Monat: Mai 2018

Extremradsportler Michael Büttner: zwei Weltrekorde auf der Ultrastrecke

Extrem-Radsportler Michael Büttner

1111 Kilometer, mehr als 8000 Höhenmeter in 54 Stunden und 29 Minuten: Michael Büttner gelingen beim Race Across Germany 2018 gleich zwei Weltrekorde. Der Münchberger, der nach einem Schlaganfall vor 15 Jahren zum Extrem-Radsport gefunden hatte, berichtet in seiner gewohnten Art: subjektiv, selbstbewusst und emotional.

Es ist wieder soweit: RAG, Race Across Germany. Die Möglichkeit, sich in Deutschland für das legendäre Race Across America zu qualifizieren. Ich weiß etwas jetzt schon ganz genau: Es wird bei diesem Race für mich keinen Graubereich geben. Entweder ich bewege mich im roten oder grünen Bereich. Ich werde bis zur ersten Timestation und Kilometer 245 alles von meinem Körper fordern, ohne Gnade. Dies soll schon der Grundstein für alle Vorhaben 2018 auf dieser Strecke sein. Weltrekord in Distanz und Zeit als Handicapper mit CP-8-Behinderung und vielleicht auch die RAAM Qualifikation. Aber das wichtigste ist: finishen.

Vollgas

Normal ist es das „Todesurteil“, wenn man auf einer Ultradistanz mit einer derartigen Intensität anfängt. Aber ich habe in acht Monaten alles getestet was nur zu testen war um meinen Körper das vor Augen zu führen was er hier abzuliefern hat. 16000 Kilometer und fünf Langstreckeneinsätze mit dreieinhalb kompletten Nachtfahrten hat er so hinter sich gebracht. Und er weiß genau, was Herz und Beine leisten können.

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Was treibt einen Menschen im Radsport mit Behinderung auf solche mörderischen, weltweit einmaligen Strecken die auf der Welt, und bei der Kilokalorien in Unmengen vernichtet werden?
Ich habe nach meinem Schlaganfall auch mal in den offiziellen Behinderten-Radsport DBS geschnuppert, aber nur einige Runden um den Häuserblock zu drehen genügt meinen Anforderungen einfach nicht. Was soll ich da? Das ist zwar vielleicht die Creme de la Creme in Behindertenradsport, aber nicht mein Gebiet. Es ist die Ultraszene, in der ich der Welt meine Fähigkeiten richtig zeigen kann. Zweimal tief durchatmen und dann ist bei Kurzdistanzen schon wieder die Heimreise fällig!

Ultrastrecke

Auch wäre ich hier nie soweit gekommen wie im Extremradsport, dem nur die Titanen der Straße gewachsen sind. Nur auf Ultrastrecken finde ich das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist, was zeitweise einfach nötig ist. Sicher ist hier auch. Sich anzumelden bedeutet den Mut, zu starten. Es bedeutet jedoch auch absolute Stärke in Geist und Körper. Es gibt keine leichten Strecken im vierstelligen Kilometerbereich, und hier werden dir sämtliche Schattenwelten, durch die du zu fahren hast, vor den Latz geknallt, rigoros, rücksichtslos und brutal. Bei Tag und bei Nacht, und das mehrmals hintereinander ohne Schlaf, wenne s geht und wenn es sein muss. Bei einer mehr als fünfzigstündigen Dauerparty des Körpers. Gnade: Fehlanzeige! Abfeiern ist angesagt!

Ich brauche den Geschmack von Blut im Mund. Auflösungserscheinungen meines Körpers und das Gefühlt eines Traumes, der tagelang geträumt werden kann. Ohne Pausen. Nonstop, fast bis der Arzt kommt. Tagelange Taubheitsgefühle nach einem solchen Einsatz sind eine kleine Beigabe, auf die ich zwar verzichten könnte, aber das will ich nicht. Gefüllte Knöchel und Füße mit Wasser, sodass sie aussehen wie Bierfässer und am liebsten platzen wollen. Das sind die Gratis-Zugaben eines solchen Races am Ende.

Mehr als 1000 Kilometer

Vielleicht sollte man einmal die Kameras da aufstellen, wo all das geschieht, um den Schmerz und das Leid dort einfangen zu können, wo es nie aufzuhören scheint. Gesichter werden durch den Schmerz zu entstellten Grimassen. Ich bin jetzt ganz oben an der Pyramide des Radsports. Nach 2007 und der damaligen Paris-Brest-Paris-Teilnahme in Frankreich bin ich erneut ganz oben angekommen wo es richtig und wirklich richtig weh tut. Wo die Knochen und Bänder und Sehnen so aneinander reiben das sie gerne vor Schmerz schreien würden wenn sie das nur könnten. Nach mehr als zehn Jahren Pause in der Über-1000-Kilometer-Fakultät, wo mir weltweit niemand das Wasser reichen kann, bin ich wieder da.

2017 wollte ich dieses RAG unsupported schon einmal überwinden, also ohne Begleitfahrzeug und ebenfalls ohne fremde Hilfe. Der 31-Stunden-Dauerregen und der Wind, welchen mir das Race Across Germany da entgegenstellte, waren selbst für mich ein Trip in die Hölle fast ohne Wiederkehr. Ich fühle mich als das Beste, was Deutschland und die Welt in diesem Bereich im Handicap-Radsport zu bieten hat. Das macht mich stolz. Ich fühle mich genial und mental unschlagbar.

Abend heißt nicht Feierabend

Mehrere Nächte muss Büttner durchfahren

2007 hatte ich erfolgreich beim Klassiker Paris-Brest-Paris über 1228 Kilometer gefinisht. Ich hatte darum gebeten, das als Weltrekordversuch zu deklarieren. Man meinte dann wohl, ich hätte nicht mehr alle Latten am Zaun und würde das ohnehin nie schaffen. Als ich dann nach 78:02 Stunden über die Ziellinie rollte, machte man sehr lange Gesichter, und die macht man wohl heute noch. Denn da bin ich seit 1891 der Einzige mit Handicap, der dieses „Ding aus einer anderen Welt“ nach 127 Jahren zertreten hat, und dabei nur 6 Stunden Schlaf gebraucht hatte. Das sogar ohne Begleitfahrzeug und Hilfe.

Am Start

Aber jetzt zum RAG! In Stadtlengsfeld, nach 665 Kilometern war an einem Bahnübergang für mich das Ende, als ich in den schräg zur Straße verlaufenden Gleisen mit dem Vorderrad einfädelte und so hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde, wie ich es selbst nicht glauben wollte. Fast wäre ich da sogar noch von einem nachfolgenden Auto überfahren worden. Bis dahin hatte ich noch alle Trümpfe in der Hand gehabt– finishen und selbst die RAAM-Quali. Trotz des Mehrgewichtes von 14 Kilogramm an Reisegepäck. Ich konnte die Tränen einfach nicht mehr zurückhalten und weinte in einem Bushäuschen alleine vor mich hin, ohne irgendeinen Trost von anderen zu bekommen der mir da sicher gut getan hätte. Dafür brauchte ich aber bestimmt kein Mitleid, denn das war Eigenverschulden.

Es ist der 29. Juni 2018, 8.05 Uhr. Es sind noch drei Minuten, bis es für mich heißt: Go, Micha, go! Ich bin so nervös und lasse mir das trotzdem nichts anmerken. Denn eigentlich besitze ich Routine en masse. Ich hab mich vor dem Race so sehr selbst unter Druck gesetzt wie ich das sonst nie tue. Ich bin eigentlich niemand, der vorher große Töne spukt, und lieber nachher spricht, wenn alles super gelaufen ist. Beim RAG muss ich mit meinem Marschplan zweimal die ganze Nacht und zweieinhalb Tage am Stück durchkämpfen, fighten und teilweise die Sonne vermissen. Diesmal wird alles anders, habe ich mir geschworen. Diesem RAG 2018 werde ich diesmal den Zahn ziehen und das ohne Narkose, mit allem Schmerz, den ich in Beinen, Kopf und Seele verkraften kann. Und das ist nicht wenig vorab schon mal erwähnt. Und jetzt 3-2-1, und ich muss den ersten Kurbelhub von insgesamt 212550 erledigen, welche ich auf diesen 1111 Kilometern leisten muss, um erfolgreich im Ziel anzukommen. Dies wird mich weit mehr als 20000 Kalorien kosten. Drei Ziel habe ich heute und jetzt: Finishen! Weltrekord-Distanz! Weltrekord-Zeit! Die RAAM-Quali ist zweitrangig!

