Wahoo Kickr, Rollentrainer, Test
Wahoo Kickr V5 – Rollentrainer im Test: Praxis, Fahrgefühl, Ausstattung

Wahoo Kickr V5: Rollentrainer im Test

Wahoo Kickr V5 – Rollentrainer im Test: Praxis, Fahrgefühl, Ausstattung

Der Wahoo Kickr V5 ist ein sehr geräuscharmer Rollentrainer, der ein realistisches Trainingserlebnis bietet. Wo liegen die Stärken und Schwächen? Der Test.
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Der Wahoo Kickr V5 ist bereits die fünfte Generation des Topmodells. Dieses ist keine komplette Neuentwicklung des Trainers mit seiner Kombinationstechnologie aus einem Schwungrad und einem elektromagnetischen Widerstand. Doch er bietet einige überzeugende Neuerungen, die vor allem ein realistischeres Fahrgefühl und eine höhere Alltagstauglichkeit ermöglichen sollen.

Besonders auffällig sind die neuen Axis-Stützen, auf denen das Gerät steht. Diese lassen eine seitliche Neigung von bis zu fünf Grad zu und sollen zudem Vibrationen dämpfen. Sie basieren auf Elastomeren, unter denen verschiedene tellerförmige Standflächen montiert werden.

Standplatten

Im Lieferumfang sind drei unterschiedlich dimensionierte Standplatten enthalten. Wenn man besonders viel seitliche Neigung und Flexibilität wünscht, nutzt man jene mit dem kleinsten Durchmesser.

Sind die größten Platten montiert, kann sich das Axis-Gummi kaum verformen: Die Nachgiebigkeit ist dann, wie gewünscht, gering. Zur Orientierung können auch das eigene Körpergewicht und die für die jeweiligen Aufsätze angegebenen Gewichtsbereiche dienen. Auch bei unterschiedlichen Böden kann ein Wechsel sinnvoll sein. In der Praxis können sie eine Dämpfungsmatte ersetzen oder die erwünschte Wirkung einer Matte verstärken.

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Trainingsplattformen

Neben der Funkübertragung und der Kompatibilität von ANT+ und Bluetooth ist auch eine Datenübertragung per Kabel möglich. Damit lassen sich zumindest potenziell anfälligere Drahtlos-Verbindungen umgehen, um etwa bei einem Zwift-Rennen keine „digitale Panne“ zu erleben.

Einrichten, updaten und steuern lässt sich der Wahoo Kickr über die sehr benutzerfreundliche Wahoo-App. Alle gängigen Trainingsplattformen lassen sich mit dem Kickr verbinden. Besonders gut arbeitet der Smarttrainer mit der seit 2019 zu Wahoo gehörenden App „The Sufferfest“ zusammen, die Kickr-Käufer zehn Wochen lang kostenlos nutzen können.

Wie schon bei den vorigen Versionen des Wahoo-Topmodells ist eine Übertragung über das Bluetooth-Smart-FTMS-Protokoll nicht möglich. Da der Trainer selbst allerdings von den meisten gängigen Anwendungen unterstützt wird, ist dies in der Regel unerheblich.

Neben einer kabellosen ist auch eine kabelgebundene Übertragung der Daten möglich. Die robuste, hochwertige Stahlkonstruktion – insgesamt wiegt der Smarttrainer rund 21 Kilogramm – hat sich im Vergleich zum Modell der vierten Generation nicht verändert. Dank des Tragegriffes lässt sich der Kickr – der auch durch seine kompakten Stau-Maße im eingeklappten Zustand überzeugt – einfach bewegen.

Wahoo Kickr in der Praxis

Der Aufbau und die Installation des Kickr sind einfach. Der Smart-Trainer wird funktionsfähig geliefert – inklusive einer vormontierten Elffach-Kassette. Die passende Laufradgröße sowie die Steckachsen- oder Schnellspannerverbindung lassen sich schnell und einfach einrichten, so dass der Kickr innerhalb von wenigen Minuten betriebsbereit ist. Leider sind nicht alle Hinterbau-Konstruktionen von Rennradrahmen mit dem neuen Kickr kompatibel – das gilt auch für moderne Modelle. Hinweise zur Kompatibilität einzelner Modelle gibt es auf der Wahoo-Website.

