Atlas Mountain Race, Selbstversuch, Marokko, Reportage
Atlas Mountain Race: Gravel-Rennen in Marokko

Jenseits von Grenzen

Atlas Mountain Race: Gravel-Rennen in Marokko

Auf Schotterwegen und Pfaden durch das Atlasgebirge – von Marrakesch nach Agadir. 1150 Kilometer, 20.000 Höhenmeter. Auf Gravelbikes. Das erste Atlas Mountain Race im Selbstversuch.
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Mein Hinterrad rutscht durch – zum gefühlt tausendsten Mal heute. Während dieser Fahrt, während dieser bislang 9,5 Stunden auf – und schiebend neben – meinem Gravelrad, auf Ziegenpfaden durch ein trockenes, rot-ockerfarbenes leeres Gebirge. Ich bin 1900 Meter über dem Meer. Irgendwo im Atlas – 600 Kilometer südlich des Mittelmeers, 160 Kilometer nördlich der Sahara. Und ich fahre am Anschlag.

Herzfrequenz: 165. Die Anstiege werden immer steiler. Die Trails immer schlechter, anspruchsvoller, steiniger, unsichtbarer. Noch 35 Kilometer bis zur Auberge le Paradis D’Aguinane, bis zum nächsten Checkpoint dieses Rennens. 660 Kilometer nach dem Start. Es ist kurz nach 19 Uhr, als die Dämmerung einsetzt. In weniger als zwei Stunden muss ich am Checkpoint sein. Wenn nicht, war es das. Dann ist das Rennen für mich zu Ende. Dies ist eine Fahrt gegen die Zeit – und gegen mich selbst.

Das Gerüttel, diese endlosen Schläge der groben Schottersteine nehme ich nur noch am Rande wahr. Ich bin gedanklich weit weg. Irgendwo zwischen Trance und Flow. Es existiert nur noch das Hier und Jetzt. Wie aus einem Traum gerissen, tauchen hinter mir schlagartig drei wilde Hunde auf. Dies ist kein Spiel. Dies ist ernst. Sie bellen nicht – sie jagen mich. Ich sprinte einen holprigen Anstieg hinauf. Kein Schmerz, keine Erschöpfung, keine Gedanken. Nur Angst. Adrenalin. Der Körper mobilisiert die autonom geschützte Reserve, ergo Todesangst.

Nach 400, 500 Metern lassen die Hunde ab. In mir wird Adrenalin abgebaut. Zurück bleibt der Schmerz. Es folgt: der Einbruch. Nichts geht mehr. Ich halte an, sinke in mich zusammen und falle samt Fahrrad vor Erschöpfung um.

Atlas Mountain Race, Selbstversuch, Marokko, Reportage

Mein letzter RennTag: Vor mir liegen 170 Kilometer – durch die Wüste, im Gebirge, ohne Verpflegungsmöglichkeit.

Bikepacking beim Atlas Mountain Race

Es gibt Chancen im Leben, die man sich nicht entgehen lassen darf. Zumindest glaubt man das. Zehn Tage vor dem Start erhalte ich kurzfristig einen Startplatz für ein neues Gravel-Event: das Atlas Mountain Race in Marokko. Eine Strecke, die sich jeder selbst einteilt, von Marrakesch nach Agadir.

Die Strecke des Atlas Mountain Race auf Komoot

Wüste, Gebirge, Schotterwege, Abenteuer. Die Form stimmt, also höre ich auf mein Bauchgefühl und sage spontan zu. Eine Woche bleibt mir, um mich auf mein erstes Bikepacking-Langstreckenrennen vorzubereiten. Das Resultat ist eine Menge Stress. Doch es funktioniert: Am Morgen des 14. Februar 2020 stehe ich mit 187 anderen Fahrern am Start des ersten Atlas Mountain Race.

Da ich noch keine Erfahrung damit habe, wie mein Körper auf wenig Schlaf unter so langen andauernden Extrembelastungen reagiert, entscheide ich mich zugunsten längerer Regenerationsphasen für ein schnelleres Fahrttempo. Ich orientiere mich an den per Navigations-App Komoot in Etappen unterteilten Streckenabschnitten.

