Preis-Leistung
Preis-Leistungs-Klasse: Rennräder um die 2000 Euro im Test
in Test & Technik
Sechs der neun Testräder der Preis-Leistungs-Klasse basieren auf Aluminium-Rahmen. Im Vorjahr betrug die Carbon-vs-Alurahmen-Quote innerhalb des RennRad-Tests dieser Preisrange sieben zu drei. Das Verhältnis zwischen Felgen- beziehungsweise Scheibenbremsen-Modellen liegt in dieser Saison bei eins zu acht. Bei der Brems-Performance liegen hydraulische Discsysteme vor der Felgenbrems-Konkurrenz. Doch bei den Parametern Gewicht und Wartungsaufwand liegen sie hinten.
Zudem gilt gerade in der Preis-Leistungs-Klasse oftmals: Irgendwo wird gespart – am Rahmen oder an der Ausstattung. Irgendwo machen die Hersteller Kompromisse. An sechs der acht mit Disc-Bremsen ausgestatteten Test-Räder sind vollhydraulische Systeme verbaut – an zweien „nur“ mechanische.
Bei der Dosierbarkeit und der Gesamt-Performance liegen in der Regel die Hydraulik-Modelle klar vorne. Das Rose Pro SL ist das einzige Testrad, das mit Felgenbremsen ausgestattet ist. Es zählt mit seinem Gesamtgewicht von 8,8 Kilogramm zu den leichtesten Modellen dieses Testfeldes. Das schwerste getestete Rad, das Radon R1 Tiagra, wiegt in der Rahmengröße 56 10,26 Kilogramm – das leichteste, das Canyon Endurace CF 8, bringt 8,49 Kilogramm auf die Waage. Beide sind langstrecken- und komfortorientierte Modelle. Die Ausrichtung des Canyon ist jedoch insgesamt etwas agiler und ausgewogener. Die Hauptunterschiede: das Rahmenmaterial – Aluminium beim Radon, Carbon beim Canyon – und der Preis. Das Endurace kostet doppelt so viel wie das R1. Das Modell des Koblenzer Herstellers bietet dafür eine in dieser Kategorie hochwertige Ultegra-Ausstattung, das Radon „nur“ eine Shimano-Tiagra-Gruppe mit mechanischen Scheibenbremsen.
Preis-Leistungs-Klasse: Aluminium vs. Carbon
Dies spiegelt sich auch im Preis wider: Das R1 kostet 1199 Euro –und ist damit das günstigste Rad des Tests. Die generelle Ausrichtung eines Rades wird oft auch anhand eines weiteren wichtigen Indikators deutlich: der Breite der verbauten Reifen und der maximalen Reifenfreiheit des Rahmens beziehungsweise der Gabel. Sieben der neun Testmodelle rollen auf mindestens 28 Millimeter breiten Pneus. Diese können die Vielseitigkeit erhöhen.
Darauf ist etwa auch das Liv Avail AR 1 vorrangig ausgelegt. Seine Stärken liegen klar in den Kategorien „Fahrkomfort“ und „Robustheit“. Es basiert, wie die meisten Testräder, auf einem Rahmen aus Aluminium. Das Material weist natürlich ein in der Regel etwas schlechteres Steifigkeits-Gewichts-Verhältnis auf als Carbon. Doch der Werkstoff Alu bietet auch einige Vorteile, so etwa: Robustheit, Dauerhaltbarkeit und ein potenziell geringerer Preis. Dies hat zur Folge, dass in der günstigeren Preis-Leistungs-Klasse an Alu-Rahmen-Modellen oftmals qualitativ hochwertigere – und damit auch oftmals leichtere – Komponenten verbaut werden als an vergleichbaren Carbon-Rennrädern.
Das wohl sportivste und am klarsten auf den Race-Einsatz ausgelegte Testmodell ist das Stevens Izoard Disc. Es basiert auf einem sehr hochwertigen und steifen Carbon-Rahmen – und wiegt in der Testgröße 56 vergleichsweise geringe 8,74 Kilogramm.
Von agil und sportiv bis komfortorientiert und vielseitig: In diesem großen Vergleichstest der „Preis-Leistungs-Klasse“ wird wohl fast jeder fündig.
Diese Rennräder aus der Preis-Leistungs-Klasse haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Prädikat |
Rose | Pro SL 105Testbrief | 1099 Euro | Preis-Leistung |
Radon | R1 Disc Tiagra | 1199 Euro | |
Fuji | Sportif 1.1 Disc | 1749 Euro | |
Liv | Avail AR 1 | 1799 Euro | Komfort-Tipp |
Corratec | Corones Expert Disc | 1999 Euro | |
Bulls | Harrier Disc 3 | 2099 Euro | |
Canyon | Endurace CF 8 | 2299 Euro | Kauftipp |
Stevens | Izoard Disc | 2399 Euro | Race-Tipp |
KTM | Revelator Alto ProTestbrief | 2499 Euro |
Die ausführlichen Testberichte dieser Rennräder aus der Preis-Leistungs-Klasse lesen Sie in der RennRad 3/2023. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.
Die getesteten Rennräder in der Bildergalerie
An diesem Test wirkten mit: David Binnig, Frederik Böna, Jan Zesewitz