Monat: August 2021

Tadej Pogačar: Der neue Dominator der Tour de France

Tadej Pogačar, Tour de France, Portrait, Radsport

Es geschah am Mont Ventoux. Während der zweiten Überfahrt über den mythischen Bergriesen der Provence: diese eine Attacke. Diese einzigen Sekunden, dieses einzige Mal während dieser drei Wochen schien er nicht alles völlig unter Kontrolle zu haben – jener eine Fahrer in gelb, der zuvor und danach stets so „entspannt“ aussah, wenn seine Konkurrenten längst am Limit waren: Tadej Pogačar.

Doch jetzt, kurz vor dem höchsten Punkt des Anstiegs nach 175 Kilometern dieser 11. Etappe der Tour de France zog ein anderer davon: Jonas Vingegaard. Der 24-jährige Däne war der eine Aufsteiger dieser Tour. Pogačar – auch wenn er der Titelverteidiger war – der andere. Eine solche Dominanz hatte man im Profi-Radsport schon länger nicht gesehen. Manche dachten dabei an die besten Jahre des Chris Froome oder an die „Ära“ des Lance Armstrong zurück.

Tadej Pogačar: Tour-Sieg war nie gefährdet

Und so wurden im Laufe der Tour die Doping-Diskussionen immer lauter. Auch während dieser 11. Etappe blieb Pogačar extrem abgeklärt, trotz seiner erst 22 Jahre. Er wartete auf Richard Carapaz und Rigoberto Uran – und zusammen holte man Vingegaard kurz vor dem Ziel in der Abfahrt wieder ein. Sein Vorsprung in der Gesamtwertung betrug zu diesem Zeitpunkt bereits 5:18 Minuten.

Pogačars Tour-Sieg war nie gefährdet. Mit seinem Sieg im Zeitfahren der fünften Etappe fuhr er sich auf Rang zwei des Gesamtklassements. Drei Tage später, auf dem Weg nach Le Grand Bornard, holte er sich das Gelbe Trikot, das bis dahin Mathieu van der Poel getragen hatte. Mit seinen beiden Tagessiegen in den Pyrenäen unterstrich er seine Dominanz.

Mit 22 Jahren ist Tadej Pogačar aktuell unantastbar – nicht einmal fünf Jahre nach seinem ersten internationalen Erfolg: Beim Rennen um die Junioren-Europameisterschaft 2016 wurde er Dritter. Zwei Jahre später gewann er die „Tour de France für Nachwuchsfahrer“, die renommierte Tour de l’Avenir.

Tadej Pogačar, Tour de France, Portrait

Der Gesamtsieg bei der Tour de France war für Tadej Pogačar nie wirklich gefährdet

Pässe und Vorsprung

Danach unterschrieb er seinen ersten Profivertrag beim Team UAE Emirates. Gleich in seinem ersten Profi-Jahr gewann er erst die Algarve- und dann die stark besetzte Kalifornien-Rundfahrt und drei Etappen der Vuelta a España. In der Gesamtwertung fuhr er auf Rang drei, bei seiner ersten Grand Tour. Seine Zweite, die Tour de France 2020, gewann er. Damals trug er das Gelbe Trikot „nur“ einen Tag lang, da er es seinem slowenischen Landsmann Primož Roglič erst am vorletzten Renntag abnahm: Im entscheidenden Einzelzeitfahren verwandelte er einen 57-Sekunden-Rückstand auf die La Planche des Belles Filles in einen 59-Sekunden-Vorsprung.

Im Vorjahr brach Pogačar die Auffahrt-Rekorde am Col du Peyresourde, am La Planche des Belles Filles, am Col du Marie-Blanque und am Grand Colombiere. Am Peyresourde leistete er dabei für 24 Minuten 6,5 Watt pro Kilogramm Körpergewicht. In diesem Jahr verbesserte er die Bestmarke am Col de Romme um 19 Sekunden.

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Der Anfang der Ära Tadej Pogačar?

Ist dies das Anfangsstadium der Ära Pogačar? Fakt ist: Eine andere Ära wurde beendet. Jene des britischen Teams Sky, das heute unter dem Namen Ineos Grenadiers firmiert. Zwischen 2012 und 2019 hatte dieses Team die Tour dominiert. Bradley Wiggins, Chris Froome, Geraint Thomas und Egan Bernal holten insgesamt sieben Tour-de-France-Siege für die britische Equipe.

In diesem Jahr trat das Team mit drei Grand-Tour-Siegern – Thomas, Carapaz, Geoghegan Hart – und weiteren Weltklasse-Fahrern wie Richie Porte oder Michał Kwiatkowski an, doch von der jahrelangen Dominanz blieb nichts übrig. Dave Brailsford, der Chef des britischen Rennstalls, sagt zu Pogačars Fahrweise – konkret zu seiner Leistung während der achten Etappe: „Man muss zuerst einmal den Mut haben, solch einen Angriff 34 Kilometer vor dem Ziel zu fahren. Ich habe viel Respekt vor ihm.“

Der Slowene selbst quittiert die Doping-Verdächtigungen und Angriffe mit Gelassenheit: „Ich glaube, wir haben genug Kontrollen, um den Leuten zu zeigen, dass ihre Zweifel falsch sind.“ Er sei allein an einem Tag dreimal kontrolliert worden, zweimal vor dem Rennen, einmal danach. Fragen nach der zwielichtigen Vergangenheit einiger Verantwortlicher seines Teams lässt er unkommentiert.

Was begründet Pogačars Dominanz?

Sein Trainer Iñigo San Millán gab ein Interview zu diesem Thema. Sein Standpunkt: „Es ist frustrierend, dass die Leute denken, dass Tadej dieses Jahr wie ein Außerirdischer gefahren ist. Dabei erreichte er nie die Zahlen des vergangenen Jahres, weil er nie wirklich herausgefordert wurde. Er fährt klar langsamer als im vergangenen Jahr.“ Einen Artikel zu dem Leistungsniveau des Profi-Pelotons und weiteren Hintergründen dazu finden Sie in einer der nächsten RennRad-Ausgaben.

