Monat: Juni 2023

Favoriten bei die Tour de France 2023: Wer gewinnt das Gelbe Trikot?

Jonas Vingegaard, Tadej Pogačar, Tour de France 2023, Favoriten

Der Mann im gelben Trikot attackiert an der steilsten Stelle des Anstiegs aus dem Windschatten seines Teamkollegen – und kein Konkurrent kann sein Hinterrad halten. Es sind noch 28,7 Kilometer bis ins Ziel, noch zwei Kilometer bis zum höchsten Punkt des Izua-Anstiegs im Baskenland. Jonas Vingegaard fährt alllein vorne. Hier, während der sechsten Etappe der Baskenlandrundfahrt 2023. 11:17 Minuten braucht er für diesen 4,1 Kilometer langen Anstieg. Seine geschätzte relatiive Durchschnittsleistung: 7,46 Watt pro Kilogramm. Damit zeigte der amtierende Tour-Sieger eine der besten Bergauf-Leistungen überhaupt. In dieser Region, im Baskenland, wird Jonas Vingegaard im Juli sein Projekt Titelverteidigung beginnen. Wieder erwarten fast alle Experten ein Duell, einen Zweikampf um den Sieg: Vingegaard versus Tadej Pogačar, den Sieger der Jahre 2020 und 2021.

Beide starteten extrem erfolgreich in die Saison: Vingegaard gewann jeweils drei Etappen und die Gesamtwertung des O Gran Camiño und der Baskenlandrundfahrt. Sein Vorsprung bei letzterer betrug 1:12 Minuten auf den Zweitplatzierten Mikel Landa. Tadej Pogačar übertraf ihn noch – und alle anderen. Sein Palmarés: der Sieg bei Jaén Paraíso, je drei Etappen und die Gesamtwertung der Andalusienrundfahrt und bei Paris-Nizza – dem einzigen direkten Duell der beiden Top-Favoriten. Dazu gewann er die Flandern-Rundfahrt, das Amstel Gold Race und Fleche Wallonne. Der Slowene ist der Dominator dieser Saison.

Talent

Als solcher wirkte er auch während der ersten zehn Etappen der Tour de France 2022. Pogačar gewann zwei davon und trug das Gelbe Trikot. Die besonders anspruchsvollen Hochgebirgsetappen lagen noch vor den Fahrern. Darunter die elfte über den Col du Galibier und zum Schlussanstieg am Col du Granon. Der Slowene geriet an jenem Tag in die „Zange“ des stärksten Teams jener Rundfahrt, Jumbo-Visma.

Vingegaard und sein Teamkollege Primož Roglič, der nach einem Sturz in der Gesamtwertung bereits weiter zurücklag, attackierten am Galibier im Wechsel. Pogačar parierte jeden Antritt. Doch fünf Kilometer vor dem Ziel konnte er der nächsten Attacke Vingegaards nichts mehr entgegensetzen. Er verlor in diesem steilen Finale fast drei Minuten und das Gelbe Trikot. Der Däne verteidigte das Maillot Jaune später in den Pyrenäen – auch dank seines überragenden Teams – souverän und feierte in Hautacam noch einen zweiten Etappensieg.

Teamstärke

Auch am Faktor „Teamstärke“ kann sich die Tour 2023 entscheiden. Jumbo-Visma ist aktuell die wohl stärkste Equipe der WorldTour. Mit Wout van Aert, der im vergangenen Jahr das Grüne Trikot sowie drei Etappen gewann, Dylan van Baarle, Sepp Kuss, Tiesj Benoot, Steven Kruijswijk und anderen Fahrern stehen Jonas Vingegaard extrem starke Helfer für jedes Terrain zur Seite. In diesem Jahr wird der Däne der klare Kapitän sein – Primož Roglič konzentrierte sich stattdessen auf den Giro.

Auch Pogačars UAE-Emirates-Team hat sich in den vergangenen Jahren stetig verbessert. Zu den stärksten Helfern des Slowenen zählen wohl Marc Soler, Rafał Majka – und Adam Yates. Letzter wäre unter Umständen stark genug, um seinerseits auf das Podium der Tour zu fahren. „Auf dem Papier“ ist Jumbo-Visma in der Breite wohl etwas stärker aufgestellt.

Im direkten Duell der beiden Top-Favoriten steht es in der Saison 2023 eins zu null für Pogačar. Bei Paris-Nizza kam es zum ersten und einzigen Aufeinandertreffen. Pogačar gewann drei Etappen und die Gesamtwertung, Vingegaard wurde „nur“ Dritter – 1:39 Minuten hinter seinem großen Konkurrenten. Natürlich ist ein Rennen im März jedoch kein Indikator für die Ergebnisse im Juli – zumal beide anschließend ihre Rennen fast nach Belieben dominierten.

Alpen und Pyrenäen

Fast alle Experten gehen von einem Zweikampf dieser beiden Ausnahmetalente aus. Die Tour-Organisatoren sorgen mit der Routenwahl für potenzielle Überraschungen und Abwechslung. Der Start im Baskenland kommt – anders als das gewohnte „Grand-Tour-Programm“ – weniger den Sprintern zu Gute. Die erste Etappe weist mehr als 3000 Höhenmeter auf.

Bedingt durch die Wahl des Grand Départs führen schon die fünfte und die sechste Etappe durch die Pyrenäen. Mit anspruchsvollen Abschnitten im Zentralmassiv – darunter der „Rückkehr“ des Puy-de-Dôme-Anstiegs am Ende der neunten Etappe – und wenigen Flachetappen bleibt die Strecke vielseitig. Und bietet viele Möglichkeiten für Attacken.

Entscheidend wird wohl die dritte Woche in den Alpen sein: Drei Bergankünfte und insgesamt fünf Bergetappen stehen ab dem 13. Tagesabschnitt auf dem Programm. Die 16. Etappe, das einzige Einzelzeitfahren, ist nur 22 Kilometer lang und mit mehr als 600 Höhenmetern kein Parcours für die reinen Zeitfahr-Spezialisten.

Tour de France 2023: Etappen, Strecke, Favoriten, Trikots

Favoriten bei der Tour de France: Was macht Ineos Grenadiers?

Lange dominierten die Fahrer eines anderen Teams die Tour: die der Equipe Ineos Grenadiers beziehungsweise Sky. Sie waren an erster Stelle zu nennen bei der Frage nach den Topfavoriten – zwischen 2012 und 2019 gewann die britische Equipe sieben Mal die Tour. Diese Zeiten scheinen im Moment vorbei zu sein, obwohl die Mannschaft nach wie vor mit einem Top-Budget auftritt und Weltklasse-Fahrer beschäftigt.

2022 war Geraint Thomas der „Beste vom Rest“ und wurde Dritter. Sein Rückstand auf Jonas Vingegaard: 7:22 Minuten. Der Brite konzentriert sich in diesem Jahr auf den Giro d‘Italia – auch wegen der wenigen Zeitfahrkilometer bei der Tour. Das Team stellt sich anders auf als in den vergangenen Jahren, mit einem oder zwei klaren Kapitänen und starken Helfern.

Egan Bernal ist nach seinem schweren Sturz Anfang des Jahres 2022 noch nicht bereit für die Tour, stattdessen sind junge Fahrer wie Tom Pidcock und Carlos Rodríguez im Fokus. Pidcock gewann im vergangenen Jahr die Bergankunft in L‘Alpe D‘Huez aus einer Spitzengruppe heraus. Der 21-jährige Spanier fuhr eine starke Vuelta und wurde am Ende Siebter der Gesamtwertung.

Ein weiterer aussichtsreicher Kandidat für eine Top-Platzierung ist Daniel Felipe Martínez. Der Kolumbianer gewann in seiner Karriere bereits eine Tour-Etappe, die Baskenland-Rundfahrt und das Critérium du Dauphiné. 2021 wurde er als Edelhelfer Bernals Fünfter des Giro. Er ist ein Rundfahrten-Spezialist, zählt aber eher zum erweiterten Kreis der Podiumskandidaten.

Erweiterter Favoritenkreis

Zu diesen zählt auch David Gaudu. Er ist wohl die größte französische Hoffnung auf eine Top-Platzierung. Bei Paris-Nizza konnte der 26-Jährige einen der beiden großen Favoriten schlagen: Er wurde Zweiter hinter Pogačar und vor Vingegaard. Gaudu ist einer der stärksten Bergfahrer überhaupt. Seine Schwäche, das Zeitfahren, fällt bei dieser Tour-Austragung weniger ins Gewicht.

Dies gilt in ähnlicher Form auch für die anderen französischen Anwärter auf das Gesamtklassement: Romain Bardet zeigte im Frühjahr gute, aber nicht überragende Leistungen, Guillaume Martin wurde starker Sechster bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, trat ansonsten jedoch weniger in Erscheinung.

Zu den weiteren Kandidaten auf eine Top-Platzierung zählt etwa Enric Mas, Movistar. Er konnte bei der Tour bisher nicht seine Bestform zeigen, bei der Vuelta wurde er schon drei Mal Zweiter. Mikel Landa ist der Kapitän des Teams Bahrain-Victorious. Der Spanier ließ die Tour in den vergangenen Jahren aus – 2020 war er Vierter. Durch die wenigen Zeitfahrkilometer dürfte auch er sich Hoffnungen auf das Podium machen.

