Neuerungen & Testeindrücke: neue Sram Force eTap AXS
Neue Schaltgruppe: Sram Force eTap AXS
in Test & Technik
Als erste seiner elektronischen, funkgesteuerten Gruppen erhält die Force eTap AXS des US-Herstellers Sram ein umfassendes Update. Alle Neuerungen, Preise und Testeindrücke zu der neuen Gruppe finden Sie hier.
Die Force wird mit und ohne integrierten Quarq-Powermeter angeboten – zudem gibt es Einfach- und Zweifach-Versionen und weiterhin die vor zwei Jahren vorgestellte Gravel-Variante Wide.
Sram Force eTap AXS: Die Neuerungen
Neben optischen Anpassungen verändert sich die elektronische Force vor allem an den Schalt-Bremshebeln. Diese sind nun etwas schlanker als die Vorgänger-Version. Zudem wurden die Abstände zu den Hoods angepasst – somit sollen viele Fahrertypen mit verschiedenen Handgrößen besser berücksichtigt werden können. Die Form entspricht dabei der vergangenes Jahr eingeführten Rival eTap AXS – jedoch bestehen bei dieser die Hebel aus Aluminium, bei der Force aus Carbon.
Keine Veränderungen gibt es bei der Schaltlogik und der Form der Wippen. Wie von Sram gewohnt, schaltet man an der linken Seite auf ein größeres Ritzel, auf der rechten Seite auf ein kleineres. Tippt man beide Schaltwippen an, so schaltet der Umwerfer auf das jeweils andere Kettenblatt.
Die Schalt-Bremshebel bestehen aus Carbon, die Schaltwippen sind für besseren Grip leicht gummiert.
Sram Force eTap AXS: Schaltwerk
Das Schaltwerk der neuen Sram Force eTap AXS gibt es in der AXS- und in der gravelspezifischen XPLR-Variante. Die Kassettengrößen variieren von 10-28 bis 10-36 bei der „Road“-Variante und bis zu 10-44 bei der XPLR.
Das Orbit-Kettenmanagement des US-Herstellers soll zudem für einen sehr leisen Antrieb sorgen. Beide Schaltwerke sind mit Einfach- und Zweifach-Antrieben kompatibel.
Neue Kettenblatt-Optionen
Der generelle Aufbau der Schaltgruppe bleibt unverändert. Die Akkus der elektronischen, funkgesteuerten Schaltung sind am Umwerfer und am Schaltwerk direkt angebracht und können einfach abgenommen und geladen werden. Eine Neuerung ist eine Lade-Option: Bis zu vier Akkus gleichzeitig kann das neue Sram-Ladesystem aufnehmen. Mit der Schnellladefunktion sollen die Akkus so besonders schnell auf 75 Prozent aufgeladen werden können.
Der Umwerfer der Force soll schneller und präziser schalten als die Vorgängerversion.Srams „Yaw“-Technologie ist für die Verwendung mit diesen Kettenblättern optimiert. Die Zweifach-Kettenblätter sind in den Versionen 46/33 und 48/35 und neuerdings auch 50/37 erhältlich. Diese Variante gab es zuvor nur bei der Topgruppe Red.
Die Force ist als Version mit und ohne Powermeter verfügbar. Die Quarq-Powermeter sollen bis zu plus-minus 1,5 Prozent genau sein und waren auch an den Vorgängerversionen optional verbaut. Die Gewichtseinsparungen vor allem an den Kettenblättern sorgen dafür, dass die Gruppe rund 100 Gramm leichter sein soll als die vorige Version – sowohl als Einfach- als auch als Zweifach-Antrieb.
Sram Force eTap AXS: Der erste Test
Wir konnten die neue Sram Force eTap AXS bereits einige Wochen vorab testen. Die Schalt-Bremshebel weisen nun eine spürbar vorteilhaftere Ergonomie auf. Der etwas kürzere Abstand zu den Hoods dürfte vielen Fahrertypen entgegenkommen und sorgte im Test für eine komfortable Position in dieser Griffhaltung.
Das Material ist hochwertig, die Bedienbarkeit – wie vom Vorgänger gewohnt – intuitiv. Die getestete Version an einem Trek Domane weist eine „klassische“ Sram-Rennrad-Übersetzung auf: 48/35 vorne und eine 10-33-Kassette. Die Übersetzung erwies sich im Test als ausgewogen und sinnvoll gewählt. Die Präzision und Geschwindigkeit der Gruppe bleibt auf einem gewohnt hohen Niveau und dürfte sich gegenüber dem Vorgängermodell sogar ein wenig verbessert haben.
Eine Besonderheit am Testrad: Unterhalb des Oberlenkers sind zwei weitere Schaltknöpfe angebracht. Das kann gerade bei längeren Bergaufpassagen in dieser Fahrposition sehr sinnvoll sein. Mit der Force lassen sich diese zusätzlichen Schaltoptionen an mehreren Stellen am Lenker anbringen – die Schaltlogik funktioniert analog zu den „normalen“ Schaltwippen.
Die Scheibenbremsen mit den beiden 160-Millimeter-Discs überzeugten im Testzeitraum voll. Sie verzögerten stark unter allen Bedingungen – die Dosierbarkeit zeigt sich durch die verbesserte Ergonomie für viele Tester im Vergleich zum Vorgänger verbessert. Eine Version mit Felgenbremsen wird es nicht geben.
Sram Force eTap AXS: Versionen & Preise
Die Preise für die verschiedenen Varianten der Sram Force eTap AXS:
Zweifach-Antrieb mit Powermeter: 2515 Euro
Zweifach-Antrieb Wide mit Powermeter: 2080 Euro
Einfach-Antrieb mit Powermeter: 2017 Euro
Zweifach-Antrieb ohne Powermeter: 1980 Euro
Einfach-Antrieb ohne Powermeter: 1715 Euro
Die Preise sind Herstellerangaben. Weitere Infos und die Preise für einzelne Teile finden Sie auf der Homepage des Herstellers und in der kommenden RennRad-Ausgabe 5-2023. Die neue Force ist ab sofort verfügbar.
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