Allround & Offroad
Gravel-Bikes 2025 aus der Preis-Leistungs-Klasse im Test
in Gravel
Die Reifen eines Fahrrads beeinflussen maßgeblich seine Fahreigenschaften – den Komfort, die Geschwindigkeit und Geländetauglichkeit. Beim Gravel-Bike lassen sich auch die potenziellen Einsatzgebiete anhand der Reifenbreite und des Stollenprofils erkennen. Die schmalsten in diesem Testfeld von 16 Gravel-Rädern verbauten Pneus messen 36, die weitesten 50 Millimeter. Schon diese Spreizung zeigt, dass sich die Radgattung immer weiter ausdifferenziert. Sechs Modelle haben 40, sieben 45 Millimeter breite Pneus montiert.
Einige Test-Räder erinnern von ihrer Geometrie und Ausrichtung her an Allroad-Rennräder beziehungsweise an Cyclocrosser. Bei anderen liegt der Fokus klar auf der Langstrecke – und stärker auf Parametern wie der Robustheit, der Geländegängigkeit und des Dämpfungskomforts. So rollt etwa das Bombtrack Beyond AL auf 50 Millimeter breiten, stark profilierten 29-Zoll-WTB-Ranger-Mountainbike-Reifen. Der robuste Beyond-Aluminium-Rahmen weist zahlreiche Anschraubpunkte, etwa für Zusatzflaschenhalter, Schutzbleche und Gepäckträger auf. Die Übersetzung ist mit einem 36er-Kettenblatt vorne und einer 11-42-Kassette einsteigerfreundlich und voll bergtauglich gewählt.
Am anderen Ende des Ausrichtungsspektrums – dem sportiv-agil-racigen – ist etwa das Specialized Crux DSW angesiedelt. Mit einem Stack-to-Reach-Wert von 1,45 ist die Sitzposition sportiv, gestreckt und überhöht. Das Crux wiegt fast zwei Kilogramm weniger als das Bombtrack Beyond AL und rollt auf 38 Millimeter „schmalen“ Pathfinder-Pro-2BR-Reifen.
Gravel-Bikes im Test: Rahmen-Material & Preis-Leistung
Noch einmal zwei Millimeter schmaler sind die Challenge-Gravel-Grinder-Pro-Pneus am Gunsha ATR 4.0 PX. Es ist mit 8,19 Kilogramm zugleich das leichteste Modell in diesem Vergleich. Mitverantwortlich für das Leichtgewicht sind der nur etwa 1340 Gramm schwere Gunsha-TR-1350-Aluminum-Laufradsatz und Campagnolos neueste Gravel-Gruppe Ekar GT. Nur noch fünf der Test-Modelle sind mit Zweifach-, elf mit Einfach-Gruppen ausgestattet. Ein Rad schaltet elektronisch, die 15 übrigen mechanisch. Die meistverbaute Gruppe: die Shimano GRX. Ihre Varianten sind an acht der 16 getesteten Gravel-Bikes verbaut.
Neun der sechzehn Testräder basieren auf einem Carbon-, sechs auf einem Aluminium-Rahmen. Der Kleinserien-Hersteller Pure Bros setzt beim Expro 800 auf einen Rahmen aus Stahl. Der Werkstoff steht für Robustheit, Korrosionsbeständigkeit, Langlebigkeit. In der Regel geht ein Stahl-Rahmen jedoch auch mit einem deutlich höheren Gewicht einher. Dass dies nicht immer der Fall ist, zeigt unser Testfeld. Je zwei Carbon- und Aluminium-Modelle sind schwerer als das Expro 800: das Bulls Machete 2, das Megamo West 10, das Bombtrack Beyond AL und das Rondo Ruut AL. Die Preise: 2999, 2799, 2199 beziehungsweise 2499 Euro.
Das Rondo ist eine Besonderheit in diesem Testfeld: Als einziges Modell verfügt es über ein variables Gabel-Ausfallende. Je nach dessen Montage-Ausrichtung bietet das Ruut AL einen kürzeren Radstand oder einen größeren Nachlauf an der Gabel – eine höhere Agilität oder mehr Laufruhe. Es steht damit stellvertretend für die Ausrichtungs-Vielfalt dieses Testfelds, in dem wohl jeder sein für sich passendes Rad findet.
Diese Gravel-Bikes haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Prädikat |
Bombtrack | Beyond AL | 2199 Euro | |
Rose | Backroad AL Apex XPLR | 2299 Euro | |
Koga | Colmaro Allroad | 2449 Euro | |
Rondo | Ruut AL1 2X Gravel Plus | 2499 Euro | |
Stevens | Camino | 2699 Euro | |
Specialized | Crux DSW | 2700 Euro | |
Gunsha | ATR 4.0 PX | 2790 Euro | Race-Tipp |
Megamo | West 10 | 2799 Euro | |
Storck | Grix.2 Comp | 2799 Euro | |
Bulls | Machete 2 | 2999 Euro | |
Canyon | Grizl CF SL 8 | 2999 Euro | Kauftipp |
Parapera | Anemos SE | 2999 Euro | Kauftipp |
Pure Bros | Expro 800 | 2999 Euro | |
Raymon | Soreno Pro | 2999 Euro | |
Focus | Atlas 8.7 | 3099 Euro | |
Giant | Revolt Advanced 2 | 3199 Euro |
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An diesem Test wirkten mit: D. Binnig, F. Böna, S. Pusch, F. Nagel