Carapaz, Yates und Hindley

Dies gilt auch für Richard Carapaz, 2021 Dritter der Tour. Seit dieser Saison fährt er für das Team EF Education-EasyPost und wird wohl der klare Leader sein.

Zwei weitere Grand-Tour-Sieger zählen zum erweiterten Favoriten-Kreis: Simon Yates ist der Vuelta-Sieger des Jahres 2018. Seit seinem dritten Platz beim Giro 2021 konnte er jedoch keine dreiwöchige Landesrundfahrt beenden. Er ist einer der stärksten Bergfahrer der Welt, sein Team Jayco AlUla ist aber weniger hochkarätig besetzt, und ihm fehlt häufig die Konstanz für ein Top-Ergebnis. Jai Hindley gewann den Giro 2022 und erreichte damit den ersten Grand-Tour-Gesamtsieg für die deutsche Equipe Bora-Hansgrohe. Der Australier nahm noch nie an einer Tour de France teil. In diesem Jahr ist sie sein Saisonhöhepunkt – eine Giro-Titelverteidigung ließ der 27-Jährige ausfallen.

Wer ist die starke „Nummer zwei“?

Oft tritt ein zweiter Kandidat aus einem Team auf den Plan, wenn der eigentliche Kapitän ausfällt – so wie Jonas Vingegaard bei seinem zweiten Platz 2021.

Adam Yates vom Team UAE Emirates dürfte die stärkste „Nummer zwei“ der Tour sein, auch Pello Bilbao, Bahrain-Victorious, der Deutsche Emanuel Buchmann, Bora-Hansgrohe und sogar Thibaut Pinot, Groupama-FDJ sind weitere Kandidaten.

Historisches Duell um Etappensiege

Neben dem Duell um den Gesamtsieg erwarten viele Experten im Kampf um Etappensiege ein weiteres historisches Duell: Wout van Aert versus Mathieu van der Poel. Beide waren bereits Träger des Gelben Trikots. Die anspruchsvollen ersten Etappen im Baskenland geben beiden die Chance, erneut gelb zu tragen.

Dieses Trikot trug auch Julian Alaphilippe bereits 2019 und 2020. Der zweimalige Weltmeister ist einer der stärksten Puncheure der Welt und kann es in Topform mit van der Poel und Van Aert aufnehmen.

Sprinter

Für die Sprinter gibt es in diesem Jahr recht wenige Gelegenheiten – nur fünf bis sechs Etappen könnten wohl in einem Massensprint enden. Somit hat Mark Cavendish nur wenige Chancen, seinen 35. Rekord-Etappensieg einzufahren. Der 38-jährige Astana-Profi richtet seine Tour ganz nach diesem Ziel aus.

Einige andere Sprinter sind wohl stärker einzuschätzen: Fabio Jakobsen, Soudal-Quick-Step, Caleb Ewan, Lotto Dstny, Dylan Groenewegen, Jayco AlUla und Jasper Philipsen, Alpecin-Deceuninck, teilten die großen Sprintsiege in diesem Jahr bisher auf.

Haben Deutsche Chancen auf einen Etappensieg?

Einige der deutschen Starter hoffen auf einen Etappensieg. Zu den aussichtsreichsten Kandidaten zählt Nils Politt vom deutschen Team Bora-Hansgrohe.Er gewann 2021 die Etappe nach Nîmes als Solist.

Lennard Kämna, der im vergangenen Jahr das Gelbe Trikot um nur zehn Sekunden verpasste, gibt in diesem Jahr dem Giro d‘Italia den Vorzug. Simon Geschke trug im vergangenen Jahr neun Tage lang das Bergtrikot – und verlor es am Ende knapp an den Tour-Sieger Jonas Vingegaard. Er wird neben Helferdiensten für seinen Kapitän Guillaume Martin vielleicht wieder die Chance erhalten, sich in Fluchtgruppen zu zeigen. Dies gilt auch für den Intermarché-Profi Georg Zimmermann. Phil Bauhaus vom Team Bahrain-Victorious zählt potenziell zu den stärksten im Massensprint.

Alle Sieger der Tour de France von 1903 bis heute

Tour de France, Sieger, Alle Sieger

Bei der Tour de France werden in verschiedenen Wertungen mehrere Sieger gekürt.

Alle Sieger der Tour de France: Gelbes Trikot – Maillot Jaune

Der Gesamtführende der Tour de France trägt nach Addition aller Zeiten für die einzelnen Etappen das Maillot Jaune, das Gelbe Trikot. Sollte zwei Fahrer exakt zeitgleich sein, entscheiden zunächst die Zehntelsekunden aus dem Zeitfahren bzw. die Addition der Etappenplatzierungen (ausgenommen ist in diesem Fall das Mannschaftzeitfahren). Sollten all diese Parameter gleich sein, entscheidet die Platzierung auf der letzten Etappe darüber, wer das Gelbe Trikot trägt.

Wer trug das Gelbe Trikot am häufigsten?

Den Rekord für das häufigste Tragen des Gelben Trikots hält Eddy Merckx. Die belgische Radsportlegende streifte sich das prestigereiche Hemd insgesamt 96 Mal über. Insgesamt gewann Merckx bei der Tour de France 34 Etappen, fünfmal gelang ihm der Gesamtsieg.

Gelbes Trikot: Alle Sieger der Tour de France von 1903 bis heute

2022 Jonas Vingegaard (DEN)
2021 Tadej Pogačar (SLO)
2020 Tadej Pogačar (SLO)
2019 Egan Bernal (COL)
2018 Geraint Thomas (GBR)
2017 Chris Froome (GBR)
2016 Chris Froome (GBR)
2015 Chris Froome (GBR)
2014 Vincenzo Nibali (ITA)
2013 Chris Froome (GBR)
2012 Bradley Wiggins (GBR)
2011 Cadel Evans (AUS)
2010 Andy Schleck (LUX)
2009 Alberto Contador (ESP)
2008 Carlos Sastre (ESP)
2007 Alberto Contador (ESP)
2006 Oscar Pereiro (ESP)
2005 *
2004 *
2003 *
2002 *
2001 *
2000 *
1999 *
1998 Marco Pantani (ITA)
1997 Jan Ullrich (GER)
1996 Bjarne Riis (DEN)
1995 Miguel Indurain (ESP)
1994 Miguel Indurain (ESP)
1993 Miguel Indurain (ESP)
1992 Miguel Indurain (ESP)
1991 Miguel Indurain (ESP)
1990 Greg Lemond (USA)
1989 Greg Lemond (USA)
1988 Pedro Delgado (ESP)
1987 Stephen Roche (IRL)
1986 Greg Lemond (USA)
1985 Bernard Hinault (FRA)
1984 Laurent Fignon (FRA)
1983 Laurent Fignon (FRA)
1982 Bernard Hinault (FRA)
1981 Bernard Hinault (FRA)
1980 Joop Zoetemelk (NED)
1979 Bernard Hinault (FRA)
1978 Bernard Hinault (FRA)
1977 Bernard Thévenet (FRA)
1976 Lucien van Impe (BEL)
1975 Bernard Thévenet (FRA)
1974 Eddy Merckx (BEL)
1973 Luis Ocaña (ESP)
1972 Eddy Merckx (BEL)
1971 Eddy Merckx (BEL)
1970 Eddy Merckx (BEL)
1969 Eddy Merckx (BEL)
1968 Jan Janssen (NED)
1967 Roger Pingeon (FRA)
1966 Lucien Aimar (FRA)
1965 Felice Gimondi (ITA)
1964 Jacques Anquetil (FRA)
1963 Jacques Anquetil (FRA)
1962 Jacques Anquetil (FRA)
1961 Jacques Anquetil (FRA)
1960 Gastone Nencini (ITA)
1959 Fédérico Bahamontes (ESP)
1958 Charly Gaul (LUX)
1957 Jacques Anquetil (FRA)
1956 Roger Walkowiak (FRA)
1955 Louison Bobet (FRA)
1954 Louison Bobet (FRA)
1953 Louison Bobet (FRA)
1952 Fausto Coppi (ITA)
1951 Hugo Koblet (SUI)
1950 Ferdy Kübler (SUI)
1949 Fausto Coppi (ITA)
1948 Gino Bartali (ITA)
1947 Jean Robic (FRA)
1940 bis 1946  ausgefallen
1939 Sylvère Maes (BEL)
1938 Gino Bartali (ITA)
1937 Roger Lapébie (FRA)
1936 Sylvère Maes (BEL)
1935 Romain Maes (BEL)
1934 Antonin Magne (FRA)
1933 Georges Speicher (FRA)
1932 André Leducq (FRA)
1931 Antonin Magne (FRA)
1930 André Leducq (FRA)
1929 Maurice Dewaele (BEL)
1928 Nicolas Frantz (LUX)
1927 Nicolas Frantz (LUX)
1926 Lucien Buysse (BEL)
1925 Ottavio Bottecchia (ITA)
1924 Ottavio Bottecchia (ITA)
1923 Henri Pélissier (FRA)
1922 Firmin Lambot (BEL)
1921 Léon Scieur (BEL)
1920 Philippe Thys (BEL)
1919 Firmin Lambot (BEL)
1915 bis 1918 ausgefallen
1914 Philippe Thys (BEL)
1913 Philippe Thys (BEL)
1912 Odile Defraye (BEL)
1911 Gustave Garrigou (FRA)
1910 Octave Lapize (FRA)
1909 François Faber (LUX)
1908 Lucien Petit-Breton (FRA)
1907 Lucien Petit-Breton (FRA)
1906 René Pottier (FRA)
1905 Louis Trousselier (FRA)
1904 Henri Cornet (FRA)
1903 Maurice Garin (FRA)

* Die Siege von Lance Armstrong wurden nachträglich wegen Dopings aberkannt.

