Monat: April 2018

Fuga 300: Vom Gletscher ans Meer

Fuga 300 - Die Strecke. Grafik: Martin Kaumanns/diebrueder.com

Es ist sieben Uhr morgens, an einem Samstag Ende Juni. Am Gletscher ist es kalt, die Radsportler sind eingepackt wie Skifahrer. Dicke Handschuhe, Mütze unter dem Helm, Überschuhe und warme Jacken. Sie stehen auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, auf 2369 Metern über dem Meer. Sie sind nicht einfach nur 2369 Meter über irgendeinem Meer, sondern: über der Adria, ihrem Ziel. Hier werden sie heute noch ankommen, in kurzen Hosen, sie werden barfuß im Wasser der Lagune stehen. Nach 300 Kilometern – mit dem Rennrad. Vom Gletscher ans Mittelmeer, an einem Tag.

Der Traum vom „Dreihunderter“

Der Traum vom „Dreihunderter“ ist für viele Radsportler einer, der nicht in Erfüllung geht. Weil immer etwas dazwischen kommt, weil die Form nicht ausreicht, weil man keine Mitstreiter findet. Einmal muss es dann aber doch sein. Und zwar nicht irgendwo, nicht irgendwie. Wenn, dann schon richtig. Vom Gletscher zum Meer – eine würdige Strecke für einen „300er“, und eine, die vor allem bergab führt. Ein Start nahe des höchsten Punktes Österreichs, für einen Höhepunkt im Radsportlerleben.

Ans Meer

Es beginnt früh, es beginnt kalt, es beginnt hoch. Es beginnt mit einer langen Abfahrt. Am Großglockner, dem höchsten Berg der Alpenrepublik, liegt die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Und von dort geht es erst einmal bergab. Es ist eine Flucht, italienisch „fuga“, eine Flucht aus der Kälte, eine Flucht aus der Höhe. Eine Flucht zurück in die Wärme des Sommers, eine Flucht ans Meer. Eine Flucht mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 33 Kilometern pro Stunde, eine Flucht nach vorne. Eine Flucht vor jedem der 300 Kilometer des Tages.

Durch drei Länder

Die Flucht bedeutet auch: Neun Stunden Nettofahrzeit bis zur Ankunft in Grado, an der Adriaküste. 1383 Höhenmeter bergauf hat der Rad-Computer dann aufgezeichnet – das ist nicht wenig, aber deutlich höher ist die Zahl der negativen Differenz: 3754 Meter. Grob gesagt: die ersten 150 Kilometer geht es fast nur bergab. Nach 100 Kilometern in südöstlicher Richtung geht es vorbei am Millstätter See. Nach 155 Kilometern sind auch Villach und Finkenstein am Faaker See passiert. Dann geht es bergauf, und es geht aus Österreich heraus. Zum ersten Mal führt die Strecke nach Italien, nach Tarvisio. Es geht durch die Julischen Alpen, den Passo del Predil hinauf. Vor dem Scheitelpunkt blicken wir auf den Lago di Predil, oben wartet die Grenze zu Slowenien. Mit 1156 Metern ist das nach dem Start am Gletscher der zweithöchste Punkt der Runde. Den muss man sich erarbeiten, denn auf den letzten drei Kilometern gehen die Steigungsprozente an einigen Stellen in den zweistelligen Bereich.

Fuga 300 - die Daten. Grafik: Martin Kaumanns/ diebrueder.com

Fuga 300 – die Daten. Grafik: Martin Kaumanns/ diebrueder.com

Abfahrten & ein Pass

Von nun an wartet die Fuga mit keinen großen Anstiegen mehr auf. 47 Kilometer lang geht es durch das wunderschöne Sočatal in Slowenien, und die meiste Zeit über nur bergab. Im Flachen führt die Tour wieder über die Grenze, wieder nach Italien. Auf den letzten 73 Kilometern geht es jetzt Richtung Süden. Lange Anstiege warten nun nicht mehr. Aber nach mehr als 200 Kilometern können auch kleinere Rampen schmerzen. Immer flacher läuft es aus, das Tempo bleibt gleichmäßig und hoch. Zum ersten Mal weht der Geruch der Lagune in die Nase. Um 19 Uhr stehen, laut Plan, alle Fahrer an der Adria. Vom Gletscher zum Meer, 300 Kilometer, ein Tag auf dem Rennrad: es gibt Grund zu Feiern.