Ziel: Weltrekorde

Mein erster Marschplan: nach elf bis zwölfeinhalb Stunden bei der ersten TS (Timestation) wo eine SMS von meiner Crew an die Rennleitung mit Angaben zu Startnummer, Zeit und TS gesendet werden muss. Ich schlug dort um 17:01 uhr auf, also nach nicht einmal neun Stunden. Bis hierher gab es keinen Bereich grün, sondern nur rot für meinen Körper. Ein Zeitpolster von dreieinhalb Stunden hatte ich mir da schon erarbeitet, und das bei mehr als 30 Grad, dafür aber mit etwas Rückenwind. Diese dreieinhalb Stunden wollte ich natürlich in der ersten Nacht bei kühleren Temperaturen noch ausbauen, denn es würde die Zeit kommen, in der ich Pausen brauche. 245 Kilometer waren jetzt von meinen Schwalbe-Reifen überrollt worden, und das RAG war aber noch frisch.

Mein zweiter Marschplan lautete: mit aller Härte fahren.. Mich selbst jagen, bis ich mich nicht mehr jagen kann. Fast schon selbstzerstörend war diese Herangehensweise am Anfang eines solchen Races, aber ich wollte das bewusst so. Fast hatte ich das Gefühl, dieses kleine Schweinchen RAG würde mit mir spielen wollen weil ich ja Handicapper bin. Ich dachte mir: Du willst spielen? Dann lass uns spielen! Am Ende werde ich dir das Pokerspiel mit einem Full House servieren.

Die TS2 Bilderlaher Höhe/Seesen vor den Toren des Harzers tauchte um 2.26 Uhr und nach 465 Kilometern vor mir auf. Ich war richtig schnell für meine körperlichen Verhältnisse, denn 2017 war ich hier erst gegen 7.30 Uhr früh. Mein Marschplan hier: zwischen 21 und 24 Stunden. Erneut hatte ich dem RAG mit meinen jetzt 18 Stunden und 20 Minuten großen Polster Zeit abgeluchst. 2:0 für mich, dachte ich da. So langsam wurde es still um mich, mitten in der Nacht und bei kalten gut neun Grad. Gelegentlich hörte ich den Lüfter an meinem Begleitfahrzeug hinter mir laufen, sonst nichts.

Durch die Nacht

Bei der TS2 hatte ich auf einmal zwei Typen um mich. Sie kamen von einer Geburtstagsparty angelaufen und fragten mich und meine Crew, was denn hier ab ginge, mitten in der Nacht, weil schon mehrere Radfahrer um diese Zeit durch ihr kleines Kaff rasten. Die Frage der Jungs: Wo kommt ihr her, wo wollt ihr hin? Meine Antwort: Flensburg, Garmisch! Sie dachten, wir wollten sie verarschen. Mein Crewmitglied Julian beendete das Gespräch: „Jetzt lasst ihn mal in Ruhe, denn er hat noch mehr 650 Kilometer vor sich und muss weiter.“ Ich hatte neben meinem Fahrer und Navigator also auch einen Bodyguard, der alles von mir abhielt was störend für mich war. War schon ein geiles Gefühl für mich. Und dann waren wir auch so schnell verschwunden, wie wir gekommen waren.

Nachrichten bestätigen die Time-Stationen

Nachrichten bestätigen die Time-Stationen

Jetzt visierte ich die TS 3 Berka-Werra an, das bedeutete: der Harz, und damit das härteste Teilstück des RAG-Geschichte, und das nach nun 605 Kiloemtern. Es war mehr als die Halbzeit der 1111- Kilometer-Tortur. Es war jetzt 11.09 Uhr, und brütend heiß mit weit über 30 Grad Celsius. Mein Marschplan sagte mir, dass ich spätestens um 15.30 Uhr dort eintreffen musste, um in Garmisch-Partenkirchen zu finishen. Mein Zeitpolster: gut 4:15 Stunden. Ich hatte nur sagenhafte eineinhalb Stunden im Harz verloren. Aber das hatte ich in etwa einkalkuliert. Mir ging es richtig schlecht. Die Augen wurden immer kleiner, als ich auf der vielbefahrenen B196 fuhr. Meine Frau und das Team zog mich aus Sicherheitsgründen einfach aus dem Verkehr. Powernap war der Befehl, den ich nicht folgen wollte, aber dann doch einwilligte. 20 Minuten und keine Sekunde länger, das war meine Vorgabe.

Gefahr

Ich war eine Gefahr für den Straßenverkehr geworden. Ich kam wie verwandelt zurück auf die Strecke und trotz der brutalen Hitze ging es jetzt Richtung Kitzingen in etwa 125 Kilometer Entfernung. Die Hitze war einfach unglaublich für mich, aber da mussten alle durch. Zwei meiner direkten Konkurrenten in meiner Altersklasse waren schon ausgeschieden, während ich innerlich um Gnade flehte, wirklich! Ich verbarg es aber geschickt vor meiner Crew. Kitzingen hat sein eigenes Namensschild für dieses RAG: der Schafrichter. Wer es hier noch weiter durchhält, der kommt in der Regel auch in Garmisch ins Ziel. Und ich hielt durch, obwohl jetzt jedes Steinchen, jeder kleine Hügel schmerzten, als würde ich das Stilfser Joch hochfahren.

Gerade das ist etwas, was mich immer wieder auszeichnet. Wenn es mal richtig brutal wird, komme ich aus den tiefsten Canyons des Leides durch meine geschickte Schonweise des Körpers immer wieder zurück. Anderen ist da das Licht schon ausgeblasen. Und es wieder anzuzünden, fehlt einfach das Zündholz mit den Namen Moral und Mentale Stärke. Ich habe es einfach, obwohl mein Körper fürchterliche Nehmerqualitäten zu zeigen hatte. Mein Puls war irgendwo bei 100 und fuhr auf Sparflamme, was ich immer als super bewerte. Er ist im Schonmodus und auch Strapazen gehen an meinem Herzen vorbei, ohne Reaktion. Gerade dafür liebe ich ihn so sehr.

Es geht weiter

Kitzingen machte mir aber so Probleme weil ich mich total verhedderte, da ich mein Navi total fehlbedient hatte. Ich verlor hier viel Zeit, ehe ich per Telefon mein Begleitfahrzeug rief, das auch nach zehn Minuten da war. Jetzt wurde es richtig zickig, und ich zeigte mein anderes Gesicht, das ich habe, wenn es mies läuft. Armes Team, muss ich jetzt sagen, denn nur ich alleine war an dieser Misere schuld. Aber ich hatte sie gewarnt, das für uns alle ein hartes Erlebnis werden würde. Ich warf mein RR in den Graben und wollte einfach meine Ruhe haben. Julian machte mein Navi wieder flott, Lisa und Regina wollte nach GAP, also fuhr ich auf die Bundesstraße Richtung Ansbach um schon zu ahnen das dies nicht meine einzige Zickerei bleiben sollte. Irgendwo bei Ansbach ging es nachts einen Berg hoch. den ich nicht enden spürte. Ich hatte an die zehn Stundenkilometer auf dem Tacho, wenn nicht noch weniger. Ich konnte hier fast nicht mehr und hatte an die 850 Kilometer hinter mir.

Das Begleit-Wohnmobil auf der Extrem-Strecke

Das Begleit-Wohnmobil auf der Extrem-Strecke

Mitten im Nirvana spielte mein Kopf-Kin: nur wirres Zeug und eigentlich nichts, was mir weiterhelfen konnte. Plötzlich schaltete mein Begleitfahrzeug hinter mir das Fernlicht ein und ich sah den ganzen noch vor mir liegenden Anstieg in voller Pracht ausgeleuchtet vor mir. Ein mentaler Lanzenstoss! Ich hätte meine Crew umnieten können, so gemein war das. Moralischer Volltreffer in negativer Form, obwohl sie das nur gut gemeint hatten. Ich schrie, ohne dass sie das hören konnten. Die 140 Kilometer zur TS Mauren bei Kilometer 918 war jetzt anzusteuern. Sechs bis sieben Stunden waren da für mich in etwa einkalkuliert. Es war immer noch Nacht und etwa zwei Uhr in früh. Ich hatte bis jetzt gerade mal 20 Minuten in etwa 42 Stunden gepennt. Ich brauchte auf den Nebenstraßen die ganze Fahrbahn, und weil da kein Verkehr herrschte, ließ meine Crew mich walten, aber mit viel Sorge, denn das würde ich so nicht bis GAP schaffen – und irgendwann bitter so kurz vor dem Ziel noch eingehen wie ein Fisch ohne Wasser. Mein Sky-Wave-Wohnmobil von Knaus fuhr jetzt langsam vor mir, um mit seinen roten LED-Lichtern meine Augen zu reizen. Ich fantasierte, fuhr an mein WOMO und klopfte an die Beifahrerscheibe. Jetzt wurde es übel und gerade Lisa saß hier zum falschen Zeitpunkt am falschen Platz und bekam es ab. Gerade meine Lieblingsnichte! Geschönter Wortlaut von mir:

Nerven

Wollt ihr mich veräppeln wir fahren schon stundenlang im Kreis, hier war ich schon mehrmals vorbei gekommen.
LISA: Ich führe genau so, wie es der Track vom Rennleiter es uns in Schlangenlinien anzeigt. Machen wir Pause?
ICH: Einen S…! Ich will erst in Mauren sein, dann vielleicht!
LISA: Wir fahren nicht im Kreis und wir waren hier noch nicht, das kannst du mir glauben!
ICH: Das gibts nicht verdammte …, ich will auf direktem Weg nach GAP und nicht Abkürzungen fahren, die es gar nicht gibt. Wie weit ist es noch bis Mauren?
LISA: 16 Kilometer. Halt den Rand, ich will auch nach GAP und jetzt spinn nicht rum, wir machen Pause. Du kannst keinen klaren Gedanken mehr fassen. Du bist im A…!
ICH: In Mauren und nicht früher. Basta!

