Sportbrillen für Fehlsichtige: Was müssen Sie beim Kauf beachten?

Was müssen Sie beim Kauf einer Sportbrille beachten?

Sportbrillen für Fehlsichtige: Was müssen Sie beim Kauf beachten?

Sturz oder Unfall durch schlechte oder fehlende Radbrille? Dies mag für viele Sportler komisch klingen, aber so mancher fehlsichtige Radfahrer kann ein Lied davon singen.
TEILE DIESEN ARTIKEL

Gut sehen nützt – gut sehen schützt!

Sturz oder Unfall durch schlechte oder fehlende Radbrille? Dies mag für viele Sportler komisch klingen, aber so mancher fehlsichtige Radfahrer kann ein Lied davon singen. Um Ihnen solch böse Überraschungen zu ersparen, haben wir für Sie 15 Sportbrillen auf Ihre „Optik“ getestet!

Durch sportliche Betätigung steigt der Adrenalinausstoß im Körper und lässt u.a. die Pupillen größer werden. Dadurch sinkt die Sehleistung und somit die Sicherheit des Radsportlers. Es schleichen sich Unsicherheiten und Fehleinschätzungen von Geschwindigkeit und Distanzen ein, die im schlimmsten Fall zu Unfällen und Stürzen führen können. Dass eine Sportbrille zur Leistungsoptimierung führt, ist schon länger bekannt und Sportgrößen wie Edgar Davids, Martina Navratilova, Wolfram Kurschat, Martin Hollerbach und Alex Zülle zeigen, dass dies funktioniert.
Bei Olympia in Athen beispielsweise waren etwa 30 Prozent aller Sportler fehlsichtig. In Deutschland sind nach einer Schätzung ca. acht Millionen Sportler fehlsichtig, wobei die Anzahl durch die Dunkelziffer noch etwas höher liegen dürfte!

Nicht am falschen Ende sparen!

Dass manche Sportler einige Tausend Euro in Ausrüstung und Ausstattung investieren, aber an der Brille sparen, ist schon erstaunlich! Die Brille bürgt für Spaß und Sicherheit beim Sport – aber dies hat sich anscheinend bei vielen Sportlern noch nicht im Kopf festgesetzt. Was nützen schon das 5000-Euro-Rad, die sündteuren Clickpedale, die Carbongabel und alle anderen Features, wenn man nicht genau sieht, wohin und worüber man fährt? Hier sollten Sie auf jeden Fall im eigenen Interesse die Sicherheit nicht vernachlässigen! Dies dient beim Mannschaftssport bzw. dem Sport in der Gruppe auch der Sicherheit der übrigen Teilnehmer.

An dieser Stelle wollen wir anmerken, dass fehlsichtige Sportler nur beim spezialisierten Augenoptiker wirklich gut aufgehoben sind. Hier sind vor allem der Service und das Wissen eines Fachmanns gefragt. Für die spezifischen Ansprüche von Sportlern gibt es speziell geschulte „Sportoptiker“, die eine Zusatzausbildung auf diesem Gebiet gemacht haben. Oftmals findet man mittlerweile sogar eine Windmaschine beim Optiker, mit der Sie die Zugdichtigkeit der Brillen „erfühlen“ kann.

Eine Brille schützt in vielfacher Hinsicht. Wechselnde Bilder, Eindrücke und Lichtverhältnisse ermüden das Auge, das diese aufnimmt und verarbeiten muss. Gerade bei der Ausübung von schnellen Sportarten wie Rennradfahren, Skating, Mountainbiking, Beachvolleyball, Squash etc. ist der Schutz des Auges unverzichtbar. Die Brille schützt vor Staub, Dreck, Wasser, Luftzug, Insekten… Die „Einschlaggeschwindigkeit“ kleiner Fremdkörper ist wesentlich höher als die Fahrtgeschwindigkeit, ohne ausreichenden Schutz kann dies zu fatalen Folgen am Auge führen. Um das zu verhindern, gibt es hochwertige Sportbrillen.

