit Powermeter  4.118 €
2-fach Hydraulische Rennrad-Scheibenbremse  3.618 €
2-fach Felgenbremse mit Powermeter  4.018 €
2-fach Felegenbremse  3.518 €
1-fach Hydraulische Rennrad-Scheibenbremse mit Powermeter  3.668 €
1-fach Hydraulische Rennrad-Scheibenbremse  3.168 €
1-fach Hydraulische Rennrad-Scheibenbremse Aero mit Powermeter  3.764 €
1-fach Hydraulische Rennrad-Scheibenbremse Aero  3.264 €
1-fach Felgenbremse Aero mit Powermeter  3.368 €
1-fach Felgenbremse Aero  2.868 €

*Schaltgruppen beinhalten Schaltwerk, Umwerfer (falls benötigt), Controller, Bremssattel, Bremsscheiben (falls benötigt), Kurbelgarnitur/Powermeter, Innenlager, Kassette, Kette, Batterie(n) und Ladegerät.

Sram Red eTap AXS: Ausführungen

Powermeter / Kurbelgarnituren 2X: 50/37, 48/35, 46/33
1X: 50 (Aero), 48 (Aero), 46, 44, 42, 40, 38, 36
Kassetten 10-26, 10-28, 10-33
Schaltwerk Ein Schaltwerk für alle Kettenblatt- und Kassettenkombinationen
Umwerfer Ein Umwerfer für alle Kettenblatt- und Kassettenkombinationen
Bremssattel Disc Flat Mount und Post Mount für 160 oder 140 mm Scheiben
Bremsscheiben 140 oder 160 mm, CenterLock oder 6-Loch Aufnahme

Gewichte der Schaltgruppen

SCHALT-
GRUPPEN
2X 2x Powermeter 1x Aero
ROAD
RED Disc 2.518g 2.553g 2.103g
RED Felge 2.254g 2.290g 2.070g
AERO
RED Disc 2.343g 2.379g 2.159g
RED Felge 2.052g 2.088g 1.868g

 

Mehr Informationen zur neuen Topgruppe Sram Red eTap AXS finden Sie auf der Sram-Website!

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In diesem Radtest geht es zum einen um Klassenkampf – den Kampf um die besten Bewertungen in einer Bestseller-Preisklasse: 2499 bis 3099 Euro. Und zum anderen um einen Vergleich von Systemen und Ansätzen. Vor allem geht es um eine Systemfrage: Felgen- oder Scheibenbremsen?

Die Unterteilung und Einordnung unserer Testfelder wird immer umfangreicher und komplizierter, denn die Einsatzbereiche der Rennräder werden immer differenzierter und spezieller. So treten zu diesem Test, bei dem es primär um einen Überblick der Möglichkeiten in einer der am härtesten umkämpften Preisklassen geht, Modelle mit Discbremsen sowie einer Langstreckenausstattung und -geometrie genauso an wie „klassische“, leichte Race-Rennräder.

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Diese Bestseller-Rennräder haben wir getestet

Marke Modell Preis Prädikat
Van Rysel 920 CF 2499 Euro Preis-Leistung
Trenga De KSR 6.0 2599 Euro
Storck F.3 Comp Ultegra 2748 Euro Kauftipp
Cube Agree C:62 SLTestbrief 2999 Euro
Giant TCR Advanced Pro1 3099 Euro
Canyon Endurace CF SL Disc 8.0 Pro 2699 Euro Preis-Leistung
R Raymon Raceray 7.5 2799 Euro
ROSE X-Lite Four Disc UltegraTestbrief 2799 Euro Kauftipp
Benotti Fuoco DiscTestbrief 2899 Euro
Eddy Merckx Lavaredo 68 Disc 2999 Euro
Trek Émonda SL 6 Disc 2999 Euro

Die Testbriefe zu allen Bestseller-Rennrädern mit Angaben zu Teilen und Geometrie, einer Bewertung von Rahmen, Fahrverhalten, Ausstattung und Preis-Leistungs-Verhältnis sowie einer ausführlichen Beschreibung der Räder finden Sie in der RennRad-Ausgabe 3/2019. Jetzt bestellen!