Kein Rennen

Die Fuga 300 ist kein Rennen, es geht um den Spaß, um das Erlebnis, um die Freude am Radsport. Um die Leidenschaft für den Radsport, die so groß ist, dass man gerne einen ganzen Tag auf dem Rennrad verbringt. Diese Leidenschaft haben die ehemaligen Rad-Profis Paco Wrolich und René Haselbacher noch immer. 2017 haben sie ihre „Fuga“ erstmals organisiert, gemeinsam mit Alfred Brunner vom Magazin Sport Aktiv. 2018 ziehen sie das Projekt größer auf. Die Startplätze sind aber auf 150 Teilnehmer limitiert. Anmelden kann sich nur, wer früh genug dran ist. Das Event wird dadurch ähnlich exklusiv wie der Kreis der Fahrer, die einen Dreihunderter in ihrem Palmarès stehen haben. Ähnlich exklusiv wie der Kreis der Fahrer, die sich in einem Rennen in einer erfolgreichen Fluchtgruppe, in einer „fuga vincente“, halten können. Einen ganzen Tag lang, auf der Flucht vor den Kilometern, auf der Flucht vom Gletscher, hin zum Meer.

Fuga 300 – die Fakten

  • 300 Kilometer
  • Höhenmeter bergauf: 1383
  • Höhenmeter bergab: 3754
  • angestrebte Durchschnittsgeschwindigkeit: 33 km/h
  • geplante Fahrzeit: 9 Stunden

Ablauf

  • Freitag 22.6.2018 Shuttle von Villach nach Heiligenblut
  • Samstag 23.6.2018 FUGA 300
  • Sonntag 24.6.2018 Rückreise aus Grado

Startgebühr: 199 Euro. Shuttleservice zwischen den Hotels, Begleitfahrzeuge, Verpflegung auf der Strecke, Trikot und Starterbeutel inklusive. Die 150 Startplätze werden nach dem Windhundverfahren vergeben, ergo: nach dem Anmeldezeitpunkt. Übernachtungen: Unterkünfte sind individuell zu vergünstigten Konditionen bei Partnerhotels der Fuga 300 zu buchen. Weitere Informationen: www.fuga300.com

Im Test: Neun Rennräder für die Langstrecke

Test-Rennräder-2018

Marathon-Rennrad

Wie wird ein Rennrad komfortabel? Das ist die Ausgangsfrage der Ingenieure, wenn sie ein neues Modell in Kategorie Komfort beziehungsweise Langstrecke oder neudeutsch „Endurance“ entwickeln. Das Ziel ist mit dem Wort „Komfort“ am besten definiert: angenehm, bequem, vibrationsdämpfend soll das Rad sein. Am einfachsten geht dies mit einer entschärften Rahmengeometrie. Komfort-Rennräder fallen meist mit einem kürzeren Oberrohr und Sitzrohr sowie einem im Vergleich zu Race-Modellen längeren Steuerrohr auf.

Kaufkriterium: Sitzposition

Die Sitzposition ist dementsprechend meist eher wenig sportlich-gestreckt, sondern eher moderat-aufrecht. Der Grundgedanke: Wer komfortabler auf dem Rad sitzt, kann dadurch länger eine hohe Leistung erbringen. Die allgemeine Formel dazu lautet: Leistung gleich Komfort mal Zeit (siehe RennRad 3/2018). Bei den Rädern dieses Testfeldes finden sich etliche weitere Speziallösungen, die vor allem für eine stärkere Vibrationsdämpfung sorgen – und so den Fahrkomfort erhöhen sollen. „Flexende“ Sattelstützen sind mittlerweile bei vielen Modellen Standard. Entkoppelte Sitzrohre und tief ansetzende Sitzstreben findet man ebenfalls immer häufiger in dieser Kategorie. So beginnen die Sitzstreben des Cube Attain GTC SLT Disc weit unterhalb des Knotenpunkts aus Ober- und Sitzrohr. Dies sorgt etwa für den oben beschriebenen spürbar erhöhten Flex im Sitzbereich.

