Monat: April 2019

Alpentour: Erlebnisbericht einer Rennrad-Tour durch drei Länder

Alpentour mit dem Rennrad

Es gibt sie noch: die schmalen Sträßchen, die Einsamkeit, die Natur. Auch in den Alpen. Wir waren fünf Tage in den Bergen unterwegs – auf der Suche nach Neuem, nach Höhenmetern und einer Auszeit. Heraus kam eine Tour von 750 Kilometern, durch drei Länder – und das Entdecken neuer Welten. Der Erlebnisbericht.

Monte Crostis: die Ursprünglichkeit Italiens mit dem Rennrad erleben.

Mit jeder Minute, die wir hier in der Einsamkeit bergauffahren, scheint das Sträßchen schmaler zu werden. Nach rund 40 Minuten ist es verschwunden – und mit ihm der Asphalt. Die Zivilisation. Die normale Welt. Wir sind oben, umhüllt von dichtem Nebel, auf einem Hochplateau in den Bergen. Wir holpern auf unseren Rennrädern über Erde und Steine, auf einem Wegchen, das eher für Esel und Schafe geschaffen scheint. Es sieht aus – und fühlt sich an – wie eine Schmugglerroute aus dem 18. Jahrhundert.

Nebel umgibt uns. Er quillt über den Bergrücken auf uns zu. Unten im Tal hatte es 24 Grad, hier sind es vielleicht noch zehn. Drei Kilometer, vier, fünf, es hört nicht auf. Wir kommen kaum vorwärts. Erst nach mehr als sieben Kilometern taucht vor uns wieder ein schmales graues Asphaltband auf. Es führt steil bergab.

Der Weg ist schmal, wir müssen vor jeder Kurve extrem abbremsen, da der Platz nicht genügen würde, um an einem entgegenkommenden Auto vorbeizukommen. Aber es kommt kein Auto. Wir sind völlig allein. Vom ersten Meter der Auf- bis zum letzten Meter der Abfahrt. Und das in Italien, in einer Ferienregion, im Friaul. Diesen einsamen Berg haben wir sehen, erleben, bezwingen wollen. Wir hatten die Wahl zwischen ihm und einer Radsport-Legende: dem Monte Zoncolan, auf dem immer wieder Etappen des Giro d‘Italia enden. Wir entschieden uns für die Alternative. Für die Einsamkeit, für den Schotter, für den Monte Crostis.

Alpentour Reisebericht Rennrad

Auf kleinen Straßen die Alpen neu entdecken

Die Flucht

Dies ist der zweite Tag unserer Reise. Es ist die vierte Tour durch die Alpen, die wir zusammen machen. Zwei Freunde, ehemalige Teamkollegen, die im selben Radsportverein waren, der RSG Heilbronn, im selben Rad-Bundesligateam, im selben Nationalkader. Jeden Sommer suchen wir uns eine neue Flucht aus dem Alltag. Ein direktes Naturerleben. Wir suchen uns Pässe, so viele Pässe wie in die Tage passen – und bauen eine Route darum.

In diesem Jahr geht alles schief. Mittwochabends fahren wir mit unserem Fotografen, der uns die ersten drei Tage begleitet, nach Mühlbach am Hochkönig. Und übernachten dort, um am nächsten Morgen möglichst früh loszukommen. Doch die Natur ist – diesmal – gegen uns. An den Tagen zuvor hatte es gestürmt. Der erste Berg, über den wir wollten, der 26 Kilometer lange Sölkpass, ist gesperrt. Wegen Murenabgängen. Die Straße soll teilweise weggespült sein. Keine Chance. Auch der Radstädter Tauernpass ist gesperrt. Eine zeitlich machbare Alternativroute mit dem Rad gibt es nicht. Also bleibt nur der Umweg im Auto. Nach rund 1,5 Stunden steigen wir endlich im Örtchen Schöder auf die Räder. Von Pichlern aus geht es über unseren ersten Berg: den Schönfeldsattel, 15 Kilometer, 720 Höhenmeter, ein idealer Einstieg.

Nockerberge: Alpen-Paradies für Rennradfahrer

Doch die ersten Meter fallen schwer. Das Frühstück ist schon zu lange her. Es dauert fast eine halbe Stunde, bis die Muskeln warm sind, bis sich die Tretbewegung wieder gut und natürlich anfühlt. Schon jetzt ist klar, dass die Fahrt heute ein Wettrennen mit dem Tag wird. Es wird knapp werden, vor dem Sonnenuntergang am Hotel anzukommen. Doch mit jeder Stunde wird es besser. Es wird warm, die Beine sind wieder frisch. Wir sind im Flow. Wir lernen Dinge zu schätzen, die man im normalen Leben in der Regel anders wahrnimmt. Die Natur zum Beispiel. Oder Mautstraßen.

Wir biegen ab, fahren an einer Schranke vorbei bergauf, immer weiter bergauf – und sind bald darauf in einem kleinen Paradies. In den Nockbergen. Wir rollen auf dem Hochplateau der Nockalmstraße dahin. Um uns herum: das satte Grün der sanften Hügel, das Grau der Felsen, das dunklere Grün der Nadelbäume, das helle Blau des Himmels. Und kaum Motorenlärm, kaum Verkehr, kaum Menschen. Ab und zu rauschen Motorradfahrer vorbei, immer in Gruppen. Die Straße zieht sich scheinbar endlos. Sie ist niemals flach. Die Ausblicke auf die Nockberge lenken von den auf den rund 33 Kilometern zu überwindenden 1050 Höhenmetern ab. Doch irgendwann geht es wieder bergab.

Alpentour: Fünf Etappen, drei Länder

Danach sind wir wieder in der normalen Welt. Autos, Menschen, Lärm – doch alle Faktoren der Zivilisation sind, wie alles, relativ. Auch hier ist es noch so viel ruhiger, natürlicher, alpiner als in unserem Alltag. Wir rollen im immer gleichen Ausdauerrhythmus weiter, bis der Hunger uns stoppt. Die erste Pause: Obst, Brötchen, Landjägerwurst aus einem kleinen Dorfladen. Weiter, immer weiter, bis ab unser Tagesziel: Bad Kleinkirchheim.

Alles ist wie in den Jahren zuvor, bei unseren anderen Alpentouren. Tradition. Es ist eine Art Urlaub, eine Flucht aus der Routine. Unsere Route lautet: Österreich, Italien, Österreich, Deutschland. Vom Salzburger Land über das Friaul, die Dolomiten, das Vinschgau und Osttirol bis nach München. Vor die eigene Haustüre. Die Tagesetappen sind zwischen 140 und 200 Kilometer lang. Die Zahl der Höhenmeter liegt je zwischen 1500 und jener der längsten, der „Königsetappe“: 4400. Fünf Tage auf dem Rad, ein langes, nein, ein sehr langes Wochenende.

Die Königsetappe: 4000 Höhenmeter verteilt auf vier Pässe

Der Morgen des zweiten Tages. Nach dem Frühstück steigen wir erst einmal in den Wagen des Fotografen. Was sich wie ein unerlaubtes, unmoralisches Abkürzen, wie Betrug, anfühlt, ist eigentlich Pragmatismus. Eine Notwendigkeit, denn ohne diese Hilfe wäre unser Tagesziel nicht zu erreichen. Dennoch wird dies der wohl härteste und der längste Tag unserer Tour. Es wird der Tag eines doppelten Hungerastes – und eines Wettrennens mit der Dämmerung. Wir machen drei Pausen, doch nur eine davon ist geplant und freiwillig. Die Tagesaufgabe: vier Pässe. Monte Crostis, Cima Sappada, Passo Tre Croci, Falzarego. Es sind nicht die rund 15 Kilometer mit 1400 Höhenmetern, die den Monte Crostis so besonders machen. Sondern das, was nach der Steigung kommt: eine fast sieben Kilometer lange Kammstraße, die nicht asphaltiert ist. Die Auffahrt liegt versteckt im Wald, das einsame winzige Sträßchen ist kaum mehr als zwei Meter breit.

Mehr Natur

Alpentour Paradis für Rennradfahrer

Pässetour durch die Natur

Kein einziger Radfahrer kommt uns entgegen. Oben, rund 1900 Meter über dem Meer, herrschen Nebel und Kälte. Nach einer Serpentine ist das schmale Asphaltband zu Ende – und der Schotter beginnt. Der Naturweg ist gerade noch mit dem Rennrad zu fahren. Wenn man sich voll darauf konzentriert, großen Steinen und Löchern auszuweichen. Ab und an gibt der Nebel um uns Blicke auf die Berge der Umgebung frei. Die Schönheit der Natur ist jetzt und hier nur noch zu erahnen.

Der nächste Anstieg führt zwar „nur“ bis auf 1300 Meter über dem Meer, doch er ist lang und, gerade im hinteren Teil, sehr steil. Die Cima Sappada stellt uns rund 750 Höhenmeter in den Weg. Der motorisierte Verkehr ist kaum zu sehen. Der folgende Passo San Antonio ist von der Nordseite, die wir fahren, kaum wahrzunehmen. Es geht keine 300 Höhenmeter hinauf. Gleiches gilt für den Passo Tre Croci: Wir fahren ihn von der mit Abstand leichtesten Seite.

Hungerast am Passo Tre Croci

Doch es kommt, was kommen muss: Ein Leistungseinbruch, ein „Hungerast“, der uns beide fast gleichzeitig erwischt. Wir müssen an einem Restaurant am Pass eine Zwangspause machen. Wir kaufen alles, was in dem Berggasthof, an dem wir nicht mehr weiter können, an Kalorien zu erwerben ist, Kuchen, Croissants, zwei Tafeln Schokolade, vier Cola. Um kurz vor 18 Uhr trennt uns noch ein Berg von unserem Tagesziel, von einer Mahlzeit, einer Dusche, einem Bett – von allem, nach dem wir uns sehnen. Wir bewegen uns auf der Route der berühmten Maratona d‘les Dolomites, eines der bekanntesten Radmarathons überhaupt: 138 Kilometer, 4230 Höhenmeter, sieben Passüberquerungen. Von den Dimensionen her fahren wir heute unseren eigenen Maratona. Nur ohne Zuschauer, ohne Druck, ohne Labestationen.