Bestseller-Rennräder im Test: Vertraute Sitzposition

Natürlich wird der Vergleich hier schwierig – ebenso eine gerechte Bewertung. Deshalb haben wir das Testfeld nach den beiden Bremssystemen unterteilt und kommen in der Beurteilung besonders auf die Auslegung des Rades zu sprechen.

Denn die Unterschiede bei den „Charakteren“ der Testmodelle sind riesig. Am einen Ende der Skala, an einem Pol, stehen die sportiv-klassischen Renngeräte – wie etwa das Giant TCR Advanced Pro 1. Der Autor dieser Zeilen hat den Vor-Vor-Vorgänger dieses Modells, Baujahr 2004, noch aus Rennfahrerzeiten in seinem Besitz. Und war bei der Testfahrt des 2019er-Modells extrem überrascht: Denn die Geometrie, und damit die Sitzposition, war sehr vertraut. Hier wurde das Race-Rennrad TCR behutsam weiterentwickelt. Die Agilität ist enorm – ebenso der Fahrspaß, die Steifigkeit ist, bei einem recht geringen Gewicht, auf einem sehr hohen Niveau. Evolution hieß hier die Devise.

Weitere Modelle von Herstellern mit „großen Namen“, bewährte und berühmte Klassiker, kamen nun in Disc-Versionen zum Test. So wie das Fuoco des deutschen Herstellers Benotti. Es ist eine Race-Maschine, die auch in der Disc-Variante nichts von ihrer sportiven Rennauslegung verloren hat.

Leider könnte das Gewicht mancher Modelle mit Scheibenbremsen geringer ausfallen, etwa beim Eddy Merckx Lavaredo 68.

Sram Red eTap AXS: Erster Test der kabellosen Topgruppe – Fahreindruck, Preise, Gewichtsangaben

Neuentwicklungen im Bereich der Bestseller-Rennräder

Am anderen Ende der Skala beziehungsweise am anderen Pol stehen die klar auf Fahrkomfort ausgelegten Modelle. Wie etwa das Cube Agree C:62 SL – oder das Canyon Endurace CF SL Disc 8.0 Pro, das jedoch mit seinen sportlichen Fahreigenschaften und einem Rahmengewicht von rund 960 Gramm viel mehr als nur komfortabel und langstreckentauglich ist.

Auch reine Neuentwicklungen wie das ROSE X-Lite Four Ultegra sind im Testfeld vertreten – in diesem Fall mit durchschlagendem Erfolg. Denn für weniger als 3000 Euro bietet das Rad einen mehr als gelungenen Kompromiss aus Leichtigkeit, Steifigkeit und Fahrkomfort. Das ROSE X-Lite Four spielt ganz vorne mit.

RennRad 3/2019: Alle Inhalte der aktuellen Ausgabe
Mallorca als Destination für Rennrad-Trainingslager
Kommentar: Warum die Politik beim Umgang mit Radfahrern versagt

Bestseller-Rennräder: Galerie der getesteten Räder

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Van Rysel 920 CF

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Trenga De KSR 6.0

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Storck F.3 Comp Ultegra

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Cube Agree C:62 SL

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Giant TCR Advanced Pro 1

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Canyon Endurace CF SL Disc 8.0 Pro

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R Raymon Raceray 7.5

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ROSE X-Lite Four Disc Ultegra

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Rennräder 2019 im Test

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Tests

Gut und günstig – das war das Motto bei der Auswahl der Testprodukte für diese RennRad. Das Ergebnis nach tausenden Testkilometern unter allen Bedingungen: ein achtseitiges Dauertest-Spezial. Und der Beweis, dass auch in Zeiten der – leider – in vielen Bereichen steigenden Preise noch viele Produkte, von Radbekleidung bis zu Anbauteilen, ein gutes bis sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

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Reportagen

Auch dem Thema „Marathon und Langstrecke“ widmen wir uns wieder ausführlich: mit einer Reportage über Menschen, die auf dem Rad aus dem Alltag ausgebrochen – und 1700 Kilometer durch die Gebirgslandschaften Kirgisistans gefahren – sind. Das Abenteuer ihres Lebens. Egal wie die eigenen Ziele aussehen – und egal wie das aktuelle Leistungsniveau ist: In dieser RennRad kann jeder Ideen dazu finden, wie er diese erreichen kann.