Test-BMC-Roadmachine-2018

Im Test: BMC Roadmachine 01 LTD - Preis 7499 Euro

Test-Centurion-Gigadrive-Team-2018

Im Test: Centurion Gigadrive Team - Preis 6499 Euro

Test-Cube-Attain-GTC-SLT-Disc

Im Test: Cube Attain GTC SLT Disc - Preis 229

Test-Felt VR2 2018

Im Test: Felt VR2 - Preis 5499 Euro

Test-Ghost-Nivolet-X-9.8-2018

Im Test: Ghost Nivolet X 9.8 LC - Preis 4299 Euro

Test-Orbea-Avant-2018

Im Test: Orbea Avant M10i Team-D - Preis 6499

Test-Scott-Addict-10-Disc

Im Test: Scott Addict 10 Disc - Preis 2999 Euro

Test-Specialized-Roubaix-Expert

Im Test: Specialized Roubaix Expert - Preis 3999 Euro

Test-Storck-Durnario-Comp-G1

Im Test: Storck Durnario Comp G1 - Preis 2999 Euro

Flex, Dämpfung, Federweg

Noch deutlich tiefer als beim Cube sind die Sitzstreben an der Roadmachine von BMC angebracht. Speziell an diesem Modell zeigt sich auch eine weitere Eigenschaft von Komfortrennrädern: das spezielle Carbon-Layup. Im Gegensatz zu Titan, Stahl oder selbst Aluminium ist Carbon deutlich starrer und besitzt weitaus weniger „natürliche“ Dämpfungseigenschaften.

Die Kunst der Ingenieure besteht nun darin, den Rahmen an Stellen extrem verwindungssteif zu gestalten, wo es besonders essentiell ist – zum Beispiel im Tretlagerbereich – und an anderen Stellen durch ein entsprechendes Carbon-Layup mehr Flex zuzulassen. Storck setzt etwa hinsichtlich Komfort auf den sogenannten „Hysteresis Flex“: Beim Modell Durnario Comp G1 werden daher querovale Rohrformen mit speziellen Carbon-Layups kombiniert.

Komfort auf dem Rennrad

In der Fahrpraxis werden damit Vibrationen des Fahrbahnbelags spürbar minimiert. Die Rennrad-Hersteller greifen vor allem aus Gewichtsgründen zu solchen Lösungen. Extra-Federelemente, die für eine starke Dämpfung sorgen sollen, verbaut fast kein Hersteller. Fast. Es gibt auch Ausnahmen: Denn Specialized setzt an der Front seines Komfortrennrades Roubaix auf ein spezielles, leichtes Federelement. Im Vorbaubereich befindet sich das sogenannte „Future-Shock-System“: Es bietet bis zu 20 Millimeter vertikale Nachgiebigkeit. Dies ist natürlich sofort zu spüren. Wobei man für den Komfortgewinn ein etwas erhöhtes Gewicht in Kauf nehmen muss. Zudem ist das Feder-System nicht zu verstellen, was bei einer sehr sportiven Fahrweise nicht immer passend beziehungsweise erwünscht ist.

Reifenwahl

Im Gegensatz zu Carbon-Layups und Federelementen verbirgt sich im Bereich der Reifen vergleichsweise günstiges Komfortpotenzial: Luftdruck, Volumen und Eigendämpfung beeinflussen Leistung und Komfort auf dem Rad spürbar. Doch auch hier gilt: Vieles ist individuell und hängt von weiteren Faktoren wie dem Laufraddesign, der Sitzposition auf dem Rad und vor allem dem eigenen Körpergewicht ab. Das richtige Maß an Komfort im Bereich der Reifen muss jeder selbst für sich herausfinden. Im Testfeld sind an den Centurion-, Orbea– und Ghost-Modellen 25 Millimeter breite Continental-, Mavic– und Vittoria-Reifen verbaut, wie man sie inzwischen häufig auch in der Race-Kategorie findet. BMC, Cube, Specialized und Storck setzen auf einen Reifen-Durchmesser von 28 Millimetern.