Weiter ging es und als wir im kleinen Ort Mauren bei der TS 5 eintrafen war es 4:26 Uhr, also war die zweite Nacht fast vorüber und schon wieder ziemlich hell. Ich war hier mental voll daneben und frage mich jetzt immer noch, wie ich hier das Ruder noch herum reißen konnte. Mein Marschplan sagte mir, das ich ab hier für 200 Kilometer noch eine Zeit von zwölfeinhalb Stunden hätte. Trotzdem zickte ich weiter und als wir durch Mauren kamen, sagte mir meine Frau Regina beim vorbeifahren, dass sie uns ein Plätzchen suchen will, damit ich mich noch mal ablegen kann. Na gut, dachte ich, machen wir.

Weit und breit im Donauries war kein Anstieg – aber meine Crew fand trotzdem einen, der leider genau auf dem Track war, was ich allerdings nicht wusste. Der Anstieg und jede noch so kleine Welle tat jetzt nach 900 Kilometern richtig weh, und ich schrie beim Verlassen des Dorfes auf dem Rat herum. Endlich am Anstieg angelangt, sofort in Klamotten aufs Bett und eine Stunde lang Teufelchen-Träume träumen. Nach dieser Stunde war ich wie ausgewechselt, und der alte Micha war wieder vorhanden. Essen, Toilette, und es ging weiter Richtung TS 6 Moorenweis bei Kilometer 1016. Jackpot und 10.15 Uhr!

Versöhnung

Ich war wieder richtig geil drauf und brauchte für die läppischen letzten 100 Kilometer nur knappe 6.45 Stunden zu fahren, und alles wäre in trockenen Tüchern. Die Maschine Michael lief wieder super. Ich hielt in Moorenweis an und bat meine Crew, mir eines meiner WM-Trikots zu reichen, die ich mitgenommen hatte um stilgerecht in GAP einzufahren. Ich bekam sogar von meinen Lieben ein Calippo-Eis, das ich jetzt lutschen durfte, während ich gen GAP rollte. Ich war böse zu Euch und möchte mich dafür entschuldigen, sagte ich kleinlaut. Mir rollten vor Freund die Tränen übers Gesicht, als ich alleine Richtung Ziel weiter rollte, weil ich so kurz vor einem erneuten Triumph über mehr als 1000 Kilometer stand. Ich war stolz auf mich und vor allem auf meine geniale Crew, meine Mannschaft, jetzt schon. Sie waren so toll zu mir, obwohl ich gelegentlich mal einen Tritt in den Allerwertesten gebraucht hätte. Aber dann hätte ich wohl das Handtuch geworfen, weil solche Situationen einfach in diesen Momenten so eng beieinander liegen. Hier benötigt man Feingefühl und Nehmerqualitäten und muss auch mal einstecken auch wenn es schwer fällt. Und das konnte meine Crew.

Das waren meine schönsten 100 Kilometer die ich je auf meinem Rennrad gefahren bin. Ich genoss das so sehr! Vier Stunden lang. Wenn man das nicht genießen kann, ist man hier fehl am Platz!
In Farchant allerdings war v mir etwas die Orientierung verloren gegangen, und mein Team hatte ich schon ins Ziel geschickt.
Ich fragte einen Einheimischen: Grüß dich, wo geht‘s genau zum Skisprungstadion?
Er: Wo kommst denn her?
ICH: Aus Flensburg!
ER: Genau – verarschen kann ich mich selber!
ICH: Doch, ich fahre das Race Across Germany und dort ist die Siegerehrung.
Er: Was? Vielviele Kilometer sind das denn?
ICH: 1111km!
ER: Mir tut der Hintern schon nach 50 Kilometern weh!

Finale

Er sagte mir wo es lang geht, und um genau 14.37 Uhr fuhr ich in die Arena, oder besser, ich bog ich in den Garten der Freude, ins Kolosseum der Extremisten ein und wurde vom Rennleiter Dieter Göpfert mit den Worten empfangen: Es ist noch keiner so ins Ziel gekommen wie du gerade. Man könnte meinen, du wärst mal eben 50 oder 100 Kilometer unterwegs gewesen. Ich nahm das gerne zur Kenntnis und genoss die anschließende Siegerehrung. Die RAAM Qualifikation verfehlte ich zwar, aber das war auch nie mein Hauptziel gewesen, das war zu verschmerzen.

Alle Ziel habe ich erreicht :
Weltrekord – Distanz Handicap 1111 Kilometer
Weltrekord – Zeit Handicap 1111 Kilometer
Finishen in unter 57 Stunden
Finisherzeit: 54:29 Stunden

Zusätzlich:
Top 10 Platzierung
4.Pl. AK 50+
Und der erste Handicapper der Welt, der dieses RAG zu Ende gebracht hat

Das war ein legendärer, genialer Ritt. Ich denke, das wird wieder ein Meilenstein im Radsport sein, eine Leistung, die ein anderer Handicapper auf diesem Planeten nicht so schnell wiederholen kann.

www.raceacrossgermany.de
www.bikingbuettner.wordpress.com

Pirelli Cinturato Velo im Test: Für Asphalt und Schotter

Pirelli Cinturato

Jetzt auch abseits des Asphalts: Pirelli prasentiert den Cinturato Velo – einen pannensicheren Reifen, der mit und ohne Schlauch gefahren werden kann. 2017 brachte Pirelli den Rennradreifen PZero Velo auf den Markt. Es war ein Zeichen: Eine traditionsreiche italienische Marke kehrt nach Jahrzehnten zurück zum Radsport. Es war ein Zeichen: Radsport ist relevant, Radsport passt in das Portfolio eines Unternehmens, das sich sportlich-dynamisch und ökologisch präsentieren will. Dass der PZero Velo aber mehr als ein Zeichen ist, hat er im RennRad-Dauertest über mehrere Tausend pannen- und sturzfreie Kilometer in Training und bei Radmarathons bewiesen. Auch im großen Labortest, zu lesen in RennRad-Ausgabe 7/2018, schlug sich der PZero Velo gut zwischen etablierten Konkurrenz.

In die Breite

Den PZero Velo gab es zunächst neben der klassischen Variante auch als besonders griffiges und pannensicheres Allwetter-Modell Pzero Velo 4S sowie als leichteren Wettkampf- und Zeitfahrreifen Pzero Velo TT. Die Breiten reichen, je nach Modell von 23 bis 28 Millimeter. Im Frühjahr 2018 dann präsentierte man im Rahmen des Klassikers Amstel Gold Race einen 28 Millimeter breiten Schlauchreifen – immerhin statten die Italiener seit dieser Saison das irische Profiteam Aqua Blue Sports aus. Auch speziell für E-Bikes prasentierte der Konzern bereits auf der Eurobike-Messe 2017 ein spezielles Modell.

Eine Lücke weniger

Nun schließt der Hersteller eine weitere Lücke im Portfolio – eine, die Zeitgeist vielen Firmender Fahrradindustrie aufzeigt. Einen Bereich, der nicht trennscharf definiert ist und wahlweise unter Bezeichnungen wie Gravel, Allroad, Adventure oder „fast commuting“ verhandelt wird. Vergangene Woche präsentierte Pirelli ausgewählten Fachmedien das Modell Cinturato Velo. RennRad war bei der Präsentation in der Toskana und konnte das Modell auf verschiedenen Terrains testen. Zu kaufen ist der Cinturato in Deutschland von Juli an. Der Preis wird, je nach Breite, zwischen 49,90 Euro (26 bis 28 Millimeter) und 52,90 Euro (32 bis 35 Millimeter) liegen.

