Akkulampen, Test, Kaufberatung
Akkulampen im Test: Leuchtkraft, Batterien, Qualität, Montage

Leuchtkraft

Akkulampen im Test: Leuchtkraft, Batterien, Qualität, Montage

Mehr Licht – mehr Sicherheit: Leuchtkraft, Batterien, Qualität und mehr. 23 Akkulampen im großen Vergleichstest der RennRad.
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Spät hell, früh dunkel: Besonders von Oktober bis April kommt kaum ein Radsportler ohne Beleuchtung am Rad aus. Um zu sehen, und um gesehen zu werden. Doch viele Profis machen es vor und nutzen Beleuchtung am Fahrrad das ganze Jahr über – um von anderen Verkehrsteilnehmern früh genug gesehen zu werden. Welche Akkulampen sind besonders geeignet für welche Einsatzgebiete? Wir haben 23 Modelle getestet.

Unser Test zeigt: Je günstiger eine Lampe ist und je weniger Leuchtkraft sie hat, desto mehr ist sie vor allem dafür geeignet, „gesehen“ zu werden – und nicht, um selbst zu „sehen“. Modelle aus dem höheren Preissegment hingegen eignen sich in der Regel besser dafür, die Umgebung wahrnehmbar zu machen. Wie hell sollte eine Lampe am Rennrad oder am Gravelbike sein? Fest steht: Nahezu alle Akkulampen im Test leuchteten die Straße und das relevante Umfeld mehr als ausreichend gut aus. High-End-Modelle wie von Lupine oder Supernova, die mehr als 500 Euro kosten, erreichten zum Teil eine beinahe „taghelle“ Ausleuchtung.

Jedoch zeigte sich auch: Bereits günstige Exemplare können für eine gute Sicht bei Nachtfahrten genügen. Aus den getesteten Modellen lassen sich drei Kategorien bilden. Im Stadtverkehr ist auf Radwegen eine Leuchtkraft von 30 bis 60 Lux oft ausreichend, um genug zu sehen und vor allem: um von anderen gesehen zu werden. Mit 80 bis 100 Lux erreicht man bereits Leuchtweiten von rund 100 Metern. Das reicht den meisten Radsportlern vollkommen aus. Je schneller man fährt, desto weiter sollte die Lampe leuchten. High-End-Leuchten überschreiten Werte von 100 Lux und leuchten zusätzlich links und rechts des Weges stark. Die Investition kann sich für viele, gerade für passionierte Nachtfahrer, lohnen.

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Leuchtdauer und Akku

Die Amperestunden des Akkus, die Wattzahl des Leuchtmittels, die erforderliche Spannung – sie alle bestimmen die Leuchtdauer. Diese lässt sich theoretisch errechnen. Eine etwas gröbere, unwissenschaftliche, aber weithin verbreitete Faustregel besagt: Je schwerer der Akku, desto länger ist die Leuchtdauer.

In der Praxis gilt: Je niedriger die Beleuchtungsstufe, desto länger die Akku-Laufzeit. Wer länger mit Beleuchtung fahren will, profitiert besonders von einem starken Akku. Bei manchen Modellen wird dieser angesteckt und ist nicht in das Lampengehäuse integriert. Dennoch muss man auch bei besonders starken Akkus teilweise mit den Beleuchtungsstufen „haushalten“ – und nur dann die höchste Leuchtstufe nutzen, wenn man sie auch wirklich benötigt.

Vorsicht: An vielen modernen Aero-Komponenten lassen sich die Lampen leider nicht immer so einfach und platziert anbringen wie etwa an klassischen Rundrohr-Sattelstützen oder -Lenkern.

Akkulampen: Die Montage

Nicht alle Hersteller liefern ihre Lampen mit entsprechenden Befestigungselementen, meist Spanngummis, aus. Doch es gibt auch Lösungen für moderne Aero-Cockpit-Designs: Manche Frontleuchten etwa können mittels eines Adapters, wie es ihn auch für Action-Kameras gibt, an der Tachohalterung befestigt werden. Zum einen ist die Lampe dadurch mittig angebracht, zum anderen ist der Oberlenker frei zu greifen.

Verfügt eine Lampe über einen entsprechenden Adapter, kann man beispielsweise von K-Edge oder F3 Cycling hochwertige Nachrüsthalterungen für Radcomputer von Garmin, Sigma oder Wahoo kaufen. Nachfragen bei Lupine und Supernova ergaben, dass diese Lösungen bei beiden Premium-Herstellern ganz oben auf der Agenda stehen. In manchen Fällen kann das Rücklicht direkt am Sattel befestigt werden. Ein Ein-Aus-Knopf und eine Akku-Anzeige – mehr benötigen viele gute Lampen nicht. Das zeigt etwa die Sigma Aura 80. Dennoch existieren weiterhin Sonderlösungen, die ebenfalls überzeugten.

