Assos Equipe RS Jodah
Assos Equipe RS Johdah im Test

Winterjacke von Assos: Equipe RS Johdah getestet

Assos Equipe RS Johdah im Test

Assos Equipe RS Johdah: eine High-End-Winterjacke für Radsportler. Der Preis: 650 Euro. Wärme, Wetterschutz, Passform und Atmungsaktivität – unser Test.
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Assos präsentierte für diesen Winter die neue High-End-Jacke Assos Equipe RS Johdah. Ihr Preis: 650 Euro. Die Jacke des Schweizer Herstellers ist eines der exklusivsten Kleidungsstücke, die bislang von RennRad getestet wurden. Wie schlägt sich die Jacke im monatelangen Winter-Test? Für welche Fahrertypen eignet sie sich, wo sind die Stärken und Schwächen?

Minus drei Grad Celsius, intensive Trainingseinheiten mit Anstiegen und Abfahrten, Schnee und Regen: Bedingungen wie diese gehörten zu unseren Testfahrten im Testzeitraum für die neue Assos Equipe RS Johdah dazu. Denn: Die Jacke soll unter allen Bedingungen und bei allen Trainingseinheiten im Winter überzeugen – durch einen besonders hohen Kälte- und Wetterschutz und eine hohe Atmungsaktivität.

Assos Equipe RS Jodah

Das integrierte halbhohe Midlayer wärmt den Brustbereich zusätzlich.

Assos Equipe RS Johdah mit integrierter Midlayer-Weste

Hierfür setzt Assos bei der Equipe RS Johdah auf verschiedene Innovationen. Das erste Feature ist von außen nicht zu erkennen: eine eingenähte, halbhohe Weste mit Reißverschluss, welche in Form einer Midlayer-Lage den Brustbereich besonders wärmen kann. Je nach Bedarf kann man diesen kurzen Reißverschluss offen oder geschlossen halten. Die Wärme- und Windschutzfunktion ist deutlich spürbar. Im Gegensatz zu zusätzlich getragenen Midlayer-Schichten bringt er nur im Bereich der Brust Zusatzwärme. Im Test zeigte sich: selbst bei sehr tiefen Temperaturen war dies der entscheidende Bereich, in dem zusätzliche Wärme sinnvoll war. Überflüssiges Material, welches die Belüftung und die Temperaturregulation stören könnte, ist nicht verarbeitet.

Assos Equipe RS Johdah

Das Thermobooster-Pod am Rücken ist eine Extra-Tasche für einen Midlayer.

Der Bauch, die Arme und der Rücken werden von den anderen Schichten der Jacke strategisch ausreichend gewärmt. Ein weiterer Vorteil: öffnet man den äußeren Reißverschluss der Jacke, etwa bei intensiven Bergauffahrten, so trägt man weiterhin eine atmungsaktive, aber noch wärmende Schicht auf der Brust. Sehr überzeugend: der Reißverschluss ist asymmetrisch und nicht unter dem Haupt-Reißverschluss der Jacke platziert. Somit treten an der Brust keine Druckstellen auf.

Luftaustausch: Diffusor-Ventile an der Assos Equipe RS Johdah

Im Bereich der Schultern sind vorne zwei sogenannte Diffusor-Ventile angebracht. Über diese kann überschüssige Wärme sowie durch das Schwitzen entstehende Luftfeuchtigkeit ständig austreten, während kühlende Luft einströmen kann. Das funktionierte im Test sehr gut: Auch bei intensiveren Einheiten stauten sich, trotz des sehr guten Kälteschutzes, unter der Assos Equipe RS Johdah weder zu viel Wärme noch zu viel Feuchtigkeit. Und: Auch in einer tiefen, aerodynamischen Sitzposition trat durch die Diffusor-Öffnungen aufgrund des speziellen Nähverfahrens nicht spürbar kalte Luft in Form eines Luftzugs ein.

Sphere: Das Schutz-Material der Assos Equipe RS Johdah

Das von Assos entwickelte und patentierte Sphere-Material kommt in unterschiedlichen Formen zum Einsatz. Es ist für den hohen Wind- und Wasserschutz der Equipe RS Johdah bei einer hohen Atmungsaktivität verantwortlich – und auch für die sportlich-enganliegende, aber nicht beengende Passform des robusten, aber in alle Richtungen sehr gut dehnbaren Materials.

Assos Equipe RS Jodah

Die Diffusor-Ventile an den Schultern sorgen für eine hohe Atmungsaktivität.