Reifenwahl

Am Scott findet man sogar 32 Millimeter breite Reifen. Der Reifen-Dämpfungs- beziehungsweise Komfortfaktor ist hier extrem hoch. Jedoch geht dies natürlich etwas zu Lasten der Agilität. In schnellen engen Kurven ist das Fahrverhalten anders als von „normalen“ Reifen und Race-Rennrädern gewohnt. Man sieht demnach schon an diesem Ausstattungsdetail, wie weit die Interpretationen eines Komfort-Langstreckenmodells zwischen den Herstellern auseinandergehen. Am anderen Ende dieser Auslegungsskala innerhalb unseres Testfeldes liegen etwa das Centurion und das Storck: Beide sind sie recht leicht, straff und sehr agil abgestimmt – renntauglich.

Hochprofil und Seitenwind: Campagnolo Bora WTO

Campagnolo Bora WTO
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RennRad 5/2018: Alle Inhalte der aktuellen Ausgabe

Die Rennrad-Saison ist nahe. Viele haben bereits ihre Ziele für den Sommer im Kopf – zum Beispiel: einen oder mehrere Radmarathons fahren. Rennräder, die extra für solche langen Strecken gebaut wurden, haben wir für diese RennRad-Ausgabe ausführlich getestet. Alle Preisklassen, viele Gewichtsklassen, ein Ziel: mehr Fahrkomfort, auch auf Langstrecken, schlechten Untergründen und für Nicht-Leistungssportler. An Einsteiger wie Ambitionierte richtet sich auch unser Dauertest-Spezial.

Kleidung, Helme und mehr – auf zehn Seiten zeigen wir, ob die vermeintlichen Schnäppchen ihr Geld wert sind. Wer sich noch nicht sicher über seine Saisonziele ist, für den liefern wir Inspirationsmaterial. In Form von Reisestorys aus Tirol, Spanien – Stichwort Angliru, mit Rampen von bis zu 24 Prozent einer der steilsten und brutalsten Berge des Profizirkus – und Reportagen über Hobbysportler, die eine ganz besondere Tour hinter sich haben: 40 Passe in zehn Tagen, einmal über die schönsten, härtesten, einsamsten Passe der Schweiz. Furka, Albula, Susten, Gotthard und 36 andere. Ziele muss man haben. Alle beginnen sie mit Traumen – und viele werden zur Realität. Vielleicht schon diesen Sommer.

Jedermann

Auftakt: Menschen, Szene, Geschichten
Verlosung: Startplätze für den Ötztaler Marathon, Attacke auf Radfahrer, Leserbriefe

Extrem-Radsport: 40 Pässe in 10 Tagen
32.000 Höhenmeter: Mit dem Rennrad über Schweizer Alpenpässe. Die Reportage

Abenteuer: 800 Kilometer durch Spanien
Fast vom Mittelmeer an den Atlantik. Durch Hitze und Kälte. Der Selbstversuch

Leistung & Ernährung: Experten-Tipps
Wie bleibt man gesund? Wie kann man seine Leistung steigern? Dr. Wolfgang Feil im Interview

Leser-Award: Die Produkte des Jahres
Wählen Sie die Produkte des Jahres und gewinnen Sie einen Satz Aero-Laufräder von Swiss Side

 

 

 

 

Teststrecke

Auftakt: Räder, Produkte, Neuheiten
News und Produkttests von Mavic, Baam, Lightweight, B’twin, Xenofit & Co.

Radtest: Marathon-Räder
Sicher & bequem auf langen Strecken: Neun Räder der Marathon- & Endurance-Klasse im Praxistest

Dauertest-Spezial: Preis-Leistung
Günstige Helme, Schuhe, Jacken, Trikots und mehr im Langzeittest. Plus: Erster Test Gravelbike Canyon Grail

Vergleichstest: GPS-Computer
Kaufberatung: Sechs aktuelle Radcomputer von Garmin, Polar, Lezyne, Sigma, Stages & Wahoo

 

 

 

Training

Auftakt: Tipps und Rezepte
Studie: Ist Kälte gut für die Regeneration? Plus: Rezept – Essen wie die Tour-Profis

Wissen: Die Trittfrequenz
Neues aus der Wissenschaft: Wie findet man die richtige Trittfrequenz? Mit Trainings-Tipps

Training: Mehr Power
So trainieren erfolgreiche Profis für die Frühjahrsklassiker. Wattwerte und Trainings-Tipps

Triathlon: Starkes Comeback
Sieben Tipps, um aus einer Verletzungspause stärker herauszukommen

292 Kilometer, 9600 Höhenmeter
Training: Dennis Gräf und seine ganz spezielle Saisonvorbereitung im Team N4Fun

Trainingsplan: Ziel Radmarathon
Experten-Tipps von Stefan Kirchmair. Plus: Trainingsplan für Hobbysportler

Pavé Hellingen Hölle

Peloton

Thriller beim Klassiker
Wie Vincenzo Nibali Mailand-Sanremo gewann: einer gegen alle. Eine Analyse

Ausblick: Giro d’Italia 2018
Die Strecke, die Favoriten, die Pässe: Wer gewinnt die erste Grand Tour des Jahres?

