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Gravelbike-Test 2020: 33 Gravelbikes für Straße und Schotter

Geländegängig

Gravelbike-Test 2020: 33 Gravelbikes für Straße und Schotter

Der Rekord-Radtest von Gelände-Allroundern: 33 Gravelbikes zwischen 1799 und 10.999 Euro getestet. Die Ergebnisse des Vergleichstests.
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Auf die Breite kommt es an: Die Reifen der Gravelräder dieses 33 Modelle umfassenden Testfeldes sind zwischen 32 und 47 Millimeter breit. Bereits an dieser großen Varianz erkennt man die enorme Bandbreite an Auslegungen dieser noch jungen „Rad-Gattung“. Manche Gravelbikes sind radmarathontauglichen Rennrädern sehr ähnlich, manche sind auf den Renneinsatz ausgelegt, leicht, steif, schnell – andere sind vor allem auf einen möglichst hohen Fahrkomfort getrimmt, wieder andere auf ihre Tauglichkeit als robuste Bikepacking-Modelle.

Neben den Reifenbreiten wird diese Auslegungsunterscheidung auch anhand eines weiteren Details besonders deutlich: der Zahl der Ösen. Ösen, Ösen, Ösen – das könnte das Motto einiger Hersteller beziehungsweise derer Gravelbikes sein.

Diese 33 Gravelbikes haben wir getestet

Marke Modell Preis Prädikat
Ritchey Outback 1449 Euro *  
Felt Broam 30 1799 Euro  
Breezer Inversion ProTestbrief 2099 Euro  
Centurion Crossfire Gravel 3000Testbrief 2099 Euro  
KTM X-Strada 710 2199 Euro  
Giant Revolt Advanced 1 2436 Euro  
Storck Grix ProTestbrief 2499 Euro Preis-Leistung
Kona Rove Ltd 2599 Euro  
Vaast A1 2799 Euro  
Poison Tellur 2999 Euro  
Bombtrack Hook 1 EXT-C 3200 Euro  
ROSE Backroad GRX RX710 Di2 3499 Euro Kauftipp
BH GravelX Evo 3.5 3699 Euro  
Cube Nuroad C:62 SL 3898 Euro Kauftipp
Argon 18 Dark Matter 3982 Euro  
Titici Flexy F-GR02 3990 Euro *  
Merida Silex+ 8000-ETestbrief 3999 Euro Komfort-Tipp
Canyon Grail CF SLX 8.0 eTap 4779 Euro Kauftipp
Benotti Fuoco GravelTestbrief 4799 Euro Race-Tipp
Liv Devote Advanced Pro 4799 Euro  
Salsa Warroad Ultegra 700 4999 Euro  
Scott Addict 10 Gravel 5499 Euro  
Simplon Inissio Gravel 5549 Euro  
Trek Checkpoint SL 7 5652 Euro  
Rennstahl 991 Gravel 6336 Euro  
3T Exploro Race 6399 Euro  
BMC Urs 01 Two 6499 Euro  
Kocmo Daytona X 7220 Euro
Cannondale Topstone Carbon Lefty 1 7499 Euro
Airstreeem Gravel OneTestbrief 7500 Euro
Tommasini Mach Gravel Disc 7500 Euro
Pivot Vault Team 7649 Euro
Specialized S-Works DivergeTestbrief 10.999 Euro