Ein Faktor für Pogačars Dominanz war jedoch wohl auch das Pech seiner Haupt-Konkurrenten: Sowohl Primož Roglič als auch Geraint Thomas stürzten im Verlauf der ersten Etappen. Roglič musste aufgrund seiner Verletzungen die Tour gar nach der neunten Etappe beenden: „Ich habe nur versucht durchzukommen und gar nicht mehr auf die Gesamtwertung geschaut. Nach ein paar Tagen habe ich gemerkt, dass es mich nirgendwohin führt. Eine schwere Rundfahrt ist momentan zu viel für meinen Körper“, sagte er.

Zu den „Gewinnern“ dieser Tour zählen etwa der Bora-Hansgrohe-Kapitän Wilco Keldermann, den eine stets konstante Leistung auf Rang fünf der Gesamtwertung brachte und sein österreichischer Teamkollege Patrick Konrad, der bei der 16. Etappe aus einer Ausreißergruppe heraus seinen ersten World-Tour-Profisieg holte.

Positive Überraschung

Für eine enorme positive Überraschung sorgte auch der 25-jährige Australier Ben O‘Connor aus dem AG2R-Citroën-Team: Er gewann die Berg-Etappe nach Tignes als Solist – und fuhr sich auf Gesamtrang vier.

Ein anderer Aufsteiger – und Grand-Tour-Debütant – beendete die Tour freiwillig vorzeitig: Mathieu van der Poel. Der Niederländer gewann die zweite Etappe an der Mur de Bretagne und trug fünf Tage lang das Gelbe Trikot. Nach der neunten Etappe stieg er aus, um sich voll auf die Olympischen Spiele von Tokio zu konzentrieren. Nicht auf das Straßen-, sondern auf das Cross-Country-Mountainbikerennen.

Auch sein belgischer „Erz-Konkurrent“, Wout Van Aert, zählt zu den Gewinnern dieser Tour: Er überzeugte auf allen Terrains, als Helfer für Vingegaard, als Sprinter, als Zeitfahrer und als Bergfahrer. So gewann er das zweite Zeitfahren, den Schlusssprint der finalen Etappe auf den Champs Elysees – und eine der spektakulärsten Etappen dieser Tour: jene elfte, die zweimal über den legendären Mont Ventoux führte.

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Mittersill-Hollersbach-Stuhlfelden im Nationalpark Hohe Tauern: Gravel-Touren

Oberpinzgau, Mittersill, Gravel, Touren

Vor mir: ein schmaler Weg wie eine Wand aus Schotter. Ich blicke mehr nach oben als nach vorne, um mein Ziel zu sehen. Ich fahre im Sitzen – sonst würde das Hinterrad durchdrehen. Der Untergrund ist teils lose, steinig, staubig. Der feine Schotter, der von meinen Stollenreifen aufgewirbelt wird, wird zu einer dünnen grau-weißen Wolke. Wenn ich nach oben schaue, erblicke ich: Wald, Nebel, Berge in der Ferne und einen Fischweiher neben der Forststraße.

Vor allem aber merke ich, was fehlt: Geräusche – abgesehen von dem leisen Knirschen des Schotters unter meinen Reifen. Die Angler, die sich wortlos mit ihren Ruten, Keschern, Koffern und Eimern auf den Weg zu ihrem Platz machen, schauen irritiert, als ich an ihnen vorbeifahre. Ich gehe aus dem Sattel, will beschleunigen und dann ist da plötzlich dieser Schmerz im Oberschenkel. Erst ein Zucken, dann ein Ziehen. Ein Krampf. Mein erster seit Langem. Meine Tour hat in Mittersill auf dem Asphalt begonnen und mich über Schotterwege in die Natur geführt. Genauer: in das Hollersbachtal.

Gewinnen Sie ein Gravel-Weekend in Mittersill: zwei Übernachtungen für zwei Personen im Doppelzimmer inkl. Frühstück, eine geführte Gravelbike-Tour nach eigenen Wünschen und ein T-Shirt von Bike Austria für einen Gesamtwert von etwa 400 Euro! Hier können Sie an der Verlosung teilnehmen!

Gravel-Exot in der Region Mittersill-Hollersbach-Stuhlfelden

1:30, 3:45, 0:45 Stunden – die Zahlen auf den Wegweiser-Schildern am Streckenrand geben die Dauer des Fußwegs zur nächsten Alm oder Hütte an. Normalerweise. Radsportler wie mich sieht man hier selten – erst recht, wenn sie auf einem Gravel- und nicht auf einem Mountainbike in die Bergwelt der Hohen Tauern kommen.

Noch kommen nur wenige Radfahrer in dieses breite Almtal, das nur rund fünf Kilometer von Mittersill entfernt liegt und wie aus einer anderen Zeit erscheint. Der Weg, der in diese Welt führt, steigt an, über Schotter- und Forstwege, durch Wälder und Wiesen. Dabei habe ich die Berge der Hohen Tauern stets im Blick.

Mein erstes Ziel: die Senningeralm auf 1250 Metern Höhe. Von der Terrasse aus habe ich einen Panoramablick auf die Gipfel des Nationalparks Hohe Tauern. Doch ich bleibe nur kurz. Auch wenn die Versuchung groß ist: Am Nachbartisch werden Kaiserschmarrn und selbstgemachte Strudel serviert. Ihr Geruch lässt mich fast von meinem Plan abkommen. Doch noch kann ich widerstehen, ich habe noch viele Höhenmeter vor mir. Ich steige wieder auf mein Gravelbike und trete weiter. Sofort geht es wieder bergauf. Steil. Ich schalte in den kleinsten Gang. Langsam rollen die Reifen leise knirschend über die Schotterstraße.

Oberpinzgau, Mittersill, Gravel, Touren

Rennrad- und Gravel-Touren im Oberpinzgau sind ein Traum

Schotter und Asphalt

Die Graveltour in das Hollersbachtal ist nur eine von vielen der von einheimischen Radsportlern ausgearbeiteten Touren in der Region Mittersill – Hollersbach – Stuhlfelden, die zur Nationalpark-Region Hohe Tauern zählt. Berge, Täler, Seen, Flüsse und mehr. Flache Kilometer oder viele Höhenmeter. Auf Asphaltstrecken oder auf unbefestigten Wegen. Ruhe, Abschalten, Auszeit vom Alltag. Dafür bin ich hier – und: um Neues zu erleben. Neue Wege, unbekannte Straßen und Berge.