Neben dem Gesamtsieg kämpfen die Fahrer bei der Tour de France in verschiedenen Wertungen um weitere besondere Auszeichnungen.

Grünes Trikot – Maillot Vert

Der beste Sprinter der Tour erhält das Grüne Trikot. Bei Zielankünften und Zwischensprints sammeln die Fahrer je nach erbrachter Leistung Punkte. Im Falle der Gleichheit entscheidet zunächst die Anzahl der Etappensiege, anschließend die der gewonnenen Zwischensprints, ehe der Platz in der Gesamtwertung über die Vergabe des Grünen Trikots entscheidet.

Mehr zum Maillot Vert und der Punkteverteilung lesen Sie in unserer Tour-de-France-Übersicht.

Bergtrikot – Maillot à Pois

Der beste Kletterer der Tour wird mit dem rot gepunkteten weißen Trikot belohnt. Die Bergwertung ergibt sich aus Punkten, die bei Bergetappen vergeben werden.

Die Gipfel teilen sich dabei in fünf Kategorien auf, eingeordnet nach dem jeweiligen Schwierigkeitsgrad. Die meisten Punkte (der Erste erhält 25) können die Fahrer an den Bergen der höchsten Kategorie („hors catégorie“) einfahren.

Bei Punktegleichheit entscheidet als erstes Kriterium die Anzahl der Siege an HC-Bergwertungen, anschließend wird die Zahl der Siege an Bergwertungen der 1. bis zur 4. Kategorie zu Rate gezogen, ehe die Platzierung in der Gesamtwertung entscheidet.

Mehr zum Maillot à Pois und der Punkteverteilung lesen Sie in unserer Tour-de-France-Übersicht.

Weißes Trikot – Maillot Blanc

Der beste Nachwuchsfahrer der Tour de France bekommt das Weiße Trikot verliehen. In dieser Wertung werden alle U25-Fahrer berücksichtigt. Im Jahr 2019 das also diejenigen Fahrer, die nach dem 1. Januar 1994 geboren sind. Aus dieser Altersklasse erhält der Bestplatzierte in der Gesamtwertung das Weiße Trikot.

Mehr zum Maillot à Pois lesen Sie in unserer Tour-de-France-Übersicht.

Mannschaftswertung

In der Mannschaftswertung werden die Zeiten der drei stärksten Fahrer jedes Teams auf jeder Etappe addiert. Im täglichen Ranking der Mannschaftswertung entscheidet im Falle einer zeitlichen Gleichheit die Summe der Etappenplätze der drei stärksten Fahrer.

Kämpferischster Fahrer

Der offensivste Fahrer einer Etappe erhält von der Jury die Auszeichnung als kämpferischster Fahrer und trägt während der kommenden Etappe eine rote Rückennummer.

Sonderfälle

Sollte ein Fahrer gleich mehrere Wertungen für sich entscheiden, hat das Gelbe Trikot immer Priorität. In diesem Fall trägt der nächste Fahrer im Klassement als „Vertretung“ das Grüne Trikot oder das Bergtrikot.

Tour de France: Epische Duelle der Geschichte

Bikepacking-Taschen im großen Vergleichstest

Einfach losfahren, wohin man will, so lange man will – mit allem, was man braucht: Bikepacking ist bereits mehr als ein Trend. Viele Hersteller bieten seit einigen Jahren vielfältige Pack- und Verstaumöglichkeiten für den persönlichen Bedarf bei Mehrtagestouren an – vom Schlafsack über Klamotten bis zum Campingkocher.

In der gedruckten Version sind uns bei den Ortlieb-Taschen unglücklicherweise inhaltliche Fehler unterlaufen. Hier finden Sie einen Überblick über alle Testprodukte, sowie die korrekten Testberichte der Ortlieb-Taschen. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Alle getesteten Taschen kommen ohne einen Gepäckträger oder andere Montagehilfen aus und eignen sich somit für den Einsatz am Rennrad oder vor allem am Gravelbike. Die von den Herstellern angebotenen Lösungen sind so vielfältig, dass wir uns bei der Produktauswahl vorab auf einige wenige Punkte fokussiert haben. In diesem Test finden sich nur Taschen und Teile, die ohne bereits am Rahmen befindliche Schrauben oder Ösen montiert werden können. Daher finden sich hier auch keine klassischen Satteltaschen, für die es einen fest montierten Gepäckträger bräuchte.

Bei den Taschen selbst konzentrierten wir uns auf vier Anbringungsbereiche: den Lenker, das Oberrohr, das Rahmendreieck und den Sattel beziehungsweise die Sattelstütze.

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Lenker- & Rahmentaschen

Eine Lenkertasche wird vorne zwischen den Lenkerenden fixiert. Viele Modelle sind als eine Art „dicker Schlauch“ aufgebaut, der von beiden Seiten geöffnet werden kann. Zudem gibt es fixierte Varianten mit einem integrierten Stausack – oder eine variable mit einem getrennten Packsack. Dieser kann einfach gegen ein anderes Gepäckstück, wie etwa ein Zelt, getauscht werden. Kleine Oberrohrtaschen werden meist oben auf dem Rahmenrohr angebracht, große überwiegend unterhalb.

Die Hersteller bieten häufig Schablonen an, um zu überprüfen, ob die Tasche in das Rahmendreieck des eigenen Rades passt. Im Tascheninneren findet man meist eine Zweiteilung oder ein einziges großes Staufach. Der Faktor Regenschutz: Alle getesteten Taschen hielten Wasser lange ab. Wer hier ganz „auf Nummer sicher gehen will“, kann ein Taschenmodell mit einem zusätzlichen
Regencover wählen wie zum Beispiel den Toploader von Topeak. Komplett wasserdicht sind auch die Modelle von Ortlieb. Die meisten anderen Taschen sind wasserabweisend.

Alle Inhalte der aktuellen Ausgabe 7/23

Bei der Satteltasche ist die Größenauswahl enorm. Ein wichtiges Kriterium vor dem Kauf ist hier der Abstand zwischen Reifen und Sattel. Die meisten Hersteller geben in den Informationen ein Minimalmaß an, das benötigt wird, damit die Tasche nicht auf dem Reifen aufliegt. Die Satteltaschen können in der Regel auch an Dropper-Posts befestigt werden.

Befestigung & Gewicht

Die Raumaufteilung: Die großen Taschen in diesem Testfeld verfügen nur in den wenigsten Fällen über eine interne Raumaufteilung. Nur einige Modelle bieten ein zusätzliches Staufach oder -netz. Damit ist zwar zum einen gewährleistet, dass auch größere Gegenstände wie etwa ein Zeltgestänge problemlos verstaut werden können, jedoch könnte für viele ein weiteres getrenntes Fach für Kleinteile von Vorteil sein. Hier sollte man vor dem Kauf abwägen, was man an welcher Stelle unterbringen möchte. Die meisten Testmodelle werden mittels Klett- und Zurrgurten befestigt. Dabei gilt es mehreres zu beachten – etwa bei der Art des Rahmenschutzes. Hier kommen verschiedene Optionen zum Einsatz.

Einige Optionen der Hersteller: Rahmenschutz-Sticker, gummierte Kletts oder weiche Bumper und Spacer, die vor allem die Sattelstütze und den Lenker schützen. Kletts und Zurrgurte sind bei allen getesteten Taschen das Mittel der Wahl. Dabei zu beachten: 1. Es ist meist von Vorteil, wenn diese variabel angebracht werden können. 2. Breiter ist oftmals besser, da dies meist mehr Stabilität mit sich bringt. Manche Packtaschen verfügen über ein Luftventil. Dies ergibt dann Sinn, wenn die Innentaschen zu 100 Prozent luft- und wasserdicht verschlossen werden können. Denn dann sind diese Stausäcke weitaus stärker komprimierbar – und man spart wertvollen Packplatz.

Auch das Thema Sicherheit beziehungsweise Sichtbarkeit ist einer unserer Testfaktoren. Wie viele Reflektoren weisen die Modelle auf? Und wo sind sie angebracht? Bieten die Taschen Befestigungsmöglichkeiten für Lampen beziehungsweise Blinklichter? Einige Hersteller punkten hier deutlich klarer als andere. Bei dem Faktor Gewicht sind, bei den meisten Modellen, die Unterschiede recht marginal, da viele Schnitte und Materialien ähnlich oder gar identisch sind.

Die Ausrichtung und der Einsatzzweck der Packtaschen können jedoch variieren – oft zeigt sich dies auch beim Gewicht. Die Taschen von Apidura oder Evoc beispielsweise sind eher auf den sportiven Gravel-Einsatz ausgerichtet – erstere punkten vor allem mit Leichtgewicht. Andere – etwa die Taschen aus der Kollaboration von Specialized mit Fjällraven – setzen auf Volumen und Robustheit. In diesem extrem großen Vergleichstest dürfte für fast jeden Einsatzzweck eine passende Taschenkombination dabei sein.