Trainingstipps

Wir zeigen anhand von Beispielen, Tipps und Trainingsplänen, wie man zeiteffizient leistungsfähiger wird. Natürlich stellen wir dabei die Besonderheiten des Klassikers unter den Rennrad-Locations ausführlich vor – Mallorca, mit neuen Tourentipps. Doch haben wir auch weitere, bislang oft unterschätzte Regionen gefunden, die dem Anspruch, ein Rennradfahrer-Paradies zu sein, recht nahekommen.

Silk Road Mountain Race: Erfahrungsbericht

Elf Tage und 26.000 Höhenmeter nonstop durch Kirgisistan. Das Silk Road Mountain Race.

Trainingslager Mallorca

Meer, Berge, Traumstrecken. Tourentipps und Trainingspläne für Mallorca.

Cyclocthon Hongkong

Am Start beim Cyclothon Hongkong. Ein Selbstversuch.

Jedermann

Auftakt: Menschen, Szene, Geschichten
Stefan Wagners Weltrekorde, Startplätze für den Rad-Marathon Tannheimer Tal, Leitartikel

Kommentar: Warum die Politik beim Umgang mit Radfahrern versagt

Abenteuer: 1700 Kilometer in der Wildnis
Elf Tage und 26.000 Höhenmeter nonstop durch Kirgisistan. Am Start beim Silk Road Mountain Race

Reportage: Jedermannrennen in Hongkong
Der Cyclothon Hongkong zählt zu den spektakulärsten Radrennen für Hobbyfahrer. Ein Selbstversuch

Trainingslager: Der Mythos Mallorca
Meer, Berge, Traumstrecken. Tourentipps und Trainingsinhalte für die Saisonvorbereitung auf Mallorca

Rennräder 2019 im Test

Aktuelle Rennräder 2019 von 2500 bis 3100 Euro im Test.

Shimano Ultegra Disc im Test

Dauertest: Shimano Ultegra Disc vs. Campagnolo Potenza Disc vs. Sram Force Disc. Der große Vergleich.

Test: Decathlon, Wiggle, Stadler

Günstige Bekleidung, Schuhe, Reifen, Radcomputer über mehrere Monate hinweg getestet.

Radkoffer und Radtaschen im Test

Sicher mit dem Rad auf Reisen. Fünf Radtaschen und -koffer im Test.

Teststrecke

Auftakt: Neuheiten und erste Tests
News und erste Testeindrücke: Focus, Biehler. Winterjacken von Sportful, Santini und Campagnolo

Radtest: Elf Räder von 2500 bis 3100 Euro
Klassiker, Komforträder, Rennmaschinen. Das alles findet man in dieser umkämpften Bestseller-Preisklasse

Dauertest: Preisknaller
Günstige Bekleidung, Schuhe, Reifen, Radcomputer über mehrere Monate hinweg getestet

Traumrad: Kocmo Daytona-X
Ein Gravelrad aus Titan: Das neue Daytona-X bietet Robustheit und viel Fahrkomfort

Disc-Gruppen-Test: Ultegra, Force und Potenza
Schaltgruppen mit Scheibenbremsen von Shimano, Sram und Campagnolo im Langzeit-Vergleich

Kaufberatung: Radkoffer und -taschen im Test
Sicher mit dem Rad auf Reisen. Transportkoffer und -taschen im Check. Dazu Tipps fürs Verpacken

Trainingspläne Rennrad

Besser werden mit geringem Zeitaufwand: Beispiel-Trainingseinheiten für alle Fahrertypen.

Trainingspläne Rennrad

Profi-Tipps und Trainingspläne für den Formaufbau im Trainingslager.

Training

Wissen: Form und Aufbau
Neues aus der Wissenschaft: Wie der erfolgreiche Formaufbau nach einer Pause gelingt

Fitter, schneller, leistungsfähiger
Besser werden mit geringem Zeitaufwand: Beispiel-Trainingseinheiten für alle Fahrertypen

Leistung nach Plan
Fit in die Saison: Profi-Tipps und Trainingspläne für den Formaufbau im Trainingslager

Die Grundregeln der Saisonplanung
Experten-Tipps eines Ötztaler-Siegers. Plus: Trainingsplan für Hobbysportler

Peter Sagan Portrait

Peter Sagan ist der Superstar der Radsportszene. Sein Training und seine Ziele für 2019.

