Durchblick
Sport-Sonnenbrillen 2024 im Test: Design, Gläser, Schutz, Tragekomfort
in Test & Technik
Sonne, Staub, Insekten – eine Sonnenbrille ist eine Schutzschicht vor den Augen. Aber auch noch mehr. Für Viele ist sie auch ein modisches Statement. Die Größe muss passen, die Form, die Farbe und mehr. In unserem großen Vergleichstest spielt die Optik jedoch keine Rolle, sondern nur die Funktion. Hier geht es um Test-Parameter wie den Dauer-Tragekomfort, das Sichtfeld, die Gläser-Qualität, den UV-Schutz, das Gewicht, das Preis-Leistungs-Verhältnis und mehr.
Fakt ist: Wer stundenlang bei hellem Sonnenlicht unterwegs ist, sollte unbedingt seine Augen schützen. Zu starkes UV-Licht kann der Grund für diverse Augenerkrankungen sein. Alle Qualitäts-Sport-Sonnenbrillen – und hierzu gehören auch alle unsere Testmodelle – schützen effektiv vor schädlichen Sonnenstrahlen von bis zu 400 Nanometern Wellenlänge. Sie tragen deswegen oft die Bezeichnung UV400 oder „100 Prozent UV-Schutz“. Das europäische CE-Zeichen verpflichtet die Hersteller zudem dazu, ihre Brillen mit einem UV-Schutz bis 380 herzustellen.
Sport-Sonnenbrillen: Sitz- und Anpassungsoptionen
Die Sitz- beziehungsweise die Anpassungsoptionen: Niemand würde auf die Idee kommen, einen Helm auf den Markt zu bringen, der nicht einstell- oder anpassbar ist. Bei Sportbrillen ist dies jedoch teilweise noch der Fall. Manche Modelle lassen sich nicht einstellen – entweder eine Brille passt oder man nimmt eine andere. Bei vielen Brillen dieses Testfelds lassen sich die Nasenstege anpassen. Diese sind entweder formbar, stufenweise einstellbar oder auszuwechseln. Alle drei Varianten funktionieren auf ihre Weise. Formbare Nasen-Pads justiert man am besten mit einer kleinen Flachzange, denn es genügt nicht, sie nur nach außen oder innen zu drücken. Mit der Zange dreht man sie in den richtigen Winkel.
Einige Brillen weisen einen recht schmalen Nasenwinkel auf. In diesem Fall ist das schlichte Biegen nicht zielführend. Biegt man die Pads zu weit nach innen, kann dies Druckstellen am Nasenbein verursachen. An manchen Modellen sind auch die Bügel variabel. Man kann sie formen, verlängern oder wechseln. Gerade bei langen Bügeln ist das enorm wichtig, denn stehen diese waagerecht nach hinten, können sie mit vielen Helm-Modellen kollidieren. Wer die Brille in einem Fachgeschäft kauft, kann seinen Helm zum Anprobieren mitbringen.
Sport-Sonnenbrillen im Test: Kriterien und Parameter
Großen Wert legten wir im Testverlauf auf das Beantworten der Frage: Wann und wie häufig beschlägt die Brille im Einsatz? Zwar verfügen eigentlich alle Sportbrillen über einen vernünftigen Beschlagschutz, jedoch kann es Situationen geben, in denen eine gut belüftete Brille im Vorteil ist. Sinnvoll angeordnete Belüftungsöffnungen kann man durchweg positiv beurteilen und sind ein gutes Feature.
Am wichtigsten an Sport-Brillen sind natürlich: die Gläser. Alle gebogenen Brillengläser haben einen gewissen Verzerrungsgrad. Das ist optisch gar nicht anders möglich. Im normalen Gebrauch spielt dieser aber nur eine untergeordnete Rolle. Wer aber eine Sehschwäche hat und beim Radfahren ohne Brille oder Kontaktlinsen unterwegs ist, wird diese eventuell bemerken. Leuchtet man in einem Versuch mit einem Beamer durch ein Brillenglas hindurch, wird die Verzerrung sehr stark deutlich.
Der Sitz beziehungsweise die Passform einer Brille ist ein höchstindividueller Parameter. Hier ließen wir bei der Bewertung allgemeinere Faktoren wie die Beschaffenheit der Pads und Bügel, die Rutschfreiheit, das Gewicht und mehr sowie die Erfahrungen je mehrerer Testfahrer einfließen.
Preislich liegen zwischen der günstigsten und der teuersten Brille in diesem Test rund 180 Euro. Im Mittel bezahlt man für eine der getesteten Qualitäts-Brillen zwischen 140 und 170 Euro. Natürlich hat das eine oder andere Modell kleinere oder größere Schwächen, doch gibt es im Testfeld keine fatalen Ausreißer nach unten. Von einem „nicht empfohlen“-Urteil sind alle Exemplare weit entfernt.
Anders als ein extrem preisgünstiges Brillen-Modell des chinesischen Online-Händlers Temu, das wir parallel getestet haben. Das Fazit dazu finden Sie im „Dauertest“-Bereich der RennRad 7/2024.
Diese Sport-Sonnenbrillen haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Bewertung | Prädikat |
Adidas | SP0090 | 220 Euro | 4,5 / 5 | |
Alpina | Sonic HR Q | 149,95 Euro | 4 / 5 | |
Assos | Donzi | 230 Euro | 4 / 5 | |
Bollé | C-Shifter | 120 Euro | 4,5 / 5 | Preis-Leistung |
Ekoi | Carbon 28 | 148,24 Euro | 4,5 / 5 | |
Evil Eye | Pathline Pro | 249 Euro | 4,5 / 5 | Kauftipp |
Gloryfy | G23 Infrared | 219 Euro | 5 / 5 | Kauftipp |
Julbo | Density | 124,90 Euro | 4 / 5 | |
Oakley | SphaeraTestbrief | 214 Euro | 4,5 / 5 | Kauftipp |
POC | Elicit | 239 Euro | 4 / 5 | |
Rapha | Reis | 180 Euro | 4 / 5 | |
React | Optray | 289 Euro | 4 / 5 | |
Rudy Project | Kelion | 219,95 Euro | 5 / 5 | Kauftipp |
Shimano | Technicum 2 L | 109,95 Euro | 4,5 / 5 | Preis-Leistung |
Uvex | Pace Perform CV | 169,95 Euro | 4,5 / 5 | |
Vinco | Solace Slate | 237,95 Euro | 4 / 5 |
Die ausführlichen Testberichte dieser Sport-Sonnenbrillen lesen Sie in der RennRad 7/2024. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.