Eine besondere Neuheit für mich ist am nächsten Tag die Rennrad-Tour zur Rossberg-Panoramastraße. Der Beginn: geradeaus, steil, brutal. 15 Prozent Steigung. Mindestens. Runterschalten, aus dem Sattel gehen, am Lenker ziehen. Mein Oberkörper wiegt hin und her. Ich passiere einige Häuser, bevor die Straße, immer noch weiter ansteigend, am freien Hang des Rossbergs entlangführt. Zwischen mir hier oben und dem Tal wabert der Nebel. Darüber, in südlicher Richtung, am Horizont türmt sich ein Bergpanorama mit schneebedeckten Gipfeln auf. Mittendrin: der höchste Berg der Venedigergruppe in den Hohen Tauern. Er ist 3657 Meter hoch und das Ziel und der Sehnsuchtsort vieler Bergsteiger: der Großvenediger.

Mehr als Entschädigung

Ich fahre im Wiegetritt. Die Straße windet sich immer weiter, in etlichen Kehren nach oben – ehe ich irgendwann oben, am Alpengasthof Rechtegg auf 1250 Metern über dem Meer, ankomme. Dort, wo für Rennradfahrer der Weg aufhört, beginnt ein Paradies für Wanderer. Für mich heißt es endlich: Pause, auf der Terrasse des Alpengasthofs. Das Panorama, der Kaiserschmarrn, das alkoholfreie Bier, die Ruhe entschädigen für die Anstrengung. Mehr als das.

Eine Stunde später sitze ich wieder auf dem Rad und fahre die gleiche Strecke zurück ins Tal. Ich habe Glück, denn: Die Straßen sind leer. Während der 450 Höhenmeter bergab habe ich nahezu freie Fahrt. Unten im Tal ziehe ich meine Windweste und meine Armlinge aus und packe alles in die Rückentaschen.

Es ist warm genug. 23 Grad, grüne Wiesen, weidende Kühe am Wegrand, die Weite des Tals: Dies ist der perfekte Tag. Der perfekte Urlaub. Die perfekte Auszeit. Der Alltag ist so weit weg – verdrängt, vergessen, zumindest jetzt, hier und heute. Dass der Radweg bis Krimml leicht ansteigt, nehme ich kaum wahr. Erst als sich ein Parkplatz an den nächsten reiht und ein Wasserrauschen hörbar wird, fällt mir ein, auf welches Naturerlebnis ich gerade zusteuere: die Krimmler Wasserfälle. Sie sind mit einer gesamten Fallhöhe von 385 Metern die höchsten Wasserfälle Österreichs und die fünfthöchsten der Welt.

Wasserfall und Bergpass

Den Ursprung der Wasserfälle bildet die Krimmler Ache. Sie beginnt am Ende des Krimmler Achentales und durchfließt zuerst sanft über rund 20 Kilometer ebene Almböden, um danach als tosender Gletscherbach den Talausgang zu erreichen. Dort stürzt er die gewaltigen Stufen der Krimmler Wasserfälle hinab.

Mein Weg führt nach oben, zum Gerlospass, der hier direkt vor dem Besucherzentrum der Wasserwelten Krimml beginnt: sieben Kilometer und 600 Höhenmeter bergauf. Über Hangbrücken, Panoramakehren und durch Tunnel. Sein gleichmäßiges Steigungsprofil kommt mir entgegen. Schon nach etwa einem Kilometer habe ich meinen Rhythmus gefunden. Die wuchtigen Kilometersteine am Straßenrand, die Abwechslung von Felswänden, Bergwäldern und Almwiesen erinnern an andere große legendäre Alpenpässe. An dem Aussichtspunkt im letzten Drittel des Passes bleibe ich kurz stehen. Von hier oben hat man einen traumhaften freien Blick auf die Wasserfälle gegenüber.

Abfahrt

Bis nach oben zur Passhöhe sind es von hier aus nur noch wenige Kilometer. Doch: Sie kommen mir extrem lang vor. Auf 1531 Metern habe ich mein nächstes Zwischenziel erreicht. Hier muss ich mich entscheiden: Nehme ich die Abfahrt über die B165 nach Zell am Ziller, ins Zillertal oder fahre ich auf der alten Gerlosstraße zurück ins Oberpinzgau? Ich entscheide mich für Letzteres.

Abfahrt. Die Aussicht und die Streckenführung nach Wald im Pinzgau sind etwas weniger spektakulär als die Auffahrt über Krimml. Zehn, 15, 17 Prozent Gefälle. Mit jedem Tiefenmeter wird die Luft wärmer. Unten erreiche ich den Tauernradweg neben der Salzach. Ausrollen. Vom Berg ins Tal und umgekehrt. Höhenmeter und flache Kilometer. Schotter und Asphalt. Kaum Verkehr und die Weite des Tals. Dahinter: das Bergpanorama der Hohen Tauern.

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Mittersill-Hollersbach-Stuhlfelden: Die Region

Die benachbarten Orte Mittersill, Hollersbach und Stuhlfelden liegen im Oberpinzgau am Oberlauf der Salzach, dem größten Fluss im Bundesland Salzburg. Sie sind mit der Pinzgauer Lokalbahn von Krimml bis Zell am See miteinander verbunden. Eingerahmt wird die Region von den Kitzbüheler Alpen im Norden und der Venedigergruppe im Süden.

Viele Kilometer lange Wanderwege, hohe Bergpässe und ein Panorama auf die höchsten Gipfel Österreichs zeichnen die Region aus. Der beste Reisezeitraum zum Radfahren ist von Mai bis Oktober. Mehr Informationen gibt es hier.

Biehler Technical Jersey und Bibshorts im Test – Kauftipp

Biehler Technical Jersey und Bibshorts, Test, Kaufberatung

Biehler Technical Jersey

Das in Deutschlad hergestellte Technical Jersey bietet eine sehr körpernahe Passform. Die breiten und flachen Abschlüsse an den längeren Ärmeln sind sauber angenäht und sorgen für einen rutschfreien Sitz.

Die zwei unterschiedlichen Stoffarten sind strategisch funktionell miteinander kombiniert. Vor allem der nicht vollständig blickdichte 3D-Stoff an den Armen und am Rücken sorgt für einen sehr guten Schweißtransport.

Zu der sehr guten Belüftung trägt das kragenlose Design stark bei. Die abgeschrägten Taschen sind gut zu erreichen, aber nicht allzu geräumig.