Etwa: Die digitale Anzeige von Busch und Müller, das umfangreiche Digital-Display von Trelock oder die Akkustand-Anzeige von Lupine. Supernova bietet sogar eine Steuerung per App. Diese konnte in einigen Situationen überzeugen – auch da die Hightech-Lampe selbst sehr umfangreiche Funktionen bietet.

Bedienung und Anzeige

Manche Lampen bieten ein automatisches Fernlicht oder einen Tagfahrlicht-Sensor. Dies kann der Sicherheit dienen, aber auch mehr Akkukapazität beanspruchen, was die Leuchtdauer beeinträchtigt. In der Regel überzeugten solche Funktionen im Test.

Blink-Funktionen lässt die StVZO in Deutschland nicht zu. Deshalb sind „Bremslichter“ wohl die Zusatzfunktion, von der man bei einem Rücklicht besonders profitieren kann. Die Funktion: Meist schaltet sich ein zweiter Leuchtpunkt automatisch zu, wenn man schnell an Geschwindigkeit verliert. Auch für Rücklichter gibt es Tageslicht-Sensoren, die das Licht in der Dämmerung automatisch zuschalten. Bei einer Auto-Abschalt-Funktion schaltet ein Erschütterungs-Sensor die Lampe bei Nichtgebrauch des Fahrrads automatisch ab. Dies kann den Akku schonen.

Welche Lampen sind laut StVZO zulässig?

Die Auswahl an Beleuchtung, die die Hersteller für Radsportler in verschiedenen Ländern mit verschiedenen Verkehrsgesetzen produzieren, ist groß. Was davon in Deutschland jedoch zulässig ist, regelt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung, kurz „StVZO“, im Paragraphen 67.

Nicht in allen Fällen sind sich die Nutzer darüber bewusst, welche Lampen zulässig sind – und welche nicht. Ein unter Radsportlern vieldiskutiertes Beispiel: In vielen Ländern sind blinkende und damit besonders auffällige Lichter am Fahrrad erlaubt und bei Radfahrern weitverbreitet.

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Sind Akkulampen überhaupt StVZO-konform?

Legales Licht

In Deutschland nicht. Denn: Blinkende Lichter sind „Hoheitsfahrzeugen“ wie Polizeiautos oder Krankenwagen vorbehalten. Wer gegen die Beleuchtungsvorschriften verstößt, kann mit einem Bußgeld von bis zu 35 Euro bestraft werden. Jedoch gilt: An der Kleidung, am Helm oder am Rucksack dürfen auch Radfahrer zusätzliche blinkende Leuchten mitführen.

Laut einer psychologischen Studie von Wissenschaftlern der Clemson University werden Fahrradfahrer, die beim Pedalieren eine Leuchte am Fuß tragen, über eine dreifach größere Distanz wahrgenommen als Fahrer, die eine Lampe fest am Rad montiert haben. Die Einheit Watt als Bezeichnung für die Leistung einer Leuchte ist nicht ausreichend und wird bei modernen LED-Lampen nur noch als Vergleichswert verwendet. LED-Lichter erfordern bei einer gleichen Lichtausbeute eine deutlich geringere Wattzahl als viele andere Leuchtmittel.

Lumen

„Lumen“ bezeichnet die gesamte Menge an Lichtstrom, die von einer Lampe in alle Richtungen abgestrahlt wird. Die Vergleichbarkeit einzelner Leuchten ist damit gegeben. „Lux“ bezeichnet die Beleuchtungsstärke, die auf einer Fläche von einem Quadratmeter auftrifft. Lux steht für „Lumen pro Quadratmeter“. Da LEDs im Gegensatz zu Glühbirnen zielgerichtet abstrahlen, sind sie hinsichtlich der Lux-Zahl effizienter.

Allerdings gilt auch das Extrembeispiel: Ein Laser kann eine sehr hohe Lux-Zahl bieten, ohne dabei auch praktikabel die Umgebung zu erhellen. Idealerweise sind auf der Verpackung einer Lampe daher sowohl der Lux- als auch der Lumen-Wert angegeben.

Akkulampen: Sichtbarkeit und Sicherheit

Wenn es darum geht, bestmöglich gesehen zu werden, sollte man eine Vorderlampe mit bis zu 100 Lux mit einer hellen Bekleidung, die reflektierende Elemente aufweist, sowie mindestens einer Rückleuchte kombinieren – am besten mit Bremslicht-Funktion. Angesichts der StVZO erübrigen sich Überlegungen zur erhöhten Sichtbarkeit durch blinkende Rücklichter am Fahrrad.