Trainingstipps: Von den Profis lernen

Nach einer kurzen Abfahrt kommen wir durch den berühmten Wintersportort Cortina d‘Ampezzo. Gleich nach dem Ort beginnt der Passo di Falzarego. Der Anstieg ist mit 16 Kilometern sehr lang, aber recht gleichmäßig, rhythmisch zu fahren, nicht zu steil. Diesen „Charakter“ teilt er mit den meisten anderen Dolomiten-Pässen. Die Ausnahmen von dieser „Regel“ sind dafür umso härter zu bezwingen: der Passo Giau etwa. Wir sind müde – und überholen dennoch viele andere Radfahrer. 900 Höhenmeter später sind wir oben. Die Sonne ist schon stark gesunken. Eine Abfahrt trennt uns noch von unserem Etappenziel: St. Kassian.

„Am Tag des doppelten Hungerasts essen wir einen nahrungsauswahltechnisch sehr schlecht ausgestatteten Berggasthof leer. Wir kaufen alles, was Kalorien hat.“

Zusammen mit den letzten Strahlen der Sonne kommen wir an. Halbverhungert, unterkühlt. Aber irgendwie glücklich. Unsere Tagesbilanz: mehr als 150 Kilometer, mehr als 4000 Höhenmeter. Dies ist unsere vierte Alpentour. Natürlich versuchen wir, immer neue Strecken, immer neue Berge zu finden. Doch manchmal wiederholt sich Geschichte. Zum Beispiel unsere mit einem Anstieg, den wir nie fahren wollten: Der Reschenpass ist eigentlich ein Schrecken aller Rennradfahrer. Doch wir fuhren diese Route schon bei unserer Alpentour des Vorjahres – und wissen um die Schönheit des Radweges abseits der viel befahrenen Straße. Er führt meist nur leicht ansteigend auf der anderen Seite des Reschensees, direkt an dessen Ufer entlang. Weg vom Lärm, dem Stau und den Abgasen.

Die Wand

Doch bei dieser Tour wurden wir so oft überrascht wie wohl noch nie zuvor. Von der Natur, von der Strecke, von uns selbst. Am dritten Tag erleben wir, was wir noch nie erlebten: eine Niederlage gegen einen Berg. Es ist ein Anstieg, den kaum jemand kennt, keiner der großen Namen, keiner, der Scharen von Rennradfahrern anzieht. Es ist ein schmales unbedeutendes Wegchen, das am Rande einer Großstadt beginnt, an der Stadtgrenze von Bozen. Die Straße liegt so versteckt, dass wir zuerst daran vorbeifahren. Zwischen einem Bach und einem alten Haus führt ein asphaltiertes Wegchen bergauf. Mehr ist wegen des dichten Waldes dahinter nicht zu sehen. Wir schalten in den leichtesten Gang – ich hatte extra für diesen Berg ein 32er Ritzel montiert – und fahren los. Was wir in den nächsten 20, 30, 40, 100, 200, 300 Sekunden erleben, ist ein Schock. Für den Körper und den Geist.

RennRad 4/2019, Ausgabe, Banner

Zum Shop!

Der Anblick, der sich uns nach der ersten Kurve, nach den ersten 40 Metern dieses Berges bietet: eine Wand. Eine Wand, die wandig bleibt, soweit man sehen kann. Das Gefühl, das einem dieser Anstieg beschert: kaum zu beschreiben. Wenn Muskeln vor Schmerz schreien könnten, würden sie es tun. Das Schmerzzentrum im Gehirn versteht ihre Signale auch so. Im Normalfall würde es den Muskeln das Signal geben: langsamer, weniger Watt. Aber das hier ist so weit weg von einem Normalfall, von einem normalen Allerweltsanstieg wie der Mount Everest vom Gütersloher Müllberg. Würde das Gehirn in diesem Fall, jetzt und hier, das Signal zu zehn Prozent weniger Leistung geben, würden wir umkippen. Oder rückwärts wieder nach unten rollen.

„Es geschieht, was irgendwann geschehen musste: Wir erleben die erste Niederlage gegen einen Berg“

Die alte Jenesier Straße zerstört uns. Sie beginnt 30 Prozent steil – und hört nicht wieder damit auf. Einer von uns muss vom Rad, setzt sich in den Schatten einer Hecke und starrt ins Leere. Minutenlang. Bevor er aufsteht und wortlos beginnt sein Rad zu schieben. Mit zwei km/h. Der andere „fährt“ weiter bergauf, zumindest bleibt er auf dem Rad und schafft es irgendwie die Kurbel und sich zu bewegen. Mit maximal fünf km/h.

Der längste Tag der Alpentour

Bergauf allein zu stürzen, ist fast unmöglich. Dachte ich immer. Bis jetzt. Bis zu dieser Straße. Mein Vorderrad bleibt nicht am Boden. Ich muss im Wiegetritt fahren. Jede einzelne Kurbelumdrehung kostet viel Kraft, jede tut weh.

Es ist heiß, 34 Grad. Der Schweiß rinnt in Strömen unter meinem Helm hervor. Meine schwarze Radhose glitzert silbern im Licht. Salzkristalle. Nach fast einem Kilometer wird die Straße „flacher“: Sie hat jetzt nur noch rund 23 Steigungsprozente. Irgendwann kommen wir durch ein Dorf, das aus vier oder fünf Häusern besteht. Vor einem davon sitzt ein alter Mann mit Schiebermütze auf einer Bank, die Hände auf einen Stock gestützt.

Er sieht mich an, wie ich schwitze, schnaufe, leide, kämpfe. Ich sehe ihm für eine Sekunde in die Augen. Und sehe in seinem Blick zwei Ausdrücke: Verwunderung und Mitleid. Irgendwann kommen wir von der alten auf die neue Jenesier Straße. Erlösung. Sie führt nur mit rund sechs Prozent Steigung bergan. Doch schon bald geht es wieder links ab – auf die Straße des Leids. Sie ist schmal, sie ist verkehrsfrei, sie ist nie „flacher“ als 21 Prozent. Irgendwann, nach 16 Kilometern und 1300 Höhenmetern, hat es ein Ende. Wir sind auf dem Salten, einem Hochplateau, das das Etsch- mit dem Sarntal verbindet. Die Straße zieht sich, sie ist wellig und doch führt auch sie schließlich wieder bergab. In Richtung Meran.

Schleichwege bei Meran

Danach steht uns eine wellige Straße fast ohne Autos und ein kleines Gewitter bevor. Innerhalb von 60 Minuten fahren wir aus der brütenden Hitze des Tals in eine neblige Bergwelt – mit Sichtweiten von 30 Metern und 25 Grad weniger. Der Salten ist der vierte Pass des heutigen Tages. Vor Stunden sind wir in St. Kassian losgefahren – über das Grödner Joch, den Panider Sattel, den Ritten-Pass. Auch in Meran waren wir schon bei einer früheren Alpentour. Trotzdem finden wir nicht gleich den richtigen Weg aus der Stadt.

„Durch die Dolomitentäler quetschen sich Blechlawinen. Wir fahren einen Umweg: mehr Höhenmeter, mehr Natur, weniger Stress.“

Alpentour mit dem Rennrad. Schleiwege bei Meran

Über Schleichwege an Meran vorbei

Es dauert etwas, bis wir auf dem schmalen, kurvigen, aber extrem gut ausgebauten Radweg gen Westen sind. 25 Kilometer noch, dann sind wir am Hotel in Naturns. Duschen, Essen, viel, sehr viel, Schlafen. Dies war der dritte Tag unserer Tour: Der Salten, das Grödner Joch, der Panider Sattel und der Ritten. 165 Kilometer, mehr als 4200 Höhenmeter. Der nächste Morgen. Unsere Fahrt beginnt mit: Stau. Schon auf den ersten Metern werden wir bergab von LKWs ausgebremst. Es sind Ferien in Italien – was quasi automatisch bedeutet: Die Straßen sind voll.

Durch die Täler der Dolomiten schlängeln sich die Auto-Karawanen. Doch wir kennen Schleichwege. Wobei, um genau zu sein, sind es eher Umwege. Doch unser Motto ist: Lieber mehr Höhenmeter als weniger, lieber weniger motorisierten Verkehr als mehr. Nach wenigen Kilometern des Durch-den-Stau-Schlängelns biegen wir links ab. Und sind fast sofort allein auf einer Straße, die nicht nur schön leer ist. Sondern auch schön steil. Von Arabba aus lauten einige unserer vielen Stationen auf dem Weg: Ritten, Salten, Meran, Naturns.

Flach und schnell

Die vorletzte Etappe: von Naturns bis Zams in Osttirol. Über: Vinschgauer Höhenstraße, Reschenpass, Norbertshöhe – 130 Kilometer, 2500 Höhenmeter. Die Stationen: Schlanders, Tanas, Gschneir, Nauders, Martina. Diesmal lassen wir den Stelvio Stelvio sein – und biegen stattdessen auf die Vinschgauer Höhenstraße. Von Laas aus geht es auf rund acht Kilometern 700 Höhenmeter nach oben. Und dort wellig weiter.

Doch wir sehen kaum Autos, die Anstrengung lohnt sich. Es folgt die bekannte Route über den Reschenpass-Radweg. Die Etappe ist fast schon eine Art Entspannung für uns. Der letzte Abend unserer Tour. Durchgefroren kommen wir in unserem Hotel in Zams an. Jenem Hotel, in dem wir schon bei unserer letzten Alpentour übernachteten. Ein kurzer Tankstellenstopp nebenan für Zuckerwasser, Zuckerfruchtgummis und Zucker-Fett-Riegel. Eine lange Dusche, zwei Saunagänge und das obligatorische Einschlafen dazwischen. Eine zu kurze Nacht des absoluten Tiefschlafs. Der nächste Morgen, der Tag des Finales. Die Schlussetappe: Das letzte Mal umziehen, aufsteigen, losrollen.