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Skepsis unter den Teilnehmern

Während der Fahrerbesprechung am Tag vor dem Start herrscht eine gewisse Skepsis unter den Teilnehmern, als der Renndirektor Nelson Trees von einer geplanten Polizeieskorte auf den ersten Kilometern aus Marrakesch in Richtung Atlasgebirge berichtet.

Um Punkt neun Uhr setzt sich der Pulk in Bewegung. Nach der ersten abgesperrten Kreuzung wird mir klar, dass sich die Unterstützung nicht auf eine vorweg fahrende Streife beschränkt. Die örtlichen Behörden hatten es wohl als Chance gesehen, sich der internationalen Ultracycling-Szene als fähige Gastgeber zu präsentieren.

Denn zu unserer aller Überraschung ist die Strecke besser abgesichert als so manches Rennen in Europa – unzählige Polizeimotorräder sichern Nebenstraßen und Kreuzungen und stoppen an Engstellen sogar zeitweise den Gegenverkehr. Nach 30 schnellen Kilometern auf Asphalt biegt das Feld am Fuße des Atlas-Gebirges auf eine Schotterpiste ab – das Rennen beginnt.

Die knapp 20 Kilogramm Systemgewicht meines bepackten Gravel-Rades kosten mich schon jetzt – in Kombination mit meiner „dicken“ Übersetzung von 50/34 vorne und elf bis 34 hinten – an den folgenden kurzen steilen Rampen vieles. Vor allem: Zeit und Kraft und den Glauben an eine halbwegs durchdachte Vorbereitung. In den kleinen Bergdörfern, die wir passieren, kommen Kinder zur Straße gerannt, um uns zu sehen. Um uns anzufeuern, uns abzuklatschen. Die Freude in ihren Gesichtern spendet jedes Mal aufs Neue Kraft und Motivation.

Neu orientieren

45 Kilometer vor dem ersten Checkpoint passieren wir ein letztes Dorf, bevor uns ein schier endloses, ansteigendes – und zugleich atemberaubend schönes – Tal auf einen 2546 Meter hohen Pass führt. Die letzten 500 Höhenmeter ziehen sich in steilen Serpentinen auf losem, teils sandigem Untergrund den Berg hinauf. Schieben ist angesagt. Kurz vor Sonnenuntergang überquere ich den höchsten Punkt des Rennens – und lasse damit den hohen Atlas, die west-östlich verlaufende Wetterscheide Marokkos gegen die saharischen Klimaeinflüsse, hinter mir.

Es wird bereits dunkel, als ich vor der wohl größten Herausforderung des Tages stehe. Vor mir liegt ein rund zehn Kilometer langer Abstieg durch grob-felsiges Gelände. Ja, keine Abfahrt – sondern ein Abstieg. Ich schiebe, trage und wuchte mein voll bepacktes Rad. Über Sand, Felsen, Felsbrocken, Fels-Monolithen. Ich komme vom Weg ab und steige samt Rad auf dem Rücken durch ein trockenes Flussbett mit hohen Felsstufen.

Rad absetzen, hinsetzen, neu orientieren. Ich suche den nicht sichtbaren Pfad. Und finde ihn tatsächlich. Irgendwann, nach zwölf Stunden auf, neben und unter meinem Rad, sehe ich mein Tagesziel vor mir: die Auberge Telouet. Ich erreiche: Wasser, warmes Essen, einen Schlafplatz. Die letzten Fahrer kommen erst in den frühen Morgenstunden hier an.

Der eigene Rhythmus

Der nächste Morgen. Ich erwache mit einem Gefühl von Hoffnung. Der Hoffnung auf Besserung, auf einen weniger harten zweiten Tag. Als ich auf mein Rad steige, ist es noch kalt – rund vier, fünf Grad. Mein Tag beginnt mit einer herrlichen langen Abfahrt.

