S-Works Diverge
Neues Specialized Diverge: Gravel-Bike

Diverge: Specialized überarbeitet sein Gravel-Bike

Neues Specialized Diverge: Gravel-Bike

Diverge: Specialized hat sein Gravel-Bike mit Front-Federung überarbeitet. Neu: mehr Komfort, mehr Kontrolle und ein breiterer Einsatzbereich durch eine verfeinerte Rahmengeometrie und mehr Reifenfreiheit. Der erste Test, alle Details und Preise.
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Specialized hat das Diverge komplett überarbeitet und präsentiert die Weiterentwicklung des Allroad-Modells in allen Preisklassen. Vom Top-Rad der S-Works-Serie für 9999 Euro bis zum Einsteigermodell für 1099 Euro. Wir haben die Modelle bereits getestet. Plus: Die Schnittstelle zum Mountainbike? Das neue Diverge wird es auch als Gravelbike mit einem Flachlenker geben.

S-Works Diverge

Das Top-Modell: Specializeds neues Diverge in der S-Works-Variante. Rahmengewicht in Größe 56: 1000 Gramm

Future Shock: Die Dämpfung am Specialized Diverge

Der US-Hersteller behält sein zentrales Offroad-Konzept bei: Specialized setzt weiterhin auf die Future-Shock-Federung. Oberhalb des Steuerrohrs, zwischen der Vorbauklemmung und dem Lenklager, befindet sich das Element, dessen Federwirkung per Drehrad auch während der Fahrt justiert werden kann.

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Federung Future Shock: mit und ohne Hydraulik-Dämpfung

Wie beim komfortorientierten Specialized-Rennrad „Roubaix“ kommt das Future-Shock-System auch bei den Topmodellen des Gravelbikes Diverge als Future Shock 2.0 mit einer Spiralfeder und einer hydraulischen Rückschlagdämpfung sowie bei den Basic-Modellen als Future-Shock 1.5 ohne Hydraulik zum Einsatz.

Future Shock Specialized Diverge

Future Shock: Die Feder- und Dämpfvorrichtung über dem Steuerrohr bietet Komfort.

Vertikale Nachgibigkeit ohne Effizienz-Verlust am Specialized Diverge

Bis zu 20 Millimeter vertikale Nachgiebigkeit bietet es – ohne sich dabei horizontal zu bewegen und die Effizienz der Kraftübertragung im Steuerbereich deutlich zu beeinflussen. Das dämpfende und damit geschmeidigere Fahrverhalten macht sich durch mehr Effizienz und damit höheren Geschwindigkeit bezahlt.

Komfortgewinn am Lenker: Entlastung von den Fingern bis zu den Schultern

Sowohl feinere Vibrationen als auch etwas gröbere Schläge dämpfte das 2.0-System im Test effektiv und entlastete die Finger, Hände, Arme und Schultern auf langen Testausfahrten spürbar. Unmittelbar brachte es mehr Kontrolle in technischen Schotterabfahrten. Einen deutlichen Effizienzverlust bei der Kraftübertragung bemerkten die Testfahrer dank des klar vertikalen Federweges selbst im Wiegetritt nicht.

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Neu am Specialized Diverge: überarbeitete Geometrie

Trotz des Dämpfungssystems lässt sich die Vorbauhöhe um bis zu 30 Millimeter variieren. Zudem kann die Lenkerposition mit unterschiedlichen Vorbaulängen und -winkeln verändert werden. Im Vergleich mit dem Vorgängermodell wurde die Rahmengeometrie verändert.

Erster Test: Das neue Specialized Diverge in der Top-Version S-Works.

Mehr Fahrstabilität, mehr Kontrolle, mehr Wendigkeit?

Angelehnt an das Crosscountry-Mountainbike-Modell Epic hat sich der „Reach“ durch ein längeres Oberrohr vergrößert – jedoch nur hinsichtlich der Rahmenmaße. Um die Sitzposition nicht zu gestreckt werden zu lassen, verbaut Specialized kürzere Vorbauten, was einen effektiv gleichen „Reach“ bei mehr Fahrstabilität durch einen längeren Radstand und einen näher an der Lenkachse liegenden Lenker ermöglicht.