Zurück in die Heimat

Der letzte Tag unserer Tour: die meisten Kilometer, mehr als 200, die wenigsten Höhenmeter, das mieseste Wetter. Das Ziel: München, das eigene Zuhause. Als wir in Zams losfahren, können wir den Regen schon riechen. Doch wir haben keine anderen Wahl: Wir müssen in die Richtung fahren, in der der Himmel schwarz wie ein Kohle-Brikett ist. Unsere Strategie: Das Ganze so schnell wie möglich hinter uns bringen. Die komplett flachen ersten 50 Kilometer verfliegen. Der Wind ist gnädig – und die Kälte verleitet uns dazu, konstant hohe Wattzahlen zu treten.

Durchschnittsgeschwindigkeit: 35,5. Dann geht es bergauf, der einzige Berg des Tages, der Buchener Sattel. Neun Kilometer, 650 Höhenmeter. Fast schon ein Hügel, relativ gesehen. Zumindest nach diesen vier Tagen, die bereits hinter uns liegen, nach diesen Alpenriesen. Er ist keine echte Herausforderung, er ist nicht herausragend schön. Doch er ist eher wenig befahren und die tausendmal angenehmere Alternative zu dem anderen, etwas kürzeren Weg Richtung Heimat: dem Fernpass. Der ist vor allem für seine ständigen Lawinen bekannt. Die aus Blech.

Alpentour mit dem Rennrad

Die letzten Höhenmeter

Geschichtenerzähler

Kurz nach dem Scheitelpunkt beginnt es: unser Unglück. Wir erleben eine Art Wintereinbruch. Der Regen kommt so plötzlich wie heftig. Die Temperatur fällt um fast zehn auf nur noch acht Grad. Wir stellen uns kurz unter und schauen uns an. Was tun? Freunde im Sinne von potenziellen Abholern anrufen? Den nächsten Bahnhof suchen? Die Diskussion dauert nur eine Minute. Dann tun wir, was Radfahrer eben so tun: Wir fahren weiter. Immer weiter. Nach einer Dreiviertelstunde lässt der extreme Regen nach. Langsam wird es wieder etwas wärmer. In Bad Tölz machen wir die letzte – sehr kurze – Pause unserer Tour: eine große noch heiße Leberkäsesemmel und ein ebenso großer und noch heißerer Kaffee.

Die letzten Kilometer verfliegen. Wir rasen durch Wolfratshausen. Vorbei an jenem Café, an dem wir vor fast genau einem Jahr am letzten Tag unserer damaligen Alpentour sicher eine Stunde lang in der Sonne saßen und Mega-Eisbecher aßen mit quattro Espressi dazu. Heute, jetzt in diesem Moment, haben wir nicht viel in unseren Köpfen: eine heiße Badewanne, eine warme Wohnung, eine heiße Schokolade, ein Bett. Erst in den nächsten Tagen werden wir realisieren, was wir diesmal alles erlebt haben. Im Laufe der Zeit wird das Erlebte zu Erfahrungen, dann zu Erinnerungen, dann zu Geschichten, die man sich selbst vor dem eigenen geistigen Auge oder anderen erzählen kann. In den nächsten Wochen, Monaten, Jahren. Geschichten fürs Leben.

Dieser Artikel erschien in der RennRad-Ausgabe 8/2018. Jetzt bestellen!

Mallorca 312: Die 10. Auflage der Inselrunde

Mallorca 312, Radmarathon

Am 27. April 2019 findet der Langstrecken-Radmarathon Mallorca 312 zum zehnten Mal statt. Es soll ein besonderes Jubiläum werden, und RennRad ist als Medienpartner dabei: auf der Strecke, auf dem Festivalgelände und im Magazin – wie immer mit den effizientesten Radmarathon-Tipps: Trainingspläne, Erkenntnisse über Ernährung und Regeneration sowie Materialtests.

Mallorca 312: ein langer, besonderer Tag auf dem Rennrad.

Die Strecken 2019: Mallorca 312

Auf drei verschiedenen Strecken starten die Teilnehmer in diesem Jahr: die Langdistanz führt über 312 Kilometer und 5050 Höhenmeter. Die Mitteldistanz über 225 Kilometer bringt es auf 3970 Höhenmeter. Die kürzeste Strecke ist mit 167 Kilometern und 2470 Höhenmetern ebenso sehr fordernd. Alle Strecken starten und enden am 312 Bike House in Playa de Muro im Norwesten, unweit von Alcudia – die Gegend ist ein beliebter Standort für Trainingslager auf Mallorca. Hier gibt es die Strecken-Details.

Die Mallorca-Langstrecke ist auf der ersten Hälfte extrem bergig.

Berge und Inselinneres: Die Route

Auf der Langdistanz-Strecke ist der größte Teil der mehr al 5000 Höhenmeter auf der ersten Hälfte des Radmarathons zu überwinden. Hier führt die Strecke auf einer Schleife über Pollenca nach Andratx im Nordwesten der Insel durch den Gebirgszug Serra de Tramuntana. Unter andem geht es sehr früh zum höchsten Punkt von Mallorca 312: nach 55 Kilometern ist man auf 899 Metern am Puig Major, dem höchsten Berg Mallorcas. Von Andratx führt die Strecke in den Norden nach Sa Pobla und von dort in einer Schleife nach Osten über Petra und Artà ins Ziel.

5050 Höhenmeter sind auf der 312-Kilometer-Strecke zu überwinden.

Freie Straßen auf Mallorca: 312 Kilometer

Die Strecken sind am Tag des Events für den Verkehr gesperrt und für die Teilnehmer von Mallorca 312 reserviert. Insgesamt 8000 Radsportler sind auf den Strecken unterwegs – die Startplätze waren nach wenigen Tagen komplett ausverkauft. Damit ist die Veranstaltung nach nur neun Ausgaben bereits einer der größten und beliebtesten Radmarathons Europas. Bekannt ist das Event neben der landschaftlich attraktiven und sportlich fordernden Strecken auf für seine gute Organisation. Antworten auf alle Detail-Fragen zum Event gibt es hier.

Prominente Starter 2019: unter anderem Alberto Contador.

Alberto Contador bei Mallorca 312

Immer mehr Radsport-Legenden nehmen bei Mallorca 312 teil: die Startnummer 312 trägt in diesem Jahr der mehrmalige Grand-Tour-Gewinner Alberto Contador. Contador ist einer der erfolgreichsten Fahrer seiner Generation: zweimal gewann er die Tour de France, in den Jahren 2007 und 2009. Auch beim Giro d’Italia triumphierte er zweimal: 2008 und 2015. Bei der Vuelta in seinem Heimatland Spanien siegte Contador sogar dreimal, 2008, 2012 und 2014. Nur sechs anderen Radsportlern gelang es, alle drei Landesrundfahrten zu gewinnen.

Auch Miguel Induráin wird wieder dabei sein.

2019: viel Profi-Prominenz

Contador wird nicht der einzige prominente Teilnehmer sein: mit ihm geht auch Ivan Basso auf die 312 Kilometer lange Strecke. Der Italiener gewann den Giro d’Italia zweimal (2006 und 2010) und war vor seinem Karriereende einer der wichtigsten Helfer Contadors im Team Tinkoff-Saxo. Heute ist Basso Manager in Contadors Kometa Cycling Team. Auch der fünfmalige Tour-Sieger Miguel Induráin wird am Start sein, ebenso seine spanischen Landsmänner Óscar Pereiro, Óscar Freire, Pedro Horrillo, Joseba Beloki und der Ire Sean Kelly.

Inselrunde: die Landschaft bei Mallorca 312 ist vielfältig.

Mehr als ein Radmarathon: Das Buch zu Mallorca 312

Beloki und Horrillo verpassten bislang keine Ausgabe des Events. Horrilos Engagement für den Radmarathon auf Mallorca geht weiter. Der Ex-Profi bei Quick-Step und Rabobank ist inzwischen Radsport-Journalist für die größte spanische Tageszeitung El País. Er präsentiert zur zehnten Ausgabe von Mallorca sein Buch über die Veranstaltung. Es trägt deren Motto im Titel: „Mallorca 312: More than a Gran Fondo“.

Meer und Berge: bei Mallorca 312 erlebt man beides.

Zabel und Brailsford bei Mallorca 312

Auch Rick Zabel, Profi beim Team Katusha-Alpecin, wird bei Mallorca 312 starten. Er wird zu dieser Zeit für ein Traininsglager auf Mallorca sein und die Inselrunde in seine Vorbereitung auf die WorldTour-Saisonhöhepunkte des Sommers integrieren. Auch Dave Brailsford, Manager von Team Sky, wird wieder am Start stehen. Mit ihm wird auch Jim Radcliffe auf die Strecke gehen: er ist Präsident des Unternehmens Ineos, das Sky als Hauptsponsor des britischen Teams ablöst.

Arrivo Cycling bietet Rundum-Radsport-Versorgung auf Mallorca.

Mit Arrivo zu Mallorca 312: Reise, Unterkunft, Leihrad

Arrivo Cycling ist die offizielle Reiseagentur des Radmarathons. Zur zehnten Ausgabe gibt es ein Spezial Angebot: das VIP Experience 312. Teilnehmer dürfen als Fast-Lane-Starter automatisch aus dem vorderen Startblock starten und müssen bei der Startnummernabholung nicht anstehen. Nach dem Rennen steht ihnen eine spezielle Chill-Out-Zone zur Verfügung, die Räder könne direkt in einem gesichertem Bereich abgestellt werden.

Verpflegung: Mallorca 312 gilt als besonders gut organisiert.

Mallorca-Trainingslager mit Arrivo: 312 Camp

Arrivo organisiert auch ein exklusives Mallorca-Trainingslager im Oktober: das 312 Camp findet vom 6. bis zum 12. Okotber statt. Hierbei fährt man unter anderem die Originalstrecke von Mallorca 312 ab. Einheimische Guides zeigen dabei die Besonderheiten der Insel. Das Camp findet nicht an einem Ort statt, sondern führt in Etappen über die Insel. Jede Nacht verbringen die Teilnehmer an einem anderem Ort.