13 Lenkertaschen im Test

Marke Modell Preis Bewertung Prädikat
Zefal Z Adventure F2 39,95 Euro 2,5 / 5 Punkte
Lezyne Bar Caddy 52,99 Euro 4,5 / 5 Punkte
Pro Team Gravel HB Bag Small 57,99 Euro 3,5 / 5 Punkte
BBB Barrelpack L 59,99 Euro 4,5 / 5 Punkte Preis-Leistung-Tipp
SKS Explorer Exp. Bar Bag 59,95 Euro 4 / 5 Punkte
Topeak Frontloader 79,99 Euro 4,5 / 5 Punkte
Vaude Trailfront II 100 Euro 4 / 5 Punkte
Bontrager Adventure 109,99 Euro 4 / 5 Punkte
Apidura Expedition Handlebarpack 9L 117 Euro 4,5 / 5 Punkte Kauf-Tipp
Revelate Design Sweetroll 11L 129,99 Euro 4 / 5 Punkte
Restrap Race Bar Bag 131,99 Euro 4 / 5 Punkte
Evoc Handlebar Pack Boa WP5 140 Euro 4 / 5 Punkte
Ortlieb Handlebar Pack QR 145 Euro 4,5 / 5 Punkte

Ortlieb Handlebar Pack QR

  • Gewicht: 530 Gramm
  • Volumen: 11 Liter
  • weitere Varianten:
  • Befestigung: Quick-Release-System
  • Aufteilung innen: ein Hauptfach
  • Features: Netz-Seitenfächer, Inner Pocket QR, wasserdicht
  • Stärken: Variabilität, Volumen, Wetterschutz
  • Schwächen: Preis

QR – das steht für „Quick Release“ und ist eine Besonderheit an dieser Version der Ortlieb-Lenkertasche. Mithilfe einer Seilbefestigung wird die Tasche am Lenker befestigt und lässt sich dann durch eine Hebelvorrichtung schnell und einfach lösen. Nach der ersten Einstellung und Anbringung der Seillängen und Position der Tasche gelingt dies problemlos. Das Handlebar Pack lässt sich von oben in einem sehr großen Hauptfach bedienen. Die stabile Konstruktion sorgt für viel Volumen und passt dennoch gut zwischen alle Lenkerformen. Der Preis ist recht hoch, die Funktionalität ist jedoch auf Top-Niveau.

Bewertung: 4,5 / 5 Punkten

Die Ortlieb Handlebar-Pack QR

11 Oberrohrtaschen im Test

Marke Modell Preis Bewertung Prädikat
Zefal Z Adventure Pouch Bag 24,95 Euro 4,5 / 5 Punkte
Lezyne Energy Caddy XL 29,99 Euro 4,5 / 5 Punkte
Topeak Toploader 34,95 Euro 4 / 5 Punkte
Specialized/Fjällraven Snack Bag 45 Euro 4,5 / 5 Punkte
BBB Sealtank L 46,95 Euro 4,5 / 5 Punkte Kauf-Tipp
Specialized/Fjällraven Top Tube Bag 55 Euro 4,5 / 5 Punkte Kauf-Tipp
Apidura Expedition Top Tube Bag 55 Euro 4,5 / 5 Punkte Kauf-Tipp
Pro Discover Team Top Tube Bag 59,99 Euro 4 / 5 Punkte
Ortlieb Fuel-Pack 60 Euro 4,5 / 5 Punkte
Vaude Trail-Guide II 60 Euro 4 / 5 Punkte
Revelate Design Mag Tank Black 79,99 Euro 4 / 5 Punkte

Ortlieb Fuel-Pack

  • Gewicht: 160 Gramm
  • Volumen: 1 Liter
  • weitere Varianten:
  • Befestigung: 2 Lochbänder, Schraub-Ösen
  • Aufteilung innen: ein Hauptfach, Netz-Seitenfach
  • Features: wasserdicht, magnetischer Verschluss, Kabelführung
  • Stärken: wasserdicht, Verschluss
  • Schwächen: Gewicht

Eine Besonderheit des Ortlieb Fuel-Pack ist der Verschluss: Zwei Magneten schließen die Tasche auf einer Seite ab. Das sorgt für eine sehr einfache Bedienbarkeit auch während der Fahrt. Die Befestigung erfolgt über Schrauben oder über zwei Lochbänder. Auch die Aufteilung ist durchdacht: Neben dem Hauptfach gibt es ein kleineres leicht abgetrenntes Netz-Seitenfach. Die Form der Ortlieb fällt anders als die meisten Oberrohrtaschen zum Sattel nicht ab. Dies sorgt für etwas mehr Volumen.

Bewertung: 4,5 / 5 Punkten

Ortlieb Fuel-Pack

13 Satteltaschen im Test

Marke Modell Preis Bewertung Prädikat
BBB Seat Supply 59,95 Euro 3,5 / 5 Punkte
Zefal Z Adventure R11 69,95 Euro 4 / 5 Punkte
Lezyne XL Caddy 74,99 Euro 4,5 / 5 Punkte Preis-Leistung-Tipp
SKS Explorer Exp. Saddle Bag 79,99 Euro 4,5 / 5 Punkte Preis-Leistung-Tipp
Topeak Backloader X 15L 89,95 Euro 4,5 / 5 Punkte
Vaude Trailsaddle II 100 Euro 4 / 5 Punkte
Evoc Seat Pack Boa WP8 140 Euro 4 / 5 Punkte
Specialized/Fjällraven Seatbag Harness mit Packsack 140 Euro 4 / 5 Punkte
Restrap Saddle Bag 143,99 Euro 4 / 5 Punkte
Ortlieb Seat-Pack 11L 145 Euro 4,5 / 5 Punkte
Pro Discover Team Seatpost Bag 149,95 Euro 4 / 5 Punkte
Apidura Expedition Saddle Pack 156 Euro 4,5 / 5 Punkte Kauf-Tipp
Revelate Design Spinelock Seat Bag 16 L 209,95 Euro 4 / 5 Punkte

Ortlieb Seat-Pack 11L

  • Gewicht: 345 Gramm
  • Volumen: 11 Liter
  • weitere Varianten: 16,5 Liter
  • Befestigung: 1 Klett, 2 Zurrgurte
  • Aufteilung innen: ein Hauptfach
  • Features: wasserdicht, Gepäcknetz, Luftventil, Beleuchtungshalterung, Reflektoren
  • Stärken: Material, Luftventil
  • Schwächen: Preis

Die elf Liter Fassungsvermögen der Ortlieb Seat-Pack bieten viele Möglichkeiten. Zudem lässt sich die Tasche mit zwei Riemen sehr schnell abspannen. Dank eines Luftventils lässt sich das Packmaß einfach verringern. Die Nähte sind verklebt. Top: Die Seat Pack ist vollständig wasserdicht. Befestigt wird die Tasche mit drei Klettriemen. Ihre Gummierung schützt die Sattelstütze vor Abrieb. Elastische Kordeln auf der Oberseite bieten zusätzlichen Stauraum.

Bewertung: 4,5 / 5 Punkte

Ortlieb Seat-Pack 11 L

12 Rahmentaschen im Test

Marke Modell Preis Bewertung Prädikat
Zefal Z Adventure C4 39,95 Euro 4 / 5 Punkte
Topeak Midloader 4,5L 59,95 Euro 4,5 / 5 Punkte
Lezyne Frame Caddy 59,99 Euro 4 / 5 Punkte
SKS Explorer Exp. Framebag 59,99 Euro 4,5 / 5 Punkte Kauf-Tipp
Evoc Multiframe Pack WP M 60 Euro 4,5 / 5 Punkte Kauf-Tipp
Vaude Trailframe II 80 Euro 4 / 5 Punkte
BBB Sealmate L 82,95 Euro 4,5 / 5 Punkte
Specialized/Fjällraven Framebag M 90 Euro 4,5 / 5 Punkte
Pro Discover Team Frame Bag Small 99,99 Euro 4,5 / 5 Punkte
Apidura Expedition Frame Pack 109 Euro 4,5 / 5 Punkte Kauf-Tipp
Ortlieb Frame-Pack RC Top Tube 4L 110 Euro 4,5 / 5 Punkte Kauf-Tipp
Revelate Design Tangle Frame Bag XS 129,99 Euro 4 / 5 Punkte

Ortlieb Frame-Pack RC Top Tube 4L

  • Gewicht: 200 Gramm
  • Volumen: 4 Liter
  • weitere Varianten: 3 Liter
  • Befestigung: 5 Kletts
  • Aufteilung innen: ein Hauptfach
  • Features: 3-Punkt-Rollverschluss, Reflektoren, wasserdicht
  • Stärken: Volumen, Verarbeitung, Material
  • Schwächen: keine Unterteilung, Preis

Ortliebs Frame Pack RC ist schlauchartig aufgebaut. Die fünf Liter fassende Rahmentasche ist sehr schlicht ausgestattet. Sie lässt sich mit einem Rollverschluss mit wasserdichten Silikonringen abdichten. Innen verfügt die Tasche über keine weitere Unterteilung. Am Rahmen wird die Frame Pack RC mit vier variabel positionierbaren Klettverschlüssen befestigt. Diese sorgen für einen stabilen Halt und eine sehr einfache, schnelle Montage. Die Breite beträgt 50 Zentimeter – bei sehr kleinen Rahmengrößen könnte die Variante mit drei Liter Volumen empfehlenswert sein. Top: Die Verarbeitung und das wasserdichte Material.

