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Istrien: Tourentipps, Unterkünfte und Routen am Ort des Istria300

300 Kilometer

Istrien: Tourentipps, Unterkünfte und Routen am Ort des Istria300

Strände, Wälder, Felsen, Hügel – vom Meer in die Berge, 300 Kilometer weit, an einem Tag. Das bietet ein neuer Radmarathon in Istrien. Einblicke und Tourentipps vor Ort.
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„300 Kilometer, das ist eine mystische Grenze“, sagt Vladimir Miholjević – einer der Macher hinter einer neuen langen, schönen Herausforderung für Rennradfahrer, einer 300-Kilometer-Tour durch eine Region, in welcher der Tourismus boomt: Istrien. Die Halbinsel steht für Sonne, Meer, Kultur, alte gut erhaltene Küstenstädte, ein ruhiges hügeliges Hinterland.

Er weiß, worüber er spricht. Der ehemalige Radprofi und aktuelle sportliche Leiter des WorldTour-Teams Bahrain-McLaren hat siebenmal den Giro d’Italia beendet und je einmal die Tour de France und die Vuelta. Der 45-Jährige steht auf einem Hügel, rund 30 Kilometer von der Küste des Mittelmeers entfernt – und von dem Ort, in dem sein neuer Radmarathon im Oktober dieses Jahres zum ersten Mal starten und enden wird: Poreč.

„Ich bin selbst nur zweimal in meinem Leben so weit gefahren“, sagt Miholjević und deutet mit dem Finger in Richtung einer malerischen Stadt auf einem gegenüberliegenden Hügel. „Das ist Motovun.“ Über dem Tal der Mirna thront die Stadt auf einem der vielen Hügel Istriens. „Hier werden die Teilnehmer der langen Strecke auch hinaufkommen.“ Motovun ist einer dieser vielen kleinen istrischen Orte, die noch so viel von ihrer Tradition, ihrer Kultur, ihren alten Bauwerken erhalten haben. „Auf dem Rad kann man die Landschaft und das Land wirklich kennenlernen.“

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Die Region

An einem Tag – am Tag des „Istria300“, am Tag des neuen Langstreckenevents, das Miholjević mitorganisiert. Oder so wie wir: während eines Trainingslagers. Es ist Mitte Dezember. Wir sind hier, um einige Kilometer zu sammeln, in einem ruhigen Grundlagentempo. Um die Strecke des Istria300 kennenzulernen. Und um die Radprofis des Teams Israel Start-Up Nation zu treffen. Diese Equipe ist neu aufgestiegen in die erste Liga des Radsports, die WorldTour.

Einer ihrer Topstars ist die deutsche Hoffnung für die großen Eintagesrennen schlechthin: Nils Politt. (Hier geht es zu einem Exklusiv-Interview mit Nils Politt) Der Rheinländer trägt hier noch das rote Trikot seines alten Teams, Katusha Alpecin. Zwei kurze Ausfahrten dürfen wir zusammen mit den Profis bestreiten. Die schönste davon führt uns erst gen Süden, vorbei an der grünen Lagune von Poreč, am Meer entlang. Und dann immer nach Osten, über Flengi und Sveti Lovreč.

Hügel, Kultur, Ruhe, Natus – das ist Istrien

Die Straße beginnt anzusteigen – und hört sehr lange nicht mehr damit auf. Die Tour führt uns über Vidulin und Žminj bis nach Lindarski Katun, ein kleines Dörfchen, das symbolisch für Istrien stehen könnte: Hügel, Kultur, Ruhe, Natur. Wir stehen hier, auf diesem Hügel, und genießen einen Ausblick, der nahezu grenzenlos ist. Poreč, der Ausgangspunkt des Istria300, ist ein touristisch geprägter Ort. Gleichzeitig jedoch auch der ideale Ausgangspunkt für Touren über die Halbinsel. Die Infrastruktur mit Unterkünften, Restaurants und Radverleih ist vorhanden, insbesondere außerhalb der Saison sind Radfahrer sehr willkommen. Manche behaupten gar, Kroatien und insbesondere Istrien sei das bessere Italien. Ein Sprung in die Adria vor den schönen Küstenstädten mit ihren antiken Ruinen ist dort genauso möglich wie auf der anderen Seite des Meeres. Darüber hinaus sind die Preise oft ein wenig günstiger als an der italienischen Adria.

Auf dem Rad fällt uns sofort auf, dass vieles von dem fehlt, was wir aus unserem Alltag gewohnt sind. Vor allem: Lärm. Abseits der Küstenstraßen begegnen uns kaum Autos. Je weiter wir nach Osten fahren, desto kleiner und seltener werden die Dörfer. Ein Hügel folgt auf den nächsten. Mittags halten wir an einer alten Taverne, für eine Maneštra, die typische Bohnen-Gemüsesuppe der Region. Sie wärmt, schmeckt, sättigt und gibt Energie für die weitere Strecke. Direkt neben der offenen Feuerstelle trinken wir Kaffee. Er ist stark, und bereitet uns auf die nächsten Kilometer vor.