Marcel Kittel Katusha-Alpecin

Wie Marcel Kittel wieder zur alten Topform finden will.

Peloton

News & Termine
Neuigkeiten aus dem Profi-Radsport: Das Ende von Team Sky & Termine im März 2019

Bora-Hansgrohe: Neue Deutsche Welle
Ackermann, Buchmann und Schachmann. Die Saison-Ziele der drei deutschen Top-Fahrer

Jäger und Gejagter: Peter Sagan
Auch ohne Weltmeistertrikot ist der Slowake der Superstar der Radsportszene. Sein Training

Neustart: Marcel Kittel bei Katusha-Alpecin
Wie der deutsche Top-Sprinter wieder zur alten Topform finden will

WM in Afrika: Die Pläne der UCI
Neue Ziele, Reformen und eine WM in Afrika. Im Weltradsportverband bewegt sich etwas

Rennrad Radfahren Griechenland Tipps

Touren und Höhenmeter im Osten Griechenlands, in Thrakien und Ostmakedonien. Ein Geheimtipp.

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Ruhe, Natur, Meer: Geheimtipp Griechenland
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475 Kilometer und 8370 Höhenmeter
Die Tour de Kärnten ist das größte Etappenrennen Österreichs. Für 2019 gibt es einige Neuerungen

Weltrekordhalter Michael Strasser: Training, Pacing und Ernährung

Michael Strasser, Weltrekord, Pacing, Training, Ernährung

Ein allerletzter Anstieg. Mit allerletzter Kraft. Die Straße, die vor ihm liegt, ist schneebedeckt und führt bergan. Acht, neun, zehn Prozent. Es schneit. Der Oberkörper von Michael Strasser wiegt hin und her. Sein Tritt ist schwer. Die Schneeflocken treffen sein Gesicht. Darin erkennt man: die Müdigkeit, den Schmerz, die Anstrengung von mehr als 22.600 Kilometern.

Michael Strasser hat seit 24 Stunden nicht mehr geschlafen. Seine Augen sind zu Schlitzen verengt. Sie suchen Halt und Orientierung in diesem Sturm. Das hier ist das Ende. Das Ende der Welt. Das Ende eines gigantischen Projekts. Die letzten Höhenmeter von insgesamt 168.504. Die letzten Kilometer von fast 23.000. Amerika von Nord nach Süd. Von Alaska nach Patagonien: vom Eis ins Eis. Das Projekt heißt „Ice2Ice“.

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Michael Strasser: Kampf gegen die Grenze des Möglichen

Michael Strasser kämpft gegen die Elemente. Gegen die Zeit. Gegen die Grenzen des Möglichen. Extremsportler bewegen sich stets an Grenzen, weil sie sie verschieben wollen. Mit einem Plan, mit Training, mit viel Fleiß und Talent.

Im Erfolgsfall bedeutet das Überschreiten der Grenzen einen neuen Rekord. Michael Strasser ist aufgebrochen, um den aktuellen Weltrekord für die schnellste Amerika-Durchquerung von Nord nach Süd zu zertrümmern. Er wird die Grenzen des Machbaren neu ziehen.

Fahrbare Träume: Rennräder bis 14.999 Euro im Test

Michael Strasser und das Ziel Weltrekord

Er wird die Bestmarke von 99 Tagen deutlich verbessern. Der Brite Dean Stott hat sie erst im Mai 2018 aufgestellt. Michael Strasser wird schneller sein, egal wie lange das Finale in Feuerland noch dauern wird.

Das Wetter wird ihn nicht brechen. Kälte, Regen, Schnee und Gegenwind sind lediglich die Statisten in diesem finalen Akt.

Es ist Tag 85 seines Weltrekord-Projekts. Er beginnt wie der Plot zu einem Actionfilm: Dunkle Wolken türmen sich am Himmel auf. Strasser kriecht ein letztes Mal aus seinem Schlafsack. Im Dunkeln tastet er nach seiner Kleidung. Die Radhose und das Trikot sind noch feucht vom Vortag. Sein Körper ist gezeichnet: Der Hintern ist wund. Der Rücken schmerzt. Jede Minute im Sattel tut weh.