Bewertung: 4,5 von 5 Punkte; Kauftipp

Ortlieb Frame-Pack RC 4L

Die Taschen in der Bildergalerie

Bikepacking-Taschen

Apidura

Bikepacking-Taschen

BBB

Bikepacking-Taschen

Bontrager

Bikepacking-Taschen

Evoc

Bikepacking-Taschen

Lezyne

Bikepacking-Taschen

Ortlieb

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Pro Discover

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Restrap

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Revelate Design

Bikepacking-Taschen

SKS Explorer

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Specialized & Fjällraven

Bikepacking-Taschen

Topeak

Bikepacking-Taschen

Vaude

Bikepacking-Taschen

Zefal

ABUS: neuer Aero-Helm GameChanger 2.0 vorgestellt

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Mit dem ersten Aero-Helm gelang ABUS der Durchbruch im Radsport und in der WorldTour, weitere Modelle wie der Airbreaker folgten. Auf der Eurobike 2023 in Frankfurt stellte ABUS mit dem GameChanger 2.0 nun eine komplett überarbeitete Version des beliebten Aero-Helms vor.

Aerodynamik, Belüftung, Komfort, Gewicht und Sicherheit: Die wichtigsten Parameter für einen Radhelm lassen sich nicht gleich optimal in einem einzigen Produkt maximieren. Aerodynamik und Belüftung beispielsweise widersprechen sich und erfordern stets Kompromisse.

Der erste GameChanger: Aerodynamik und Belüftung

So war bereits beim ersten GameChanger das Ziel, bei bestmöglicher Aerodynamik einen Helm zu bauen, der sich auch über längere Zeit noch angenehm tragen ließ.

Aus dem ursprünglich nur als Arbeitstitel gedachten „GameChanger“ wurde letztlich der selbstbewusste Produktname – und mit dem Team Movistar und Superstars wie Mathieu van der Poel fand ABUS Promotoren in der WorldTour, die mit ihren Siegen dem Helm schnell zu weltweiter Sichtbarkeit und schließlich auch zum Durchbruch im Amateurradsport verhalfen.

Auf der Eurobike 2023 in Frankfurt enthüllte ABUS nun den GameChanger 2.0. Obwohl der neue Helm seinem Vorgänger auf den ersten Blick stark ähnelt, wurde er von Grund auf überarbeitet.

ABUS GameChanger 2.0: schmaler & aerodynamischer

Er ist elf Prozent länger und im Heck etwas nach unten gezogen, was den Luftstrom weiter hinter den Kopf verlegt und Verwirbelungen minimiert.
Dafür ist er noch etwas schmaler geworden. ABUS spricht von etwa fünf Prozent besserer Aerodynamik gegenüber dem Vorgängermodell bei Renngeschwindigkeiten von 46 bis 52 km/h.

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ABUS GameChanger 2.0: verbesserte Kopfbelüftung

Ein ausgeklügeltes und in unzähligen Windkanaltests erprobtes System von Luftkanälen sorgt im Helminneren für eine deutlich verbesserte Kopfbelüftung.
Da die Radsportbrillen in den vergangenen Jahren immer größer wurden und heute meist bündig an der Helmkante anschließen, war es zudem nötig, einen zusätzlichen Lufteinlass an der Helmvorderseite zu schaffen, der sich über die gesamte Helmbreite zieht, die sogenannte Eyebrow Vents. Dieser Einlass leitet die eintretende Luft ohne Strömungsabriss oder Unterbrechung über den Kopf nach hinten.

Auch der obere Teil des Helms wurde überarbeitet: Statt der einfachen Lufthutze des Vorgängers wird der Luftstrom nun beim Einlass beschleunigt und am Heckaustritt aus dem Helminneren geleitet – was die Verwirbelungen am Hinterkopf zusätzlich reduziert.

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ABUS GameChanger 2.0: verbreiterte Riemen

Auch das Riemensystem wurde verbessert: Die sehr leichten, aber mit zwölf Millimetern etwas verbreiterten Riemen haben nun ein Aerodynamik-Profil. Sie sind vorne etwas dicker, nach hinten werden sie schmaler, so dass sie nicht im Wind flattern oder sich querstellen.
Die Riemen werden übrigens in Italien bei einem Unternehmen gefertigt, das auch für Victoria’s Secret produziert – der Dessous-Hersteller hat besonders viel Erfahrung mit hochwertigen Nähten, die weder drücken noch reiben dürfen.

Größen & Preise

ABUS bietet den GameChanger 2.0 in einer Basisversion in drei Größen – S, M und L – und elf Farben an, wie beim Vorgänger bleibt der Preis bei 249,95 Euro. Wer das Highend-Modell mit MIPS-System und Fidlock-Magnetverschluss möchte, zahlt 299,95 für eine der vier erhältlichen Farbvarianten.
Der Helm kommt ab September in den Handel.

Abus GameChanger 2.0

 

Das Kurzinterview mit Hartmut Ulrich, BVA-BikeMedia-Geschäftsführer, nach dem ersten Test:

RennRad: Du bist den GameChanger 2.0 bereits gefahren. Wie ist der erste Eindruck?

Hartmut Ulrich: Für mich als Amateurfahrer sind Belüftung, Riemeneigenschaften und Tragekomfort sicherlich die wichtigsten Eigenschaften bei einem Helm. Die Innenbelüftung ist im Vergleich zum Vorgänger tatsächlich deutlich besser geworden – nach einer Ausfahrt in der italienischen Sonne habe ich den Helm ohne verschwitzte Stellen am Kopf abgesetzt. Und das lag nicht an einer zu niedrigen Geschwindigkeit…

RennRad: Ist der Helm seinen Preis wert?

Hartmut Ulrich: Das sind in der Regel die Details, die den Unterschied ausmachen, und die merkst du erst im Rennen oder bei längeren Ausfahrten. Ein Beispiel ist das Gewicht: Wer maximal 30 Kilometer fährt, dem kann es egal sein, ob der Helm 220 oder 350 Gramm wiegt, einem Ultracyclist aber nicht.

Das Riemensystem leitet den Schweiß über die Seitenriemen ab, so dass er dir nicht über die Stirn in die Augen läuft: Wenn du dir je während der Fahrt beißenden Schweiß aus den Augen wischen musstest, weißt du wie wertvoll allein diese Eigenschaft ist.

 

200-Kilometer-Challenge zur Sonnenwende

Slowenien, Rennrad

In den nordeuropäischen Ländern gehört die Sommersonnenwende seit langer Tradition zu den wichtigsten Feiertagen. Sie markiert den längsten Tag des Jahres, an dem die Sonne auf der Nordhalbkugel am höchsten steht. Der dänische Radsport-Bekleidungshersteller Pas Normal Studios feiert die Sommersonnenwende gleich zweierlei: Pas Normal Studios veröffentlicht die Solitude Midsummer-Kollektion und ruft gemeinsam mit Strava zur Pas Normal Studios Midsummer Challenge auf. Alle Infos zur Challenge und zur Kollektion findest Du hier.

Die Sommersonnenwende zählt insbesondere in den skandinavischen Ländern den wichtigsten Feiertagen. Das verwundert nicht, denn je nördlicher man kommt, desto kürzer werden die Tage im Winter. Die Sommersonnenwende am 21. Juni steht jedoch nicht nur für den längsten Tag des Jahres auf der Nordhalbkugel, sondern läutet auch bei uns in Deutschland den kalendarischen Sommerbeginn ein. Mit seinem frühen Sonnenaufgang, den sommerlichen Temperaturen und einem langen Sommerabend lädt der Tag jeden Radsportler zu langen Ausfahrten ein.

 

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200-Kilometer-Challenge mit Strava

Zu diesem Anlass ruft Pas Normal Studios auch dieses Jahr wieder in Kooperation mit der Sporttracking-Plattform Strava zur Midsummer Challenge auf. Auf Strava kannst Du der Challenge beitreten und zwischen dem 16.06. und 25.06.2023 eine 200-Kilometer-Ausfahrt hochladen. Als Belohnung erhalten alle, die die Challenge geschafft haben, einen Gutschein im Wert von 60 Euro, den man für den Kauf der exklusiven Solitude Midsummer Jerseys nutzen kann.

Die Ausfahrt kann alleine oder mit Freunden gemeinsam angetreten werden. Oder aber man schließt sich einem der zahlreichen von Pas Normal Studios organisierten Mittsommer-Grouprides an und nimmt die Challenge mit Gleichgesinnten in der Gruppe unter die Räder. Die Mittsommer-Fahrten werden von Pas Normal Studios-Botschaftern quer über Europa, Nordamerika, Asien und online in Zwift organisiert. In Deutschland finden Mittsommer-Fahrten unter anderem in Berlin, am 25.06., Hamburg und München, jeweils 24.06., statt.

Midsommer-Challenge in München

In München beginnt die 203 Kilometer lange Ausfahrt am 24.06. um 9:15 Uhr am Tierpark und führt entlang der Isar und der Loisach südwärts zum Kochelsee. Von hier geht es den längsten Anstieg des Tages hinauf zum Walchensee, seine Daten: fünf Kilometer Länge und 270 Höhenmeter.. Der Walchensee wird auf der verkehrsruhigeren östlichen Seite umrundet, um nach Wallgau und ins Isartal zu kommen, wo die Isar noch ein flacher und breiter Bergfluss ist. Entlang der Isar geht es über Vorderriß vom Sylvensteinspeicher Isar-abwärts über Lengries und Bad Tölz zurück in nördliche Richtung. Ab Bad Tölz steigt die Straße wieder leicht an und es geht über Holzkirchen Richtung Jasberg, der letzten nennenswerten Steigung des Tages und dem letzten Panorama-Blick auf die bayrischen Alpen, bevor es abwärts über Oberhaching nach München zurückgeht.