Die schnellste Frau der Welt
Kristina Vogel im Interview über Motivation, neue Ziele und das deutsche Sportsystem

Essay: Vom Wert der Leistung
Über den Radsport hinaus gedacht: Gilt das Leistungsprinzip in unserer Gesellschaft noch?

Peloton: Jerusalm – Rom

Reise

Tirol: Das Herz der Alpen
Rad-WM 2018, Höhenmeter, Naturgenuss, Urlaub. Strecken- und Insidertipps

Arabba: Die Schönheit der Dolomiten
Das Dorf der Pässe: Ein Startort – viele Möglichkeiten. Pordoi, Campolongo, Gardena, Falzarego

Berge zum Radfahren: Sveti Jure
29 Kilometer und 1763 Höhenmeter bergauf: Einer der schönsten Berge in Kroatien – und noch ein Geheimtipp

 

 

Herausforderung Arlberg Giro 2018

Arlberg Giro 2018

Sei im Element! St. Anton am Arlberg verwandelt sich am 29. Juli 2018 in ein Zentrum des Rennradsports. Bei der achten Auflage des Arlberg Giro werden der Arlbergpass, das Montafon samt Bieler Höhe und das Paznauntal wieder zur Kulisse des Radmarathons – der zieht mittlerweile mehr als 1500 Teilnehmer aus aller Welt an. Hier gibt es die aktuellsten Neuigkeiten.

150 Kilometer, 2500 Höhenmeter

Wer sich der Herausforderung Arlberg Giro stellt, muss neben den vier Elementen auch sich selbst überwinden. Der herausfordernd schöne Rundkurs ist nicht ohne Grund geliebt und gefürchtet zugleich. 150 Kilometer, 2500 Höhenmeter und eine starke Konkurrenz stehen einer atemberaubenden Kulisse gegenüber. Aber zurück zum Anfang. Mehr als 1.500 Teilnehmer werden am Sonntag, den 29. Juli 2018, bereits in den frühen Morgenstunden in St. Antons Fußgängerzone erwartet. Sie alle haben ein gemeinsames Ziel vor Augen: die achte Auflage des Kultrennens mit der persönlichen Bestzeit zu absolvieren.

Alle Leistungsklassen

Dass sich im internationalen Teilnehmerfeld sowohl ambitionierte Hobbyfahrer als auch bekannte Radsportgrößen befinden, ist mitunter eine der Besonderheiten des Giros. Um sieben Uhr ist es endlich soweit und der Startschuss für einen gnadenlosen und zugleich eindrucksvollen Rundkurs fällt. Er führt die Radfahrer von St. Anton über den Arlbergpass auf 1804 Meter nach Bludenz in Vorarlberg. Von dort aus geht es über das Montafon hinauf auf die Silvretta. Wer bei dieser Extra-Bergwertung führt, wird zum King oder zur Queen of the Mountain gekürt. Nach dem anstrengenden Anstieg geht es durch das Paznauntal zurück zum Startort.

150 Kilometer und 2500 Höhenmeter am Arlberg (Foto: Ralf Hauser)

150 Kilometer und 2500 Höhenmeter am Arlberg (Foto: Ralf Hauser)

Profi-Kriterium am Vortag

Am Tag vor dem Arlberg Giro wird ab 18 Uhr bereits großer Radsport in St. Anton am Arlberg geboten. Beim Profi-Kriterium werden sich am Samstagabend bekannte Damen und Herren aus der internationalen Rennradszene im engen Rundkurs durch die Gassen des Ortskerns dem Wettkampf stellen. Das Kriterium zählt zu den Schnellsten in ganz Österreich und ist jedes Jahr ein Publikumsmagnet.