Ich durchquere Täler aus roter Erde, die voller kleiner Dörfer sind. Sie führen mich bis an die Ausläufer des Atlas-Gebirges – und vorbei an dem riesigen Solarturm-Kraftwerk von Quarzazate. Es soll eine Leistung von 150 Megawatt erzeugen. Das 700 Grad heiße künstliche Leuchtfeuer des 240 Meter hohen Turms glüht am Himmel – es ist noch aus zehn Kilometern Entfernung zu sehen. Auf staubigen Gravelpisten arbeite ich mich in den nächsten Stunden von Tal zu Tal. Auf diesem Terrain komme ich schnell vorwärts.

Zum ersten Mal freue ich mich über mein Gravelbike mit den „nur“ 40 Millimeter breiten Reifen. Grüne Oasen mit ihren weiß blühenden Mandelblüten bieten immer wieder einen starken Kontrast zu der kargen beige-rot-ockerfarbenen Steinwüste des Atlas.

Die Stärken der vollgefederten Mountainbikes

Am späten Nachmittag hole ich auf einem flachen Abschnitt die beiden einzigen marokkanischen Teilnehmer des Rennens ein. Wir legen einige Kilometer gemeinsam zurück, während mir einer der beiden, Mohamed Elboughdali, von seinem Weg in den Radsport erzählt. Ich genieße ihre Gesellschaft.

Auf holprigen Trails durch kleine Canyons spielen die beiden dann die Stärken ihrer vollgefederten Mountainbikes aus. Ich verliere den Anschluss und sehe ihre Rücklichter nach und nach in der einsetzenden Dunkelheit verschwinden. Nach einem kurzen Moment der Einsamkeit merke ich, dass ich schnell wieder zu mir selbst finde. Zu meinem Rhythmus. Doch mein Weg ist noch ein weiter. Von Imassine nach Afra. Durch Staub und Sand und Stein.

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Dieser Pass führt bis auf 2546 Meter Höhe. Irgendwo zwischen Sahara und Mittelmeer.

Einsamkeit

Vor mir liegen: 95 Kilometer durch das Antiatlas-Gebirge – ohne jede Möglichkeit auf Verpflegung. Mein Frühstück: ein großer Laib frisches Brot mit einer halben Flasche Olivenöl. Mit jedem Kilometer wird die Landschaft einsamer und gleichzeitig schöner, die Täler werden tiefer, die Wege schlechter, die Felsen größer. Mein Gehirn assoziiert Bilder des Grand Canyon. Die Abfahrten werden immer härter, anspruchsvoller, ruppiger – die Trails immer ruppiger. Ein Schlag folgt auf den nächsten. Mit jedem neuen Schlag rechne ich damit, dass etwas an meinem Rad bricht – doch es hält durch.

Mit dem Einsatzgebiet „Gravel“, also Schotterwege, haben diese verblockten Pfade nichts mehr zu tun. Dies hier ist ein Mountainbike-Terrain, eine Mountainbike-Welt. Das Abendlicht wirft weite Schatten und taucht die Felsformationen in einen goldenen Glanz. Vor mir: ein schier endloser Bergrücken, auf dem sich der Trail entlangschlängelt – bis zum Horizont. Die Abfahrt ist 15 Kilometer lang. Ein Flow-Trail-Paradies.

Mein ursprünglicher Plan, nach einem kurzen Verpflegungsstopp in Afra weiter in die Nacht zu fahren, geht nicht auf. Denn in einem Dorf treffe ich einen US-amerikanischen Friedenscorps-Soldaten, der hier seit über einem Jahr Kindern Englisch beibringt. Sein Übernachtungsangebot kann ich einfach nicht ausschlagen. Denn was sind Abenteuer ohne solche Begegnungen? Ohne Einblicke in den Alltag der Menschen?

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Staub, Schotter, Schlamm: Das Atlas Mountain Race fordert dem Gravelbike alles ab

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Verpflegung während des Atlas Mountain Race in Marokko

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Nach mehreren gescheiterten Versuchen, meinen superleichten, aber extrem steifen Tubolito-Ersatzschlauch in das Felgenbett zu bekommen, flicke ich die beiden kleinen Löcher des "alten" Schlauches...