Biehler Technical Jersey: Preis, Größen, Stärken und Schwächen

Preis 145,00 Euro
Größen XXS bis XXXXL
Gewicht 145 Gramm in der Größe M
Stärken + sehr guter Schweißtransport
+ sehr saubere Verarbeitung
Schwächen – äußere Taschen etwas schmal
Bewertung 4,5 / 5

Biehler Technical Bibshorts

Die Trägerpartie inklusive des Rückenteils der Technical-Radhose besteht aus einem sehr dünnen und perforierten Material. Dieses ist kaum zu spüren und trägt zu der guten Belüftung und dem guten Schweißtransport des Sets bei.

Im Bereich der Beine ist das Material etwas robuster und leicht komprimierend. An der Innenseite ist die Hose sehr glatt und aufgrund der sinnvoll platzierten Nähte reibungsarm.

Das Polster ist straff und langstreckentauglich. Durch die Perforation trägt es zu der guten Belüftung bei. Die Biehler-Bibshort ist in zwei Beinlängen erhältlich.

Biehler Technical Bibshorts: Preis, Größen, Stärken und Schwächen

Preis 230,00 Euro
Größen XS bis XXXL
Gewicht 179 Gramm in der Größe M
Sitzpolster Multi-Density-Polster Air-Cell-Technologie
Stärken + komfortable und perforierte Träger
+ Verarbeitung
+ Tragekomfort
Schwächen – Preis
Bewertung 4,5 / 5

Biehler Technical Jersey und Bibshorts im Test: Fazit

Das Biehler-Set punktet mit einer sehr hochwertigen Verarbeitung und einem sehr hohen Langstreckenkomfort. Die Belüftung und der Schweißtransport sind insgesamt sehr gut.

Dieser Testbericht erschien in der RennRad 8/2021Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.

Assos Equipe RS Summer Jersey und Equipe RSR S9 Bibshorts im Test

Assos Equipe RS Summer Jersey, Equipe RSR S9 Bibshorts, Test, Kaufberatung

Assos Equipe RS Summer Jersey

Assos kombiniert am RS-Summer-Jersey die atmungsaktive und den Schweiß sehr effektiv ableitende, flexible 3D-Strickstruktur des Mini-Check-Tex vorne und ein festeres, offenmaschigeres, den Schweiß noch besser ableitendes Textil am Rücken.

Der geringe vertikale Stretch des Rückenbereichs sorgt dafür, dass die Triple-Ramp-Taschen nicht durchhängen. Die mittellangen Raw-Cut-Ärmel schließen ohne Nähte ab und sind durch ihre Verklebung absolut rutschfrei.

Die Racing-Fit-Passform fällt sehr sportiv, faltenfrei und aerodynamisch aus.

Assos Equipe RS Summer Jersey: Stärken und Schwächen

Preis 180,00 Euro
Größen XS bis XXXL
Gewicht 131 Gramm in der Größe M
Stärken + sportive Passform
+ Verarbeitung
+ Taschensitz
+ Materialqualität
Schwächen – Preis
Bewertung 4,5 / 5

Assos Equipe RSR S9 Bibshorts

Das S9-Modell in der Equipe-RSR-Version ist eines der Top-Racemodelle des Schweizer Herstellers. Es überzeugt durch die sehr durchdachte, kompressive Passform und das durch eine Perforation vorne belüftete und voll langstreckentaugliche Sitzpolster, das durch die Konstruktion der Hose zudem besonders körpernah stabilisiert wird.

Die sich überkreuzenden, oberhalb der Hüften ansetzenden und nicht einschneidenden Träger sind nicht durch einen Rückeneinsatz miteinander verbunden. Die Hose schließt vorne etwas tiefer ab, was zu der sehr guten Belüftung beiträgt.

Assos Equipe RSR S9 Bibshorts: Stärken und Schwächen

Preis 290,00 Euro
Größen XS bis XXL
Gewicht 165 Gramm in der Größe M
Sitzpolster S9 Basalt, Super-Air-Micro-Shock und 3D Waffle
Stärken + sportive Passform
+ Tragekomfort
+ Sitzpolster
+ Gewicht
Schwächen – Preis
Bewertung 5 / 5

Assos Equipe Trikot und Bibshort im Test: Fazit

Das Set Assos Equipe überzeugt im Trikot-Hosen-Test durch eine durchdachte, rennorientierte Passform, einen sehr hohen Tragekomfort und extrem hochwertige Materialien, die die Preise etwas relativieren.

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Die Tour de Kärnten startet im September

Seit elf Jahren ist die Tour de Kärnten eine sportliche und touristische Leuchtturmveranstaltung in der Region um Villach in Kärnten. Die sechstägige Radsportveranstaltung ist fixer Bestandteil des
internationalen Jedermann-Radsportkalenders. Im Jahr 2021 findet sie aufgrund der Corona-Pandemie nicht im Mai sondern vom 4. bis zum 9. September 2021 zum zehnten Mal statt. Der JedermannFrühjahrsklassiker ist nicht nur für die Topstars der Szene, wie Mathias Nothegger oder Janine Mayer sowie den großen Jedermann-Teams Strassacker, Casa Cyclista oder Physio 1.0, sondern auch bei zukünftigen Profis der Auftakt und Gradmesser der Radsaison.

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Prominente und ehemalige Profis wie Leo Hillinger, Paco Wrolich oder Johnny Hoogerland erliegen, wie 500 andere, internationale Teilnehmer, dem Reiz eines, in dieser Form einzigartigem, Rad-Etappenrennen in Europa. Am Samstag, den 4.9.2019, eröffnet ab 10 Uhr Christian Kresse, der Geschäftsführer der Kärnten Werbung gemeinsam mit dem mehrmaligen Tour-de-France-Teilnehmer Marco Haller die 10. Tour de Kärnten.

Tour de Kärnten 2022: Umzug an den Faaker See

Zur Eröffnung werden ebenfalls erwartet: Herr Martin Treffner, BGM Stadt Feldkirchen und Herr Georg Overs, Geschäftsführer der Region Villach, Faaker See und Ossiacher See. Um den Teilnehmern neue Strecken anbieten zu können, wandert die Veranstaltung ab Mai 2022 an den smaragdgrünen Faaker See und bietet den Fahrern mit den Karawanken eine neue Bergkulisse und völlig neue Etappen. Die 11. Tour de Kärnten findet vom 21. bis 26 Mai 2022 statt. Das Startgelände befindet sich am Camping Arneitz; das Anmeldeportal für die Veranstaltung öffnet am 1. September 2021.