Mehr Informationen zum Event gibt es auf der offiziellen Seite der Veranstaltung: www.mallorca312.com

Mehr Informationen zu Traininsglagern, Radverleih, Radreisen und mehr: www.arrivocycling.com

RennRad-Trainingstipps für die ganze Saison
Regeneration und Erholung: So gelingt der Formaufbau
RennRad-Tipps: das effektive Trainingslager

Doping mit Tramadol: Was bringt die Einnahme wirklich?

Tramadol, Doping, Radsport, Radfahren, Wirkung, Einnahme, Effekt

Noch ist Tramadol legal: Das synthetische Opioid steht bislang nicht auf der Dopingliste der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA. Doch das könnte sich bald ändern. Denn jüngste Studienergebnisse legen nahe, dass das Schmerzmittel die Leistungsfähigkeit auf dem Rad steigern könnte.

Zu dem Ergebnis kamen Forscher der Universitäten Granada und Kent, deren Studie im Journal of Science and Medicine in Sport veröffentlicht wurde.

RennRad, Abo, Mini-Abo, Banner

Jetzt die RennRad ohne Risiko testen! Zum Shop!

Studie: Was bewirkt die Einnahme von Tramadol?

Das Ergebnis: Die Teilnehmer, die vor einem Leistungstest Tramadol eingenommen hatten, traten bei einer Zeitfahrsimulation auf dem Ergometer durchschnittlich 220 Watt. Die Teilnehmer, die ein Placebo verabreicht bekommen hatten, leisteten durchschnittlich 209 Watt. Das entspricht Leistungsunterschieden von gut fünf Prozent.

Insgesamt nahmen an der Doppelblindstudie 30 Radsportler Teil, die 120 Minuten vor dem Test entweder Tramadol oder ein Placebo verabreicht bekommen haben.

Doping im Hobby-Radsport: Wie dreckig ist das Geschäft wirklich?

WADA weiß über Tramadol-Einsatz im Radsport Bescheid

Dass Tramadol im Sport – überwiegend im Radsport – eingesetzt wird, ist der WADA bekannt. Dies ist ein klarer Missbrauch.

Und das Opioid hat einen weiteren großen Nachteil: Es kann die kognitive Leistungsfähigkeit und die Konzentrationsfähigkeit stark einschränken – gerade im Radsport ist dies wegen der Sturzgefahr ein enormes Risiko.

Konzentrationsschwierigkeiten durch Tramadol

In einem weiteren Versuch mussten die Probanden während des Ergometertests auf visuelle Reize reagieren. Probanden, die Tramadol zu sich genommen hatten, zeigten hier Konzentrationsschwierigkeiten.

Dies wirkte sich auf die motorische Leistungsfähigkeit aus: Eine Leistungssteigerung durch Tramadol konnte in diesem Versuchsaufbau nicht mehr nachgewiesen werden. Aktuell prüft die WADA, ob das Mittel künftig als Dopingsubstanz geführt wird.

Dieser Artikel stammt aus der RennRad-Ausgabe 09/2018. In unserem Shop finden Sie das Magazin als E-Paper oder Print-Ausgabe.

Campagnolo Chorus mit 12-fach-Kassette

Campagnolo Chorus

Die 12-fach-Entwicklung geht weiter. Nach den Top-Gruppen Super Record und Record präsentiert Campagnolo nun auch eine neue Chorus-Gruppe mit 12-fach-Kassette. Die neue Schaltung wird es in Versionen für Felgen- und für Scheibenbremsen geben. Alle Informationen im Überblick – Gewichte und Preise am Ende des Artikels.

Die Ergopower-Hebel der Disc-Version der neuen Campagnolo Chorus

Campagnolo Chorus: Ergopower-Schalthebel

Die bekannten Ergowpower-Schalthebel von Campagnolo wurden für die neue Chorus-Schaltgruppe überarbeitet. Dabei wurde die Ergonomie weiter verbessert – unter anderem durch einstellbare Griffweiten und einem Knauf mit vibrationsdämpfender „Vari-Cushion-Technology“. Mit einem einfachen Inbusschlüssel lassen sich die Brems- und Schalhebel je nach gewünschtem Druckpunkt und individueller Griffweite anpassen.

RennRad, Abo, Mini-Abo, Banner

Jetzt die RennRad ohne Risiko testen! Zum Shop!

12-fach-Gruppe Chorus: neue Schalt- und Bremshebel

Basierend auf den Ergebnissen von Studien zur Handbewegung wurden die Bremshebel überarbeitet. Campagnolos Ergopower-Bremshebel sind traditionell geschwungen. Der Schwung nach außen am unteren Ende des Hebels wurde nun überarbeitet und soll ergonomischer zu greifen sein. Auch der Daumenschalthebel wurde vergrößert, ebenso wie die mit den Fingern zu bedienenden Schalthebel, die hinter den Bremshebeln platziert sind.

Die Ergopower-Hebel der Felgenbrems-Version

Effizienter bremsen: Campagnolo Chorus

Die Achse des Bremshebels wurde in eine Linie mit der Neigung der Handauflage am Ergopower-Bremshebel gebracht. Daduruch soll sich der Hebel effizienter betätigen lassen, weniger Fingerkraft ist zum Bremsen nötig. Die Hebel zum Hochschalten liegen direkt hinter den Bremshebeln, und sollen somit noch schneller und sicherer zu bedienen sein.

Ebenfalls neu von Campagnolo: elektronische Top-Gruppe Super Record 12 Speed EPS – für Disc- und Scheibenbremsen

One-Lever-One-Action: Campagnolos Schaltlogik

Weiterhin gilt auch für die neuen Chorus-Gruppen die Schaltlogik von Campagnolo: mit jedem Hebel ist jeweils nur genau ein Brems- oder Schaltbefehl auszuführen. Mit den Bremshebeln bremst man entweder vorne oder hinten. Mit den Schalthebeln hinter den Bremshebeln schaltet man rechts in einen leichteren Gang auf der Kassette, links wechselt man auf das große Kettenblatt. Mit den Daumenhebeln wechselt man rechts in einen schwereren Gang auf der Kassette, links wechselt man auf das kleine Kettenblatt.

One-Lever-One-Action: Jeder Hebel führt bei Campagnolo nur einen Befehl aus

Ultra-Shift-Mechanismus: Gänge überspringen mit der Campagnolo Chorus

Will man auf der Kassette in einen leichteren Gang wechseln, so kann man die Kassette mit nur einer Bewegung fünf Ritzel weiter wandern lassen – hierfür klickt man nicht einfach nur einmal auf den Hebel, sondern drückt ihn um einige Grad weiter. Das Prinzip funktioniert auch beim Wechsel in schwerere Gänge: um bis zu drei Gänge kann man mit dem rechten Daumenhebel mit einer Bewegung nach oben schalten.

Neues Schaltwerk, neue Mechanik: im Inneren der Schalt-Brems-Hebel der Campagnolos Chorus

Die in den Knäufen liegende Mechanik für die Bremsen wurde für die neue Campagnolo-Chorus-Gruppe komplett überarbeitet. Sie soll besonders gut mit dem neuen Umwerfer kompatibel sein. Das gilt sowohl für die Felgenebrems- als auch für die Scheibenbrems-Version der Gruppe.

Das Schaltwerk der neuen Campagnolo Chorus

Speziell für die Discs: Campagnolo Chorus mit Scheibenbremsen

Die Zylinder der Scheibenbrems-Version der neuen Campagnolo Chorus sind kaum voluminöser oder höher als die der Felgenbrems-Version. Die Entwickler hatten den Fokus entsprechend auf ein kompaktes Design gelegt. Die Zylinder sind in vertikaler Position angebracht, das soll sowohl der Funktion als auch der einfachen Wartung dienen. Der Auslass zum Entlüften und zum Wechsel der Bremsflüssigkeit befindet sich am oberen Ende. Rechts und links sind die Zylinder gleich.

Weniger Reibung: Kabel und Züge der Campagnolo Chorus

Die Züge wurden so überarbeitet, dass es weniger Reibung zwischen den Kabeln und den Gehäusen geben soll. Die Züge sollen durch neues Design besonders lange reibungsarm funktionieren.

Der Umwerfer an der neuen Campagnolo Chorus

Der Umwerfer der neuen Campagnolo Chorus

Der Umwerferkäfig wurde besonders filigran designed, um eine möglichst schnelle Reaktion auf Schaltbefehle zu ermöglichen. Das Design der Innenseite des Umwerfers soll die Kette besonders sauber führen. Auch das Reiben bei leichtem Kettenschräglauf soll dadurch verringert werden. Für jede Kettenposition soll der Umwerfer in einer Position liegen, die einen Kettenlauf ohne Reibung ermöglicht.

Campagnolo Chorus: das Schaltwerk

Das Schaltwerk besteht aus einem Kunststoffgehäuse, das mit UD-Carbon verstärkt ist, das besonders belastbar und haltbar sein soll. Das Gewicht konnte im Vergleich zur Vorgängerversion gesenkt werden, die Haltbarkeit und die Steifigkeit und damit die Schaltperformance sollen auf dem gleichen Niveau sein.

Neu von Campagnolo: Top-Aero-Laufräder Bora WTO 45

Kettenführung am Schaltwerk der Campagnolo Chorus

Das obere Rädchen des Schaltwerks soll durch die neue 3D-Embrace-Technologie besonders nahe an der Kassette geführt werden. Somit wird auch die Kette näher und sicherer am jeweils aktuellen Ritzel geführt. Die Laufbahn der Kette ist für die Kassetten-Versionen mit Übersetzungen von 11-29 und 11-32 optimiert. Der Umwerfer ist mit allen für die Gruppe verfügbaren Kassetten kompatibel.

3D-Embrace-Technology: optimiertes Schaltwerk der Campagnolo Chorus

Diese Technologie ermöglicht es, dass an jedem Ritzel mehr Zähne am Antrieb beteiligt sind. Dadurch soll eine bessere Kraftübertragung möglich werden. Unabhängig davon, auf welchem Kettenblatt die Kette läuft, soll sich das obere Rädchen des Schaltwerks durch ein Zahnrad in die optimale Position nahe unterhalb des Ritzels bewegen. Die Schalträdchen wurden vergrößert und weisen nun 12 Zähne auf.

