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Deutschland Tour 2018: Radrennen für Profis und Jedermann

Erlebnis Deutschland Tour

Deutschland Tour 2018: Radrennen für Profis und Jedermann

Sie war lange weg. 2018 fand sie wieder statt: die Deutschland Tour. Als Profirennen – und als Version für Hobbyradsportler. Unser RennRad-Autor fuhr dort das erste Jedermann-Rennen seines Lebens. Ein Erlebnisbericht.
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Nach zehn Jahren Pause feierte das einst größte Radrennen Deutschlands ein Comeback: die Deutschland Tour. Im Rahmen der Profi-Rundfahrt fand auch ein neues Rennen für Jedermann- und Hobbyfahrer statt. Die Strecke. 117 Kilometer, 1300 Höhenmeter – in und um Stuttgart. Am Vortag hatte es geregnet. Doch an diesem Morgen strahlt die Sonne über den blauen Himmel im Herzen der Landeshauptstadt.

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117 Kilometer, 1300 Höhenmeter

Meine Nervosität steigt von Minute zu Minute. Für mich war klar: Dies wird eine neue Erfahrung. Denn bis dato bin ich hauptsächlich Alpenmarathons und MTB-Marathons gefahren. Diese sind von langen Anstiegen geprägt, die ich ziemlich gleichmäßig hoch fahre. Ein Straßenrennen ist Neuland für mich. Wird es hektisch? Gibt es Stürze?

Neuland: Straßenrennen

Bis spätestens neun Uhr mussten die Startunterlagen am Kronprinzplatz im Herzen Stuttgarts abgeholt sein, um 10:51 Uhr war Startzeit meines Startblocks. Alles lief sehr geregelt ab, die Startaufstellung erfolgte in mehreren Startblocks auf dem Schlossplatz. Sehr pünktlich erfolgte dann der Start und schon von Beginn an war die Geschwindigkeit sehr hoch. Wir fuhren auf einem komplett perfekt abgesperrten Rundkurs zunächst aus Stuttgart hinaus, am Neckar entlang durch Esslingen bis Kirchheim unter Teck, dann nach Ebersbach an der Filz.

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Frühe Entscheidung bei der Deutschland Tour

Die Entscheidung des Rennens erfolgt früh. Schon bei Rennkilometer 23, in Deizisau, am ersten Anstieg, setzte sich eine Gruppe um das wohl erfolgreichste Jedermann-Team Deutschland, die Equipe Strassacker, ab, die am Ende auch ins Ziel kam.

Tempo in der Ebene

Der nächste Streckenabschnitt war geprägt von längeren flachen Abschnitten, die mit hohem Tempo gerade so an uns vorbeiflogen sowie kurzen, teils heftigen Steigungen, die aufgrund der hohen Geschwindigkeit richtig weh taten. Danach durchfuhren wir das Nassachtal, an dessen Ende der höchste Punkt der Tour mit 495 Metern Höhe über dem Meer überwunden werden musste. Der weitere Streckenverlauf verlief bis Waiblingen flach, durch Ortschaften und Weinberge. In Waiblingen trafen wir dann auf den Teil der Strecke, der auch von den Profis befahren wurde. Dieser verlief über den Hallschlag, Pragsattel bis hoch zum Killesberg und schließlich hinab zum Ziel.

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Deutschland Tour 2018: Top organisiert

Zusammenfassend kann ich sagen, es war eine gelungene, top organisierte Veranstaltung. An praktisch jeder Einmündung auf die Strecke war eine Absicherung, entweder durch Personal oder durch Band abgesperrt. Die Strecke verlief in den größeren Ortschaften sehr zuschauerfreundlich, also nicht auf dem kürzesten Weg von Ortseingang zum Ortsausgang, sondern durch Seitenstraßen, so dass möglichst viele das Rennen verfolgen konnten. Es waren auch wirklich viele Zuschauer an der Strecke und haben die Teilnehmer angefeuert. Vor Ort waren auch Vertreter des italienischen Radbekleidungsspezialisten Santini, die mich und weitere Fahrer zu diesem Event eingeladen hatten. Im Zuge dessen konnte ich auch während des Rennens die Kleidung testen. Das extrem eng geschnittene Trikot-Hosen-Set wurde, typisch italienisch, für den sportlich ambitionierten Einsatz entwickelt, nichts verrutschte, nichts flatterte im Wind.

Ambitionierter Hobby-Radsport

Die Teilnehmer waren teilweise sehr ambitioniert, manchmal vielleicht etwas zu sehr. Hingegen sah ich aber auch viele Genussfahrer, die die Sache etwas entspannter angingen. Durch den eher „welligen“ Kurs, gab es keine gefährlichen Situationen bergab und ich habe eine neue Rennerfahrung gemacht. Einzig die Verpflegungsstelle in Ebersbach habe ich übersehen – wahrscheinlich bedingt durch den Rausch der Geschwindigkeit. Im Gegensatz zu Radmarathons gab es sehr viele, kraftraubende Antritte beim Durchfahren der Orte. Dies spürte ich noch Tage nach dem Rennen – in Form von Muskelkater.

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