Alle Infos zur Challenge & den Teilnahmebedingungen, zu den Mittsommerfahrten und dem Münchener Groupride findest Du hier.

Neue Sommertrikots von PNS

Passend zum längsten  Tag des Jahres veröffentlicht Pas Normal Studios die Solitude Midsummer-Kollektion. Jersey und Bib bestehen aus leichten und strukturierten Stoffen mit unterschiedlicher Wirkweise. Das Jersey weist auf der Vorder- und Rückseite eine sehr feine Stoffstruktur auf, welche die Auflagefläche des Stoffs auf der Haut verringert und das Tragen an warmen Tagen auch ohne Unterhemd angenehmer macht. Gleichzeitig wird ein Anhaften des Stoffes auf der Haut verringert und das enganliegende Jersey bleibt angenehm luftig, auch an langen schweißtreibenden Tagen im Sattel.

Die Bib dagegen weist eine streifenartige Struktur des Stoffs auf. Hierbei handelt es sich um feine Kanäle, in denen die Fahrtluft die Wärme der Beine abtransportieren soll. Tatsächlich tragen diese Luftkanäle spürbar zu einer besseren Belüftung bei und kühlen die vom Pedalieren warmen Oberschenkel auch unter praller Sonneneinstrahlung merklich ab.

Jersey und Bib sind damit ideal für lange Ausfahrten im Hochsommer. Die Kollektion besteht für Damen und Männer jeweils aus dem Midsummer Jersey und der Midsummer Bib. Das Damenjersey gibt es in zwei, das Herrenjersey in vier Farbvarianten.

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Indoor Cycling: Zwift bringt mit Zwift Play zwei Controller auf den Markt

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Das US-amerikanische Unternehmen Zwift stellt mit Zwift Play zwei Spiele-Controller für das Indoor-Cycling vor. Durch die beiden Controller muss man nicht mehr die Hände vom Lenker nehmen, um Zwift bedienen zu können. Zudem sollen der Gaming-Faktor und die Spielinteraktion erhöht werden.
Wir konnten die neue Zwift-Hardware bereits testen.

Zwift Play: die Hände immer am Lenker

Mit Zwift Play soll grundsätzlich die gesamte Zwift-Steuerung komplett vom Lenker aus möglich sein. Man muss also weder im Vorfeld noch während einer Aktivität das Smartphone, das Tablet oder den Laptop verwenden.
Funktionen, die bisher nur über die Zwift Companion App verfügbar waren, können nun direkt vom Lenker aus genutzt werden.
Die beiden Controller werden mit Silikonbändern am Lenker befestigt und können schnell angebracht oder entfernt werden.

Schweiß oder auch hohe Temperaturen sollen der neuen Zwift-Hardware keinen Schaden zufügen können.

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Zwift Play: die Möglichkeit zur Lenkung

Beide Controller haben zudem an der Seite zwei Paddles, zwei längliche Tasten, mit denen man den eigenen Avatar lenken und bremsen kann. Bewegt man das Paddle nach innen, reduziert man die Geschwindigkeit, zieht man es nach außen, lenkt man. So soll nicht nur der Gaming-Faktor erhöht, sondern auch ein realistischeres Fahrgefühl ermöglicht werden.

Zwift Play: der Preis

Während der Beta-Testphase sind die beiden Controller für eine begrenzte Zeit für 99 Euro erhältlich. Nach einigen Updates und dem Ende der Beta-Testphase werden sie 149 Euro kosten. Die neue Hardware ist exklusiv auf zwift.com/play erhältlich.

Zwift Play: der erste Test

Im ersten Praxistest ließen sich die beiden Spiele-Controller innerhalb weniger Sekunden mit je einem Silikonband am Lenker befestigen und auch wieder abnehmen.

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Ein Steuerkreuz auf dem linken, Shortcut-Tasten auf dem rechten Controller

Ein Steuerkreuz auf dem linken Controller ermöglicht die Steuerung durch das Zwift-Menü. Auch Kurven, Anstiege und das Fahren in die entgegengesetzte Richtung in den virtuellen Welten können so während der Aktivitäten ausgewählt werden.

Die Shortcut-Tasten auf dem rechten Controller sind so angeordnet, dass „Zwifter“ mit Gaming-Erfahrung sofort mit ihnen zurecht kommen werden. Doch auch für alle anderen Sportler sollte die Bedienung recht unkompliziert sein und keine lange Eingewöhnungszeit benötigen.

Mit den vier Tasten auf dem rechten Controller kann man unter anderem Menüpunkte auswählen, während einer Fahrt „Ride Ons“ vergeben und „Power Ups“ einsetzen. Absolviert man gerade eine Trainingseinheit mit Trainingsblöcken, kann man auf Wunsch Blöcke überspringen. Leider funktioniert das allerdings nur vorwärts und nicht rückwärts.
Zudem kann man sich mit den Shortcut-Tasten sogenannten „Pacer-Gruppen“ anschließen und dabei auswählen, wie viel Watt pro Kilogramm Körpergewicht die gewünschte Gruppe leisten soll.

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Bremsen und Lenken

Das Bremsen und Lenken mit den beiden Paddles an jedem Controller funktionierte im Test auf Anhieb sehr gut. Je nachdem, wie man eine Kurve anfährt, ist man so tatsächlich schneller. In Events und im Freeride-Modus kann der eigene Avatar mit den Controllern bereits ab jetzt gelenkt und gebremst werden.
Getestet haben wir das Brems- und Lenkverhalten auch in der neuen „Beta Zwift Play Game Experience“, die gemeinsam mit den beiden Controllern eingeführt wurde.

Der erste bereits verfügbare Modus ist das erneuerte „Repack Rush“, das den „Repack Ridge“ ablöst. Hier konnten wir auf einer kurvenreichen Strecke üben, mit den Controllern Bremsmatten auszuweichen, „Boost-Pads“ zu überfahren und Zeitboni zu sammeln, um eine vorgegebene Zeit nicht zu überschreiten.

Im Praxistest war das sehr kurzweilig und führte automatisch zu einer recht hohen Intensität während der Aktivität.

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Konnektivität und Akkulaufzeit

Verbinden ließen sich die beiden Controller innerhalb weniger Sekunden via Bluetooth.
Sobald die Verbindung steht, leuchtet je ein Z-Buchstabe auf jedem Controller.

Die Akkulaufzeit eines voll geladenen Controllers beträgt rund 20 Stunden. Während des Ladevorgangs über ein USB-Kabel können die Controller weiterhin genutzt werden.

Fazit

Einfach und intuitiv bedienbar, schnell montierbar und durchdacht – die Zwift-Spiele-Controller überzeugten im ersten Test. Der Gaming-Faktor war deutlich erhöht, das Fahrgefühl gleichzeitig durch die Brems- und Lenk-Möglichkeiten realistischer. Die Navigation durch das Menü und die Interaktion mit anderen „Zwiftern“ waren dank der Controller deutlich einfacher – vor allem bei höheren Intensitäten.

 

 

Distance Bib Shorts+ 2.0: GOREWEAR’s neue Radhose für lange Distanzen

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Im Mai 2023 brachte GOREWEAR die neue Distance Bib Shorts+ 2.0 auf den Markt. Die Trägerhose ist der Nachfolger der Long Distance Bib Shorts und wurde speziell für ausgedehnte Distanzen und eine lange Zeit im Sattel entwickelt.
Besonders auffallend an der neuen Radhose: Der Stoff ist extrem fein, sehr weich und fast vollständig nahtlos verarbeitet.

Die Distance Bib Shorts+ 2.0 im Test

Dementsprechend angenehm fühlt sich die Hose auch beim Tragen an. Die Passform an den Beinen ist dank des extrem dehnbaren Materials nicht einengend, dennoch sitzt die Hose wie eine zweite, dünne Haut. Die Lasercut-Beinabschlüsse verhindern ein Verrutschen effektiv.

Der Tragekomfort ist extrem hoch. Auch nach mehreren Stunden im Sattel trug sich die Distance Bib Shorts+ 2.0 immer noch sehr bequem. Unangenehme Reibungen oder gar Wundstellen gab es auch nach Touren mit mehr als 200 Kilometern nicht.
Die neue Trägerhose ist daher sehr gut geeignet für die Langstrecke.

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Distance Bib Shorts+ 2.0: das Material

Das Material der Hose besteht zu 70 Prozent aus Polyamid und zu 30 Prozent aus Elasthan. Der Stoff ist extrem fein, weich und dennoch robust.
Das Material saugt sich zudem nicht mit Schweiß auf, sondern leitet diesen vom Körper ab. Auch nach Regenschauern trocknete die Hose im Testverlauf sehr schnell wieder.

Der Tragekomfort wird zudem dadurch erhöht, dass die Hose kaum noch Nähte aufweist. Laut GOREWEAR konnten die Nähte um 50 Prozent reduziert werden.

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Distance Bib Shorts+ 2.0: Sitzpolster & Träger

Das Sitzpolster der Distance Bib Shorts+ 2.0 ist recht dünn und straff, aber sehr bequem und absolut langstreckentauglich. Es ist geschlechtsspezifisch und besteht aus insgesamt drei unterschiedlich dichten Schaumstoffschichten.