Jetzt RennRad-Händler finden!

Unterschiedliche Zähne an den Schaltröllchen der Campagnolo Chorus

Am oberen Schaltröllchen wurden die Zähne verlängert, damit die Kette besonders sicher geführt wird. Am unteren sind die Zähne kürzer, damit die Kette auch bei leichtem Schräglauf flüssig läuft. Dadurch soll das Schaltwerk besonders gut kompatibel für die verschiedenen angebotenen Übersetzungsverhältnisse der Kassette sein, außerdem sollen somit verschiedende Kettenlängen möglich sein. Mehr Sicherheit soll es durch einen vergrößerten Abstand zwischen Speichen und Schaltwerk geben.

Continental Grand Prix 5000: Nachfolger des Reifen-Kassikers

Befestigen und Einstellen: das Schaltwerk der Camapgnolo Chorus

Das Befestigungssystem des Schaltwerks soll eine besonders gute Kompatibilität mit verschiedenene Rahmenformen, egal ob Felgen- oder Scheibenbremse, bieten. Die Beweglichkeit des Umwerfers wird durch kleine Schrauben an der Rückseite eingestellt. Eine Feder an der Aufhängung soll Vibrationen vom Untergrund dämpfen und die Funktion des Schaltwerks schützen. Beim Hochschalten greift der Umwerfer weiter außen, wodurch ein „Drücken ins Leere“ bei Campagnolo ausgeschlossen sein soll.

Die 12-fach-Kassette der neuen Campagnolo Chorus

Die Kassette: 12 Ritzel bei der Campagnolo Chorus

Dank der 12-fach-Kassette sind die Gangsprünge besonders klein. Bis zum siebten Ritzel liegt zwischen den Ritzeln jeweils nur ein Zahn mehr oder weniger. Die Kassette ist in den Ausführungen 11-29, 11-32 und 11-34 erhältlich. Die Breite der Kassette ist dabei gleich mit der der älteren 11-fach-Kassetten und daher kompatibel mit den alten Freiläufen. Die hinteren Ritzen sind als Dreier-Pakete monolithisch aus Stahl gefertigt und sollen besonders steif sein.

Antrieb: Die Kurbel der Campagnolo Chorus

An der Kurbel kommt die „Advanced Campagnolo Carbon Technology“ zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um eine neue und weiterentwickelte Carbonverbindung, die leichter und weiterhin sehr steif und haltbar sein soll. Der neue vierarmige Spider mit acht Bolzen soll steifer und damit reaktiver sein und somit eine bessere Kraftübertragung bieten. Auch die Haltbarkeit soll verbessert sein.

Die Kurbel der neuen Campagnolo Chorus

Kettenblätter der Campagnolo Chorus

Die Kettenblätter sind anodisiert und sollen dadurch stabiler und haltbarer werden. Die Zähne des innere Kettenblatte sind symmetrisch und sollen dadurch die Reibung bei Kettenschräglauf möglichst gering halten. Die Kurbelgarnituren gibt es in drei Ausführungen: Mit Übersetzungen von 50/34, 52/36 und mit 48/32. Letztere könnte eine mögliche Verwendung im Gravel-Bereich nahelegen. Vier verschiedene Kurbellängen bietet Campagnolo an: 165, 170, 172,5 und 175 Millimeter.

Schmale Kette für 12 Ritzel: Campagnolo Chorus

12 Ritzel hat die neue Kassette der Campagnolo Chorus: doch die Kassette bleibt gleich breit wie das vorherige 11-fach-Modell. Die Kette jedoch ist nun dünner. Dennoch soll die gewohnte Haltbarkeit und Sicherheit der Campagnolo-Ketten erhalten bleiben. Die Ritzel sollen sich zudem schneller in die Freiräumen zwischen den Gliedern fügen.

Die spezielle Kette für die 12-fach-Kassette

Bremsen: Felgen-Bremsen der Campagnolo Chorus

Die Bremskörper wurden neu designed: der Verlauf der Konturen der Skelett-Konstruktion ist weicher. Die Bremskraft soll bei geringen Gewicht sehr hoch sein. Kompatibel soll der Körper mit Reifen bis zu 28 Millimetern Breite sein, zudem in C17- als auch mit C19-Norm. Es gibt auch eine Direct-Mount-Version der Bremsen.

Die Körper der klassischen Felgenbremse

Disc-Version der Campagnolo Chorus

Die Bremssättel der Disc-Systeme bestehen aus geschmiedetem Aluminium, das hohe Steifigkeit und damit ein besonders zuverlässiges, gleichmäßiges Bremsverhalten bieten soll. Für die verschiedenen Bremsscheiben-Durchmesser von 140 und 160 Millimetern kommen unterschiedliche Formate zum Einsatz. Möglich sind Kombinationen mit vorne 160 und hinten entweder 160 oder 140 Millimeter messenden Scheiben.

Kompatibilität der Chorus-Disc-Bremsen

Kompatibel sollen die Bremssättel mit allen Flat-Mount-Rahmen sein, auf Adapter soll man verzichten können. Die Bremssättel werden mit zwei Schrauben durch Rahmen oder Gabel direkt befestigt. Das soll die Bremssättel stabiler machen und zusätzliche Hebelkräfte vermeiden. Durch die Kombination einer mechanischen und einer magnetischen Feder werden die Bremsbeläge in schleiffreier Position gehalten, sollen nach dem Bremsen besonders schnell in die Ausgangsposition zurückwandern und besonders verlässlich und haltbar sein. Die Aufnahmen der Bremsbeläge bestehen aus Stahl und sollen besonders steif und haltbar sein.

Radschuhe unter 100 Gramm: Specialized Exos

Discs und Sicherheit der Campagnolo Chorus

Die Kanten der Scheiben sind abgerundet und sollen somit besonders sicher sein. Hitze, die beim Bremsen entsteht, soll durch die spezielle getrennte Konstruktion der Bremsflächen und der Scheibenaufnahmen kaum weitergeleitet werden. Somit soll die Gefahr des Überhitzens der Bremsflüssigkeit vermindert werden.

Versionen der neuen Campagnolo Chorus

  • Kurbeln: 52/36, 50/34, 48/32 Zähne
  • Kurbellängen: 165, 170, 172,5, 175 Millimeter
  • 12-fach-Kassetten: 11-29, 11-32, 11-34 Zähne

Campagnolo Chorus: Gewichte und Preise

  • Campagnolo Chorus 12-speed Disc: 2631 Gramm / 1819 Euro
  • Campagnolo Chorus 12-speed Rim:  2333 Gramm / 1275 Euro

Folgende Artikel könnten Sie ebenfalls interessieren:

Neue elektronische Top-Gruppe von Campagnolo: Super Record 12 Speed EPS – für Disc- und Scheibenbremsen
Neu von Campagnolo: Top-Aero-Laufräder Bora WTO 45
Disc-Schaltgruppen im Test: Shimano, Sram, Campagnolo
Sram Red eTap AXS: Informationen und Testeindrücke
Continental Grand Prix 5000: Nachfolger des Reifen-Kassikers
Made in Germany: Neue Top-Carbon-Laufräder von Bikebeat im Test
Radschuhe unter 100 Gramm: Specialized Exos

Die Ernährung am Wettkampftag: Wie sollte sich ein Radsportler ernähren?

Ernährung, Wettkampf, Radsport, Tipps, Essen

Ernährung am Wettkampftag: Frühstück

Kohlenhydratreich – und in Kombination mit Zimt. Zudem direkt vor der Belastung: sechs Gramm Arginin.

Vor der Belastung: Was sollte ich essen?

Einen halben bis einen Teelöffel Zimt vor dem Radrennen einzunehmen, kann dabei helfen, den Blutzuckerspiegel länger zu stabilisieren.

Räder bis 1599 Euro im Test: Preiswerte Einsteiger 

Ernährung während der Belastung: Kohlenhydrate und Proteine

Auch in die Trinkflasche kann etwas Zimt sowie Ingwer-Konzentrat. Gels, Sportgetränke, Riegel – Hauptsache Kohlenhydrate. Bei Belastungen, die länger als vier Stunden dauern (zum Beispiel Radmarathons), ist auch die Einnahme von Proteinen sinnvoll. Etwa in Form von niedrig dosierten BCAAs (Branched-Chain Amino Acids) oder Molkeneiweiß. Diese können dazu beitragen, das Immunsystem zu stabilisieren.

Nach der Belastung: Flüssiges Eiweiß

Im ganzen Körper sind nur rund 90 Gramm Aminosäuren gespeichert. Bei langen harten Belastungen werden diese angegriffen. Daher ist es sinnvoll, nach einem Rennen möglichst schnell Eiweiß einzunehmen. Am besten 20 Gramm, in flüssiger Form. Dafür sind Protein- oder Recoveryshakes ideal. Der Unterschied zu nicht-flüssigen Proteinlieferanten: der Zeitfaktor. Bis Eiweiß aus Wurst oder Fleisch vollständig aufgenommen ist, vergehen vier Stunden. Jenes aus einem Shake ist nach rund 30 Minuten im Organismus wirksam.

RennRad, Abo, Mini-Abo, Banner

Jetzt die RennRad ohne Risiko testen! Zum Shop!

Ernährung für Radsportler: Welche Nahrungsergänzungen sind sinnvoll?

Beta Alanin

Die Aminosäure kann die anaerobe Kapazität steigern. Sie ist demnach vor allem bei kürzeren hochintensiven Belastungen sinnvoll. Dr. Feils Empfehlung: Fünf Milligramm pro Tag, ab drei Wochen vor dem Wettkampf.

Taurin

Man kennt diese Aminosäure als Zutat eines Energydrinks, der Flügel verleihen soll. Sie schützt das Herz und wird teilweise Patienten mit Herzrhythmusstörungen verabreicht. Die Studiensituation ist noch ungenügend, jedoch gibt es erste Anzeichen einer gesteigerten Ausdauerleistungsfähigkeit. Weiterhin als leistungsfördernd bekannt sind etwa: Rote-Beete-Saft und Koffein, dessen Effekt wissenschaftlich unumstritten ist.