Im Test fällt sofort auf: Die sehr geringen Eigengeräusche sind ein großer Pluspunkt des Wahoo Kickr. Auch bei intensiven Trainingseinheiten und All-Out-Sprints läuft der Kickr sehr leise.

Die Messgenauigkeit der Leistungsdaten ist eine weitere Stärke. Um möglichst präzise und zuverlässige Werte zu liefern, verfügt das Gerät nun über ein Autokalibrierungsverfahren. Das ist praktisch und führt zu einer hohen Datenqualität bei der Leistungsmessung und der Regulation des Widerstandes. Laut Wahoo ist die Messung nun auf ein – statt wie beim Vorgängermodell auf zwei – Prozent genau. Etwa in diesem Rahmen bewegten sich auch die Messergebnisse unserer Tests mit unterschiedlichen Powermeter-Kurbelsystemen – verlässlich und konsistent.

All-Out-Sprints

Der maximale Widerstand des Kickr beträgt 2200 Watt – ein Wert, den auch WorldTour-Top-Sprinter kaum übertreffen dürften. Bei All-Out-Sprints kann es vorkommen, dass sich der Kickr minimal im Raum bewegt, was sich jedoch nie in einem Mangel an Standfestigkeit auswirkte. Auch im Vergleich mit vielen anderen Top-Smart-Trainern ist dies noch kein Kritikpunkt.

Der sanfte seitliche Flex der Axis-Elastomere vermittelt ein realistisches Fahrgefühl. Der Unterschied zwischen den drei verschieden stark nachgiebigen mitgelieferten Aufsätzen ist klar spürbar. Ihre Effektivität kommt vor allem dann zum Tragen, wenn man keine Bodenmatte nutzt. Dann ist neben der Bewegungsfreiheit auch die sehr gute Vibrationsdämpfung durch die Füße ein zusätzlicher Vorteil.

Fahrgefühl

Für ein realistisches Fahrgefühl sorgt auch das elektromagnetisch gebremste, sieben Kilogramm schwere Schwungrad. Es bietet eine geschmeidige und schnelle Regulierung des Widerstandes zugunsten einer großen Bandbreite an Steigungs- und Fahrsimulationen. Auch Abfahrten auf Strecken mit bis zu zehn Prozent Gefälle lassen sich durch die Freilauf-Funktion simulieren. Wie auch Anstiege mit bis zu 20 Prozent Steigung – ein in allen Testsituationen mehr als ausreichender Wert bei einem Indoor-Training.

Auch programmierte Intervall-Wechsel von sehr hohen und niedrigen Widerständen, etwa bei 30-Sekunden-High-Intensity-Intervallen setzt der Kickr im ERG-Modus präzise um. Die entsprechende Synchronisierung des Widerstandes mit der jeweiligen Trittfrequenz war gut und verlief fließend, ohne zu grobe Sprünge oder unangenehme „Tritte ins Leere“ zu provozieren.

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Wahoo Kickr, Detail

Der Wahoo Kickr arbeitet weiterhin mit einem sieben Kilogramm schweren Schwungrad, das elekromagnetisch gebremst wird

Wahoo Kickr im Test: Lieferumfang, Preis, Stärken und Schwächen

Lieferumfang

Elffach-Kassette, diverse Adapter, Axis-Stützen, Probe-Abonnement The Sufferfest

Preis

1199,99 Euro

Stärken

+ präzise Leistungsdaten
+ allgemein hohe Benutzerfreundlichkeit
+ realistisches Fahrgefühl
+ seitliche Beweglichkeit
+ geringe Lautstärke und Vibrationen
+ kleines Packmaß
+ Tragegriff vorhanden
+ hohe Widerstände

Schwächen

– keine vollständige Kompatibilität mit allen Rahmenmodellen
– kleinere Schwächen bei der Stabilität bei All-Out-Sprints
– Preis

Wahoo Kickr im Test: Fazit

Der sehr geräuscharme Wahoo Kickr V5 bietet dank der flexenden Standflächen ein sehr realistisches Trainingserlebnis. Ebenso positiv: Die hohe Messgenauigkeit, die Kompatibilität sowie die schnelle Widerstandsregulierung.

Sie haben Interesse am Wahoo Kickr? Auf der offiziellen Website des Herstellers finden Sie weitere Informationen zum Smart Trainer.

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