Die Idee

Der Cinturato Velo soll wieder vieles vereinen: Pannenschutz, geringen Rollwiederstand, Kontrolle durch guten Grip. Das alles verlangte Pirelli bereits vom PZero Velo. Der Unterschied ist ist der breitere Einsatzbereich des Cinturato. Speziell auf gröberem Untergrund soll die Performance stärker sein als die des PZero Velo. Dabei fällt die Profilierung aber deutlich Straßen-orientierter aus als bei vielen Gravel-Reifen: Stollen gibt es keine, die blitzartigen Kerben unterscheiden sich kaum von denen des reinen Straßenmodells Pzero Velo. Bei Pirelli spricht man deshalb auch nicht von einem Reifen für Gravel-Einsatz. Sondern eher von einem sehr breiten Einsatzbereich, der auch leichte Schotterpassagen, ruppiges Pflaster oder feste Pfade mit einschließt: „light gravel“. Dabei soll man auf gutes Rollverhalten auf Asphalt jedoch nicht verzichten müssen. Mit dem Cinturato spricht man also neben sportlichen Rennradfahrern, die auch Schotterwege in ihre Trainingsrunden einbeziehen wollen, vor allem sportliche Pendler an, die zugunsten verkehrsarmer Strecken auch auf nicht asphaltiertem Untergrund unterwegs sind.

Gürtel-Reifen

Der Name weist auf die Funktionsweise hin: „cintura“ ist das italienische Wort für Gürtel. Als solchen beschreiben die Entwickler den Aufbau, der Robustheit und hohen Pannenschutz bringen soll. Auf zwei selbst geschaffene Technologien vertrauen die Experten aus Pirellis Entwicklungsabteilung dabei: Smartnet Silica und Armour Tech.

Die Armour-Tech-Schichten des Cinturato

Die Armour-Tech-Schichten des Cinturato

Smartnet Silica

Einerseits kommt wie beim PZero Velo der Pannenschutz vor allem durch das patentierte „Smartnet Silica“-System. Dieses bezeichnet den Einsatz von Aramidfasern, die sich mit den anderen Materialien verbinden und dadurch die Durchstichfestigkeit erhöhen sollen. Von außen nach Innen verdichten sich diese Fasern. Smartnet Silica soll zudem für bestmögliche Fahreigenschaften bei verschiedenen Bedingungen sorgen.

Armour Tech

Die von Pirelli zum Patent angemeldete Lagenkonstruktion „Armour Tech“ bezeichnet die Kombination verschiedener Komponenten. Unterhalb der aus Smartnet Silica bestehenden Lauffläche schützt eine Nylonschicht den Reifen umfassend. Unterhalb der Smartnet-Lauffläche liegt zudem eine Bahn aus hochverdichteten Aramid-Fasern. Dringt ein spitzer Gegenstand in den Reifen ein, dann verdichten sich die Aramid-Fasern um ihn herum. Der Impuls wird stumpf weitergegeben, der Stich soll den Reifen somit weniger leicht voll durchdringen können.

Tubeless und mit Schlauch

Der Cinturato wird als Tubeless-ready verkauft: er kann sowohl mit, als auch ohne Schlauch gefahren werden. An der Performance mit Schlauch solle man den Cinturato messen, heißt es bei Pirelli. Fährt man ihn tubeless, dann sollen sich alle Eigenschaften nochmals verbessern. Hierfür bringt die hochverdichtete Nylonschicht sowohl Schutz vor Einschnitten als auch Seitenstabilität beim tubeless-typischen Fahren mit niedrigem Luftdruck. Zudem dichtet sie die Karkasse ab, wenn Dichtflüssigkeit zum Einsatz kommt.

Varianten und Einsatz

Den Cinturato gibt es in den Breiten von 26, 28, 32 und 35 Millimetern. Wie immer hängt die tatsächliche Breite von der Maulweite der Felge ab, auf der man den Reifen montiert. Das Gewicht eines Reifens liegt je nach Breite bei 290, 320, 350 oder 380 Gramm. Vergleicht man das Gewicht des 26 Millimeter breiten Cinturato mit dem des 25 Millimeter breiten Pzero Velo, dann ist der Cinturato 80 Gramm schwerer. Je nach Reifenbreite, abhängig vom Einsatz als Tubeless oder „tube type“-Reifen empfiehlt Pirelli unterschiedliche Luftdruckbereiche, die auf den Reifenflanken abzulesen sind. Auch für die optimalen Felgenbreiten gibt es jeweils Empfehlungen. Abhängig ist der optimale Luftdruck wie immer auch vom Systemgewicht und vom Untergrund. Das 28 Millimeter breite Modell etwa sollte, wenn man es mit Sclauch fährt, mit fünf bis sieben Bar Luftdruck gefahren werden. Als Tubeless-Reifen liegt dieser Bereich bei vier bis sechs Bar.

Kaum profiliert

Auffällig für einen Reifen, der auch Schotter-Passagen meistern soll: er ist nicht deutlich profiliert. Die vom PZero Velo bekannten Kerben in Zackenform sollen dem Reifen durch Bewegungen erwärmen, wodurch das Material schnell weicher werden, und damit mehr Grip und mehr Kontrolle bieten soll. Gegen Nässe ist laut Samuele Bressan, Pzero-Velo-Produkt-Manager, ohnehin keine Profilierung nötig: selbst komplett profillose Slick-Reifen sind seiner Aussage nach nicht anfällig für Aqua-Planing. Im Gegenteil: Bei Nässe verringen Rennrad-Profis häufig den Luftdruck und vergrößern bewusst die Auflage- und damit Kontaktfläche, wodurch sich die Kontrolle verbessert.

Pirelli Cinturato Velo: Test auf den Strade Bianche

Pirelli Cinturato Velo: Test auf den Strade Bianche

Testbedingungen

In der Toskana, unweit der Stadt Siena, starteten wir die Testrunden in einer Gruppe aus 15 Fahrern, deren Räder allesamt mit dem Cinturato mit Schlauch bezogen waren, der Luftdruck lag bei fünfeinhalb Bar. Es ging auf den Straßen des Profi-Rennens Strade Bianche über Asphalt aller Qualitätsstufen, über Betonplatten, über leicht- bis sehr grobschottrige Pisten mit Schlaglöchern und vereinzelt großen und scharfkantigen Steinbrocken. Zunächst regnete es leicht, anschließend war die Luftfeuchtigkeit durch den tief hängenden Nebel hoch. Zum Ende hin war es sonnig und warm. Steigungen und Abfahrten erreichten dabei deutlich mehr als zehn Prozent Neigung, sowohl in langen Geraden als auch in technisch zu fahrenden Kurven. Wir fuhren sowohl auf einsamen Straßen, als auch im dichten Verkehr. Mal eng in der Gruppe, mal mit großem Abstand zu den Mitfahrern.

Testurteil

Der Grip überzeugte wie bereits beim PZero Velo. Gerade in schnellen Abfahrten auf Asphalt blieb auch bei Kurvenneigung der Kontakt zum Boden spürbar. Bei starkem Bremsen mit direkt ansprechenden Scheibenbremsen brachen die Reifen spät und kontrolliert aus – wenn man es provozierte. Ansonsten blieb auch bei starker Verzögerung der Grip hoch, in Kurven wie im Geradeauslauf. Bei Antritten auf losem Schotter fand die Smartnet-Silica-Oberfläche dank des passenden Luftdrucks schnell Kontakt zu Grip bietenden Elementen der Piste. Durchschlägen kamen wir somit auch dann nicht nahe, wenn wir Schlaglöcher, gößere Steine oder Betonkanten bewusst ansteuerten. In unrhyhtmischen Bergauffahrten und kurzen, starken Antritten war der Kontakt und damit eine direkte Kraftübertragung zu bemerken. Auf nassem Untergrund waren die Fahreigenschaften nicht spürbar schlechter, Ausbrüche ließen sich jedoch leichter provozieren. Im RennRad-Dauertest werden wir den Cinturato auf Dauerhaltbarkeit und -Performance testen.

Im Test: Acht aktuelle Rennräder 2018 um 3000 Euro

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Die Rennräder im Test

Die Zusammenstellung eines Testfeldes ist immer schwierig – in diesem Fall aber besonders: Denn in dieser Preisklasse ist das Angebot an Rennrädern extrem breit gefächert. Zudem werden die einzelnen Rennrad-Modelle immer weiter in gewisse Richtungen spezifiziert: Komfort, Langstrecke, Aerodynamik, Gewicht. Dazu kommen weitere Kaufentscheidungsfaktoren wie zum Beispiel: Felgen- oder Scheibenbremse? Versender oder stationärer Handel? Wir haben versucht, in diesem Test einen Marktüberblick zu geben. Deshalb haben wir auch „kleinere“, sowie zumindest hierzulande weniger bekannte Marken und einige neuentwickelte Modelle mitaufgenommen.