Vorne verfügt das Polster über einen Windstopper-Einsatz. Gerade an etwas kühleren Tagen ist das sehr sinnvoll, da so sensible Zonen effektiv vor dem Auskühlen geschützt werden.
Auch die Träger sind top. Sie sind recht breit, nahtlos und aus atmungsaktivem Mesh-Material. Sie geben sehr viel Halt, ohne in die Schultern einzuschneiden und sind materialsparend verarbeitet.

Fazit:

Lange Distanzen sind wie gemacht für die neue Distance Bib Shorts+ 2.0. Das Material ist extrem hochwertig, weich und anschmiegsam, die Passform ist – ebenso wie das Sitzpolster und der Tragekomfort – auf Top-Niveau. Kauftipp!

Weitere Informationen und Details zur Hose

Die Distance Bib Shorts+ 2.0 ist seit Mai erhältlich.

  • Preis: 199,95 Euro
  • Größen: S – XXXL
  • Gewicht in Größe M: 180 Gramm
  • Stärken: Sitzpolster, Windstopper, Passform, Tragekomfort
  • Schwächen: –
  • Bewertung: 5 / 5

Weitere Informationen zu der neuen Trägerhose und zu weiteren GOREWEAR-Produkten erhalten Sie auf der offiziellen Website des Herstellers.

 

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Endurance-Rennräder 2023 im Test: Räder für Langstrecke und Radmarathons

Endurance, Rennräder, Rennrad-Test, Test, Kaufberatung, Radmarathon

300 Kilometer – für viele Radsportler ist dies eine „Schallmauer“. Ein Ziel. Ein Traum, der da lautet: 300 Kilometer, oder mehr, an einem Tag mit dem Rennrad absolvieren. Viele Radmarathons bieten diese „magische“ Distanz inzwischen an. Welcher Rennradtyp ist der beste für solche lange Distanzen? Für den täglichen Einsatz? Für Vielfahrer? Diese Fragen stellen sich auch die Rad-Hersteller vermehrt. Einer der großen Trends des Rennrad-Marktes lautet: mehr Komfort.

Viele Rahmen-Geometrien, Ausstattungen und Modellvarianten wurden inzwischen dahingehend verändert. Die Testräder der Vorausgabe waren: Racemodelle – ausgerichtet auf eine Top-Aerodynamik und hohe Geschwindigkeiten. Für die kommende RennRad testen wir Leichtgewichts-Modelle. Die Modelle in diesem Testfeld sind dagegen „Räder der Kompromisse“. Sie sind auf viele Parameter ausgerichtet: Dämpfung, Endurance-Geometrie, Robustheit, Agilität, Laufruhe und mehr.

Am racig-sportiven Pol der Ausrichtungs-Range der zehn Testmodelle ist etwa das Storck Fascenario.4 Comp angesiedelt. Mit seinem Gewicht von 7,52 Kilogramm zählt es zu den leichtesten Modellen in diesem Testfeld. Seine Fahreigenschaften: sportiv, agil, rennorientiert. Dennoch punktet es auch mit einem recht hohen Dämpfungskomfort. Auch das Canyon Endurace CF SL 8 ist eines der agilen, sportiven, rennorientierten Endurance-Rennräder. Es punktete im Testverlauf vor allem mit seinem sehr ausgewogenen Fahrverhalten. Mit 7,81 Kilogramm zählt es – in der Relation – zu den leichteren Modellen. Gleichzeitig bietet das Canyon Bestwerte hinsichtlich des Dämpfungskomforts.

Endurance-Rennräder: Vielseitigkeit und Komfort

Am anderen Ende der Skala lassen sich etwa das neuentwickelte Argon 18 Krypton und das Specialized Roubaix Sport einstufen. Letzteres ist ein „Klassiker“ unter den komfort- und langstreckenorientierten Rennrädern. Ihre Gewichte: 8,68 beziehungsweise 8,78 Kilogramm. Dieses vergleichsweise hohe Gewicht wirkt sich naturgemäß negativ auf die Agilität aus.

Ein logischer, einfacher und klarer Indikator für eine Komfort- und teils gar eine Allroad-Ausrichtung ist: die Reifenbreite. Nur eines der zehn Testmodelle rollt noch auf „klassischen“ 25 Millimeter breiten Pneus. Die beiden meistverbauten Reifenmarken sind: Continental mit vier und Vittoria mit drei Modellen. Drei der Räder – das Basso, das Wilier und das Storck – sind mit 28 Millimeter breiten Reifen ausgestattet. An vier Modellen sind „30er“ verbaut, am Parapera Atmos² und am Baldiso Allround Power sogar 32-Millimeter-Reifen.

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Das leichteste Rad des Testfelds

Letzteres ist eine Art Hybrid-Modell in diesem Testfeld: Es ist klar komfortorientiert und langstreckentauglich designt – und gleichzeitig auf eine möglichst hohe Agilität und Leichtgewicht ausgelegt. Dementsprechend ist es auch das leichteste Rad dieses Testfelds. Das Gewicht: 7,43 Kilogramm. Dieser Gewichtsvorteil ist auch durch die Montage sehr leichter hochwertiger Carbon-Anbauteile des Leichtbauspezialisten Schmolke bedingt. Unter anderem deshalb ist das Baldiso auch das teuerste Modell des Testfelds. Das günstigste Rad, das Rose Reveal Four Disc, ist mit hauseigenen Aluminium-Laufrädern und der neuen elektronischen Shimano-105-Di2-Zwölffach-Gruppe ausgestattet.

Ausführliche Hintergründe und Einordnungen zur Preisentwicklung innerhalb des Rennrad-Marktes und darüber hinaus finden Sie im großen Leitartikel der Ausgabe 6/2022.

Diese Endurance-Rennräder haben wir getestet

Marke Modell Preis Prädikat
Rose Reveal Four Disc 105 Di2 3299 Euro Preis-Leistung
Specialized Roubaix SportTestbrief 3450 Euro
Fuji Gran Fondo 1.1 3599 Euro
Canyon Endurance CF SL 8 Di2 3999 Euro Kauftipp
Argon 18 KryptonTestbrief 4725 Euro
Wilier Triestina Garda 4900 Euro
Storck Fascenario.4 CompTestbrief 5199 Euro Race-Tipp
Basso Astra 5249 Euro
Parapera Atmos²Testbrief 5399 Euro Allround-Tipp
Baldiso Allround PowerTestbrief 8390 Euro

Die ausführlichen Testberichte der Endurance-Rennräder lesen Sie in der RennRad 7/2023. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.

Die getesteten Endurance-Rennräder in der Bildergalerie

Rose Reveal Four Disc 105 Di2, Test, Kaufberatung, Endurance-Rennräder

Rose Reveal Four Disc 105 Di2

Specialized Roubaix Sport, Test, Kaufberatung, Endurance, Radmarathon

Specialized Roubaix Sport

Fuji Gran Fondo 1.1, Test, Kaufberatung, Endurance-Rennräder

Fuji Gran Fondo 1.1

Canyon Endurance CF SL 8 Di2, Test, Kaufberatung, Rennrad-Test

Canyon Endurance CF SL 8 Di2

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Argon 18 Krypton

Wilier Triestina Garda

Storck Fascenario.4 Comp, Test, Rennrad-Test, Kaufberatung

Storck Fascenario.4 Comp

Basso Astra, Endurance, Rennrad-Test, Test, Kaufberatung

Basso Astra

Parapera Atmos², Test, Rennrad-Test, Kaufberatung

Parapera Atmos²

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Baldiso Allround Power

An diesem Test wirkten mit: David Binnig, Frederik Böna, Johannes Schinnagel, Jan Zesewitz

RennRad 7/2023: Alle Inhalte der aktuellen Ausgabe

RennRad 7/2023, Heftinhalt, Einblicke

Rennradfahren ist eine Ausdauer-Sportart. Eine mögliche Kurzdefinition unseres Hobbies lautet: lang und anstrengend. Das gilt vor allem, wenn man ambitioniert unterwegs ist und gewisse Ziele hat – zum Beispiel Radmarathons und Langdistanzen. Diese bilden einen Schwerpunkt der RennRad 7/2023.

Die dazu passenden Räder haben wir ausgiebig getestet: Zehn komfort- und langstrecken-orientierte Modelle von Canyon, Rose, Wilier Triestina, Specialized und vielen anderen.

Der zweite Test-Schwerpunkt lautet: Sommer-Radbekleidung. In unserem extrem großen Testfeld finden sich 66 kurze Trikots und Rad-Hosen für warme Tage. Die Preis-Range: zwischen 75 und 350 Euro.

Reportagen und Trainingstipps

Die Distanzen der Herausforderungen, denen sich die Protagonisten unserer Reportagen gestellt haben, betragen 227, 884 beziehungsweise 1200 Kilometer. Dies sind die Zahlen, die den legendären Ötztaler Radmarathon, das Berg-Etappen-Rennen für Hobbyfahrer durch die französischen Alpen, Haute Route, und die „Legende unter den Brevets“, Paris-Brest-Paris, definieren.

Trainingstipps und -Pläne für mehr Ausdauer und die optimale Radmarathon-Form bieten wir im zweiten Drittel dieses Magazins.