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Nils Politt: Tour-de-France-Etappensieger im Portrait

Nils Politt, Tour de France, Portrait

Ein Kilometer noch bis zum Ziel – und Nils Politt weiß, dass er gewinnen wird. Er schüttelt den Kopf und klopft sich drei Mal auf den Helm. Dies, der achte Juli 2021, ist sein Tag – und er war es von Anfang an. Seit dem Start zu dieser zwölften Etappe der Tour de France.

Politt hat sich diesen Sieg hart erarbeitet: Er war es, der die 13-köpfige Ausreißergruppe des Tages initiierte. Er war es, der die Gruppe bereits 50 Kilometer vor dem Ziel mit einem Antritt sprengte. Er war es, der mit zu denen gehört hatte, die von ihr übrig geblieben waren. Erst waren sie zu viert, dann zu dritt – und dann, zwölf Kilometer vor dem Ziel, lässt er auch seine letzten Konkurrenten „stehen“. Er fährt an einem Bergaufstück an der letzten Position, lässt ein „Sprinterloch“, beschleunigt, wechselt die Straßenseite, und ist weg.

Im Ziel hat er einen Vorsprung von 31 Sekunden auf den Zweitplatzierten, Imanol Erviti. Danach fehlen auch ihm, dem Prototypen des „Kölsche Jung“, die Worte. Er kämpft mit den Tränen und schüttelt immer wieder ungläubig den Kopf: „Das ist ein Traum, eine Tour-Etappe zu gewinnen. Das ist der größte Sieg, den man holen kann“, sagt der 27-Jährige. „Aber richtig begreifen kann ich das noch gar nicht.“ Der Etappensieg von Nîmes ist der bislang größte Triumph seiner Laufbahn.

Nils Politt, Tour de France, Etappensieg, Portrait

Nils Politt gewann in diesem Jahr die 12. Etappe der Tour de France

Nils Politt und seine Fahrrad-Familie

Radfahren hat in der Familie Politt Tradition. Das erste Rennrad schenkte ihm sein Großvater, der ihn auch in seinem Heimatverein RV Komet Delia Köln anmeldete. Auch sein Vater Jörg ist ein  Radsportler und hilft gelegentlich bei der Nationalmannschaft oder einem Landesverbandsteam als Mechaniker aus.

Aber zunächst galt Nils‘ Leidenschaft dem Fußball. Wie viele Kölner Jungs träumte auch Nils Politt von einer Karriere als Fußballprofi beim 1. FC Köln. Als er mit neun Jahren sein erstes Radrennen fuhr, merkte er schnell, wo sein Talent liegt. Tempofest war er schon immer. Er kann sich quälen. Er hält den Schmerz aus, der dem Erfolg vorausgeht. „Ich sage immer, wenn ich auf den Tacho schaue und sehe, wie viele Watt ich trete, dann müssen die hinten in dem Moment auch Schmerzen haben.“

Klassiker und 550 Watt

Für seine Karriere opfert er viel. Unterstützung findet er bei seiner Familie, seiner Frau Annike, seinen Eltern. Sein größter Fan heute ist seine kleine Tochter. Für sie lässt er auch öfter die Angel im Schrank, ein Hobby, das sich Nils Politt bewahrt hat, „weil man dabei so herrlich entspannen kann.“

Schon in den Nachwuchsklassen holte Politt viele Siege auf der Bahn und auf der Straße. Zweimal war er Deutscher Meister auf der Bahn, im Madison und in der Mannschaftsverfolgung. 2013, in seinem ersten Jahr in der U23-Klasse wurde er Deutscher Vize-Meister im Zeitfahren.

2014 holte er den Titel und absolvierte parallel eine Ausbildung zum Speditionskaufmann. „Meinen Eltern war es sehr wichtig, dass ich eine Ausbildung mache und diese dann auch abschließe.“ 2015 wurde Politt noch einmal DM-Zweiter im Zeitfahren, hinter seinem heutigen Bora-Hansgrohe-Teamkollegen Lennard Kämna. Im selben Jahr gewann er den Meistertitel der U23-Klasse auf der Straße. In der Gluthitze von Bruchsal war er über eine Minute schneller als der Zweitplatzierte.

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Der erste Profivertrag des Nils Politt

Anschließend bestritt er mit seinem damaligen Team Stölting die Bayern-Rundfahrt – und war der beste U23-Fahrer. Danach unterschrieb er seinen ersten Profi-Vertrag beim WorldTour-Team Katusha. Vier Jahre lang trug er das Trikot des Rennstalls. Jahre, in denen er sich als Rennfahrer, als Klassikerspezialist weiterentwickelte. 2018 fuhr er bei dem „Monument“, dem Kopfsteinpflasterklassiker Paris-Roubaix, auf Rang sieben. Im selben Jahr gewann er die Schlussetappe der Deutschland-Tour, ein Jahr später wurde er mit der deutschen Mixed-Staffel Vize-Weltmeister im Mannschaftszeitfahren.

Auch sein bis dahin größtes Rennen lieferte er in der Saison 2019: Er animierte Paris-Roubaix. Er fuhr schlau und er fuhr aggressiv. Er attackierte im Finale und sorgte so für eine Vorentscheidung. Nur der belgische Ex-Weltmeister Philippe Gilbert konnte ihm folgen – und bezwang ihn letztlich im finalen Sprint auf der Radrennbahn von Roubaix.

Im RennRad-Interview danach sagte er: „Am Tag vor dem Rennen bin ich einen Selbsttest gefahren: Fünf Minuten lang alles, was geht – und herauskam: mein neuer Wattrekord. Es waren mehr als 550 Watt.“ Dies ist sein Rennen. Der große Pflasterstein, den der Paris-Roubaix-Sieger als Trophäe erhält, ist sein Ziel. Es ist sein nächster Traum – nachdem er sich den einen mit seinem Tour-Etappensieg bereits erfüllt hat.