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Neu: Rose X-Lite Four

Ein neues Rennrad-Modell ist etwa das Rose X-Lite Four. Und so viel vorweg: Es überzeugte jeden unserer Testfahrer. Durch auf einem hohen Niveau ausgewogene Fahreigenschaften, ein geringes Gewicht bei gleichzeitig guter Aerodynamik, eine sehr hochwertige Ausstattung und ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Dieses spielt bei unserer finalen Bewertung schon traditionell eine große Rolle: Sie steht immer in Relation zum Preis. Was letztlich zählt, ist das Fahrgefühl, das Handling des Rennrads. Hier wiesen die Testmodelle große Unterschiede auf: Einige sind klar sportive Race-Modelle, andere sind auf Laufruhe und Fahrkomfort ausgerichtet.

Test-Rennräder-2018-Basso-Venta-2018

Im Test: Basso Venta Ultegra - Preis: 2908 Euro

Test-Rennräder-2018-Benotti-Fuoco-Carbon

Im Test: Benotti Fuoco Carbon - Preis: 2999 Euro

Test-Rennräder-2018-Cervélo-R2

Im Test: Cervélo R2 - Preis: 2499 Euro

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Im Test: Fuji Gran Fondo 2.1 - Preis: 2899 Euro

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Im Test: KTM Revelator Sky Master - Preis: 2599 Euro

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Im Test: Ribble R872 - Preis: 3116 Euro

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Im Test: Rose X-Lite Four Di2 - Preis: 2499

Test-Rennräder-2018-Storck-Aernario-Comp

Im Test: Storck Aernario Comp G1 Special Edition - Preis: ab 2999 Euro

Mehr Rennrad-Modelle im Test

Erstere Kategorie überwiegt in diesem Testfeld klar. Dazu zählt etwa das Rennrad von Ribble. Ribble ist ein sehr großer britischer Versandhändler. Das Modell R872 ist dessen Bestseller. Für 3116 Euro ist es angesichts der Ausstattung ein ordentliches Angebot. Es ist ein klassisches „Renn“-Rad: sportlich, agil, sehr steif, nicht allzu komfortabel. Am anderen Ende der Skala, wo der Fokus klar auf Komfort und Dämpfung liegt, rangiert etwa das Fuji Gran Fondo 2.1. Das Rennrad wartet mit Discs, einer eher aufrecht-komfortablen Sitzpositition und sehr robusten und gravel-tauglichen 30-Millimeter-Reifen auf. In jene Allround-Kategorie fällt etwa auch das KTM.

RennRad Ausgabe 6/2018

Hochwertige Ausstattung

Klar race-lastig sind dagegen etwa die Rennrad-Modelle der anderen beiden deutschen Hersteller im Test: Storck und Benotti. Beide Rahmen überzeugen durch ihr hochwertiges Carbon, geringes Gewicht und eine sehr hohe Steifigkeit. Das Benotti ist dank der extrem agil-sportlichen Auslegung und der hochwertigen Ausstattung ein echter Preis-Leistungstipp für sportive rennorientierte Rennradfahrer. Auch das sehr steife und klar aerodynamisch orientierte Storck Aernario Comp ist ein Tipp für race-orientierte Fahrer. Generell gilt: In dieser Preisklasse hat man als Käufer die Qual der Wahl – fast jeder, egal ob Einsteiger, Langstrecken-, Radmarathon- oder Renn-Fahrer, kann hier fündig werden.

Den kompletten Test mit allen Bewertungen zu den Räder lesen Sie in der RennRad-Ausgabe 6/2018. HIER können Sie diese Ausgabe bestellen.

Anmerkung der Redaktion:
Beim Testmodell von Benotti handelt es sich wie hier in diesem Text beschrieben um das Modell „Benotti Fuoco Carbon“ und nicht wie fälschlicherweise in der Print-Ausgabe geschrieben um das Modell „Fuoco Team“. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.

Rennräder um 3000 Euro Test

Startplatzverlosung: Rosenheimer Radmarathon

Vor den Toren Münchens und schon (fast) mitten in den Alpen. Weg von der Stadt, raus aus dem Flachland. Der Rosenheimer Radmarathon ist vielfältig, bergig – und, wenn man will, extrem. Fünf verschiedene Touren führen von Rosenheim aus über Tirol durch das Alpenland am Chiemsee. Auf der längsten Runde legen die Radsportler auf 231 Kilometern 4210 Höhenmeter zurück. Auf dieser Runde haben die Veranstalter die schönsten Strecken und die schwierigsten Anstiege zwischen Rosenheim, Kufstein und dem Chiemsee eingebaut.

231 Kilometer, 4210 Höhenmeter

Seit Jahren ist „der Rosenheimer“ für viele Radmarathonfahrer ein erster Saisonhöhepunkt. Er lässt sich ideal mit einem zweiten großen Ziel im Spätsommer kombinieren. Im Jahr 2018 findet er am 24. Juni statt. Eines haben alle Touren gemeinsam: Sie sind mindestens hügelig, teilweise extrem bergig. RennRad ist Medienpartner des Radmarathons. Ausrichter sind die Vereine RSV Rosenheim e.V. und Skiclub Aising-Pang e.V. Informationen und Anmeldung unter: www.rosenheimer-radmarathon.de oder info@rosenheimer-radmarathon.de

Startplatz-Verlosung

Exklusiv: RennRad verlost zwei Startplätze für den Rosenheimer Radmarathon! Achtet dafür auf den Post auf unserer Facebook-Seite am 07. Juni 2018!

Zoncolan: der härteste Anstieg Europas?

Video: der Monte Zoncolan
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Eventtipp: Rund um Köln und Škoda Velodom

Skoda-Velodom-2018

Radrennen für Profis und Jedermänner

Es ist das Radsportfest am Rhein: „Rund um Köln“ kann auf stolze 101 Austragungen zurückblicken. Es zählt damit zu den traditionsreichsten deutschen Eintagesrennen überhaupt. Im vergangenen Jahr konnte sich Bora-Hansgrohe-Profi Gregor Mühlberger in die Siegerlisten des Eliterennens eintragen. In diesem Jahr findet das Profirennen am 10. Juni statt. Ein spektakulärer neuer Start und eine Erweiterung des Programms am Sonntag sind die spannendsten Neuerungen für die 102. Austragung des Radsport-Klassikers im Rheinland. Die Profis werden erstmals unter den Kranhäusern hindurch und vorbei am Sport-&-Olympia-Museum sowie dem Schokoladenmuseum und über die historische Drehbrücke auf die Strecke gehen. „Davon versprechen wir uns spannende Bilder, die Kölns neues Viertel in Szene setzen“, sagt Alexander Donike, Technischer Direktor von Rund um Köln.

Das Streckenprofil der Profis bei Rund um Köln

Rund-um-koeln-ziel

Die Route führt durchs hügelige bergische Land

Zum großen Finale geht es zurück nach Köln.

Škoda Velodom 2018

Aber auch Hobby- und Amateurfahrer kommen am gleichen Tag auf ihre Kosten. Für bis zu 4500 Teilnehmer gehört der Škoda Velodom von Rund um Köln zu den Höhepunkten der Saison. Dafür sorgt unter anderem die attraktive Streckenführung durch das Bergische Land, die in weiten Teilen identisch ist mit dem Rennen der Profis.

Für sie bietet der Škoda Velodom bei Rund um Köln zwei Strecken zur Auswahl – über 68 sowie 126 Kilometer. Die Veranstaltung zählt auch 2018 wieder zum German Cycling Cup (GCC). Die Strecken für beide Runden bleiben zum Vorjahr weitgehend unverändert. „Aktuell gibt es nur minimale Anpassungen, aber das ist aufgrund von Baustellen normal“, erklärt Streckenchef Werner Schneider. Die Start- und Zielpassage befindet sich im Kölner Rheinauhafen. Von der Startnummern-Ausgabe über eine Bike-Messe bis hin zur Siegerehrung im Rahmen einer Finisher-Party befindet sich alles an einem Ort.

Skoda-Velodom-strecken

Das Streckenprofil der kurzen Strecke beim Škoda Velodom.

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Die Route führt auf ähnlichen Straßen wie die der Profis.

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123,3 Kilometer gilt es auf der langen Strecke des Škoda Velodom zu absolvieren.

Skoda-Velodom-strecken

Die lange Strecke orientiert führt auf den gleichen Straßen wie die der Profis.