Veränderte Geometrie für mehr Fahrstabilität: das Specialized Diverge.

Feinheiten: Angepasste Geometrie des Specialized Diverge

Auch die Gabel selbst verlängert den Radstand durch einen flacheren Lenkwinkel, was ebenso zu einer deutlich spürbaren größeren Laufruhe und Fahrstabilität führt. Etwas mehr Wendigkeit bietet der neue Rahmen hingegen durch ein nun um sechs Millimeter höher liegendes Tretlager. Auch die Geländetauglichkeit, etwa auf hoch verwurzelten Trails, verbessert sich dadurch. Dennoch zählt das Diverge weiterhin zu den eher „tiefer liegenden“ Gravelbikes. Länger sind nun auch die Kettenstreben: Mit 425 Millimetern Länge bleibt das Hinterrad bei einem Sitzwinkel von 73,5 Grad zentral unter dem Schwerpunkt des Fahrers, was das Mitlenken mit dem Körpergewicht verbessert, ohne ein nervöses Handling zu provozieren.

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Top-Carbon-Qualität am Specialized Diverge

Die Modelle unterscheiden sich nicht nur in der Ausstattung, etwa mit unterschiedlichen Schaltgruppen, Laufrädern und den zwei verschiedenen Future-Shock-Varianten, sondern vor allem auch in den Carbon-Qualitäten der Rahmen. Für das Topmodell aus der S-Works-Serie kommt Specializeds Top-Carbon FACT 11r zum Einsatz – wie beim Aero- und Sprinter-Straßenmodell Venge. Entsprechend steif und direkt erwies sich das Rad bei Antritten. Auch hinsichtlich der enormen Lenkpräzision im Gelände profitiert man stark von dieser Steifigkeit.

Specialized Diverge

Die etwas tiefer ansetzenden Sitzstreben bieten am Diverge Komfort.

S-Works-Topmodell: Rahmengewicht von 1000 Gramm

In der Größe 56 wiegt der Rahmen laut Hersteller 1000 Gramm. Das Gesamtgewicht des Top-Diverge liegt im Aufbau mit Tubeless-Reifen demnach bei nur rund acht Kilogramm. Bergauf und bei Antritten überzeugte das für ein Gravelbike sehr niedrige Gewicht voll. Zugunsten der Aerodynamik wurden die Gabelscheiden und Sitzstreben aerodynamisch optimiert, wodurch sich das Diverge auch hinsichtlich des Luftwiderstandes verbessert haben soll.

S-Works Diverge

Die filigranen Kettenstreben bieten am Diverge Reifenfreiheit für bis zu 47 Millimeter breite Reifen.

Einsatzbereich erweitert: Mehr Reifenfreiheit für das Specialized Diverge

Um den Einsatzbereich weiter zu vergrößern, ist beim neuen Diverge nun noch mehr Reifenfreiheit möglich: für bis zu 47 Millimeter breite Reifen bei 28-Zoll-Laufrädern sowie für 2,1 Zoll breite Mountainbike-Reifen und entsprechende 650b-Laufräder. Auch darauf sind die Tretlagerhöhe sowie die auf der Antriebsseite spezielle sehr filigrane Kettenstrebe ausgerichtet.

Absenkbare Sattelstütze: Trails und Downhills mit dem Gravel-Bike

Am Top-Diverge gibt es zudem eine per Daumenhebel steuerbare Drop-Sattelstütze, die die Sitzhöhe um bis zu 50 Millimeter verringern kann. Im Test erwies sich dies zunächst als gewöhnungsbedürftig und als Geschmacksfrage, wenngleich der Vorteil eines tieferen Schwerpunktes in technisch anspruchsvollen Trail-Abfahrten spürbar ist.

Diverge Specialized SWAT

SWAT-Box: Unter dem Flaschenhalter lässt sich ein Deckel abnehmen, das Unterrohr bietet Stauraum.