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Istria300, Istrien

Einblicke in die Region des Istria300

Das Rennen

Zeit zum Einkehren werden die Teilnehmer des Istria300 am 10. Oktober wohl kaum haben. Jedoch können sie sich auch während der Fahrt noch an zwei Stellen entscheiden, ob sie die volle Distanz oder eine der beiden kürzeren Varianten über 155 oder 235 Kilometer fahren möchten. Dann verpassen sie allerdings das wunderschöne Motovun – und die 250 Höhenmeter, die es dort steil hinaufgeht. „300 Kilometer sind eine magische Barriere im Kopf vieler Radfahrer und man hat auf der Welt nicht viele Möglichkeiten, in einem Rennen so weit zu fahren“, sagt Vladimir Miholjević. 1000 Teilnehmer werden sich für die Premiere des Rennens an der Startlinie einfinden. Das Teilnehmerfeld ist limitiert, denn die Organisatoren wollen zum Auftakt eine „Premiumveranstaltung“ garantieren.

Von der Küste aus durchquert der Parcours Istrien zuerst von West nach Ost. Die Teilnehmer erreichen dann nach einigen Hügeln und lang gezogenen Abfahrten erneut die Adriaküste. Von dort aus geht es Richtung Norden, am geschützt gelegenen Küstenort Rabac, an Olivenhainen und Trüffelwäldern vorbei, wenn die Strecke von der Küste abkehrt. Die meisten Anstiege stellen für sich genommen kein allzu großes Hindernis dar, allerdings befindet sich auf der Strecke so gut wie kein flacher Kilometer, es geht immer auf und ab. In einigen steilen Rampen – wie auf dem Weg nach Motovun – müssen die Fahrer mit ihren Kräften haushalten, um die 300 Kilometer gut zu überstehen. Ist Motovun erreicht, haben es die Teilnehmer fast geschafft. Von dort aus sind es noch 60 Kilometer bis nach Poreč. Bis ins Ziel. Bis diese Herausforderung gemeistert ist. Eine Herausforderung, die da lautet: 300 Kilometer – und 3690 Höhenmeter.

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Das Event Istria 300

  • Wann findet der Istria300 statt? 8. bis 11. Oktober 2020
  • Wo findet der Istria300 statt? Poreč
  • Rennen: 10. Oktober 2020
  • Teilnehmerzahl: 1000 – limitiert

Die Strecken

  • 300 Kilometer – 3690 Höhenmeter
  • 235 Kilometer – 2500 Höhenmeter
  • 155 Kilometer – 1600 Höhenmeter

Istria300: Poreč, Funtana, Vrsar, Sv. Lovreč, Barat, Kanfanar, Svetvinčenat, Cere, Barban, Most Raša, Trget, Skitača, Labin, Nedešćina, Kršan, Potpićan, Jakačići, Pazin, Cerovlje, Boljun, Dolenja Vas, Borut, Draguć, Prodani, Sv. Donat, Livade, Motovun, Karojba, Vižinada, Marušići, Kremenje, Buje, Brtonigla, Novigrad, Tar, Červar, Poreč

Informationen und Anmeldung gibt es hier.


Trainingstipps: Langstrecke

GA1–GA2: 3,5 Stunden Grundlage mit 2 x 20 im GA2-Bereich – eventuell mit 15-Sekunden-Sprints am Intervallende

4 x 4: viermal vier Minuten leicht oberhalb der anaeroben Schwelle bei 90 bis 95 Prozent der maximalen Herzfrequenz. Pausenlänge: zwei bis vier Minuten.


Tourentipps für Istrien

Der höchste Berg

  • 93 Kilometer – 1950 Höhenmeter
  • Opatija – Ičići – Poklon – Vojak – Vranja

Das Učka-Gebirge wird bei der Istria300 größtenteils ausgespart, hat aber dennoch viel zu bieten. Etwa mit dem höchsten Berg Istriens, dem Vojak. Dort kommt man bis auf 1370 Meter Höhe und kann an einer kleinen Kapelle viel überblicken.

Zum GPS-Download: bit.ly/istrien-1

Hügel & Dörfer

  • 52 Kilometer – 860 Höhenmeter
  • Poreč – Funtana – Flengi – Sveti Lovreč – Pifari – Žminj – Litarski Katun

Hier erlebt man das typische Istrien: vom Meer, von der Küste, in die Hügel. An der grünen Lagune von Poreč vorbei und dann gen Osten. Die Fahrt endet in einem kleinen Dorf auf einem Hügel – und somit: mit tollen Aussichten.

Zum GPS-Download: bit.ly/istrien-2


Übernachtungstipp

Poreč ist eine Touristenhochburg an der adriatischen Küste. Es gibt zahllose Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze. Valamar Hotels haben sich besonders auf Radtouristen spezialisiert und bieten in ihren Hotels Rabatte für alle Teilnehmer an der Istria300 an. Im Angebot sind elf Pensionen und Hotels: vom Zwei-Sterne-Haus über Luxusressorts bis hin zu einer großen Anlage auf einer eigenen Insel. Mehr Informationen finden Sie hier.

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