Michael Strasser wirkt an diesem 16. Oktober 2018 wie ein Kämpfer, der in seine letzte Schlacht zieht: in den Kampf gegen sich selbst – und gegen die Monotonie. Das große Finale nach bislang 84 Tagen auf dem Rad wird 460 Kilometer dauern. So weit ist es, bis zum Ziel. Dem Ende der Welt.

Weltrekordhalter Michael Strasser ist in Österreich geboren – und kennt Schnee und Kälte bestens.

Michael Strasser: Selbstbewusstsein, Überzeugung

Vorher wird der 35-Jährige noch sagen: „Ich bin in Österreich geboren. Für mich ist es normal, im Schnee, bei starkem Wind oder Temperaturen unter null Grad zu fahren.“ Das sind seine Worte – voller Selbstbewusstsein, voller Überzeugung.

Doch auch ein moderner Rekordjäger ist nicht frei von Zweifeln: „Wie weit kann ich heute gehen? Wie stark sind meine Schmerzen?“

Michael Strasser hat Zeit, sehr viel Zeit, während der 460 Kilometer da­rüber nachzudenken. Er richtet diese Fragen immer wieder an sich selbst. Sie sind Teil seiner Strategie, um sich selbst abzulenken. Vom Schmerz, von der Monotonie, vom schlechten Wetter.

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Extrem-Radsport: 23.000 Kilometer durch Amerika

Fast 23.000 Kilometer durch Amerika. Das ist extrem. Michael Strasser zählt zu den bekanntesten und besten Extrem-Radsportlern der Welt.

Er hält bereits den Weltrekord für die schnellste Afrika-Durchquerung von Nord nach Süd – von Kairo nach Kapstadt. Für die 11.500 Kilometer und 70.000 Höhenmeter benötigte er 2016 nur 34 Tage, elf Stunden und zehn Minuten. Die Strecke von Alaska nach Patagonien ist nahezu doppelt so lang. Das Ausmaß ist gigantisch.

Die Panamericana ist das einzige Straßensystem der Welt, das zwei Drittel der Erde von Nord nach Süd durchzieht.

Extrem-Radsportler Strasser hält nicht nur den Weltrekord für die Durchquerung Amerikas, auch Afrika durchkreuzte er in Rekordzeit.

Weltrekord: Michael Strasser über Motivation, Ernährung und Vorbereitung

Am 24. Juli brach der 35-jährige Strasser in Prudhoe Bay in Alaska auf, um den Weltrekord für die schnellste Nord-Süd-Durchquerung Amerikas zu brechen.

Wie motiviert man sich über einen so langen Zeitraum? Woher kommt die Kraft, der Wille, immer weiterzufahren? Wie ernährt man sich bei einem Weltrekord-Versuch? Welche Vorbereitung ist nötig? Wie oft denkt man bei einem Weltrekord-Versuch ans Aufhören? All das hat Strasser für sich selbst beantwortet. Nun teilt er die Erkenntnisse.

„Auf dem Rad versuche ich, mich selbst zu überlisten. Ich denke nicht an die 23.000 Kilometer, die vor mir liegen – sondern nur an die nächsten 100.“

Dies ist ein Auszug aus der vollständigen Reportage über Michael Strassers Weltrekord. Wie es in der Story weitergeht, Daten zu der Weltrekord-Fahrt, Trainings- und Ernährungstipps von Strasser gibt es in der RennRad-Ausgabe 1-2/2019. Jetzt am Kiosk kaufen oder online bestellen!

Training für Radfahrer: Grundlagen, Umfang, Periodisierung, Intervalle, Einheiten

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In den kalten Monaten trainieren viele Radsportler fast ausschließlich im Grundlagenbereich – viele lockere Ausfahrten und große Umfänge. Doch macht das wirklich schneller? Ein solches Training ist oft nicht nur eintönig, sondern liefert auch nicht unbedingt die besten Ergebnisse beim Aufbau der berühmten „Grundlagenausdauer“ — der aeroben Fitness, der Basis jeder Topform und aller Erfolge.

Der Radsport ist zwar in erster Linie ein aerober Sport, die Leistung hängt aber nicht nur von der Grundlage ab. Mit dem Begriff Grundlage ist die Ausdauer gemeint: Die Fähigkeit über lange Zeit Arbeit zu erbringen, ohne zu ermüden. Zusätzlich wird die Fitness von der maximalen aeroben Leistungsfähigkeit beeinflusst. Denn die beste Ausdauer bringt wenig, wenn die dauerhaft erbrachte Leistung zu niedrig ist. Wir zeigen die Zusammenhänge auf und geben Trainingstipps.