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Reinhauen bis aufs Blut

Atlas Mountain Race: Flüsse, Ziegen, Platten

Immer wieder muss ich kleine Bergflüsse durchqueren – und riesige Ziegenherden aus Hunderten von Tieren, die in den kargen Tälern nach etwas Grünem suchen. Am frühen Nachmittag erreiche ich den Wasserfall von Tizgui. Durch eine kleine Schlucht gelange ich zu einer verborgenen Oase. Ein gut gelaunter Mann, Omar, empfängt mich mit Tee und einem frisch zubereiteten Omelett. Bevor ich wieder aufbreche, gönne ich meinen Beinen noch einen kurzen Abstecher in das eiskalte Wasser. Wasser bedeutet hier: Leben.

Das Gefühl der Kühle und der Frische hält rund zehn Minuten lang an. Danach drängt wieder derselbe Gedanke in meinen Kopf, der mich bereits am Vorabend schlecht einschlafen ließ: „Wie soll ich diese Tortur auf Dauer durchhalten?“ Im Laufe dieses Tages fühle ich mich, als hätte mein Körper in eine Art Notbetrieb umgeschaltet und seine Energieeffizienz gesteigert. Die wichtigsten Bewegungen – das Treten, das Absteigen und Schieben, das Kauen von Energieriegeln, das Tragen des Rades über Felsblöcke – läuft „automatisch“ ab. Unbewusst.

Die Sonne ist bereits untergegangen – und ich bin noch rund zwei Stunden von Tazenakht entfernt, der ersten Stadt seit Marrakesch. In Gedanken bin ich schon dort und genieße meine erste heiße Dusche seit Ewigkeiten. Seit mehr als 85 Stunden, seit vor dem Start. Ich trete kraftvoll – und werde dennoch langsamer. Ich blicke nach unten und sehe: Der Reifen des Hinterrades verliert Luft. Nach mehreren gescheiterten Versuchen, meinen superleichten, aber extrem steifen Tubolito-Ersatzschlauch in das Felgenbett zu bekommen, flicke ich die beiden kleinen Löcher des „alten“ Schlauches. Viel später als gedacht – und viel erschöpfter – komme ich in Tazenakht an. Ich esse, nehme die längste Dusche meines Lebens und falle todmüde in ein Bett.

Der Kampf gegen die Zeit

Der nächste Morgen. Der nächste Tagesabschnitt: 170 Kilometer – von Tazenakt nach Aguinane. Das Zeitfenster: bis 21 Uhr. Bis dann muss ich den Checkpoint in Aguinane erreicht haben. Bis dahin brauche ich den Stempel auf meiner Brevet-Karte. Sonst ist das Rennen für mich zu Ende. Es ist 7:30 Uhr. Ich stehe startklar vor meinem Zimmer. Ich schiebe mein Rad in die Hotellobby und bemerke, dass beide Reifen platt sind. Wie sich herausstellt, war ich am Vorabend durch sehr feine Dornen gefahren, die den Schläuchen über Nacht schleichend die Luft entweichen ließen. Ich verfluche meine Spontanität, die kurze Vorbereitungszeit und die Tatsache, dass ich keine breiten Tubeless-Reifen montiert habe. Also wieder Laufräder und Schläuche ausbauen, Löcher suchen, flicken, einbauen.

Mit einer enormen Verspätung fahre ich los – und starte in ein nahezu ausichtssloses Rennen gegen die Uhr. Ich fahre vom Start weg am Anschlag und komme zügig voran. Nach 70 Kilometern ist der hintere Reifen wieder platt. Ein weiterer morgens nicht tastbarer Dornenstachel hat sich während den letzten Stunden durch den Reifen gearbeitet. Fünf Minuten später ist der mühsam geflickte Tubolito-Schlauch erneut platt. Am Rande der Verzweiflung erinnere ich mich an den Vorabend und unternehme mit dem alten Schlauch und einem Ersatzreifen aus meinem Gepäck einen letzten Versuch. Es funktioniert, irgendwie – auch wenn ich alle 20 bis 30 Minuten Luft nachpumpen muss.