Startplätze für Škoda Velodom

Musik und Mitmachaktionen, die bereits am Vortag beginnen, runden das Kölner Radsportevent ab. RennRad verlost exklusiv zwei Startplätze für den Škoda Velodom bei Rund um Köln. Es besteht freie Streckenwahl für die Gewinner. Um teilzunehmen, achten Sie bitte auf den Gewinnspiel-Post* auf unserer Facebook-Seite. Der Link zur Seite: www.facebook.com/RadsportmagazinRennRad Weitere Informationen zur Veranstaltung und den Strecken finden Sie unter www.rundumkoeln.de

*Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

RennRad 6/2018: Alle Inhalte der aktuellen Ausgabe

Rennrad-Cover-Ausgabe

Das Gute liegt oft nahe – und bedeutet für die meisten Rennradfahrer schöne Natur, wenig Verkehr, meist gutes Wetter und Berge, Berge, Berge. All das findet man im Schwarzwald. Unser RennRadAutor ist dort einen der wohl härtesten Radmarathons Deutschlands gefahren. Den Schwarzwald Super! 265 Kilometer, 6800 Höhenmeter, über den Kandel, den Schauinsland und neun weitere Anstiege. Die große Reportage zu diesem Ereignis lesen Sie in dieser Ausgabe.

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Weitere Schwerpunkte dieser RennRad-Ausgabe sind: ein extrem aufwändiger Test von Aero-Laufrädern – mit Werten und Bewertungen aus dem Labor und langen Praxistests. Der große Rad-Vergleichstest dreht sich um die Top-Rennräder der umkämpften 3000-Euro-Klasse. Wie immer gilt: Die Wahrheit zeigt sich auf der Straße.

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Jedermann

Auftakt: Menschen, Szene, Geschichten
Rosenheimer Radmarathon, Leitartikel zu Unfällen, Startplatz-Verlosung für Rund um Köln und mehr

Reportage: 365 Kilometer und 6800 Höhenmeter
Der wohl härteste Radmarathon Deutschlands im Selbstversuch: Der Schwarzwald Super!

Portrait: Erfolgreich ohne Trainingsplan
Student und A-Lizenzfahrer. Das Portrait über einen, dessen Lieblingstraining 300 Kilometer Grundlage ist

Ernährung im Wettkampf: Experten-Tipps
Wie ernährt sich Top-Radmarathonfahrer Robert Petzold und was kann man von ihm lernen?

Rober-Müller-Radsport

Seine Lieblingstrainingseinheit: 300 Kilometer Grundlage. Robert Müller im Portait.

Robert-Petzold-Radsport

Wie ernährt sich Topfahrer Robert Petzold und was kann man von ihm lernen?

Teststrecke

Auftakt: Räder, Produkte, Neuheiten
News und Produkttests zu Ekoi Radschuhen, Neuheiten von Specialized, Fuji, Oakley & mehr

Radtest: Die 3000-Euro-Klasse
Der Vergleichstest: Acht Räder bis 3115 Euro im Praxistest. Mit Basso, Cervélo, Storck & Co.

Test: Elf Aero-Laufräder im Windkanal
Sie sind die Tuningteile Nummer ein: Aero-Laufräder. Welchen Vorteil bringen sie? Praxis- und Labortest

Kaufberatung: 17 Sättel im Test
Welcher Sattel ist für welchen Fahrertyp der richtige? Kaufberatung und Komfort-Tipps für Vielfahrer

Test-Rennrad-3000-Euro

Acht Räder bis 3115 Euro im Test. Mit Basso, Cervélo, Storck & Co.

Test-Aero-Laufräder-Rennrad

Welche Vorteile bringen Aero-Laufräder? 11 Laufradsätze in Praxis und Labor getestet.

Sättel-Fahrrad-Test

Kaufberatung und Komfort-Tipps für Vielfahrer. 17 Sättel im Test.

Training

Auftakt: Tipps und Rezepte
Studie: Radsport und die Gesundheitseffekte. Plus: Rezept – Essen wie die Tour-Profis

Wissen: Fettstoffwechsel
Neues aus der Wissenschaft: Mehr Leistung durch einen besseren Fettstoffwechsel. Plus Trainingstipps

Training: Schneller bergauf
Pässe, Berge, Hügel: Trainingspläne und -Tipps für schwere und leichte

Trainingspläne: Mehr Effizienz
Sie leben nicht vom Radsport, aber für ihn. Tipps und Pläne von Marathon- nd Lizenz-Fahrern

Triathlon für Einsteiger: Ein Überblick
Die Regeln, die Distanzen, die Bestzeiten. Event-Grundlagen in der Triathlonkolumne

Trainingsplan: Ziel Radmarathon
Experten-Tipps von Stefan Kirchmair. Plus: Trainingsplan für Hobbysportler

Portrait: Vom Triathlon zum Radsport
Sabine Dettmar ist eigentlich Triathletin. 2018 fährt sie nun auch Straßenrennen

Schneller-bergauf-Rennrad

Pässe, Berge, Hügel: Trainingspläne und - Tipps für schwere und leichte Fahrer.

Radmarathon-Training

Tipps und Pläne von Marathon- und Lizenz-Fahrern

Triathlon-Distanzen-Formate

Triathlon für Einsteiger: Die Regeln, die Distanzen, die Bestzeiten.

Peloton

Impressionen: Klassiker
Eindrücke von Paris-Roubaix: Emotionen, Schmerzen, Kopfsteinpflaster

Erfolgsteam: Quick-Step Floors
Sie dominieren seit Jahren die Klassiker. Hintergründe zu den Stars und Talenten

Der Klassikerjäger: Niki Terpstra
Der Niederländer zählt zu den weltbesten Klassikerspezialisten. Ein Portrait

Rückblick: Die Klassikersaison
Gewinner & Verlierer des Frühjahrs: Neue Stars, Talente und mehr. Die Analyse

Frühjahrsklassiker

Gewinner & Verlierer der Frühjahrsklassiker. Die große Analyse.

Reise

Kärnten: Die Region Klopeiner See
Trainingsurlaub, Naturerlebnis, Grenzwandel: Tipps und Touren rund um den Klopeiner See

Schweiz: Pässe-Paradies Wallis
Nufenen, Furka, Grimsel: Fast nirgends gibt es so viele Pässe wie hier. Rennradtouren im Wallis

Berge zum Radfahren: Schlappoldalpe
Sieben Kilometer und 858 Höhenmeter in den Allgäuer Alpen: Der härteste Anstieg Deutschlands?

Rennrad-Klopeiner-See

Tipps und Touren für die Rennradregion Klopeiner See.

Rennrad-Wallis-Touren

Fast nirgends gibt es so viele Pässe wie hier. Rennradtouren im

Rekorde auf dem Fahrrad: Fünf außergewöhnliche Bestleistungen

Rennrad-Rekorde: Extrem und beeindruckend

Wie lange braucht ein Leistungssportler wohl, um mit dem Fahrrad einmal die Welt zu umrunden? Die Frage wurde im September 2017 geklärt. Ein schottischer Extremsportler schaffte es in knapp 79 Tagen und stellte damit einen der außergewöhnlichsten Rekorde auf zwei Rädern auf. Jeden Tag war er 16 Stunden unterwegs, um die Marke aufzustellen, die lange halten soll. Die Bestleistungen auf Fahrrädern sind nicht nur abenteuerlich, sondern häufig auch halsbrecherisch und an der Grenze zum Wahnsinn.

Körperliche Rekorde bei der Tour de France: Fahrer abseits der Norm

Aller Dopingfälle zum Trotz bleibt die Tour de France das prestigeträchtigste Radrennen der Welt. Jeder Athlet arbeitet auf den Saison-Höhepunkt hin, der einmal quer durch Frankreich führt. Doch einige Radprofis sind etwas anders als der Durchschnitt. Ein Beispiel: Bei der Tour de France 2017 wog das Mittel der Fahrer 68,8 Kilogramm und war 181 Zentimeter groß. Einige Athleten stachen aus dieser Masse jedoch heraus. Da wäre zum Beispiel der deutsche Maximilian Walscheid, der als schwerster Fahrer die Tour begann. Mit einem Gewicht von 89 Kilogramm überstieg sein Gewicht den zweitschwersten Fahrer Stijn Vandenbergh um vier Kilogramm. Walscheid ist damit der mit Abstand schwerste Fahrer, und überbietet den leichtesten Fahrer Kenny Elissonde aus Frankreich um 37 Kilogramm. Der Hintergrund: Walscheid tritt bei der Tour de France nicht als Siegfahrer an, sondern ist als Sprinter unterwegs. Diese haben tendenziell mehr Masse, um eine höhere Endgeschwindigkeit zu erreichen.

Max Walscheid ist jedoch nicht nur der schwerste Fahrer der Frankreich-Rundfahrt, sondern auch der größte Athlet im Feld. Mit einer Körpergröße von 199 Zentimetern überragt der deutsche Sprinter den kleinsten Fahrer Samuel Dumoulin um vierzig Zentimeter. Übrigens zeigt ein Vergleich der einzelnen Nationen, dass die körperlichen Unterschiede geografisch gegeben sind. Während die Fahrer aus Kolumbien mit Abstand am kleinsten sind (171 Zentimeter), sind Norweger (186,8 Zentimeter) knapp vor den Deutschen (185,5 Zentimeter) die körperlich größte Nation. Ebenfalls interessant: Bergspezialisten sind wesentlich kleiner als Zeitfahrer und die durchschnittlichen Tour-Fahrer.