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Training für Radfahrer: Grundlagentraining

Der traditionelle Ansatz der Periodisierung sieht als Schwerpunkt eine lange Phase mit Grundlagentraining vor. Das bedeutet erst einmal viele lange, moderat intensive Ausfahrten im Grundlagenbereich GA1 — dieser liegt zwischen 50 und 74 Prozent der individuellen anaeroben Schwelle (IANS). So soll das Fundament gelegt werden, auf dem im weiteren Saisonverlauf mit gezielten Intervallen und Vorbereitungsrennen die Topform aufgebaut wird.

Physiologisch soll langes, lockeres Training die Versorgung der Muskulatur mit sauerstoffgesättigtem Blut und den Energiestoffwechsel verbessern. Das heißt, dass mehr Fett und Kohlenhydrate pro Minute verarbeitet werden können und die über lange Zeit haltbare Leistung steigt. Zudem wird der Körper effizienter bei Ausdauerbelastungen. Das klingt zunächst nach allem, was Radfahrer wollen.

Radprofis bestätigen Trainingsplanung

Ein Blick auf den Profizirkus scheint den Ansatz zu bestätigen. Hier ist der normale Ablauf: Zwischen November und Januar oder Anfang Februar wird sehr viel Grundlage mit Umfängen von 20 bis 25 Stunden pro Woche trainiert, im Trainingslager sogar mehr. Der Großteil des Trainings findet im GA1 statt – in der Regel bei circa 55 bis 65 Prozent der IANS.

Auch die Wissenschaft attestiert seit Jahrzehnten die Wirksamkeit von moderatem Ausdauertraining. Doch lässt sich dieser Ansatz wirklich auf das Training eines Hobby- oder Jedermannfahrers anwenden?

Fit in die Saison: Tipps und Trainingspläne für Vorbereitung und Trainingslager

Tipps für Hobbyradfahrer: Wenig Zeit, große Effekte

In der Realität ist die Zeit auf dem Rad für die allermeisten Hobbyfahrer begrenzt. Mehr als sechs, acht, zehn oder gar 15 Stunden pro Woche sind neben Familie und Beruf kaum zu erreichen. Deutliche Leistungszuwächse durch moderates Grundlagentraining erfordern jedoch größere Umfänge.

GA1-Training mit immer gleichen Wochenstunden und relativ niedriger Intensität führt oft zu einer zu geringen Gesamtbelastung. Eine langfristige Ausweitung des Trainingsvolumens ist für berufstätige Sportler aufgrund der knappen Zeit überhaupt nicht realisierbar. Das aerobe System wird nicht ausreichend gereizt.

Man trainiert dann zwar viel, aber der mitgenommene Trainingseffekt ist fast schon zu vernachlässigen. Die Folge ist oft eine Stagnation der Leistung: Große Teile der Saisonvorbereitung werden mit unwirksamem Training verbracht.

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Beim Training beachten: Qualität statt Quantität

Die gute Nachricht ist, dass die meisten Hobby-, Jedermann- oder Amateurfahrer mit wenig reinem Grundlagentraining die benötigte Ausdauer erreichen können, um konkurrenzfähig zu sein.

Für Profis ist die beeindruckende Trainingszeit von 20 bis 40 Stunden pro Woche elementar, da sich ihre Rennen oft erst nach 150 oder 200 Kilometern Distanz entscheiden — und das bei Etappenrennen häufig an mehreren Tagen nacheinander. Dafür sind die Gewöhnung an ein hohes Trainingsvolumen und die daraus erlangte Ermüdungsresistenz unerlässlich.

Im Jedermann- und Amateurbereich sind die meisten Wettkämpfe kürzer: Das gilt für Straßenrennen, Kriterien oder auch Cyclocrossrennen. Zudem stehen nur selten mehr als zwei zehrende Wettkämpfe an aufeinanderfolgenden Tagen auf dem Plan.

Kraftausdauer im Radsport: Mythos oder Schlüssel zum Erfolg?