Arginin

Diese Aminosäure fördert die Durchblutung, kann die Wachstumshormonproduktion anregen und somit die Regeneration fördern. Die Empfehlung: sechs Gramm Pulver pro Tag. Dies würde rund 120 Gramm Kürbiskernen oder 150 Gramm Haselnüssen entsprechen.

Die Politik und ihr Umgang mit Radfahrern: Warum sie versagt

Sämtliche genannten Empfehlungen gehen auf Dr. Wolfgang Feil zurück. Er sagt jedoch auch: „Man sollte den Körper nicht durchgehend substituieren.“ Ergo: „Nur in Phasen hoher Belastung, nicht in eher ruhigen Grundlagen-Trainingsperioden oder in Trainingspausen.“

Dieser Artikel stammt aus der RennRad 05/2018. Diese Ausgabe ist in unserem Shop als E-Paper und Print-Ausgabe erhältlich.

Teryaki-Hähnchen: Profirezept des Teams Bora-Hansgrohe

Zum Start der Saison ist es wichtig, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Wenn man sich hauptsächlich pflanzlich, ballaststoff- und proteinreich sowie mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren ernährt, schafft man bereits eine gute Basis.

Um nur einige Vorteile des Teriyaki-Hähnchens von Team- und BORA-Köchin Vroni Lutz zu nennen: sowohl Knoblauch als auch Ingwer wirken desinfizierend und stärken die Immunabwehr. Der frische Koriander ist eisenreich, entgiftet, senkt den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel und ist verdauungsfördernd. Der Sesam liefert einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, hochwertiges Protein und ist ein ausgezeichneter Magnesium- und Kalziumlieferant.

Das Teriyaki ist rundum gesund, leistungsstimulierend und vor allem lecker. Essentiell für Hobbysportler ist jedoch, dass man das Gericht sehr leicht und schnell nachkochen kann.

RennRad, Abo, Mini-Abo, Banner

Jetzt die RennRad ohne Risiko testen! Zum Shop!

Rezept und Zubereitung des Profirezepts Teryaki-Hähnchen

  • Die Hähnchenbrust anbraten, dann Ingwer, Knoblauch und Tamarinde dazugeben und mitbraten. Mit Sojasoße ablöschen.
  • Dann die Gemüsescheiben hinzugeben und mitbraten. Das Ganze noch einmal mit wenig Sojasauce ablöschen, mit Zucker abschmecken und dann einkochen lassen.
  • Zum Schluss alles auf den Avocadoscheiben anrichten und noch Sesam und Koriander darüberstreuen. Wer mag, kann das Teriyaki mit Vollkornreis kombinieren.

Teryaki-Hähnchen: Bio-Zutaten

  • 4 Hähnchenbrustfilets (in Stücken)
  • Tamarinde (optional)
  • 2 cm Ingwer (fein gehackt)
  • 2 Knoblauchzehen (fein gehackt)
  • 100 ml Sojasauce
  • 2 EL brauner Zucker
  • 1 EL Limettensaft
  • 2 Karotten (in Scheiben)
  • 1 Handvoll Sojasprossen
  • 1 Avocado (in Scheiben)
  • 2 Stängel Stangensellerie (in Streifen)
  • 1 kleine Zucchini (in Scheiben)
  • 1 EL Sesam
  • 3 Stängel Koriander (fein gehackt)

Dieses Profirezept erschien in der RennRad-Ausgabe 4/2018. Diese ist in unserem Shop als E-Paper sowie im Print-Format erhältlich!

Stefan Oettl: Einer der besten deutschen Radmarathonfahrer

Stefan Oettl, Portrait, Radsport, Radmarathon

Viele Träume bleiben Träume und werden nie Realität. Die meisten davon frisst der Alltag auf. Stefan Oettl hat nie davon geträumt, einmal einer der besten deutschen Radmarathonfahrer zu werden. Er ist es geworden, mit Training, Fleiß, Disziplin und einem Talent, das er erst mit Anfang 30 entdeckt: das Talent, sich zu quälen.

Von kurzen bis zu den langen Anstiegen, von flach bis steil, Oettl beherrscht auf dem Rad nahezu jedes Terrain. Je länger und schwieriger, desto besser. Der Ötztaler Radmarathon ist sein Lieblingsrennen. Kühtai, Brenner, Jaufenpass und Timmelsjoch. Vier Pässe, 227 Kilometer, 5100 Höhenmeter. Sieben Stunden im Sattel. Sieben Stunden lang Mann gegen Mann. Ein Kampf gegen die Natur, die Strecke, die Hitze, die Erschöpfung, die Schmerzen.

RennRad, Abo, Mini-Abo, Banner

Jetzt die RennRad ohne Risiko testen! Zum Shop!

Stefan Oettl beim Ötztaler Radmarathon

Der Ötztaler gilt als inoffizielle Weltmeisterschaft der Radmarathonfahrer. Stefan Oettl zählt zu den Besten. Er fährt die 227 Kilometer bei der Austragung 2017 in einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 32 Kilometern pro Stunde, benötigt 7:06 Stunden – und wird Sechster.

„Ich war zu fett. Da war mehr drin.“

Für die meisten ist das eine unvorstellbare Leistung. Für Stefan Oettl dagegen steht am Ende des Tages fest: „Ich war zu fett. Da war mehr drin.“ Oettl wiegt zu diesem Zeitpunkt 65 Kilogramm. An seinen austrainierten, braungebrannten und glattrasierten Waden stehen die Adern hervor. Für Außenstehende ist Oettl beim Ötztaler 2017 in der Form seines Lebens.

Typ, Größe, Belüftung: Tipps zum Helmkauf

Rauchen, Übergewicht, Motorradfahren

Rückblick: Es ist das Jahr 2002. Deutschlands Osten stemmt sich gegen die Jahrhundertflut. Die Fußball-Nationalmannschaft wird Vize-Weltmeister. Stefan Oettl, Jahrgang 1974, lebt in der Nähe von Bad Tölz. Er entwickelt Software, sitzt 40 bis 50 Stunden pro Woche vor dem Bildschirm. Er raucht, wiegt 90 Kilogramm – bei einer Körpergröße von 1,74 Metern – und fährt gerne Motorrad.

Mit Sport hat Oettl zu diesem Zeitpunkt wenig zu tun. Stattdessen: „Liberalitas Bavariae“. Leben und leben lassen. Oettl liebt die bayerische Lebensart – und vor allem den Genuss. 2002 verletzt sich er bei einer seiner ausgiebigen Motorradtouren schwer. In der anschließenden Rehabilitation sucht er neues Vertrauen in seinen Körper. Aus Langeweile setzt er sich aufs Ergometer. Er beginnt zu treten. Immer öfter. Immer länger. Immer intensiver.

Oettl bemerkt erste Fortschritte und nimmt zehn Kilogramm ab. Nach der Reha versucht er zu joggen, achtet auf seine Ernährung, hört auf zu rauchen und nimmt an einem Spinningkurs teil. 2006 kauft er sich sein erstes Rennrad. 2008 wird Stefan Oettl schon Zweiter beim Engadiner Radmarathon und steht zum ersten Mal auf dem Podest. Er will mehr, trainiert strukturierter. Er hört von den Geschichten des „Ötztalers“. Die Radmarathons werden ihn fortan nicht mehr loslassen. Es ist seine Disziplin.

Stefan Öttl, Corratec, Rennrad, Radsport, Radmarathon

Stefan Oettl steigt für das Team Corratec aufs Rennrad.

Stefan Oettl steigt mit Corratec aufs Podium

Seit der Saison 2014 startet Stefan Oettl für das Team Corratec. Im gleichen Jahr gewinnt er auf Anhieb mit seinem Partner Wolfgang Hofmann die Masters-Kategorie der Tour Transalp. Seine Teamkollegen erleben ihn außerhalb des Renngeschehens als lockeren und humorvollen Typen. Im Rennen kann er fighten wie kein Zweiter.

„Stefan hat eine Wahnsinnsphysis und einen unglaublichen Willen. Vor einigen Jahren fuhr er noch ständig vorne im Wind und hat damit viele Chancen vergeben. Auf der anderen Seite hat er dadurch seine eigene Leistung stetig entwickelt und könnte jetzt richtig anfangen, davon zu profitieren“, beschreibt ihn sein Corratec-Teamkollege Bernd Hornetz.

„Ohne Programm zu fahren, kommt bei mir nicht vor.“

Durchdachte Trainingsplanung

Die Grundlagen für diese Physis legt Oettl früh. Die Saisonvorbereitung beginnt am 1. November. Er absolviert einen Leistungstest, lässt seine Trainingswerte ermitteln und sammelt Kilometer. Meistens trainiert er alleine. Oft auf dem Rad, der Rolle oder bei guter Schneelage mit den Tourenski im Lenggrieser Skigebiet.

Als Software-Entwickler verfügt er über ein begrenztes Zeitbudget. Seine Trainingszeit ist wohl durchdacht. Von langen und ruhigen Einheiten hält der Bad Tölzer schon lange nichts mehr: „Ich bin weg davon, im Winter nur Grundlage zu fahren. Auch in der kalten Jahreszeit absolviere ich viele intensive Sachen. Ohne Programm zu fahren, kommt bei mir nicht vor.“

Im Frühjahr flieht er für ein paar Tage ins Warme. 2017 trainierte er beispielsweise zehn Tage auf Gran Canaria. Es sollte sein bisher bestes Jahr werden.

Abo abschließen und Prämie absahnen!

Stefan Oettl: Teamplayer mit Handicap

Stefan Oettl ist keiner, der sich wegen seiner Erfolge in den Vordergrund drängt. Er ist ein Teamplayer, einer der sich im Rennen aufopfert für seine Kollegen. Wenn die ihn mal fahren lassen, landet er meist auf dem Podest. „Stefan ist ein Allrounder auf hohem Niveau. Er ist immer vorne dabei, selbst wenn er viel für andere gearbeitet hat. Bei Rennen mit finalem Sprint aus einer kleineren Gruppe ist er unser Mann“, erklärt Bernd Hornetz.