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Das Atlas Mountain Race – eine Herausforderung, wie sie größer kaum sein könnte

Neun Minuten vor der Deadline

Meine Stirnlampe mit ihrer Nah- und Fernlichtautomatik ist Gold wert – und lässt mich die technisch anspruchsvollen Serpentinen-Abfahrten schnell und sicher meistern. Ich erreiche ein verstecktes kleines Tal und manövriere durch ein surreales Meer aus Palmen. In der Ferne glaube ich schon Stimmen zu hören.

Schließlich erreiche ich um 20:51 Uhr als letzter Fahrer innerhalb der Karenzzeit die Auberge le Paradis D’Aguinane. Neun Minuten vor der „Deadline“, vor meinem Ausschluss aus dem Rennen. Der nächste Morgen. Der Morgen einer Entscheidung. Es ist eine Entscheidung der Vernunft. In der vorigen Nacht bin ich an meine Grenzen gegangen und habe sehr viel riskiert. Vielleicht sogar zu viel. Meine Reifen sind wieder platt, der nächste Verpflegungspunkt ist leergeräumt – vor mir liegen 130 Kilometer ohne jede Option auf Verpflegung und Hilfe.

Mit zwei geflickten Schläuchen, die weiterhin schleichend Luft verlieren. In diesem Rennen ist kein Platz für Illusionen. Falsche Entscheidungen haben hier Konsequenzen. Ich höre auf. Ich steige aus. Was bleibt, sind die Erinnerungen an dieses Land. Dieses Abenteuer. Die Begegnungen. Die Schmerzen. Die unendliche Weite. Die Verzweiflung. Die Hoffnung. Die Weite. Die Intensität.

Gravelbikes im Test: 33 Räder für Straße und Schotter


Das Material beim Atlas Mountain Race

Das Gravelbike: Canyon Grail CF SL 8.0

  • Komponenten: Shimano Ultegra RX, 54/34 vorne, 11-34 hinten
  • Laufräder: DT Swiss C 1800 Spline
  • Reifen: Schwalbe G-One Bite; 40 Millimeter
  • Preis: 2599 Euro
Atlas Mountain Race, Material

Mit welchem Material sind wir beim Atlas Mountain Race in Marokko gestartet?

Die Ausrüstung

  • Topeak Bikepacking-Taschen, Back Loader 15 L / Mid Loader 4,5 L / Front Loader 8 L
  • Sea to Summit Spark 2 Schlafsack
  • Sea to Summit Ultralight Air Mat
  • Assos T.Rally Shorts S7
  • Assos XC Jersey
  • Assos Skinfoil SS Baselayer
  • Assos Spring/Fall Armlinge & Beinlinge
  • Assos Steinbeisser Regenjacke
  • Assos Mille GT Windweste
  • Garmin Edge 1030 GPS-Fahrradcomputer
  • Garmin Charge Strompack
  • Sigma Nugget Rücklicht
  • Sigma Aura 45
  • Stirnlampe Petzl Swift RL900
  • SKS Airboy XL Luftpumpe
  • Lezyne Multitool

Gesamtgewicht Rad & Gepäck: 16 Kilogramm – ohne Wasser


Der Gewinner des Atlas Mountain Race: Sofiane Sehili

Es ist eine Fabel-Zeit: In nur drei Tagen, 21 Stunden und 50 Minuten hat der Pariser Fahrradkurier Sofiane Sehili die 1145 Kilometer lange Strecke des ersten Atlas Mountain Race bewältigt.

Sein Erfolgsrezept erscheint simpel: immer weiter. Er trainiert täglich. Nach eigenen Angaben hat er während des gesamten Rennens nicht mehr als zwei Stunden und 15 Minuten Schlaf benötigt.