Live-Übertragung

Wer sich das Rennen nicht live vor Ort ansehen kann, kommt auch in diesem Jahr in den Genuss eines Livestreams. Dieser ist über die Webseite des Tourismusverbandes St. Anton am Arlberg ab acht Uhr abrufbar. Weitere Informationen zum Rennen und zur Anmeldung finden Sie unter www.arlberg-giro.com. Die aktuellsten Neuigkeitgen gibt es außerdem hier.

RennRad-Leserumfrage: Best Bike Award 2018

Unsere große RennRad-Leserumfrage: Wir suchen beim „Best Bike Award 2018“ die Produkte des Jahres. Von Lesern – für Leser!

Best-Bike-Award-2018

Der Hauptpreis: Ein Swiss Side Hadron Classic 485 Laufradsatz. Wert: 1498 Euro.

Best-Bike-Award-2018

So können Sie gewinnen: Die Teilnahme an der Leserumfrage und dem Gewinnspiel erfolgt über das Online-Formular. Siehe Banner unten.

Wir haben mithilfe unserer Testergebnisse sowie des Feedbacks von Elitefahrern und Radprofis eine Vorauswahl erstellt. Diese soll dazu dienen, Ihnen einen Überblick zu geben. Selbstverständlich können Sie auch Modelle angeben, die bisher nicht aufgeführt sind. Es ist schließlich der Award: „Von Lesern — für Leser“. In folgenden fünf verschiedenen Rennrad-Kategorien haben Sie die Wahl:

1. Best Bike Award: Kategorie Race

In diese Kategorie fallen Rennräder, die sich durch ein geringes Gewicht, eine hohe Rahmensteifigkeit und/ oder eine optimierte Aerodynamik auszeichnen. Kurz: Besonders agile, leichte, wettkampftaugliche Renngeräte.

2. Best Bike Award: Kategorie Komfort/Endurance

Hier sollen Rennräder ausgezeichnet werden, die eine entspanntere Geometrie haben, für einen möglichst hohen Fahrkomfort sorgen sollen – und somit für die Langstrecke optimiert sind.

Best-Bike-Award-2018

Wählen Sie ihre Produkte des Jahres und gewinnen Sie Preise im Gesamtwert von 1500 Euro.

3. Best Bike Award: Kategorie Preis-Leistung

Hier geht es um Renner, die in Relation zu ihrem Preis maximal viel fürs Geld bieten – in Sachen Rahmen, Ausstattung, Fahr-Performance: gute Angebote.

4. Best Bike Award: Kategorie Gravelbikes

Der Trend kam aus den USA, seitdem greift er um sich. Gravelracer sind „Ganzjahresräder“ und universell einsetzbar: im Gelände und auf der Straße.

5. Best Bike Award: Kategorie Cyclocrosser

Diese Rennräder mit Stollenreifen sind sportlich, agil, geländegängig. Der Großteil der Crosser ist für kurze, aber schnelle Ausfahrten ausgelegt.

Bekleidung und Laufräder

Außerdem suchen wir die besten Bekleidungs- und Laufradmarken. Sie brauchen nur ein paar Minuten Zeit. Abstimmen und gewinnen. Der Hauptpreis: Ein Aero-Laufradsatz von Swiss Side im Wert von 1500 Euro.

Mit der Umfrage helfen Sie, unser Magazin noch besser zu machen!
Vielen Dank & viel Glück!

Zur Umfrage!

Zwischenstand Ausgaben Rennrad

Neues von Danny MacAskill

Danny MacAskill in Graubünden
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Velothon Berlin: So läuft die Anmeldung

Velothon Berlin

Rasante Kurse vorbei an den Sehenswürdigkeiten der Stadt, komplett abgesperrte Straßen und mehr als 250.000 jubelnde Zuschauer – das ist der Velothon Berlin. Dieses Jahr geht Berlins größte Radsportveranstaltung in ihre 11. Auflage. Wer am 13. Mai 2018 dabei sein möchte und sich bis einschließlich 10. April anmeldet, kann nicht nur Geld sparen, sondern profitiert von weiteren Vorteilen wie etwa einer leistungsgerechten Startblockeinteilung und weiteren Vorteilen, wie der Möglichkeit einer günstigeren Medaillengravur, die sich vorab dazu buchen lässt. Nachmelder werden in die hinteren Startblöcke einsortiert.