Er weiß allerdings auch, dass Oettl eine Schwäche hat: seinen Rücken. 2009 erlitt der Tölzer einen Bandscheibenvorfall mit Lähmungserscheinungen. Seitdem kämpft er immer wieder gegen plötzlich auftretende Schmerzen, auch während eines Rennens. „Ich merke dann sofort den Unterschied. Mit Schmerzen sind es 20 bis 40 Watt weniger, die ich zu treten in der Lage bin“, sagt Oettl.

Übungen zur Rumpfstabilität und Physiotherapie helfen zwar gegen die Schmerzen. Ganz eliminieren lassen sie sich nie. „Wenn Stefan seine Rückenprobleme in den Griff bekommt, bin ich zuversichtlich, dass er auch Rennen gewinnt, nach so vielen Podiumsplatzierungen im Jahr 2017“, sagt Teamkollege Hornetz mit Blick auf die Saison 2018.

Stefan Öttl, Radsport, Radmarathon

Mit kleinen Anpassungen soll es für Oettl in Zukunft nach ganz oben gehen,

Mit mentalem Training den nächsten Schritt machen

Für die kommende Saison sieht Stefan Oettl selbst noch immer Verbesserungspotenzial. „Ich glaube, dass ich vor allem im mentalen Bereich noch Reserven habe“, sagt er. In den vergangenen Jahren stand er zwar häufig auf dem Podest, ein Sieg bei einem der großen Radmarathons ist ihm aber stets verwehrt geblieben.

„Oftmals war ich physisch sogar der Beste in der Spitzengruppe. Das letzte Quäntchen hat dann allerdings immer gefehlt. Ich erhoffe mir für 2018, durch entsprechendes mentales Training noch einmal zulegen zu können“, meint Oettl.

Auch hinsichtlich seiner Ernährung besteht noch „Luft nach oben“, schätzt Oettl. Viel Obst, viel Gemüse und wenig Fleisch stehen ohnehin bereits auf dem Speiseplan. An der einen oder anderen Tafel Schokolade will er aber in Zukunft sparen.

2018 soll sein Jahr werden. Oettl ist kein Träumer. Das war er noch nie.

Dieser Artikel erschien in der RennRad-Ausgabe 1-2/2018. Diese ist in unserem Shop als Einzelheft im Print- und E-Paper-Format erhältlich!

Disc-Räder im Test: Rennräder mit Scheibenbremsen ab 2499 Euro

Disc-Räder, Test

Das Jahr 2013 markierte den Anfang eines neuen Typus von Rennrädern – jenen mit Scheibenbremsen. 2013 stellten sowohl Shimano wie auch Sram ihre für Rennräder entwickelten hydraulischen Scheibenbremssysteme vor. Zwar geriet erst Sram und wenig später auch Shimano aufgrund von Problemen mit den Bremsscheiben in die Kritik. Doch heute nimmt der Marktanteil der Disc-Räder immer weiter zu.

Die Meinungen unter Rennradfahrern dazu gehen jedoch weiterhin auseinander. Zu schwer, zu teuer, eine aufwendigere Wartung und kaum erforschte Risiken bei Stürzen, so lauten die wesentlichen Einwände der Disc-Gegner. Die Befürworter hingegen argumentieren etwa mit einer höheren Bremsleistung, weniger Felgenverschleiß und den neuen Möglichkeiten beim Laufradbau, die sich durch die Disc ergeben würden.

Plötzlich Profi: Erfülle Dir den Traum vom Radprofi! Katusha Sports und RennRad suchen den Super Stagiaire!

Disc-Räder: Pro und Contra

Sechs Jahre nach der Markteinführung sind die Argumente pro und contra Scheibenbremsen in Teilen noch immer aktuell. Doch die gegenwärtige Situation hat sich verändert.

Im Profi-Peloton ist die Disc nach anfänglicher Skepsis längst angenommen und weitgehend akzeptiert. Profiteams wie Bora-Hansgrohe, Katusha-Alpecin oder Trek-Segafredo sind in dieser Saison fast ausschließlich auf Disc-Rennrädern unterwegs.

Mit unserem Test von zwölf Disc-Rennrädern zeigen wir fast die gesamte Bandbreite des Disc-Rennradmarktes. Im Testfeld ist etwa ein Komfort-Modell vertreten, der Schwerpunkt liegt jedoch auf den Aero-Race-Rennrädern, die im Test fast durchweg sehr gut abschneiden.

Pro und Contra: Braucht man Scheibenbremsen am Rennrad?

RennRad 5/2019, Banner, RennRad

Zum Shop!

Diese zwölf Disc-Räder haben wir getestet

Marke Modell Preis Prädikat
Radon Spire Disc 9.0 2499 Euro
Merida Scultura Disc 6000Testbrief 2599 Euro
Müsing Racy 2922,50 Euro
Storck Fascenario.3 Comp Disc 3009 Euro Preis-Leistung
Benotti Fuoco Aero DiscTestbrief 3799 Euro Kauftipp
Canyon Aeroad CF SL 8.0 Di2 4699 Euro Race-Tipp
KTM Revelator Lisse Master 22 4899 Euro
Fuji Supreme 1.1 7499 Euro
Einhorn 247 Corsa Carbon Curvo Disc 8800 Euro
Ridley Noah Fast Disc Di2 9250 Euro Race-Tipp
Simplon PrideTestbrief 9414 Euro Race-Tipp
Specialized S-Works Tarmac DiscTestbrief 10.799 Euro Race-Tipp

Alle ausführlichen Testbriefe finden Sie in der RennRad-Ausgabe 5/2019. Jetzt bestellen!

Dass Disc-Räder auch preis-leistungsstark sein können, zeigt unter anderem das Radon Spire 9.0, das mit seinem Spagat aus Agilität und Langstreckentauglichkeit punktet. Seine Ausgeglichenheit macht es zu einem guten Angebot in der Preisklasse bis 2500 Euro. Auch wenn man festhalten muss, dass viele Felgenbremsmodelle dieses Preisniveaus deutlich weniger als die knapp acht Kilogramm des Spire auf die Waage bringen.

RennRad, Abo, Mini-Abo, Banner

Jetzt die RennRad ohne Risiko testen! Zum Shop!

Unterschiedliche Gewichts- und Preisklassen

Zur selben Preisklasse gehört in diesem Testfeld auch das Merida Scultura Disc 6000. Für 2599 Euro bekommt der Käufer ebenfalls ein gutes und stimmiges Angebot. Beim Merida liegt der Fokus jedoch klar auf dem Faktor Komfort. Das Gesamtgewicht von rund 8,5 Kilogramm ist etwas hoch geraten.

Wie leicht ein Rennrad mit Scheibenbremsen sein kann, zeigt ein Modell vom anderen Ende des Preisspektrums, dem oberen: Das S-Works Tarmac Disc von Specialized wiegt in der Rahmengröße 56 nur 6,75 Kilogramm – und liegt damit sogar knapp unter dem UCI-Gewichtslimit von 6,8 Kilogramm. Diese Leichtigkeit hat leider ihren Preis. Für das Rad wird eine fünfstellige Eurosumme fällig.

Hinsichtlich des Handlings auf der Straße zählt das Tarmac Disc jedoch zu den Top-Modellen am Markt. Eine komplette Neuentwicklung stellt das Benotti Fuoco Aero Disc dar. Es überzeugte mit einer hohen Tretlagersteifigkeit und einem hohen Komfort. Ähnliche Komfortwerte lieferte auch das KTM Revelator Lissé. Den Österreichern gelingt damit ein bemerkenswerter Einstieg in das wachsende Segment der Aero-Rad-Modelle.

Die getesteten Disc-Räder im Bild

Radon Spire Disc 9.0

Radon Spire Disc 9.0

Merida Scultura Disc 6000

Merida Scultura Disc 6000

Müsing Racy

Müsing Racy

Storck Fascenario.3 Comp Disc

Storck Fascenario.3 Comp Disc

Benotti Fuoco Aero Disc

Benotti Fuoco Aero Disc

Canyon Aeroad CF SL 8.0 Di2

Canyon Aeroad CF SL 8.0 Di2

KTM Revelator Lisse Master 22

KTM Revelator Lisse Master 22

Fuji Supreme 1.1

Fuji Supreme 1.1

Einhorn 247 Corsa Carbon Curvo Disc

Einhorn 247 Corsa Carbon Curvo Disc

Ridley Noah Fast Disc Di2

Ridley Noah Fast Disc Di2

Simplon Pride

Simplon Pride

Specialized S-Works Tarmac Disc

Specialized S-Works Tarmac Disc

Abonniere den RennRad-Newsletter und bekomme ein 16-seitiges Spezial „Trainingspläne für Berufstätige“ zum Gratis-Download!

Wird die Disc künftig die einzige Brems-Option für das Rennrad sein?

Mit Simplon ist zudem ein weiterer österreichischer Hersteller im Test vertreten. Das durch seinen „gespaltenen“ Vorbau sehr auffällige Simplon Pride überzeugte unsere Tester jedoch nicht nur wegen seiner aerodynamischen Details, sondern auch wegen seines für ein Aero-Rad erstaunlich geringen Gewichts.

Einen Carbonrahmen, der auf Maß gefertigt wurde, stellte die junge bayerische Radmarke Einhorn zum Test zur Verfügung: Das Rad fällt nicht nur durch seine goldene Lackierung auf. Als einziges Testrad ist das Einhorn mit einer neuen Zwölffach-Schaltgruppe von Campagnolo ausgestattet. Diese überzeugte voll.

Wird die Disc also zukünftig mittelfristig die einzige Brems-Option für Rennradfahrer sein? Angesichts der Nachfrage nach Felgenbremsmodellen in der Preisklasse bis 2000 Euro scheint dies eher unwahrscheinlich. Das Mehrgewicht für Disc-Bremsen ist hier derzeit noch recht hoch. Im Bereich der Top-Räder hingegen ist der Trend offensichtlich.