Bei der Produktion bewegen sich die Brillenhersteller immer innerhalb eines magischen Dreiecks aus Licht-, Zug- und Temperaturverhältnissen. Damit müssen sie sich befassen, um eine optimale Brille auf den Markt zu bringen.

Was müssen Sie beim Kauf einer Sportbrille beachten?

Sie sollte auf jeden Fall ein CE-Gütezeichen besitzen. In der Europäischen Union müssen alle Brillen mit diesem Zeichen ausgestattet sein. Fehlt es, lassen Sie auf alle Fälle die Finger davon. Achten Sie auch darauf, dass Sie nicht auf ein Imitat hereinfallen! Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen! UVA-Strahlen verursachen einen Sonnenbrand ähnlichen Effekt auf der Hornhaut – die sehr schmerzhafte „Schneeblindheit“. UVB-Strahlen hingegen trüben die Linse des Auges. Dieser Effekt ist den meisten Menschen als „Grauer Star“ bekannt. Die Angaben „UV 400“ oder „UV 100%“ bedeuten, dass diese Brillen verlässlich schützen. Falls Sie der Herstellerangabe nicht trauen, können Sie die Brille meist beim Optiker testen lassen.

Irrtümer bei Sonnenbrillengläsern

Einer der weitverbreitetsten Irrtümer bei Sonnenbrillengläsern ist, von der Tönung der Gläser auf den UV-Schutz zu schließen. So können sehr dunkle Gläser einen mangelhaften Schutz, sehr helle Gläser einen ausgezeichneten UV-Schutz besitzen. Entscheidend ist ausschließlich die Art, Menge und Qualität der UV-absorbierenden Filterstoffe, die bei der Glasherstellung verarbeitet werden.

Schutz vor Blendung wird hingegen durch Färbung und Tönung von Sonnenschutzgläsern erreicht. Verantwortlich dafür ist der „Lichttransmissionsgrad“. Er legt fest, wie viel Prozent des sichtbaren Lichts vom Sonnenschutzglas durchgelassen werden.

Die Intensität einer Tönung steht daher in Zusammenhang mit dem Transmissionsgrad und bestimmt damit die Schutz- bzw. Filterklasse des Sonnenschutzglases. Je höher die Filterklasse, desto dunkler ist das Glas und desto höher der Blendschutz.

Beim Kauf einer Radbrille sollten Sie sich Gedanken machen, welches Terrain Sie überwiegend befahren. Dies hilft Ihnen bei der Auswahl der Tönungsfarbe Ihrer Gläser und ermöglicht Ihnen ein entspanntes und angenehmes Sehgefühl. Glücklich können sich Käufer einer Sportbrille schätzen, bei der die Gläser ausstauschbar sind (Wechselscheibensystem).

Die Passform als entscheidendes Kaufkriterium

Die Passform der Brille ist ein entscheidendes Kaufkriterium. Eine Brille muss wie angegossen sitzen. Sie darf nicht drücken und sollte relativ eng anliegen, um die Zugluft auf das Nötigste zu reduzieren. Hierbei helfen einstellbare Bügel, Bügelenden und Nasenstege genauso wie Stirnpads.

Zudem sollten die Gläser möglichst nahe am Auge liegen, da so das Streulicht verringert wird. Trotzdem sollte ein Clipeinsatz nicht zu nahe an den Augenwimpern liegen. Hier hilft nur eins – ausprobieren!

Dies ist mit der wichtigste Punkt beim Kauf einer Brille, da die Kopfanatomie der Sportler extrem unterschiedlich ist. Die gleiche Brille sitzt einmal sehr gut und bei einer anderen Person relativ schlecht. Hier sind vor allem die Erfahrung, der Service und das Wissen eines Fachmanns gefragt.