Jedoch: Am Helm oder am Körper dürfen zusätzliche Lichter definitiv angebracht werden – hier auch solche mit Blink-Funktionen. Für eine maximale Ausleuchtung der Fahrbahn kann man viel Geld investieren. Dies kann sich lohnen. In Form von einer guten Ausleuchtung, einer langen Akku-Laufzeit, Langlebigkeit und mehr. Sehr günstige Lösungen ohne Kompromisse gibt es leider kaum. Eine zusätzliche Lampe am Helm kann für einen sinnvollen „Kurvenlicht“-Effekt sorgen.

Sie ersetzt laut StVZO jedoch nicht die Frontleuchte. Dennoch gilt: In diesem großen Testfeld von 23 Lampen sollte jeder ein passendes Modell finden können.

Front- und Rücklicht im Test

Front- und Rücklicht im Test


Frontlichter: Kategorien

  • Bis 60 Lux: für den Stadtverkehr, beleuchtete Radwege; eher „gesehen werden“ als „selbst sehen“. Eher als Notlichter.
  • 60 bis 100 Lux: oftmals eine sehr gute Ausleuchtung bis zu 50 Meter Entfernung, „gesehen werden“ bis 100 Meter, für Radwege und kleinere Nebenstraßen und gut befestigte Feld- und Schotterwege.
  • >100 Lux: für alle Arten von Straßen und Radwegen, auch schlechter befestigte Schotter- und Waldwege und Trails.

Akkulampen und Beleuchtung am Rad: Die StVZO

  • Im Gegensatz zu früheren Regelungen können auch Lampen benutzt werden, die abmontiert werden können. Es besteht zudem nur dann eine Mitführpflicht, wenn die Lichtverhältnisse es erfordern.
  • Die Zulassung erfolgt durch das Kraftfahrtbundesamt. Die entsprechende Kennzeichnung auf dem Gerät lautet: „K“ + Wellenzeichen + Prüfnummer.
  • Rechtlich zulässig sind Dynamo-, Akku- und Batterieleuchten.
  • Front- und Rücklicht müssen am Fahrrad angebracht sein. Auch eine Zusatz-Leuchte am Helm, an der Ausrüstung oder am Körper ist erlaubt
  • Unzulässig ist eine Beleuchtung mit Blinkfunktion am Fahrrad. Die Zusatzbeleuchtung, etwa am Helm oder am Körper, darf jedoch blinken.
  • Frontlicht: „Fahrräder müssen mit einem oder zwei nach vorn wirkenden Scheinwerfern für weißes Abblendlicht ausgerüstet sein. Der Scheinwerfer muss stets so eingestellt sein, dass er andere Verkehrsteilnehmer nicht blendet.“
  • Rücklicht: Ein rotes Rücklicht ist vorgeschrieben. Auch hier gilt grundsätzlich: Wenn die Lichtverhältnisse es erfordern.
  • Frontlicht: Tagfahr- & Fernlichtfunktion erlaubt
  • Rücklicht: Bremslichtfunktion erlaubt

Diese Akkulampen haben wir getestet

Front-/Rücklicht Marke Modell Preis Prädikat
Front Merida Front Light 25 25,95 Euro  
Rück Merida Rear Light S. Bright Aero 23,95 Euro Preis-Leistung
Front Procraft Lichtset Led Comp 39,95 Euro Preis-Leistung
Rück Procraft Lichtset Led Comp 39,95 Euro  
Front VDO Eco Light M60 64,95 Euro  
Rück VDO Red Light Plus 22,95 Euro  
Front Knog Blinder Mob StVZO 49,99 Euro  
Rück Knog Mid Cobber StVZO 49,99 Euro Kauftipp
Front Sigma Aura 80 59,95 Euro Preis-Leistung
Rück Sigma Blaze 24,95 Euro Testsieger
Front Cateye GVolt 70.1Testbrief 79,95 Euro  
Rück Cateye Rapid X2G KineticTestbrief 49,95 Euro  
Front Monkeylink ML Light Front Recharge 89,99 Euro  
Rück Monkeylink ML Rear Light Sport Recharge 32,99 Euro  
Front Lezyne Power HB StVZO 500 119,95 Euro  
Rück Lezyne Strip Alert StVZO 39,95 Euro  
Front Trelock LS 760 I-Go Vision 124,95 Euro Kauftipp
Rück Trelock LS 740 I-Go Vector R. Signal 24,95 Euro  
Front Busch & Müller Ixon Space 199,00 Euro  
Rück Busch & Müller Ixback 34,90 Euro  
Front Lupine SL AX 10 539,00 Euro  
Rück Lupine Rotlicht 89,00 Euro  
Front Supernova M99 Mini Pro B54Testbrief 539,00 Euro  Testsieger

Die ausführlichen Testberichte der Akkulampen lesen Sie in der RennRad 1-2/2021. Hier können Sie die Ausgabe als E-Paper oder Printmagazin bestellen.

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