* Preis Rahmenset

Die getesteten Gravelbikes in der Bildergalerie

Ritchey Outback, Gravelbikes, Gravelbike-Test

Ritchey Outback

Felt Broam 30, Gravelbikes, Gravelbike-Test

Felt Broam 30

Breezer Inversion Pro, Gravelbikes, Gravelbike-Test

Breezer Inversion Pro

Centurion Crossfire Gravel 3000, Test, Gravel, Gravelbikes

Centurion Crossfire Gravel 3000

KTM X-Strada 710, Gravelbikes, Gravel, Test

KTM X-Strada 710

Giant Revolt Advanced 1, Test, Gravelbikes, Gravel, Test

Giant Revolt Advanced 1

Storck Grix Pro, Gravelbikes, Test

Storck Grix Pro

Kona Rove Ltd, Test, Gravel

Kona Rove Ltd

Vaast A1, Test, Gravel, Gravelbikes

Vaast A1

Poison Tellur, Test, Gravelbikes, Gravel

Poison Tellur

Bombtrack Hook 1 EXT-C, Test, Gravel

Bombtrack Hook 1 EXT-C

ROSE Backroad GRX RX810 Di2, Test, Gravelbikes, Gravelräder, Kaufberatung

ROSE Backroad GRX RX810 Di2

BH GravelX Evo 3.5, Gravel, Test

BH GravelX Evo 3.5

Cube Nuroad C:62 SL, Test, Gravelbikes, Gravel

Cube Nuroad C:62 SL

Argon 18 Dark Matter, Gravel, Test

Argon 18 Dark Matter

Titici Flexy F GR02, Test, Rennrad-Test, Kaufberatung, Gravel

Titici Flexy F GR02

Merida Silex+ 8000 E, Test, Gravelbikes

Merida Silex+ 8000 E

Canyon Grail CF SLX 8.0, Kaufberatung, Test, Gravel

Canyon Grail CF SLX 8.0

Benotti Fuoco Gravel, Gravel, Test

Benotti Fuoco Gravel

Liv Devote Advanced Pro, Gravelbikes, Test

Liv Devote Advanced Pro

Salsa Warroad Ultegra, Gravelbikes, Test

Salsa Warroad Ultegra

Scott Addict 10 Gravel, Gravelbikes, Test

Scott Addict 10 Gravel

Simplon Inissio Gravel, Test, Gravelbike-Test, Kaufberatung

Simplon Inissio Gravel

Trek Checkpoint SL 7, Test, Kaufberatung, Rennrad, Gravel

Trek Checkpoint SL 7

Rennstahl 991 Gravel, Test, Gravelbikes, Kaufberatung

Rennstahl 991 Gravel

3T Exploro Race, Test, Kaufberatung, Gravelbikes

3T Exploro Race

BMC Urs 01 Two, Gravelbikes, Test

BMC Urs 01 Two

Kocmo Daytona X, Test, Gravelbikes

Kocmo Daytona X

Cannondale Topstone Carbon Lefty, Gravel, Gravelbikes, Test

Cannondale Topstone Carbon Lefty

Airstreeem Gravel One, Gravel, Test, Gravelbike-Test

Airstreeem Gravel One

Tommasini Mach Gravel Disc, Gravelbikes, Test

Tommasini Mach Gravel Disc

Pivot Vault Team, Test, Gravelbikes

Pivot Vault Team

Specialized S-Works Diverge, Specialized, Test, Gravelbikes

Specialized S-Works Diverge

Die ausführliche Testberichte der 33 Gravelbikes lesen Sie in der RennRad 10/2020. Hier können Sie die Ausgabe als E-Paper oder Printmagazin bestellen.

Gerade die auf Mehrtagestouren und somit den Gepäcktransport ausgelegten Modelle – so etwa das Rennstahl 991 Gravel oder das Ritchey Outback – bieten etwa Ösen zur Montage von Gepäckträgern, Schutzblechen und Taschensystemen.

Dämpfung und Gewicht

Robustheit, Langstreckentauglichkeit und Alltagstauglichkeit sind etwa auch die Haupteigenschaften des Cube Nuroad C:62 SL. Es überzeugt unter anderem durch sein geringes Gewicht von 7,78 Kilogramm – der Bestwert in diesem Testfeld. Es beeindruckt als Rennmaschine, aber auch im Alltag mit einer möglichen Reifenbreite von bis zu 45 Millimetern und Anschraubpunkten an der Gabel für mehr Reisetauglichkeit.

Die breitesten Reifen in diesem Testfeld weisen gleich sechs verschiedene Modelle auf: Ihre Pneus haben eine Breite von 47 Millimetern, die Laufradgröße beträgt jeweils 27,5 Zoll. Das sorgt für einen hohen Fahrkomfort und eine enorme Geländegängigkeit. Selbst auf Sand oder in tiefem Matsch überzeugten diese Modelle – mit einem entsprechend niedrigen Luftdruck gefahren – durch ihre Fahrperformance.

Bei dem Faktor Gewicht punkten sie teils jedoch naturgemäß weniger. Ihre Gewichte liegen zwischen 9,11 und 11,18 Kilogramm. Eine Ausnahme bildet das Titici Flexy F-GR02. Trotz der 27,5-Zoll-Laufräder wiegt es nur 8,58 Kilogramm. Die Ausrichtung gen Offroad ist eine der großen Auffälligkeiten dieses Testfeldes.

Als Beobachter könnte man hier die, für MTB-Fans wohl blasphemische, Frage stellen: Braucht man angesichts der Geländegängigkeit einiger Gravelräder noch ein Mountainbike-Hardtail? Schon die Mountainbike-Legende John Tomac, der Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre die Weltcup-Wertungen in verschiedenen Mountainbike-Disziplinen gewann, setzte damals auf ein mit einem Rennlenker ausgestattetes Wettkampfrad.

Agilität und Komfort

Heute ist längst eine „Vermountainbikung“ eines Teils der Gravelbike-Gattung festzustellen: Die Lenker und die Reifen werden immer breiter, die Rahmen und Komponenten robuster, die Übersetzungsbandbreiten größer, die Laufräder – in dem Fall von 27,5-Zoll-Modellen – teils kleiner.

Bei Rädern, die mit Einfach-Gruppen ausgestattet sind, kommen inzwischen häufig Mountainbike-Kassetten mit bis zu 50 Zähne umfassenden Ritzeln zum Einsatz. Und: teilweise sogar Federsysteme – etwa am neuen und extrem geländegängigen Cannondale Topstone. Die Zahl der vollgefederten Gravelbikes auf dem Markt wächst.

Jedoch geht nicht das gesamte Gravelrad-Segment in diese Richtung – die Radgattung differenziert sich weiter aus: Die Race-Modelle werden leichter, die Touring-Modelle robuster, die Alltagsräder komfortabler.

Egal, welche Ausrichtung seines Gravelbikes man sucht – Race, Alltag, Ganzjahres-Bike, Bikepacking-Tourer oder Mountainbike-Ersatz: In diesem, dem bislang größten RennRad-Testfeld, wird man fündig.

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