Das Material

Als Material für „Brillengläser“ finden Glas und Kunststoff Verwendung. Bei Brillen für den Sport sollte man auf jeden Fall auf Glas verzichten, da bei einem Sturz oder Unfall das Verletzungsrisiko (durch spitze und scharfe Kanten) zu groß ist.
Wesentlich besser geeignet sind Kunststoffe, da sie bruchfester und leichter als Glas sind. Zum einen ist das Kunststoffmaterial „CR 39“ zu nennen. Es hat alle Vorteile eines Kunststoffglases und ist relativ preiswert. Trotzdem kann es bei einem Sturz zersplittern und den Brillenträger gefährden. Das optimale Material ist Polycarbonat. Es ist zu fast 100% bruchfest und hält sogar dem Beschuss mit Schrotkugeln stand! Somit hat es beste Voraussetzungen für ein Brillenglas.

Um eine optimale Funktion der Brille zu gewährleisten, sollte auch das Sichtfeld nicht durch Fremdkörper eingeschränkt sein. Hier verhelfen möglichst große Gläser und dünne Fassungen der Brille zu einem optimalen Sehergebnis.

Verschiedene Systeme

1. Clip in-Systeme

Die am häufigsten angewendete Methode für eine optisch verglaste Brille ist ein so genannter Clip In-Adapter. Hier setzt der Optiker Brillengläser in Ihrer Sehstärke aus bruchfestem Kunststoff (Polycarbonat) in einen „Clip“ ein. Der größte Vorteil dieses Systems liegt am realisierbaren Korrekturbereich, der bei einigen wenigen Brillen acht Dioptrien oder mehr zulässt. Bei extremen Werten sollte aber dann in Kauf genommen werden, dass Verzerrungen auftreten! Ein weiterer Vorteil des Clip In-Systems ist, dass man meistens die so genannte Frontscheibe der Brille, d.h. die Farbe der Gläser, wechseln und somit die Brille den unterschiedlichsten Umweltgegebenheiten anpassen kann. Dadurch erhält man quasi eine Brille für alle Einsatzbereiche. Dies schont den Geldbeutel mehr als manch anderes System.

Bei Clip In-Brillen besteht die größte Auswahl, da es sehr viele Hersteller gibt, die solche Modelle anbieten. Zudem bietet das Clip In-System die Möglichkeit, den Clip aus der Brille zu nehmen und so die Brille mit Kontaktlinsen zu kombinieren. Der Nachteil: durch die Doppelverglasung beschlägt die Brille schneller als andere Systeme und das Gesamtsystem ist ein wenig schwerer.

2. Eingeschliffene Gläser

Diese Art der optischen Verglasung ist mit die schwierigste und aufwändigste Variante. Hier werden die Originalgläser durch eingeschliffene Gläser mit Ihren Korrekturwerten ersetzt. Das Problem liegt meist darin, dass der Bereich der realisierbaren Sehstärke wegen der Glaskrümmung nach außen sehr eingeschränkt ist. Der grobe Bereich wird von den Herstellern mit +/- 4 Dioptrien angegeben. Punkten kann hier die Brille von Rodenstock, mit deren kaum gekrümmten Gläsern auch höhere Korrekturwerte realisiert werden können.

Die Vorteile eingeschliffener Gläser liegen darin, dass die Brille nicht so schnell beschlägt und das Gewicht im Gegensatz zu „zweifach verglasten“ Systemen meist geringer ausfällt. Die Optik ist sehr unnauffällig und das Handling unkompliziert. Nachteile: Sie sind auf eine Glasfarbe festgelegt, die korrigierbare Sehstärke ist bis auf Ausnahmen limitiert. Möglich sind auch Verzerrungen durch die Kurvenradien der Gläser.

