Leichte Rennräder, Test, RennRad 7/2019
Leichte Rennräder im Test: 9 Leichtgewichts-Rennräder

Leichte Rennräder im Test: Leichtbau

Leichte Rennräder im Test: 9 Leichtgewichts-Rennräder

Schnell, leicht, innovativ: Das sind die Race-Rennräder dieses Tests. Neun leichte Rennräder aller Preisklassen und zwischen 5,5 und 6,9 Kilogramm im großen Vergleichstest – von Canyon bis Storck.
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Auf dem Rennrad fallen die Entscheidungen meist bergauf – erst an den Anstiegen trennt sich die Spreu vom Weizen. Dies gilt für die Tour de France genauso wie für das Jedermannrennen oder die Gruppenfahrt mit Freunden. Gerade bergauf macht sich jedes Kilogramm weniger bemerkbar. Der Wert, der letztendlich zählt, heißt: Watt pro Kilogramm. Es geht also um die Leistung in Relation zum Systemgewicht, das sich aus dem Fahrer, seiner Kleidung und seinem Rad zusammensetzt. Physikalisch gesehen bringt ein Gewichtstuning für eine konstante Geschwindigkeit in flachem Terrain fast gar nichts. Bergauf sind leichte Rennräder dagegen schon ein Trumpf.

Ein Beispiel: Bewegt ein Fahrer ein Systemgewicht von 85 Kilogramm an einem fünf Kilometer langen Anstieg mit durchschnittlich sechs Prozent Steigung mit einer konstanten Geschwindigkeit von 15 km/h, so muss er dafür durchschnittlich 236 Watt leisten. Ein um 0,5 Kilogramm minimiertes Systemgewicht spart 1,2 Watt. Ergo kann der Fahrer 0,1 km/h schneller fahren. Die Fahrzeit von knapp 20 Minuten reduziert sich um sechs Sekunden.

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Leichte Rennräder im Test: Diese Modelle haben wir getestet

Marke Modell UVP Prädikat
ROSE X-Lite Six Ultegra 3399 Euro Kauf-Tipp
Storck Aernario.2 Comp 3998 Euro Race-Tipp
Canyon Ultimate CF SLX 9.0 4699 Euro Kauf-Tipp
Stevens Comet 5219 Euro  
Ax-Lightness Vial Evo RaceTestbrief 8899 Euro Race-Tipp
Airstreeem Triple EEETestbrief 9070 Euro  
Ridley Helium SLX 9499 Euro  
Argon 18 Gallium Pro AstanaTestbrief 9500 Euro  
Trek Émonda SLR9 Disc 9999 Euro  

Bilder der leichten Rennräder aus dem aktuellen Test

ROSE X-Lite Six Ultegra, Test

ROSE X-Lite Six Ultegra

Storck Aernario.2 Comp, Test

Storck Aernario.2 Comp

Canyon Ultimate CF SLX 9.0, Test

Canyon Ultimate CF SLX 9.0

Stevens Comet, Test

Stevens Comet

AX-Lightness Vial Evo Race, Test

AX-Lightness Vial Evo Race

Airstreeem Triple EEE, Test

Airstreeem Triple EEE

Ridley Helium SLX, Test

Ridley Helium SLX

Argon 18 Gallium Pro Astana, Test

Argon 18 Gallium Pro Astana

Trek Émonda SLR9 Disc

Die ausführlichen Testberichte der leichten Rennräder lesen Sie in der RennRad-Ausgabe 7/2019. Darüber hinaus versorgen wir Sie auf 64 Extra-Seiten über alles, was Sie über die Tour de France 2019 wissen müssen. Jetzt bestellen!

Gewichtslimit

Fährt man generell schneller oder beschleunigt zwischendurch einige Male, gewinnt man noch mehr Zeit dazu. Für den Anstieg nach L’Alpe d’Huez wurde für die schnellsten Profis bei einem Gewichtsvorteil von einem Kilogramm eine Leistungsersparnis von 4,5 Watt errechnet. Generell gilt: Bei 250 Watt hat man mit einem ein Kilogramm leichteren Rad ab einer Steigung von 4,4 Prozent Vorteile gegenüber einem Aero-Rad.

Das Problem jedes Material-Gewichtstunings ist: der Preis. Denn je leichter ein Teil ist, desto teurer ist es in der Regel auch. Häufig kommen in diesem Bereich Hightech-Carbon und -Fertigungstechniken zum Einsatz – und manchmal auch sehr viel Handarbeit. In diesen Test haben wir Räder bis zu einem Gewicht von 6,9 Kilogramm aufgenommen.

Zum Vergleich: Das durch den Weltverband UCI vorgegebene Mindestgewicht von Rennrädern beträgt 6,8 Kilogramm. Mit den meisten der Räder dieses Tests dürften die Profis demnach gar nicht bei Rennen starten. Außer sie bauen schwerere Komponenten oder gar kleine Bleigewichte ein.

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Leichte Rennräder, die auch die Profis fahren

Zwei unserer Testräder werden so auch von Radprofis gefahren: das Ridley Helium und das Argon 18 Gallium. Letzteres wurde als Team-Replica in den Farben des Spitzenteams Astana geliefert. Es rollt auf Schlauchreifen und Corima-Carbon-Laufrädern. Die Geometrie ist klassisch: lang und gestreckt.

Klar erkennbare Renn-Gene haben etwa auch das Ridley Helium und das Storck Aernario, das jedoch auch sehr stark auf eine Aerodynamik-Optimierung ausgerichtet wurde – was man auf flachen Highspeed-Abschnitten durchaus spürt.

Einen anderen Ansatz – hin zu viel Komfort und Langstreckentauglichkeit selbst für Einsteiger – geht hingegen Trek mit seinem Emonda SLR 9 Disc: Das Steuerrohr ist eher lang, die Sitzposition eher kompakt und leicht aufrecht. Extrem ausgewogen ist etwa das Canyon Ulti­mate CF SLX: Es ist sowohl agil als auch laufruhig, aerodynamisch und leicht – somit spricht es eine sehr breite Zielgruppe an.

Preis-Leistung

Das günstigste Rad des Testfeldes, das ROSE X-Lite Six, kostet rund 3400 Euro – bei einem Gewicht von 6,6 Kilogramm und einer robusten und durchdachten Ausstattung. Sowohl die Rahmen- als auch die Fahreigenschaften sind top. Rose ist der klare Testsieger in der Kategorie Preis-Leistung.

Auch das leichteste Rad kommt von einem deutschen Hersteller – es wird sogar in Deutschland und in Handarbeit produziert: das AX-Lightness Vial Evo Race. Sein Gewicht: 5,5 Kilogramm. Allerdings haben die deutschen Leichtbau- und Carbonspezialisten sogar noch leichtere Versionen des Vial Evo im Programm. Der Rahmen des getesteten Modells wurde an manchen Stellen, vor allem am Tretlager, noch einmal verstärkt – das maximal zulässige Fahrergewicht liegt bei 120 statt 100 Kilogramm. Die sehr hohe Rahmensteifigkeit, das agile Handling und der überraschend hohe Fahrkomfort überzeugten unsere Tester.

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