Erschöpfung, Trainingsreiz, Studie
Erschöpfung: Wie stark darf der Reiz für eine Leistungssteigerung sein?

Studie: Wie stark darf der Trainingsreiz sein?

Erschöpfung: Wie stark darf der Reiz für eine Leistungssteigerung sein?

Wie sehr sollte man beim Training an seine Grenzen gehen, um eine Leistungssteigerung zu erreichen? Wie groß ist die Gefahr der Überlastung? Eine Studie.
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Nur wer über seine Grenzen geht, trainiert hart genug: Viele Sportler versprechen sich von diesem Leitsatz eine optimale Leistungssteigerung. Fakt ist: Um Anpassungen des Körpers zu provozieren, muss man ungewohnte, besonders fordernde Reize setzen. Doch diese müssen dosiert sein – und der Körper muss sich regenerieren können. Ansonsten droht Übertraining und damit eine Stagnation oder ein Leistungsrückgang.

Ein französisch-australisches Forscherteam untersuchte, ob durch eine starke Überlastung ein besonders großer Leistungszuwachs zu erreichen ist. Hierfür absolvierten 33 Triathleten ein drei Wochen andauerndes Trainingsprogramm. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, deren Trainingsprogramme die Athleten entweder stark belasten oder sie gemäßigten Reizen aussetzen sollten.

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Erschöpfung vs. Überlastung: Ergebnis der Studie

Vor und während der Trainingsphase sowie nach einer Erholungsphase absolvierten die Teilnehmer Leistungstests, bei denen auch ihre maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) untersucht wurde. Es ergaben sich dabei zwei Gruppen: Elf Teilnehmer waren nach dem Trainingsprogramm überlastet, zwölf Teilnehmer waren akut erschöpft, aber nicht überlastet. Die kurzfristig Erschöpften profitierten vom Trainingsprogramm am meisten. Nach der Regeneration war bei ihnen die größte Leistungssteigerung festzustellen, sowohl im Vergleich mit den gemäßigt Trainierenden als auch mit den stark Überlasteten.

Die Ergebnisse legen zudem eine negative Auswirkung auf deren Immunsystem nahe: Sieben der überlasteten Teilnehmer erkrankten nach der Trainingsperiode an Infektionen.

Das Fazit: Die überlasteten Athleten steigerten sich kaum mehr als die normal trainierenden. Die kurzfristig Erschöpften erzielten dagegen eine höhere Spitzenleistung sowie eine verbesserte Sauerstoffaufnahme.

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