SWAT-Box am Specialized Diverge: Stauraum im Rahmen des Gravel-Bikes

Unterhalb des Flaschenhalters am Unterrohr befindet sich ein Deckel – die sogenannte SWAT-Box, dank der Werkzeug oder eine Windjacke im Rahmen verstaut werden können. Außerdem: Das neue Alu-Modell Diverge Evo gibt es mit einem Flachlenker. Inwiefern es hier noch einen Unterschied zu Hardtail-Mountainbikes mit Starrgabeln gibt, wird bald ein RennRad-Test zeigen.

  • Das Topmodell: S-Works Diverge
Specialized S-Works Diverge

Das Top-Modell: S-Works Diverge. Das Gewicht: acht Kilogramm. Der Preis: 9999 Euro.

    • Rahmen: FACT-11r-Carbon
    • Future-Shock-2.0-Federung mit hydraulischer Dämpfung
    • Integriertes SWAT-Staufach im Unterrohr
    • Schaltgruppe: SRAM Red eTap AXS
    • Übersetzung: 1 x 42 x 10 – 50
    • Laufräder: Roval Terra CLX
    • Reifen: Specialized Pathfinder Pro Tubeless; 38 Millimeter
    • Rahmengewicht: 1000 Gramm
    • Gesamtgewicht: 8 Kilogramm
    • Preis: 9999 Euro
  • Das Mittelklasse-Modell: Specialized Diverge Sport Carbon
Specilized Diverge Sport

Die Mittelklasse: Das Specialized Diverge Sport.

    • Rahmen: FACT-8r-Carbon
    • Future-Shock-1.5-Federung
    • Schaltgruppe: Shimano GRX RX810
    • Laufräder: DT Swiss G540
    • Reifen: Specialized Pathfinder Sport; 35 Millimeter
    • Preis: 2999 Euro
  • Das Basic-Modell: Specialized Diverge Base E5
Specialized Diverge E5

Das neue Specialized Diverge in der Basis-Version E5

    • Rahmen: E5-Aluminium
    • Gabel FACT-8r-Carbon
    • Schaltgruppe: Shimano Claris
    • Bremsen: Tektro, mechanische Scheibenbremsen
    • Laufräder: Axis Elite Disc
    • Reifen: Specialized RoadSport; 35 Millimeter
    • Preis: 1099 Euro 

Neuer Gravel-Reifen: Specialized Rhombus Pro

Gemeinsam mit den neuen Gravel-Bike-Modellen der Serie Diverge präsentiert Specialized das neue Reifenmodell Rhombus Pro. Der Gravel- und Offroad-Reifen bietet ein besonders aggressives, grobes Profil für besonders anspruchsvollen Untergrund. Wie das neue Diverge soll auch der Rhombus der Entwicklung folgen, dass Gravel-Bikes auf immer anspruchsvollerem Terrain gefahren werden, das weit über Schotterstraßen hinausgeht.

Specialized Rhombus Pro

Rhombus Pro: Die schmalen Mittelstollen bringen Traktion.

Specialized Rhombus Pro

Gripton-Gummimischung: Die groben Seitenstollen bieten viel Grip.

Offroad-Tauglichkeit des Specialized Rhombus Pro

Der Rhombus erwies sich als Tubeless-Reifen im Test als auf besonders felsigen oder verwurzelten Trails nochmals tauglicher als die auch für Asphalt oder kompakten Schotterstraßen sehr gut rollenden Pathfinder-Reifen von Specialized. Die Performance erinnerte hierbei an die eines Mountainbike-Reifens. Die schmalen, harten Mittelstollen bieten eine sehr gute Traktion beim Beschleunigen und Bremsen, die größeren Seitenstollen bieten viel Grip und Halt in Kurven. Generell überzeugt die Gripton-Gummimischung durch sehr viel Halt. Die 60-tpi-Endurant-Karkasse bietet auch an den Seiten einen sehr hohen Pannenschutz. Der Rhombus Pro ist in 42 und 47 Millimetern Breite erhältlich, der Preis beträgt 49,90 Euro.

Weitere Informationen und Testeindrücke zu den neuen, ab Mai verfügbaren Diverge-Modellen sowie zu mehr Gravel-Neuheiten von Specialized finden Sie auf der Specialized-Website und hier auf: www.radsport-rennrad.de

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