Faktoren für die Leistung im Radsport: Anaerobe Schwelle, anaerobe Kapazität und Sauerstoffaufnahme

Die Leistung am Renntag wird vor allem durch die IANS und die anaerobe Leistungsfähigkeit beeinflusst. Eine ausreichende Grundlage lässt sich antrainieren, ohne auf das gleichzeitige Training dieser Faktoren verzichten zu müssen. Es genügen geringere Umfänge — circa acht bis zwölf Stunden pro Woche — mit einem deutlich größeren Anteil an intensivem Training. Inzwischen weiß man: Auch so werden die zentralen physiologischen Anpassungen für eine solide Grundausdauer erzielt.

Man braucht dazu nicht zwangsweise, wie ursprünglich angenommen, lange moderate Einheiten. Studien zu hoch-intensivem Training, vor allem mehrere der Universität Lillehammer, konnten dies — für Radfahrer und Skilangläufer — mit verschiedenen Trainingsprogrammen von vier bis zwölf Wochen Dauer aufzeigen: Vergleichbare Verbesserungen der aeroben Kapazität und des Energiestoffwechsels waren die Folge. Die sehr wichtige maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) sowie die Maximalleistung erhöhten sich sogar signifikant stärker als durch klassisches Grundlagentraining.

Trainingsplanung: Periodisierung

Intensives Training muss nicht nur im anaeroben Bereich deutlich über der „Schwelle“ stattfinden. Auch längere Belastungen um die IANS sollten nicht vernachlässigt werden. Denn: Bei der Reaktion auf verschiedene Trainingsreize gibt es zwischen Athleten deutliche Unterschiede.

Für manche sind hoch-intensive zwei- bis fünfminütige Intervalle besonders effektiv, während andere eher von langen Belastungen am „Sweetspot“ profitieren. Man spricht von „Respondern“ und „Non-Respondern“. Ein netter Nebeneffekt ist die Abwechslung, die mit dem regelmäßigen Wechsel der Intensitäten einhergeht. Spaß und Motivation bleiben somit für viele eher erhalten.

Weltrekordhalter Michael Strasser: Wie er trainiert, was er isst

Training über die Saison planen: Intensität, Intervalle und Regeneration

Es bietet sich an, jeden Trainingsblock – der in der Regel vier Wochen umfasst – einem bestimmten Intensitätsbereich zu verschreiben. Über einen festen Zeitraum werden so sehr gezielte Trainingsreize gesetzt.

Zum Beispiel ein Block mit hauptsächlich EB-Intervallen (90 bis 105 Prozent der IANS) gefolgt von einem Block, der sich auf den SB1-Bereich (105 bis 120 Prozent) konzentriert. Durch die Variation wird der Körper immer wieder neuartigen Reizen ausgesetzt, die eine Anpassung des Organismus und damit eine Formsteigerung hervorrufen können. Eine Trainingswoche kann so, je nach der verfügbaren Zeit, bis zu drei gezielte Intervalleinheiten beinhalten.

Extrem wichtig dabei: Die richtige Balance aus Intensität und Regeneration – denn nur mit genug Ruhephasen sind Adaptionen überhaupt möglich. Mindestens alle vier Wochen empfiehlt es sich, eine Ruhewoche mit deutlich reduziertem Volumen und geringeren Intensitäten einzulegen. Sie erlaubt dem Körper die Erholung vom harten Training und die Anpassung an die durchgeführten Reize.

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Abwechslung durch Grundlagentraining

Zusätzlich empfehlenswert: Möglichst eine lange Ausdauerfahrt pro Woche einplanen. Denn langes Grundlagentraining ist auch in einem intensiven Trainingsplan nicht überflüssig – wie unter anderem etliche aktuelle Studien zu den Effekten polarisierten Trainings gezeigt haben.

Die eine oder andere Ausfahrt von vier Stunden oder mehr ist in Verbindung mit intensiven Einheiten besonders effektiv, unter anderem für die wichtige Ermüdungsresistenz. Das gilt umso mehr, wenn man sich auf einen langen Radmarathon vorbereitet. Auch mental lohnt es sich, vor langen Wettkämpfen schon einmal ähnlich lang unterwegs gewesen zu sein. Zu beachten ist, dass man sich während Ausdauerfahrten wirklich im GA1 bewegt. Nur so werden die passenden Trainingsreize optimal gesetzt.