Neue Vielfalt

Der Velothon Berlin bietet 2018 einige Neuerungen: Mit angepassten Strecken über 60, 100 und 160 Kilometer bestätigt das Event seinen Anspruch, eine Vielfalt an Wettbewerben zu bieten, die Radfahrern jeden Levels eine Teilnahme ermöglicht. Die Strecken sind bekannt für ihre schnellen, flachen und einsteigerfreundlichen Profile, die allen Teilnehmern persönliche Bestzeiten versprechen.

Highlight-Parcours

Der eindrucksvolle und mit Highlights gespickte Kurs führt die Teilnehmer durch die Berliner Innenstadt vorbei an Potsdamer Platz, Tempelhofer Feld, Regierungsviertel, Siegessäule und der Straße des 17. Juni mit der spektakulären Zieleinfahrt vor dem Brandenburger Tor. Für die Sicherheit der Teilnehmer sind alle Strecken vollständig für den Verkehr gesperrt.

Velothon Berlin 2018

Reguläre Anmeldephase: bis einschließlich 10. April 2018

Finaler Preissprung und Start der Nachmeldephase: ab 11. April 2018, ab 0 Uhr

Veranstaltungsdatum: 13. Mai 2018

aktuelle Startgebühren (bis 10. April)
VELOTHON 60: 77,50€
VELOTHON 100: 83,50€
VELOTHON 160: 88,50€

Startgebühren ab Nachmeldephase (ab 11. April)
VELOTHON 60: 83,50€
VELOTHON 100: 89,50€
VELOTHON 160: 95,50€

Alle Preise inklusive MwSt. und zuzüglich der 8% Active-Gebühr.

Weitere Informationen unter: www.velothon.com/berlin

Campagnolo: Zwölf statt elf

12-fach-Kassette von Campagnolo

Als erster Hersteller geht Campagnolo – im 85. Jahr seines Bestehens – einen Schritt, ein Ritzel, einen Gang weiter: von elf auf zwölf. Statt 22 bieten die neuen Gruppen den Rennradfahrern nun 24 Gänge. Die Breite der Kassette bleibt unverändert. Demnach sind alle bestehenden Laufräder mit 11-fach-Freiläufen auch mit den neuen Ritzelpaketen kompatibel. Ende März wurden auf Gran Canaria vier Gruppen mit dieser neuen Abstufung präsentiert: die Record und die Super Record – je für Felgen- und Scheibenbremsen. Wir von RennRad waren vor Ort und konnten bereits die ersten Testfahrten absolvieren.

12-fach-Kassette: Campagnolo als Vorreiter

12-fach-Kassette von Campagnolo

12-fach-Kassette in zwei Abstufungen: 11-29 und 11-32

Neue Campagnolo-Kette

Neue Campagnolo-Kette: Schmaler, aber robust

Neue Campagnolo-Kette

Neue Campagnolo-Kette: Schmaler, aber robust

Neue Campagonolo-Kurbel

Neue Campagnolo-Kurbel

Umwerfer vorne

Campas neuer Umwerfer

Umwerfer vorne

Der neue Campa-Umwerfer

Umwerfer Hinten

Das neue Schaltwerk

Die Fakten:

Eine Kurbel ist mit allen Kettenblättern kompatibel. Auch beim Schaltwerk gilt: eines für alle. Es gibt nicht mehr verschiedene Käfiglängen, sondern nur noch eine. Und nur noch zwei Abstufungen: elf bis 29 und elf bis 32 Ritzel. Die Schaltung wiegt 181 Gramm – und damit nur drei Gramm mehr als das Vorgängermodell mit mittlerem Käfig. Die Abstände zwischen den Ritzeln wurden viel geringer, bei den Ritzeln selbst kamen neue Fertigungstechniken zum Einsatz. So sind die großen beiden Triplets je aus einem einzigen Stahlstück cnc-gefertigt. Somit muss natürlich auch die Kette schmaler werden – laut Campa ist sie auch leichter als das Elffachmodell, aber nicht weniger robust beziehungsweise haltbar. Die Kilometerleistungen sollen vergleichbar sein. Völlig neu sind auch die Züge und Kabelhüllen: Die nun nötigen Kräfte sollen dank einer besseren Lagerung signifikant geringer sein. Bei einer gleichzeitig verbesserten Dauerhaltbarkeit.