Das etwas leichtere Sphere Light ist ein dreilagiges Softshell-Material mit einer versiegelten PU-Membran, das Assos an der Vorderseite der Equipe RS Johdah einsetzt. Als innerste Lage kommt unter dem Sphere Light das sogenannte Tibet-Material zum Einsatz, das Wärme isoliert und besonders effektiv Feuchtigkeit von den darunter liegenden Bekleidungslagen abtransportiert.

Die dickste Version, Sphere Medium, besitzt auf der Innenseite eine Lage aus Rhombus-Frottee mit einem 3D-Netzdesign. Es kommt am oberen Rücken und an den Unterarmen zum Einsatz – es ist besonders atmungsaktiv und trägt somit zum im Test bestätigten angenehmen Körperklima unter der Jacke bei.

Materialkombination für Kälte- und Wetterschutz: Assos Equipe RS Johdah

Am Rücken bietet das aufgeraute Osmos-Heavy-Material eine gute Wärmefunktion und zugleich eine gute seitliche Dehnbarkeit. An den Oberarmen kommt der ZigZaggy-Foam zum Einsatz: der schaumstoffähnliche Kern des Materials und die aufgeraute Fleece-Innenseite schützen effektiv vor Wind und wärmen.

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Die Equipe RS Johdah bietet drei Rückentaschen im von Assos bekannten Triple-Ramp-Design. Die Taschen sind auch während der Fahrt leicht zu erreichen, bieten ausreichend Platz und hängen auch vollbeladen nicht durch – weil sie stabilisiert auf den unteren Rückenbereich der Jacke aufgesetzt sind.

Assos Equipe RS Jodah

Die Triple-Ramp-Rückentaschen sind mit einem Reflektorstreifen besetzt.

Im Bereich zwischen den Schulterblättern, mittig am Rücken, ist eine weitere Tasche angebracht: der sogenannte Thermobooster Pod. Dieses Einschub-Fach ist zur Aufbewahrung des Thermobooster-Midlayers vorgesehen, den Assos separat anbietet. Wird dieser wegen wärmerer Temperaturen während einer Fahrt nicht mehr benötigt, kann er hier verstaut werden, ohne Platz in den klassischen Rückentaschen zu beanspruchen. Wie der Thermobooster und die zur Jacke passende Hose RS Winter S9 von Assos im RennRad-Test abschneiden, steht in der RennRad-Ausgabe 3/2021.

Das Fazit: Test der Assos Equipe RS Johdah

Nur bei sehr tiefen Temperaturen benötigten die Tester zusätzlich zu einem wärmenden Winter-Langarm-Unterhemd eine Midlayer-Schicht. In den meisten Fällen, auch am Gefrierpunkt, reichte die Zusatz-Wärme im Brustbereich durch die integrierte halbhohe Midlayer-Innenweste aus. Der Windschutz sowie der Schutz vor leichtem Regen und Spitzwasser waren sehr überzeugend.

Überragend war die Temperaturregulation: Weder zu viel Wärme noch Feuchtigkeit stauten sich unter der Jacke am Körper – auch nicht bei sehr intensiven Fahrten. Das Belüftungskonzept mit den Diffusor-Ventilen und der strategischen Platzierung von besonders atmungsaktiven Materialien sorgte für ein sehr angenehmes Tragegefühl.

Assos Equipe RS Jodah

An den Armen ist Assos-ZigZaggy-Foam verarbeitet, der vor Wind schützt und wärmt.

Die Passform fiel sehr sportlich-eng und aerodynamisch, aber in der radtypischen Haltung nicht beengend aus. Viele Sportler könnten eine Größe größer als üblich testen. Der verkürzte Frontbereich sorgte für eine faltenfreie Passform, der verlängerte Rückenbereich für einen Wind- und Nässeschutz im empfindlichen Bereich des unteren Rückens. Aufgrund der Gummierung verrutschte die Jacke hier nicht. Der mittelhohe Kragen wärmte gut, die Ärmel waren ausreichend lang. Die strategische Positionierung der Nähte sorgte für einen druckstellenfreien Tragekomfort. Das Gewicht von 494 Gramm in der Größe M ist für eine vollständig winterfeste Softshell-Jacke ordentlich.

Vorteile:

  • Innenweste als zusätzliche Wärmeisolation
  • Für alle Winter-Bedingungen
  • Hoher Wetterschutz
  • Herausragende Atmungsaktivität
  • Sportlich-enge Passform

Nachteile:

  • Preis

Mehr Informationen gibt es auf der Website von Assos. Mehr Winter-Bekleidung gibt es in der aktuellen RennRad-Ausgabe sowie in der kommenden Ausgabe 4/2021.

 

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