Doch dahinter steckt kein Zufall, sondern hartes Training. Sofiane Sehili trainiert sein Gehirn bereits seit mehreren Jahren erfolgreich auf Schlafentzug. Dabei bringt er seinen Körper an seine absoluten Grenzen und nimmt in Kauf, dass die Sensibilität in seinen Fingerspitzen erst nach über zwei Monaten nach dem AMR vollends zurückgekehrt ist.

Sofiane Sehili, Atlas Mountain Race, Sieger

Sofiane Sehili gewann das Atlas Mountain Race


Atlas Mountain Race: Das Gravel-Rennen

Das Atlas Mountain Race – ein Ultracycling-Event durch Marokko. Von der Hauptstadt ins Gebige – und dann ans Meer. Auf Trails und Pfaden. Jeder Radsportler für sich. Ohne Begleiter, ohne Hilfe. Die Räder schwer bepackt mit Gepäck – Ultraleicht-Schlafsäcke und -Luftmatratzen, Wechselkleidung, Nahrung. Und Wasser. Viel Wasser. Die Temperaturunterschiede während des Rennens waren extrem. Von sehr niedrigen einstelligen Temperaturen nachts bis zu 40 Grad tagsüber.

Am 15. Februar 2020 startete die erste Ausgabe des PEdAL ED Atlas Mountain Race. Die Route: 1145 Kilometer durch Marokko. Dabei müssen rund 20.000 Meter Höhenunterschied überwunden werden. Die Strecke führt von Marrakesch nach Sidi Rbat südlich von Agadir an der Atlantikküste.

Von Marrakesch aus geht es zunächst ins Gebirge. In den Hohen Atlas. Die Straße bis zur Passhöhe ist zunächst befahrbar. Je tiefer die Athleten jedoch ins Gebirge fahren, desto schmaler werden die Pfade – desto häufiger muss geschoben werden. Nach dem Atlas geht es durch das Antiatlas-Gebirge.

Die Fahrer müssen an jedem der drei besetzten Kontrollpunkte – in Telouet, Aguinane und Ait Mansour – einen Stempel in ihre Brevet-Karten eintragen lassen, bevor sie die Ziellinie erreichen. Wer an einem dieser Checkpoints zu spät eintrifft beziehungsweise nicht mehr in dem festgelegten Zeitlimit ist, muss das Rennen beenden – beziehungsweise fällt aus der Wertung.

Weitere Informationen: www.atlasmountainrace.cc

Die Strecke des Atlas Mountain Race

1145 Kilometer – 20.000 Höhenmeter

Marrakesch – Tidili Mesfioua – Arba Tighedouine – Telouet – Anniter – Toundoute – Assaka – Intlitene – Ait Saoun – Amagha – Asserssa – Tafernt – Azgour – Kirioute – Amaghet – Agadir

Der GPS-Link zur Strecke: www.komoot.de/collection/911143/atlas-mountain-race-2020

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Langstrecken-Training

1. Fettstoffwechsel: Der Körper soll länger auf Fettreserven zurückgreifen. Bis zu 90 Minuten im unteren bis mittleren Grundlagen-Bereich – als Nüchtern-Training, ergo ohne Frühstück beziehungsweise eine Kohlenhydrat-Zufuhr.

2. Sweet Spot: 3 x 20 – 30 Minuten mit je 20 Minuten aktiver Pause. Der Sweet Spot liegt zwischen 88 und 93 Prozent der Functional Threshold Power – beziehungsweise zwischen 75 und 83 Prozent der maximalen Herzfrequenz.

3. Krafttraining: Zu einer Langdistanz-Vorbereitung gehören auch zwingend regelmäßige Stabilisationsübungen für Rumpf, Nacken und Rücken. Zudem empfehlen sich Einheiten im Kraftraum – etwa die „Radsportler-Standardübungen“ Kniebeugen, Beinpresse, Hüftabspreizen, Rumpfstabilisation, Nacken-, Rückenstrecker, Sit-ups, Liegestütze.

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