Super Stagiaire, Katusha, Casting

Werde der Super Stagiaire! Jetzt am Casting teilnehmen!

RennRad 5/2019: Alle Inhalte der aktuellen Ausgabe

RennRad 5/2019, Ausgabe

Tests

In einem Dauertest-Spezial auf zehn Seiten testen wir Radbekleidung und Komponenten – und stellen heraus, wie sich diese nach je hunderten oder tausenden Testkilometern gehalten haben. In dem anderen großen Test dieser Ausgabe geht es um die wichtigste Verbindung zwischen Mensch und Maschine: den Sattel. Wir haben Top-Modelle für alle Fahrertypen getestet und sprechen Empfehlungen aus.

Reportagen

Die Reportagen drehen sich in dieser Ausgabe um „nahe Abenteuer“ – um Fluchten aus dem Alltag und Herausforderungen auf dem Rad, die für viele machbar und gut erreichbar sind: so etwa ein Gravel-Etappenrennen in der Schweiz und der Selbstversuch beim wohl härtesten Radmarathon Deutschlands in der Rhön.

Training

Für alle, die große Ziele haben, bieten wir zudem wieder etliche Trainingspläne und -ideen sowie viele leckere und gesunde Rezepte für Sportler. Dieses und vieles mehr finden Sie in der aktuellen RennRad-Ausgabe 5/2019. Jetzt bestellen!

Tortour-Gravel-Schweiz

Das Etappenrennen Tortour Gravel bringt Mensch und Material an ihre Grenzen.

Rhön-Radmarathon

Der härteste Radmarathon Deutschlands: 30 Jahre Rhön-Radmarathon.

Benotti-ax-lightness

Carbonrahmen "Made in Germany". Werksbesuch bei Benotti und Ax-Lightness.

Jedermann

Auftakt: Menschen, Szene, Geschichten
Startplatz-Verlosung Rad-Marathon Tannheimer Tal Leitartikel: Doping und Spitzensport

Schweiz extrem: Durch Eis und Schnee
180 Kilometer und 2750 Höhenmeter in drei Tagen. Mit dem Gravelbike durch die Schweizer Berge

RennRad 5/2019, Ausgabe, Banner

Zum Shop

Deutschlands härtester Radmarathon
Langstrecken-Klassiker im Mittelgebirge: 250 Kilometer durch die Rhön. Eine Selbsterfahrung

Reportage: So entsteht ein Carbonrahmen
Made in Germany: ax-lightness produziert Rahmen und Komponenten in Deutschland. Ein Werksbesuch

Disc-Rennrad-2019-Test

Scheibenbremsen an Rennrädern polarisieren. Im Test: 12 Disc-Rennräder.

Rennrad-Sattel-Test

Besser sitzen: 13 Top-Sättel im Test.

Teststrecke

Auftakt: Neuheiten und erste Tests
Erste Testeindrücke: Campagnolo Super Record EPS, News von Biehler, KYZR, Ekoi, BBB und UYN

Test: 12 Rennräder mit Scheibenbremsen
Ob Allrounder oder Race-Maschine: 12 aktuelle Disc-Räder ab 2499 Euro im großen Test

Dauertest: Bekleidung für den Frühling
Westen, Armlinge, Beinlinge, Jacken: Produkte für die Übergangszeit, über Monate hinweg getestet

Kaufberatung: 13 Sättel im Test
Mehr Komfort: Worauf Sie beim Sattelkauf achten sollten. Sättel für alle Fahrertypen im Test

Intervall-Training-rennrad

Tipps zum Intervalltraining auf dem Rennrad.

Rezepte-Sportler-Leistung

Besser essen: Gesunde, leckere und leistungssteigernde Rezeptideen.

Training

Auftakt: Tipps und Rezepte
Studie: Radfahren produziert Glückshormone. Plus: Rezept – Essen wie die Tour-Profis

Wissen: Mehr Kraft & Leistung
Neues aus der Wissenschaft: Wie Quereinsteiger zu erfolgreichen Radprofis wurden

Intervalle & Abnehmen: Trainingspläne
Wie man Intervalltraining richtig einsetzt. Plus: Pläne und Einheiten für alle Fahrertypen

Besser essen: Tipps für mehr Leistung
Gesund, einfach, lecker, schnell: 17 Rezepte für eine gute Sportler-Ernährung

Trainingsplan: Saisonziel Radmarathon
Experten-Tipps eines Ötztaler-Siegers. Plus: Trainingsplan für Hobbysportler

Berg-Tour: Saisonbeginn im Sauerland
Das größte Jedermann-Team Deutschlands startet in die neue Saison. Einblicke & Touren

Danilo-Hondo-Schweiz

Talententwicklung in der Schweiz. Einblicke.

Emma-Hinze-Porträt

Sie zählt zu den besten Sprinterinnen der Welt: Emma Hinze.

Peloton

Impressionen: Strade Bianche
Das Rennen auf „weißen Straßen“ existiert erst seit 2007 – und ist doch bereits ein Klassiker

News & Termine
Neuigkeiten aus dem Profi-Radsport: Talente und Stars, plus Renntermine im Mai

Ausblick: Der Giro d’Italia 2019
Etappen über legendäre Anstiege: Mortirolo, Gavia, Manghen. Der Giro verspricht ein Spektakel

Schweizer Erfolge: Nachwuchstalente
Die neue Generation Schweizer Radsportler und ihr Trainer im Porträt: Erfolgsgeschichte

Training: Der deutsche Bahnvierer
Vier Fahrer, 4000 Meter: Hinter den Kulissen des deutschen Bahnvierers. Trainingseinblicke

Der Anstieg zum höchsten Berg Österreichs ist ein Erlebnis.

Reise

Der Höchste: Touren um den Großglockner
32 Kilometer und fast 2000 Höhenmeter auf der Hochalpenstraße bergauf: Touren und Ausblicke

Rennradcamp im Alpbachtal
Vier Tage Sport und Genuss im Herzen Tirols – an der Seite von Eurosport-Moderator Karsten Migels

Vorschau: Endurance-Rennräder im Test
Für die Langstrecke: 12 Marathon-Räder

Alpbachtal Seenland: Rennradcamp – vier Tage Sport im Herzen Tirols

Rennradcamp im Alpbachtal

Große Namen, atemberaubende Strecken und beste Unterhaltung: Das alles können rennradbegeisterte Anfänger wie Fortgeschrittene im Alpbachtal erleben. Das exklusive Rennradcamp hält vier abwechslungsreiche Touren durch die Bergwelt Tirols bereit.

Begleitet von Eurosport-Moderator Karsten Migels und Ex-Radprofi Thomas Rohregger geht es vom 6. bis zum 9. Juni auf die Abschnitte der UCI Rad-WM von 2018. Gemeinsame Ausfahrten und Aktivitäten, wissenswerte Tipps vom Profi und gemütlicher Genuss stehen auf dem Tourprogramm.

RennRad 5/2019, Ausgabe, Banner

Zum Shop

Prominent besetzter Radtalk

Die Rennrad-Teams übernachten im Vier-Sterne-Hotel Pirchner Hof, in dem zur WM auch das englische Nationalteam untergebracht war. Die geführten Rennradtouren werden – je nach Leistungsstufen – in homogene Gruppen eingeteilt. Lokale Guides werden die Gruppen stets begleiten.

An einem der Abende erwartet die Teilnehmer zudem ein prominent besetzter Radtalk: Eurosport-Moderator Karsten Migels, Bora-Hansgrohe-Trainer Helmut Dollinger, Tirol-Holding-Chef Josef Margreiter, Rennradprofis sowie Mitglieder des Gran-Fondo-Teams Tirol sprechen in ungezwungener Atmosphäre über alles, was das Rennradfahrer-Herz begehrt: Training, Ernährung, Wettkampf und Geheimtipps zu Touren.

Mehr Informationen und Anmeldung zum Rennradcamp finden Sie unter www.alpbachtal.at/rennradcamp2019

Das Alpbachtal ist für viele Menschen Sehnsuchtsort und Kraftquelle zugleich.

Rennradcamp im Alpbachtal – auf den Spuren der Rad-WM: 6. bis 9. Juni 2019

Leistungsumfang

  • drei Übernachtungen im Vier-Sterne-Hotel „Pirchner Hof“ in Reith im Alpbachtal inklusive Willkommensdrink
  • geführte Rennradtouren in homogenen Leistungsgruppen mit Bikeguides, Eurosport-Moderator Karsten Migels, Ex-Profi Thomas Rohregger sowie Mitgliedern des lokalen Radclubs RTR31
  • geführte Willkommenstour zum „Einradeln“
  • Abendprogramm am 6. Juni: Radtalk mit Rennradspezialisten wie Moderator Karsten Migels (Eurosport), Josef Margreiter (Tirol-Holding-Chef), Helmut Dollinger (Cheftrainer vom Profiteam Bora-Hansgrohe) sowie Mitgliedern des Gran-Fondo-Teams Tirol
  • Freitag bis Sonntag: geführte Radtouren auf den Spuren der UCI Straßenrad-WM 2018
  • Trikotwäsche im Hotel
  • Fahrrad-Waschplatz und Platz für mögliche Reparaturen
  • Gratis-Trinkflaschen, Radkarten der Region und Fotobegleitung
  • Teilnehmer-Abschlussgeschenk
Rennradcamp, Albpachtal

Alle Informationen zum Rennradcamp im Alpbachtal

Rennradcamp im Alpbachtal: Allgemeine Hinweise

  • Angebot: 550 Euro pro Person im Doppelzimmer
  • Bitte eigenes Rennrad und Ausrüstung mitbringen
  • Mindestteilnehmerzahl: zehn Personen
  • Mit der Alpbachtal Seenland Card ist der Eintritt zum nahe gelegenen Reintalersee in Kramsach inkludiert. In der Freizeit können weitere Leistungen der Card in Anspruch genommen werden, zum Beispiel eine Fahrt mit den Bergbahnen in Reith im Alpbachtal.
Alpbachtal Seenland, Logo

Mehr Informationen zur Anmeldung beim Rennradcamp im Alpbachtal Seenland

Mehr Reisetipps für RennRad-Fans