Training vor dem Wettkampf: Intensität anpassen

Vor wichtigen Wettkämpfen sollte natürlich stets eine gezielte Vorbereitung stattfinden. Die gewählten Intensitäten sollten in den Wochen zuvor die Rennbedingungen nachahmen: Für berglastige Radmarathons sind dies Anstiege und lange Schwellenbelastungen, für Kriterien kurze Beschleunigungen und durch einen Wechsel der Trainingsstrategie kann bei vielen bislang noch verborgenes Potential zum Vorschein kommen.

Bei immer gleichen Trainings-Inhalten und -Strategien besteht dagegen die Gefahr, dauerhaft zu stagnieren. Es gelten die Grundsätze: Abwechslung statt Monotonie — Qualität statt Quantität.

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Training für Radsportler: Tipps

Progression

Für Leistungszuwächse sollten Trainingsintensität und -volumen regelmäßig steigen – um den Körper weiterhin ausreichend zu belasten. Ein oft vergessener Faktor der Trainingsplanung.

Variation

Auch spezifische Reize – wie Schwellenintervalle – sollten immer leicht abgeändert werden. Immer gleiche Intervalle sind für den Körper weniger fordernd und die Effektivität sinkt.

Intensität

Intensives Training bringt den Körper bei ausreichender Belastungsdauer aus dem physiologischen Gleichgewicht und zwingt ihn zur Anpassung. Je intensiver und länger, desto stärker die Belastung für das System.

Individualisierung

Keine Trainingsintensität führt bei verschiedenen Athleten zur exakt gleichen Reaktion. Die individuelle Reaktion ist je nach Person und Zeitpunkt sehr unterschiedlich. Bleiben Verbesserungen aus, könnte es an der Zeit sein, andere Trainingsreize zu setzen.

Polarisierung

Diese bezieht sich auf die anteilige Zeit, die man in verschiedenen Intensitäten trainiert. Optimal: Eine „polarisierte“ Kombination aus Grundausdauer und hoher Intensität – circa 80 Prozent Grundlagentraining und 20 Prozent intensiv.

Ermüdungsresistenz

Ein wichtiges Element der Ausdauer: Die Fähigkeit, sich von harten Belastungen zu erholen und sie wiederholt abrufen zu können. Eine Kombination aus intensivem Intervalltraining und langen Ausdauerfahrten ist für den Aufbau besonders effektiv.

Trainingseinheiten im Radsport: Beispiele

KB/Aktive Regeneration (bis 50% der IANS):

  • Kompensationsbereich für die aktive Erholung nach harten Einheiten.
  • Lockere Ausfahrten sehr geringer Intensität bis 75 Minuten.

GA1 (51-74% der IANS):

  • Grundlagenausdauer für langes und moderates Training.
  • Mittlere und sehr lange Einheiten ohne Zeitbeschränkung, möglichst stetig.
  • Beispieleinheit: 180 Minuten bei 65% mit 5 mal 10 Sekunden Sprints.

GA2 (75-90% der IANS):

  • Der Tempobereich zwischen GA1 und den hohen Intensitäten.
  • Belastungsdauer 10 bis 60 Minuten, vor allem zur Rennvorbereitung.

Sweetspot (88-93% der IANS):

  • Der „Punkt“ bei oberer GA2- und unterer EB-Intensität.
  • Sehr effektiv für lange Belastungen mit 12 Minuten oder mehr.
  • Beispieleinheit: 2 mal 20 Minuten bei 88% mit 10 Minuten Pause.

EB (90-105% der IANS):

  • Entwicklungsbereich: Liefert starke Reize um die IANS und kann je nach Intensität 8-60 Minuten gehalten werden.
  • Beispieleinheit: 3 mal 10 Minuten mit 8 Minuten bei 90% und 2 Minuten bei 102%.

SB1 – SB2 (105-120% der IANS) (120% und mehr):

  • Spitzenbereich: Hochintensive Belastungen, die nach kurzer Zeit zur Erschöpfung führen.
  • Beispieleinheit SB1: 5 mal 5 Minuten bei 105-110% IANS mit 5 Minuten Pause.
  • Beispieleinheit SB2: 30/10 Over-Unders mit 6 x 30 Sekunden bei 130-140% im Wechsel mit 10 Sekunden lockerem Pedalieren (bis zu vier Wiederholungen).