Den Höhepunkt noch längst nicht erreicht

14 Mal war Nils Politt in seiner Profilaufbahn bislang Zweiter. Nach seinem Sieg in Nîmes zählte sein guter Freund und Trainingspartner André Greipel zu den ersten Gratulanten. Zuvor war er zusammen mit Politt lange ein Teil der Ausreißergruppe des Tages gewesen. „Nils wollte schon vorher angreifen, aber ich habe ihm gesagt er soll ruhig bleiben, weil er der stärkste Fahrer der Gruppe war,“ sagte Greipel. „Es ist sehr emotional, wenn dein Trainingskollege eine Etappe gewinnt.“

Nils Politt kennt den zwölf Jahre älteren Greipel bereits, seit er 15 Jahre alt ist. Seine ganze Radsport-Karriere über. Eine Karriere, die wohl noch längst nicht an ihrem Höhepunkt ist.

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Nils Politt: Steckbrief

Geboren 06. März 1994 in Köln
Wohnort Hürth
Größe / Gewicht 1,92 Meter / 80 Kilogramm
Team Bora-Hansgrohe
Familienstand verheiratet mit Annike, eine Tochter
5-Minuten Peak-Leistung 550 Watt
Erfolge – Etappensieg Tour de France (2021)
– Sieger Deutschland-Tour (2021)
– Zweiter Paris-Roubaix (2019)
– Etappensieger Deutschland-Tour (2018)
– Sieger Sechstagerennen Bremen (2020)

Trikots und Hosen im Test: Kleidung für Rennradfahrer

Trikots, Hosen, Test, Kaufberatung

Hose, Trikot, Socken, Helm, Radschuhe – das ist alles, was man – neben seinem Rad – bei hohen Temperaturen für eine Rennrad-Runde braucht. Bei der Radbekleidung für den Sommer gilt oft: Weniger ist mehr. Oft braucht man nur das Nötigste. Trikots können in den Sommermonaten dabei helfen, die Temperatur zu regulieren – Radhosen sollen unter anderem das Sitzpolster stabilisieren, das auch auf langen Fahrten viel Komfort bieten muss.

Um zu zeigen, worauf es bei der Radsportbekleidung für den Sommer ankommt und welche Produkte überzeugen, haben wir 24 Bekleidungssets getestet – für Männer und für Frauen.

Bereits das Gewicht der Bekleidungsstücke kann auf den idealen Einsatzbereich hinweisen: Sommertrikots sind in der Regel leichter als solche, die einen zusätzlichen Kälteschutz bieten. In vielen Fällen wiegen sie nur rund 100 Gramm, wie etwa die extrem dünnstoffigen Test-Modelle der Hersteller Sportful oder Velocio aus dem Polartec-Delta-Material.

Die leichtesten Radhosen, wie etwa das Modell Classic Flyweight des Herstellers Rapha, wiegen nur rund 160 Gramm.

Trikots: Belüftung & Schnitt

Bei vielen auf den Radsport bei hohen Temperaturen ausgelegten Trikots ist das Material sehr dünn und teilweise sehr großporig. Oft sind die Abschlüsse an den Ärmeln nicht vernäht. Die Schnitte fallen oftmals enganliegend aus, während die Dehnbarkeit der Stoffe hoch ist.

Unterschiedliche Gewebearten werden oft strategisch kombiniert. Glatte feine Stoffe an der Vorderseite und an den Ärmeln sollen teilweise auch der Aerodynamik dienen und einen Luftstrom mit möglichst wenigen Verwirbelungen ermöglichen. Am Rücken werden häufig Stoffe mit einer raueren Struktur verarbeitet. Dies dient vor allem dem Schweißtransport. Dieser wird vom Körper abgeleitet und kann verdunsten.

Der Hersteller Alé etwa bietet zudem Bekleidung mit einem Graphen-Anteil in den Fasern. Graphen soll die Wärme noch besser ableiten können.

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Höhenmeter, Langstrecken und Komfort – geht das zusammen? Diesen Fragen widmet sich die RennRad 8/2021. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.

Wie werden Trikots besonders luftig?

Auffällig ist: Das wohl einfachste Mittel für ein besonders „luftiges“ Trikotdesign ist die Gestaltung des Kragens. Viele der Testprodukte verfügen über ein nahezu kragenloses Design. Viele dieser Modelle sind zudem besonders enganliegend und aerodynamisch geschnitten.

Zugunsten einer möglichst faltenfreien und körpernahen Race-Passform sind sie vorne am Bauch klar kürzer gehalten als an der Rückenpartie. Oft können muskulösere Fahrertypen deshalb eine Größe größer als üblich wählen.

Zudem sind manche der dünnen Sommer-Trikots nicht vollständig blickdicht. In den meisten Fällen werden die Ärmel im Raglan-Schnitt designt. Dabei sind sie nicht im Schulterbereich an den Stoff des Rumpf-Teils angenäht. Stattdessen ist das Ärmelmaterial über die Schulter hinweg bis zum Hals verlängert. Dieser Trick kann für eine verbesserte Passform und mehr Bewegungsfreiheit sorgen.

Radhosen: Polster & Sitz

Um die Robustheit und die Passform nicht zu sehr zu beeinträchtigen, sparen viele Hersteller bei ihren „Sommer-Radhosen“ nur wenig Material ein.

Sportful beispielsweise belässt den dickeren, robusteren Stoff an der Innenseite und verarbeitet nur an der Außenseite ein sehr dünnes netzähnliches Gewebe. Rapha hingegen verarbeitet rundherum einen extrem feinen Stoff.

Assos verzichtet ganz auf einen Rückeneinsatz zwischen den Trägern und spart bei seinem Top-Modell zudem viele Nähte ein. Andere Hersteller verarbeiten an den Rückenpartien ihrer Bibshorts ein sehr feines Netzmaterial, das, ähnlich wie ein Funktionsunterhemd, der Temperaturregulation und dem Schweißtransport dienen kann.

Entscheidend ist, wie immer bei Radhosen, dass der Stoff das Sitzpolster eng am Körper und ohne Verrutschen stabilisieren kann. Perforierte Sitzpolster können die Belüftung der Hose dabei in der Regel insgesamt deutlich verbessern. Die Sitzpolster, die in Damen-Modell-Radhosen verarbeitetet werden, sind in der Regel speziell der weiblichen Anatomie angepasst. Bei manchen Modellen sind sie etwas dicker gehalten, gerade im Bereich der Sitzknochen.

Anders als bei Männer- werden viele Frauen-Radhosen auch als Modelle ohne Träger angeboten. Hinsichtlich des Dauer-Tragekomforts liegen jedoch in den meisten Fällen Träger-Modelle vorne. Doch auch ein extra breiter Bund kann für einen rutschfreien Sitz sorgen.