3. Scheibeneinsatz

Hier werden die Gläser in eine meist durchsichtige Kunststofffassung eingesetzt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass etwas höhere Dioptrienzahlen möglich sind (bis +/-8 Dioptrien). Der Dioptrienbereich der Oakley M-Frame ist allerdings zwischen -4 und +2 etwas begrenzt. Die Nachteile sind die teilweise etwas gewöhnungsbedürftige Optik und das Anlaufen der Gläser bei Doppelscheibensystemen. Zudem muss man sich meist auf eine Glasfarbe festlegen. Der ganz klare Vorteil liegt in der sehr guten Sehoptik, dem vollen Sichtfeld und einem etwas niedrigeren Gewicht.

4. Eingeklebte Gläser

Bei dieser Bauart werden die Brillengläser direkt in die Frontscheiben eingeklebt. Das System selbst hat den Vorteil, dass die Gläser fast nicht beschlagen, die Verschmutzungsanfälligkeit sinkt und das Handling problemlos ist. Nachteile sind das etwas höhere Gewicht und die fehlende Möglichkeit, die Frontscheibe austauschen zu können.

Fazit

Wenn Sie alle genannten Punkte beherzigen, werden Sie höchstwahrscheinlich ein paar Euro mehr auf den Tisch legen müssen. Dies sollten Sie sich selbst und Ihrer Sicherheit aber wert sein! Dafür haben Sie dann einen deutlich gesteigerten Spaßfaktor beim Radfahren und Sie können das Rad mal wieder befreit laufen lassen.

Glastönungen

Die Tönungen sind in der Europanorm für Verdunklungswirkung (EN 1836:1977) in folgende fünf Kategorien eingeteilt:

Kategorie 0 – farblos/sehr leicht getönt:

Kein Blendschutz durch die fehlende Tönung. Sehr gut für dunklere, bewölkte Tage oder abends. Die Lichtdurchlässigkeit entspricht 80 bis 100%.

Kategorie 1 – leicht getönt

Leichter Blendschutz. Gut geeignet für die Stadt, leicht bedeckte Tage, Nebel und Regen. Die Lichtdurchlässigkeit entspricht 43 bis 80%.

Kategorie 2 – mittelstark getönt

Sehr guter Blendschutz für unsere Gefilde. Sehr gut geeignet für Frühling, Sommer und Herbst. Die Lichtdurchlässigkeit entspricht 18 bis 43%.

Kategorie 3 – dunkel getönt

Sehr dunkle Gläser. Geeignet für die südlicheren Regionen und Wasserflächen. Vor allem am Strand, im Gebirge und im Schnee gut einsetzbar. Die Lichtdurchlässigkeit entspricht 8 bis 18%.

Kategorie 4 – sehr dunkel getönt

Extrem dunkle Gläser. Geeignet für Hochgebirge und Gletscher. Ungeeignet für den Straßenverkehr und Radfahren in der Stadt. Die Lichtdurchlässigkeit entspricht 3 bis 8%.

Generell kann man sagen, dass zum Radfahren die Glasfarben aus Kategorie 1 und 2 am geeignetsten sind. Die rotbraunen (meist Kat. 2 – für helles Wetter und Sonnenschein) oder orangefarbenen (meist Kat. 1 – für eher graues tristes Wetter) Gläser sind für alle Radfahrer die beste und universellste Lösung, da selbst bei starker Sonne das direkte Sonnenlicht meist von Schirmmützen, Helmschildern etc. genommen wird. Das übrige Licht übernimmt dann das Brillenglas, ohne Beeinträchtigung der Kontraste. Die Gläser der Kategorie 3 sind eigentlich schon zu dunkel. Dadurch erkennt man oft selbst Unebenheiten auf dem Asphalt nicht mehr richtig.

Blaue Gläser, die zur Zeit stark in Mode kommen, und Gläser der Kategorie 4 sind nicht empfehlenswert. Vor allem im Straßenverkehr sollte man sie nicht einsetzen!

Internetadressen der Hersteller

Adressen unserer Partnerfirmen:

Schlagworte
envelope facebook social link instagram