Der schnellste Radfahrer aller Zeiten: Ein Rekord im Alter von 50 Jahren

Es gibt nicht wenige Athleten auf der Welt, die einem ganz speziellem Rekord hinterherjagen: Der schnellste Mann oder die schnellste Frau auf einem Fahrrad zu sein. Doch nur ein Fahrer kann diesen Rekord seit mehr als 20 Jahren für sich verbuchen: Fred Rompelberg aus Maastricht. Nach einigen vorhergehenden Versuchen, erreichte der damals 50-jährige Radprofi eine Geschwindigkeit von 268 Kilometern pro Stunde. Er überschritt den zehn Jahre alten Rekord des us-amerikanischen Extremsportlers John Howard um mehr als dreizehn Kilometer pro Stunde.

Rompelberg nutzte für den Rekord ein spezielles motorisiertes Fahrzeug. Dieses war mit einem riesigen Schirm ausgestattet und verhinderte, dass Rompelberg den extremen Windbedingungen bei der Höchstgeschwindigkeit ausgesetzt ist. Hunderte Newton würden auf den Fahrer einwirken, wenn kein Schutzschirm zur Verfügung steht. Aufgrund des Schirms befand sich der Rekordfahrer in einem windleeren Raum, in dem ein geringer Widerstand herrschte. Angetrieben von dem Spezialfahrzeug löste Rompelberg die Verbindung zum Fahrzeug und trat mit eigener Muskelkraft in die Pedale. Erst bei einer Geschwindigkeit von 268 Kilometern pro Stunde blieb der Geschwindigkeitsmesser stehen. Bis heute konnte kein Athlet an dem Rekord aus dem Jahre 1995 kratzen.

Frisches Toastbrot vom Radprofi: Robert Förstemann gegen den Strom

Eines der interessantesten Experimente im Bereich Radsport fand 2015 statt. In einem Labor sollte herausgefunden werden, ob ein Radfahrer genügend Strom erzeugen kann, um einen Toaster zu betreiben. Proband des Experiments war niemand geringeres als Robert Förstemann, der als Bahnrad-Spezialist und Olympia-Bronze-Gewinner zu der Challenge antrat. Sein Beinumfang von 74 Zentimeter sollte dafür sorgen, dass der Toaster so viel Energie erhält, dass das Weißbrot gebräunt wird. Das Hindernis: Im Schnitt mussten 700 Watt generiert werden. Sobald Robert Förstemann den Richtwert unterschreitet, springt das Brot aus dem Toaster.

Der Bahnradfahrer generierte innerhalb der knapp zweiminütigen Sprinteinlage 0,021 kWh und schaffte es, das Toastbrot zu bräunen. Während des Vorhabens fuhr Förstemann über 50 Kilometer pro Stunde und überwand eine virtuelle Steigung von 40 Grad. Direkt nach dem Experiment fiel der Deutsche erschöpft auf den Boden und benötigte einige Zeit, um wieder auf die durchtrainierten Beine zu kommen. Das Experiment berechnete auch, dass etwa 180 Fahrer vom Kaliber von Robert Förstemann notwendig wären, um nur ein einziges Auto anzutreiben. Wird ein Flugzeug in die Rechnung einbezogen, steigt der Wert auf 43.000 Fahrer an. Vor allem aber sollte das Experiment zeigen, wie viel sichtbare Energie benötigt wird, um nur ein einziges Brot zu bräunen.

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Das teuerste Fahrrad der Welt: Der Bugatti unter den Zweirädern

Fahrradfahrer investieren gern viel Geld in ihre Zweiräder. In den vergangenen Jahren standen besonders Rennräder im Fokus der aktiven Verkehrsteilnehmer. Dabei wird auf Individualisierung gesetzt: Bequemere Sattel, verbesserte Schaltungen, optimierte Bereifung und entsprechendes Zubehör. Auf den Straßen der Stadt lösten Rennräder klassische Mountainbikes ab. Doch trotz der großen Investitionen in Qualität, gibt es ein Zweirad, das finanziell der König ist. Das PG Bugatti Bike ist mehr als nur eine Studie, sondern wird ab 2018 in kleiner Stückzahl hergestellt. Wie der Name bereits verrät, richtet sich das exklusive Fahrrad an Besitzer eines Bugattis, die ein ähnliches Statusobjekt ohne Motorisierung suchen.

Das PG Bugatti Bike wiegt nur fünf Kilogramm, besteht komplett aus dem Leichtbaustoff Karbon und wird in den Farben des Supersportwagens angeboten. Jedes einzelne Rad wiegt nur etwas mehr als 500 Gramm, das komplette Zweirad wurde auf Höchstgeschwindigkeit getrimmt. Selbst in den Lenkern befinden sich Stoßstangen, um bei hohen Geschwindigkeiten die auftretenden Kräfte abzufedern. Der Preis für das exklusivste Fahrrad der Welt beginnt bei 35.000 Euro. Wie beim Supersportwagen aus dem Hause Bugatti kann der Preis dank einer üppigen Aufpreisliste jedoch leicht bis auf die maximale Summe von 80.000 Euro erhöht werden.

Radfahrer achten beim Kauf neuer Komponenten auf Qualität. (Bild: pixabay.com © JarkkoManty (CC0 Creative Commons))

Schottischer Radprofi umrundet die Welt schneller als von Jules Verne angedacht

Abschließend noch einmal der Blick auf Mark Beaumont. Der Schotte umquerte im September 2017 einmal die komplette Erdkugel. In 78 Tagen und 14 Stunden überwand der Extremsportler eine Strecke von mehr als 28.000 Kilometern. Tagtäglich stand er vor Sonnenaufgang auf und begann auf dem Fahrrad vorwärts zu kommen. Dabei fuhr er selten weniger als 16 Stunden pro Tag. Sein Ziel war klar: Den eigenen Rekord von 2008 zu brechen. Damals legte er in 195 Tagen 18.000 Kilometer zurück. Besonders beeindruckend: Um den Rekord zu erreichen, musste Beaumont seinen Körper mit genügend Energie für den Tag füllen. Das bedeutete, dass jeden Tag 8.000 Kalorien zugeführt werden mussten. Zum Vergleich: Ein normaler Mensch nimmt pro Tag zwischen 1.500 – 2.000 Kalorien zu sich.

Die Strecke führte von Paris über die Mongolei nach Peking. In einem kurzen Erholungs-Flug ging es nach Australien und Neuseeland, bevor er Alaska und Kanada durchquerte. Abschließend flog er erneut mit dem Flugzeug nach Lissabon, wo die letzten tausend Kilometer seiner Reise nach Paris auf ihn warteten. Um die enorme Belastung zu überstehen, trank Beaumont täglich zehn Liter Wasser.

Vor Ort: Giro-Start in Israel

Giro d'Italia in Israel

Es war eine Premiere: die erste Grand Tour, die außerhalb Europas auftritt – und zwar in einer Region, die Viele mit Krisen und Kriegen assoziieren: Israel. Hier, im heiligen, im umstrittenen Land, fanden die ersten drei Etappen des Giro d‘Italia statt. RennRad war vor Ort.

Die Eindrücke

Die Italienrundfahrt 2018 begann mit einem Zeitfahren in der heiligen Stadt. Die Strecke: verwinkelt, hügelig, technisch – 9,7 Kilometer durch Jerusalem. Start und Ziel: 300 Meter von der Stadtmauer entfernt, rund ein Kilometer von den heiligen Stätten dreier Weltreligionen. Das Ergebnis: ein Paukenschlag. Der Titelverteidiger nimmt seinen großen Konkurrenten um den Gesamtsieg viel mehr Zeit ab, als man es erwarten konnte. So verliert etwa Chris Froome mehr als 30 Sekunden auf den Sieger, Tom Dumoulin aus dem deutschen Team Sunweb. Fabio Aru (Astana) büßt mehr als 50 Sekunden ein. Extrem stark: der junge Deutsche, Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors), der siebter wird – und sich das weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers holt. Top-Favorit Froome war zuvor beim Training auf dem anspruchsvollen Kurs zu Fall gekommen.