Diese Trikots für Männer haben wir getestet

Marke Modell Preis Prädikat
Endura Pro SL Lite Jersey 99,99 Euro
BBB Road Tech Jersey 69,95 Euro Preis-Leistung
Gonso Palai 69,95 Euro Kauftipp
Santini UCI World Champion Jersey 85,00 Euro  
Sportful Light Jersey 89,90 Euro Kauftipp
Mavic Azure LTD Jersey 100,00 Euro  
Löffler Bike Jersey FZ Aero 89,99 Euro Preis-Leistung
Ekoi Star 76,35 Euro  
Bioracer Speedwear Concept Stratos GR 129,00 Euro Preis-Leistung
Castelli Climbers 3.0 SL JerseyTestbrief 89,95 Euro Testsieger
Velocio Radiator Mesh Jersey 119,00 Euro Kauftipp
Rapha Pro Team Fly Weight Jersey 155,00 Euro Kauftipp
Alé Velocity R-EV 1 224,90 Euro  
Biehler Technical JerseyTestbrief 145,00 Euro Kauftipp
Q36.5 R2 129,00 Euro  
Assos Equipe RS Summer JerseyTestbrief 180,00 Euro Testsieger
POC Aero-Lite Road Jersey 150,00 Euro
Maap Evade Pro Base Jersey 155,00 Euro

Diese Trikots für Frauen haben wir getestet

Marke Modell Preis Prädikat
Sportful Escape Supergiara Women 89,90 Euro Kauftipp
Löffler Bike Tanktop HZ Aero 69,99 Euro  
Ekoi Lisa 87,26 Euro Preis-Leistung
Castelli Climbers 2.0 Women’s Jersey 84,95 Euro Kauftipp
Rapha Women’s Classic Jersey II 135,00 Euro  
Biehler Technical Jersey Women 145,00 Euro Kauftipp

Diese Radhosen für Männer haben wir getestet

Marke Modell Preis
Endura Xtract-Lite Bib 69,99 Euro
BBB Ultra Tech Bibshorts 119,95 Euro
Gonso SQLab Go Bib 119,95 Euro
Santini UCI Official World Champion Bibshorts 110,00 Euro
Sportful Air LTD Bibs 129,90 Euro
Mavic Cosmic Bibshort 120,00 Euro
Löffler Bike Bibshorts Hotbond 139,99 Euro
Ekoi Cuissard Ekoi 3D Gel 163,61 Euro
Bioracer Speedwear Concept Stratos Bibshort 3.0 129,00 Euro
Castelli Superleggera BibshortTestbrief 199,95 Euro
Velocio Mens Ultralight Bibshort 216,00 Euro
Rapha Classic Flyweight Bibshorts 195,00 Euro
Alé Hammer R-EV 1 149,00 Euro
Biehler Technical BibshortsTestbrief 230,00 Euro
Q36.5 Salopette Dottore X 260,00 Euro
Assos Equipe RSR S9 BibshortsTestbrief 290,00 Euro
POC Aero VPDS Bibshorts 320,00 Euro
Maap Team Bib Evo 325,00 Euro

Diese Radhosen für Frauen haben wir getestet

Marke Modell Preis
Sportful LTD Women‘s 99,90 Euro
Löffler Women’s Bike Tights Hotbond RF XT 129,99 Euro
Ekoi Femme Blondie 130,89 Euro
Castelli Free Aero Race 4 W Bib 159,95 Euro
Rapha Women’s Classic Bibshorts 195,00 Euro
Biehler Technical Bibshorts Women 230,00 Euro

Die ausführlichen Testberichte der Trikots und Hosen lesen Sie in der RennRad 8/2021. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.

Castelli Climbers 3.0 SL Jersey und Superleggera Bibshort im Test

Castelli, Trikot, Hose, Test, Kaufberatung

Castelli Climbers 3.0 SL Jersey

Das Climbers Jersey ist extrem dünn – dennoch soll es laut Castelli 90 Prozent der UV-Strahlung abblocken. Kein anderes Trikot-Material im Test lässt mehr Luft durch und trocknet schneller. Die Auswahl und die Kombination der unterschiedlichen Stoffe am Rumpf, am Rücken und an den sehr langen Ärmeln überzeugen – etwa durch den nicht zu starken Stretch des Rückenbereichs, wodurch die Taschen nicht „durchhängen“. Der Schnitt ist, wie bei dem Aero-Race-Trikot des italienischen Herstellers, sportiv-enganliegend, faltenfrei und dadurch aerodynamisch.

Castelli Climbers 3.0 SL Jersey: Preis, Größen, Stärken und Schwächen

Preis 89,95 Euro
Größen XS bis XXXL
Gewicht 103 Gramm in der Größe M
Stärken + Tragegefühl
+ Belüftung
+ Preis-Leistung
+ Gewicht
Schwächen – Material etwas empfindlich
Bewertung 5 / 5

Castelli Superleggera Bibshort

Die im Vorjahr präsentierte Superleggera-Trägerhose passte unseren Testern extrem gut und überzeugte auch durch die saubere Verarbeitung des sehr dünnen, hochwertigen Materials. Auch im Dauereinsatz und nach vielen Wäschen behielten die sehr dünnen Träger ihre Form. Das Gewebe sorgt gemeinsam mit den Trägern für eine feste und rutschfreie Passform des Sitzpolsters. Überzeugend war das mehrlagige perforierte Progetto-X2-Seamless-Polster. Den Testbericht zu der auf der Superleggera basierenden Premio Black finden Sie hier.

Castelli Superleggera Bibshort: Preis, Größen, Stärken und Schwächen

Preis 199,95 Euro
Größen S bis XXXL
Gewicht 139 Gramm in der Größe M
Sitzpolster Progetto X2 Air Seamless
Stärken + Passform
+ Sitzpolster
+ Gewicht
Schwächen – Material etwas empfindlich
Bewertung 5 / 5

Castelli Trikot und Bibshort im Test: Fazit

Für den Einsatz bei hohen Temperaturen bietet Castelli das beste Set im Trikot-Hosen-Test. Das Trikot ist leicht und topbelüftet. Die überragende Hose bietet viel für ihren leider recht hohen Preis.

Dieser Testbericht erschien in der RennRad 8/2021Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.