Das Gewicht

Super Record mit Scheibenbremsen: 2323 Gramm

Super Record mit Felgenbremsen: 2041 Gramm

Record mit Scheibenbremsen: 2453 Gramm

Record mit Felgenbremsen: 2123 Gramm

Weitere Details sowie die ersten Testeindrücke lesen Sie in der RennRad-Ausgabe 6.

Paris-Roubaix 2018: Radprofi Goolaerts tot

Michael-Goolaerts-Paris-Roubaix

Radprofi Michael Goolaerts ist tot. Der 23 Jahre alte Begier starb nach einem Herzstillstand während des Frühjahrsklassikers Paris-Roubaix in einem Krankenhaus in Lille. Viele Kollegen wie Marcel Kittel reagierten bestürzt.

Der Radsport trauert um den Belgier Michael Goolaerts. Wenige Stunden nach seinem dramatischen Sturz beim 116. Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix starb der 23-Jährige im Krankenhaus von Lille, nachdem er im Rennen einen Herzstillstand erlitten hatte und zunächst reanimiert worden war. Das teilte sein Team Véranda’s Willems-Crelan am späten Sonntagabend mit. Um 22.40 Uhr sei er im Beisein seiner Familie und engsten Freunde gestorben.

Kollegen bekunden Beileid

Nach Bekanntwerden des Todes herrschte unter den Radsportlern große Betroffenheit. So schreib beispielsweise Marcel Kittel auf Twitter:

«Ich bin mit diesen Nachrichten aufgewacht. Ich wollte eigentlich erzählen, welch großartige Erfahrung das gestern war, aber das ist jetzt nichts mehr wert. So traurig vom Tod von Michael zu lesen»

Herzstillstand nach Sturz

Goolaerts hatte während des Rennens nach einem Sturz auf einer Kopfsteinpflaster-Passage gut 148 Kilometer vor dem Ziel einen Herzstillstand erlitten und war zunächst wiederbelebt worden. Mit einem Hubschrauber war der 23-Jährige, der für das zweitklassige Team Veranda’s Willems-Crelan fuhr, in ein Krankenhaus in Lille geflogen worden. Dort erlag er dann seinen Verletzungen.

Tragische Todesfälle

Der Vorfall weckte Erinnerungen an den Tod des Belgiers Daan Myngheer, der 2016 nach einem Herzinfarkt beim Criterium International ebenfalls gestorben war. Auch sonst hat der Radsport immer wieder Todesfälle zu beklagen. 2017 starb etwa Ex-Girosieger Michele Scarponi nach einem Trainingsunfall, ein Jahr zuvor hatte der Belgier Antoine Demoitié eine Kollision mit einem Begleitmotorrad nicht überlebt.

Sieg von Sagan Nebensache

Wie Goolaerts genau zu Fall kam, ist noch unklar. Der Sturz war von den Kameras nicht eingefangen worden. Auch im weiteren Verlauf des Rennens war es noch zu einigen Stürzen gekommen, unter anderem kam Tony Martin zu Fall. Der viermalige Zeitfahr-Weltmeister konnte das Rennen aber beenden. Den Sieg holte sich Weltmeister Peter Sagan.

„Goolie, genau wie ich 1994 geboren. So sind wir seit Jahren im Peloton zusammen. Ich kann noch nicht verstehen, dass dies zu Ende ist. Dein ewiges Lächeln wird immer eine Inspiration bleiben.“  Wout van Aert auf Twitter

Bei Paris-Roubaix, der sogenannten «Hölle des Nordens» wegen der vielen Kopfsteinpflaster-Passagen, war Goolaerts zum ersten Mal bei den Profis an den Start gegangen. Er hatte 2016 als Trainee bei Lotto-Soudal den Einstieg im Profiradsport geschafft. Danach ging er für Veranda’s Willems-Crelan an den Start. Für das Team war er auch schon 2013 und 2014 in der Continental-Mannschaft gefahren. In diesem Jahr hatte er vor allem die Frühjahrsrennen in Belgien bestritten. Sein bestes Ergebnis war abgesehen von Top-Ten-Platzierungen bei der relativ unbedeutenden Sharjah Tour in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein neunter Platz bei Dwars door West-Vlaanderen.