Feierlicher Auftakt in Israel

Feierlicher Auftakt in Israel

Der stärkste Zeitfahrer: Tom Dumoulin

Der stärkste Zeitfahrer: Tom Dumoulin

Der Vorjahressieger gewinnt die erste Etappe: Tom Dumoulin

Der Vorjahres-Gesamtsieger und Zeitfahrweltmeister gewinnt die erste Etappe: ein Zeitfahren in Jerusalem

Elia Viviani: der stärkste Sprinter

Elia Viviani: der stärkste Sprinter

Keiner ist schneller als Viviani: der italiener gewinnt beide Sprinter-Etappen

Keiner ist schneller als Viviani: der Italiener gewinnt beide Sprinter-Etappen

Rohan Dennis erobert Rosa

Rohan Dennis erobert Rosa

Hitze und Durst: Chris Hamilton vom team Sunweb als Wasserträger

Hitze und Durst: Chris Hamilton vom Team Sunweb als Wasserträger

Shabbat nach dem Rennen

Nach der Etappe begann der Shabbat, der Feiertag. Die Stadt fährt sich herunter, die Geschäfte und Cafés sind geschlossen, keine Busse, keine Bahnen fahren. In schwarz gekleidete orthodoxe Juden strömen in die Altstadt, hin zur Klagemauer.

Der nächste Tag, der volle Kontrast: Tel Aviv ist im Vergleich zu Jerusalem 180-Grad-anders. Eine Stadt, die niemals schläft. Die jung ist, die Party macht. Die Strände sind voll, 31 Grad, Sonne. Nebenan, auf der Promenade am Meer kommt es zum Massensprint – nach einer flachen Etappe, die in der Hafenstadt Haifa im Norden gestartet worden. Der Sieger ist der Favorit für die Spints: Elia Viviani (Quick-Step). Den Zwischensprint hatte sich der Zweitplatzierte des Prologs gesichert, Rohan Dennis (BMC). Da er sich damit Bonussekunden sicherte, ist er der neue Gesamtführende. „Das habe ich meinem Team zu verdanken, da es mich perfekt zu dem Sprint abgeliefert hat“, sagte er im Ziel. Dumoulin und sein Sunweb-Team zeigten sich eher erleichtert darüber, das Führungstrikot nicht mehr in den eigenen Reihen zu haben – und damit weniger Verantwortung zu tragen und Arbeit übernehmen zu müssen.

Die Wüste

Tag drei: die Wüste. 229 Kilometer von Beer Sheva ans Rote Meer, nach Eilat. Durch die Negev. Doch die Fahrer haben Glück: Es ist kälter als erwartet, 28 Grad. An den Tagen zuvor waren es 38. Es gibt nicht viele Straßen hier, doch jene, die es gibt, sind neu und in gutem Zustand. Auf einer Autobahn geht es nach Süden, dann durch das Highlight der Negev: den Ramon-Krater, den größten Erosionskrater der Welt. Eine schnelle Abfahrt mit einigen Serpentinen. Am kurzen Anstieg auf der anderen Kraterseite kämpft die Spitzengruppe um die Bergpunkte. Mit dabei ist auch ein Fahrer, der schon am Vortag vorne vertreten war: Guillaume Beauvin, ein Kanadier aus dem heimischen Team Cycling Academy Israel. Das Team ist erst vier Jahre alt. Und schon beim Giro, mit einer Wildcard. Es ist das erste Profiteam aus Israel – und bringt die ersten beiden israelischen Fahrer an den Start einer Grand Tour.

Israel: Giro in der Wüste

Flora und Fauna: Neuheiten beim Giro

Israel: Giro in der Wüste

Durch die Wüste auf der dritten Etappe

Israel: Giro in der Wüste

Etappe 3 führte von Be'er Sheva nach Eilat

Israel: Giro in der Wüste

Auch in der Wüste gab es Fans an der Strecke

Israel: Giro in der Wüste

Die Wüsten-Etappe gewann nach 228 Kilometern der Sprinter Elia Viviani

Doch die Dreiergruppe wurde, wie erwartet, wieder eingeholt. Und es kam in Eilat zum Sprint – mit demselben Ergebnis wie am Vortag. Wieder siegte Elia Viviani nach einem spektakulären Sprint, in dem Sam Bennett aus dem deutschen Team Bora Hansgrohe eine extreme Kampflinie quer über die Fahrbahn fuhr, dabei aber dennoch übersprintet wurde. Nach dem Zieleinlauf kam die große Herausforderung. Eine logistische: der Transfer des ganzen Rundfahrttrosses nach Sizilien. Der Giro zieht nach Italien. Er wird spannend weitergehen.

Die große Reportage zum Giro in Israel finden Sie in einer der kommenden RennRad-Ausgaben.

Mehr zu Israel als Reiseziel gibt es hier

Alles zum Giro d’Italia 2018

Giro d’Italia 2018. Alles, was Sie wissen müssen

Das aktuelle RennRad-Magazin

Kufsteinerland Radmarathon

Kufsteinerland Radmarathon

Im Zeichen des Radsports: Am 8. und 9. September 2018 wird im Kufsteinerland kräftig in die Pedale getreten. Beim Festungsstadtsprint am Samstag und dem Kufsteinerland Radmarathon am Sonntag werden zahlreiche Teilnehmer und Besucher erwartet.

Höhepunkt zum Saisonabschluss

Mit dem Kufsteinerland Radmarathon biegt nicht nur die Radsaison in die Zielgerade, sondern auch zahlreiche ambitionierte Profis, Hobby-Sportler und Genussradler, die sich das Jedermannrennen vor der Winterpause nicht entgehen lassen. Am Sonntag, den 9. September 2018, stellen sich die Teilnehmer dem 125 Kilometer langen Rundkurs und überwinden dabei 1.800 Höhenmeter. Die anspruchsvolle Strecke führt von Kufstein durch das Thierseetal zurück zum Lauf des Inns, macht einen Abstecher nach Brandenberg und führt wieder durch das Inntal und das Hochplateau rund um den Kurort Bad Häring zurück in die Kufsteiner Innenstadt. Lenkt man den Blick von der Strecke abseits, wechseln sich imposante Berggipfel, glänzende Seelandschaften und grüne Wälder ab. Für all jene, die es lieber etwas gemütlicher angehen möchten, gibt es eine zweite Strecke zur Auswahl. Nicht minder schön als die längere Route präsentiert sich die beliebte Radmarathon Panoramatour. Über 50 Kilometer und 450 Höhenmeter dreht der Kurs eine Runde durch das Inntal und durchquert dabei elf wunderschöne Dörfer im und rund um das Kufsteinerland.

Kufsteinerland Radmarathon

Imposante Berggipfel, glänzende Seelandschaften und grüne Wälder. Foto: Sportalpen

UCI Straßenrad WM 2018

Der Radsportvirus bleibt Kufstein sogar noch länger erhalten. Drei Wochen nach dem Kufsteinerland Radmarathon kämpfen die weltbesten Straßenradfahrer um den Weltmeistertitel bei der UCI Straßenrad WM 2018. Kufstein ist als einer von vier Startorten mit dabei. Wer vor den Profis Teile der WM-Strecke inspizieren will, stellt sich am besten am 9. September an die Startlinie des 3. Kufsteinerland Radmarathons. Das Jedermannrennen führt an einigen Stellen entlang der WM Strecke.

Festungsstadtsprint am Samstag

Den Auftakt für die zweitägige Veranstaltung macht am 8. September der 1,3 Kilometer lange Festungsstadtsprint. Um 18 Uhr beginnt das kurze, aber anspruchsvolle Gaudirennen am Fischergries. Über das Stadtzentrum führt der Weg in engen Serpentinen die Festung hinauf. In diesem Fall gilt allerdings nicht das alte Tiroler Sprichwort „Da Gschwinda, da Gsinda“, sprich der Schnellste gewinnt. Stattdessen nimmt derjenige die Siegertrophäe mit nach Hause, der sich am nächsten an die Durchschnittszeit herantastet. Mit welchem „Drahtesel“ der Sprint gemeistert wird, bleibt jedem selbst überlassen: gewertet werden die Kategorien Rennrad, E-Bike, MTB und Nostalgie-Rad. Anschließend bieten renommierte Experten spannende Einblicke in Sachen Ernährung und Training. Die Fachvorträge starten um 19:30 Uhr bei freiem Eintritt.

Kufsteinerland Radmarathon

Nicht nur 120 Kilometer, sondern auch 1800 Höhenmeter. Foto: Dominik Kiss

Rund um das Rad

Die Organisatoren haben auch dieses Jahr keine Kosten und Mühen gescheut und bieten abseits des Wettbewerbs ein attraktives Rahmenprogramm. Für Interessierte öffnet am Rennsonntag bereits um 7.30 Uhr die „Rad Expo“. Ab 8.30 Uhr lotst das ÖAMTC-Team unter dem Motto „Sicherheit mit Spaß“ Kinder durch einen tollen Parcours. Im Kultur Quartier gibt es ab 11 Uhr eine Pasta-Party und natürlich können sich die Zuschauer im Start- und Zielbereich auf eine tolle Stimmung freuen. Anmeldungen und Informationen unter www.kufsteinerland-radmarathon.at.