Sportful Escape Supergiara Women und LTD Women‘s: Trikot und Hose im Test

Sportful Escape Supergiara Women, Sportful LTD Women‘s, Test, Kaufberatung

Sportful Escape Supergiara Women: Radtrikot im Test

Am gravelorientierten Sportful-Trikot Escape Supergiara Women zeigte sich, wie viel ein breiter, am Rücken gummierter Saum zu einer rutschfreien Passform beitragen kann. Der vorne kürzere Schnitt war für die radsporttypische und faltenfreie Passform mitverantwortlich.

Die Passform fällt sportiv und enganliegend aus. Am Rumpf kommt durchgängig ein luftdurchlässiges Polyestergewebe zum Einsatz, welches horizontal dehnbarer ist als vertikal. Das flexible Ärmelmaterial ist sehr dehnbar und bringt viel Komfort. Auf die drei Rückentaschen ist jeweils eine zusätzliche Netztasche aufgesetzt.

Sportful Escape Supergiara Women: Preis, Größen, Stärken und Schwächen

Preis 89,95 Euro
Größen XS bis XXXL
Gewicht 103 Gramm in der Größe M
Stärken + Tragegefühl
+ Belüftung
+ Preis-Leistung
+ Gewicht
Schwächen – Material etwas empfindlich
Bewertung 5 / 5

Sportful LTD Women’s Radhose

Die trägerlose Version der LTD-Hose bietet durch den breiten Bund eine gute Passform – wenn auch Modelle mit Trägern in der Regel einen rutschfreieren Sitz bieten. Durch den weichen und dehnbaren Mesheinsatz vorne schnitt die Hose am Bauch nicht ein.

Das perforierte und recht gut belüftete TC-Pro-Polster ist auch in der frauenspezifischen Ausführung sehr überzeugend. Die rutschfreien, gummierten Beinabschlüsse sind breit und sehr flexibel. Der leicht strukturierte und komprimierende Aero-Flow-Stoff an den mittellangen Beinen war ebenfalls sehr angenehm.

Sportful LTD Women’s: Preis, Größen, Stärken und Schwächen

Preis 99,90 Euro
Größen XS bis XXL
Gewicht 140 Gramm in der Größe S
Sitzpolster TC Pro W
Stärken + sportive Passform
+ langstreckentaugliches Sitzpolster
+ Transtex-Einsatz
Schwächen – trägerloses Design
Bewertung 5 / 5

Sportful Trikot und Bibshort im Test: Fazit

Das Sportful-Set überzeugt beim großen Trikot-Hosen-Test mit seinen durchdachten, hochwertigen und gut belüfteten Materialien und den sehr sportiven Passformen. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut.

Dieser Testbericht erschien in der RennRad 8/2021Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.

Kufsteinerland Radmarathon 2021: Termin, Strecke, Informationen

Kufsteinerland Radmarathon, Informationen, Strecke, Datum, Termin

Der Kufsteinerland Radmarathon, der am 5. September 2021 stattfindet, ist bei Genussradlern, ambitionierten Hobbysportlern und Profis gleichermaßen beliebt. Kein Wunder, die Zutaten für das sportliche Highlight in der Region am Tor zu den Alpen stimmen einfach: Allein der Start- und Zielbereich am Fuße der mächtigen Festung bietet eine einzigartige Atmosphäre.

Und auch die Strecken punkten mit Variantenreichtum: Von flachen Passagen am grünen Inn entlang über knackige Anstiege Richtung Thiersee, Angerberg und ins ursprüngliche Brandenberg bis zu rasanten Abfahrten wie etwa nach Landl ist alles mit dabei. Last but not least bilden die imposanten Aussichten und der eine oder andere romantische Bergsee im wahrsten Sinne des Wortes das Tüpfelchen auf dem i.

RennRad verlost zwei Startplätze für den Kufsteinerland Radmarathon 2021: Einfach hier Adressdaten eintragen und teilnehmen!

Kufsteinerland Radmarathon 2021: Die richtige Herausforderung für jeden Anspruch

Die Teilnehmer haben die Wahl und können sich für eine von drei Strecken entscheiden. Die anspruchsvollste Variante ist der Radmarathon, der zuerst bergauf bis Hinterthiersee über das Schmiedtal und zurück nach Kufstein führt. Eine kurze „Verschnaufpause“ bietet die Fahrt durch das Inntal bis nach Kramsach. Von dort aus wartet ein kräftezehrender Abstecher mit einem längeren Anstieg ins idyllische Brandenberg auf die Rennradfahrer.

Auf der Rückfahrt nach Kufstein durchqueren die Sportler auch die malerische Hochebene bei Bad Häring. Die Seenrunde entspricht weitgehend dem Radmarathon, lässt jedoch den Ausflug nach Brandenberg aus. Eine echte Genießerstrecke ist die Panoramarunde, die von Kufstein aus auf der westlichen Inntalseite über die majestätische Wallfahrtskirche Mariastein nach Breitenbach verläuft, dann über Angerberg nach Kirchbichl auf die andere Innseite und schließlich am Inndamm mit Blick auf die Festung wieder nach Kufstein.

Kufsteinerland Radmarathon, Informationen, Strecke, Datum, Termin

Beim Kufsteinerland Radmarathon können die Teilnehmer eine von drei Strecken wählen

Kufsteinerland Radmarathon: Drei Strecken auf einen Blick

  • Kufsteinerland Radmarathon
    • Strecke: 124 km
    • Höhenmeter: 2.000
  • Radmarathon Seenrunde
    • Strecke: 99 km
    • Höhenmeter: 1.400
  • Radmarathon Panoramarunde
    • Strecke: 48 km
    • Höhenmeter: 400
Radmarathon, Kufsteinerland, Infos

Top-Organisation, Top-Strecken – diese Kombination macht aus dem Kufsteinerland Radmarathon ein absolutes Highlight für Rennradfans

Gut zu wissen

Die sportliche Veranstaltung, die übrigens auch live auf YouTube übertragen wird, bietet zudem ein attraktiven Rahmenprogramm für große und kleine Radsportfans. Genauere Informationen hierzu werden in den nächsten Wochen entlang der offiziellen Bestimmungen bekannt gegeben. Die Teilnehmerzahl ist auf 1.000 begrenzt. Das Nenngeld beträgt je nach Meldetermin zwischen 30 und 70 Euro.

Alle weiteren Informationen finden Interessierte auf der Website www.kufsteinerland-radmarathon.at.