Tour de France Spezial in der RennRad 7/2023

Die wohl extremsten sportlichen Leistungen überhaupt stehen im Mittelpunkt unseres Extra-Sonderhefts, das dieser RennRad gratis beiliegt: die Tour de France.

Wir bieten hier auf 48 Zusatz-Seiten Streckeninformationen, Fahrer, Favoriten, Teams, Prognosen, Analysen und vieles mehr.

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Alle Inhalte der RennRad 7/2023

Erfahren

Auftakt: Menschen, Szene, Geschichten
News, Termine, Leitartikel: die Kommerzialisierung des Sports. Ein Vergleich zwischen Fußball und Radsport

Rennen & Traum-Pässe: Galibier, Izoard & Co.
844 Kilometer und 21.300 Höhenmeter durch die französischen Alpen. Der Report zur Haute Route Alps

Mythos: Von Paris bis an den Atlantik und zurück
1200 Kilometer in 79 Stunden quer durch Frankreich. Die Legende Paris-Brest-Paris im Selbstversuch

Radmarathon-Analyse: 5500 Höhenmeter
Der Ötztaler Radmarathon: Die Vorbereitung und der Kampf unseres Autors um eine Top-Ten-Platzierung

RennRad 7/2023, Heftinhalt, Einblicke

 

RennRad 7/2023, Heftinhalt, Einblicke

 

Test & Technik

Neuheiten: Räder, Schuhe, Laufräder & mehr
Laufräder von Newmen und Specialized, Schuhe von Fizik, das neue Aurum-Bike und vieles mehr

Radtest: Zehn Komfort-Rennräder
Geometrie, Gewicht, Fahrverhalten: zehn komfortable Rennräder im Test. Modelle von Canyon, Cube, Trek & Co.

Radkleidung: 66 Trikots und Hosen im Test
Kurze Trikots und Hosen für warme Tage im großen Vergleichstest. Mit Modellen für Männer und Frauen

RennRad 7/2023, Heftinhalt, Einblicke

 

RennRad 7/2023, Heftinhalt, Einblicke

 

Training

Auftakt: Wissen, Tipps & Fitness-Rezepte
Studie: schneller durch ein Frühstück mit Fruktose. Plus: Rezept – Essen wie die Bora-Hansgrohe-Profis

Wissen: Ernährung, Gewichtsreduktion & Leistung
Der Einfluss der Kalorienmenge auf die sportliche Leistungsfähigkeit. Mit Studien, Tipps & Rezepten

Training: Mehr Ausdauer für die Langstrecke
Fit für Ultracycling-Distanzen und Mehrtages-Fahrten. Trainings-Einblicke, -Einheiten & Tipps eines Experten

Innovatives Training: Von Profis lernen
Das Training des Triathlon-Weltmeisters. Einblicke und Einheiten. Plus: Interview mit Jan Frodeno

RennRad 7/2023, Heftinhalt, Einblicke

Trainingstipps für Ultracycling-Distanzen

Peloton

Portrait: Top-Talent & Taktik
Tadej Pogačar kann auf jedem Terrain gewinnen. Hintergründe, Watt-Werte & Trainingseinheiten

Vorschau: Die Tour de France Femmes
Acht Etappen und eine Bergankunft auf dem Tourmalet. Strecke, Favoritinnen und Analysen

RennRad 7/2023, Heftinhalt, Einblicke

 

RennRad 7/2023, Heftinhalt, Einblicke

 

Reise

Kroatien: Meer, Sonne, Hügel, Erlebnisse
Bei der dritten Auflage des Rad-Events gibt es ein extra Frauen-Programm. Vorbereitung, Strecken und Tipps

Wels: Oberösterreichs Rennrad-Destination
Natur, Ruhe, Hügel, verkehrsarme Straßen: Die Region um Wels ist ein Top-Ziel für Rennradfahrer

RennRad 7/2023, Heftinhalt, Einblicke

Top-Ziel für Rennradfahrer: die Region um Wels

Tour de France Spezial

  • Die Favoriten
  • Die Fünffach-Sieger
  • Das Material
  • Jens Voigts Prognose
  • Die Tour-Historie
  • Die Teams
  • Die Trikots
  • Die Strecke
  • Alle Tour-Sieger
RennRad 7/2023, Heftinhalt, Einblicke

 

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Gran Fondo Via del Sale: Radmarathon in der Emilia-Romagna

Gran Fondo Via del Sale, Emilia-Romagna, Granfondo, Gran Fondo

14 Prozent Steigung. Ich bin am Limit. Der Fahrer direkt vor mir tritt an. Ich blicke mich um: Aus unserer kleinen Gruppe von rund 25 Fahrern kann offenbar niemand folgen. Ich gefühlt eigentlich auch nicht.

Doch ich versuche es. Ich beschleunige im Wiegetritt und fokussiere mich auf das Hinterrad des Italieners vor mir. Meter um Meter komme ich ihm näher. Nach etwa einer halben Minute hole ich ihn ein. Als ich mich umdrehe, sehe ich, dass wir uns von den anderen Fahrern abgesetzt haben.

Wir sind zu zweit – und zwischen der Spitzen- und einer größeren Verfolgergruppe. Hier, bei einem der größten und wichtigsten Gran Fondos in Italien: dem Gran Fondo Via del Sale in der Emilia-Romagna. Der Radmarathon findet immer Anfang April statt – und ist für viele italienische Gran-Fondo-Fahrer das erste Saisonhighlight im Frühjahr.
Rund 5000 Teilnehmer aus ganz Europa nehmen hier jedes Jahr teil. Auch aus Deutschland, Österreich und Frankreich kommen immer etliche Fahrer.

Emilia-Romagna, Gran Fondo Via del Sale

Gran Fondo Via del Sale: Meer & Hügel

Vor knapp drei Stunden bin ich in Cervia gestartet. Schon im Startblock um 07:30 Uhr ist es hier, direkt an der Adria, angenehm mild für diese Jahreszeit. In Deutschland hat es am Tag zuvor noch geschneit. Hier hat es bereits jetzt am frühen Morgen 15 Grad, die Sonne scheint.

Um mich herum: tausende, größtenteils italienische Radsportler. Während für mich der Gran Fondo Via del Sale das erste Radrennen in dieser Saison ist, haben die meisten Fahrer um mich herum bereits an ein paar Rennen in diesem Frühjahr teilgenommen. Doch der Gran Fondo heute ist der bisher wichtigste Radmarathon der noch jungen Saison.
Viele Fahrer sind dementsprechend nervös.

Emilia-Romagna, Flamingos, Gran Fondo

Gran Fondo Via del Sale: Stark besetztes Fahrerfeld

Wie groß der Stellenwert des Rennens ist, erkenne ich auch an dem stark besetzten Fahrerfeld. Der amtierende Gran-Fondo-Weltmeister aus Tirol, Stefan Kirchmair, der französische Radmarathon-Spezialist Loïc Ruffaut, der italienische Ex-Profi Manuel Senni – sie alle nehmen an dem Rennen teil.

Als um 08:00 Uhr das Rennen beginnt, bekomme ich einen Schock: Das Tempo ist sofort extrem hoch. Von der neutralisierten Startphase bekomme ich nichts mit. Fast jeder versucht, irgendwie nach vorne zu kommen. Die eigentlich recht breite Straße auf den ersten Kilometern ist längst viel zu schmal.

Die Nervosität im Feld ist groß. Auf den ersten 40 Kilometern verläuft die Strecke fast komplett flach. Eigentlich war mein Plan, bis zum ersten Anstieg möglichst viel Kraft zu sparen und einfach mit dem Feld mit zu rollen. Doch immer wieder gehen vor mir Lücken auf, die ich zusprinten muss.
Wieder einmal merke ich, wie unwohl ich mich in so einem dichten Fahrerfeld fühle. Ich fahre extrem vorsichtig und hoffe, dass es vor mir keinen Sturz gibt.

Mit jedem weiteren Kilometer werde ich weiter nach hinten durchgereicht. Obwohl ich im ersten Startblock starten durfte, bin ich bereits nach etwa 20 Kilometern sehr weit hinten im Fahrerfeld platziert.

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Gran Fondo Via del Sale: vier steile Anstiege

Ich sehne den ersten der insgesamt vier Anstiege immer mehr herbei. Doch er kommt zu spät für mich. Als es nach 40 Kilometern endlich bergauf geht, bin ich längst einige Minuten hinter der Spitze zurück. Mit dem Ausgang des Rennens habe ich bereits jetzt nichts mehr zu tun.

Dementsprechend frustriert und enttäuscht, aber auch wütend über meine vorsichtige Fahrweise bin ich. Mit sehr viel Wut im Bauch sprinte ich in den Montecavallo, den ersten Anstieg des heutigen Tages. Dessen Daten: 8,2 Kilometer, 356 Höhenmeter. Die durchschnittliche Steigung: sechs Prozent.

Doch ich kann keinen gleichmäßigen Rhythmus fahren. Das Fahrerfeld kommt hier, recht weit hinten im Hauptfeld, fast zum Stillstand. Einige Fahrer sind in dem 40 Kilometer langen Flachstück offenbar weit nach vorne gefahren, und sind nun mit der Steigung offenbar völlig überfordert. Ich fahre Slalom zwischen den Fahrern hindurch, immer wieder muss ich abbremsen und wieder beschleunigen.

Doch ich mache Position um Position gut. Oben, kurz vor der Passhöhe auf 460 Metern über dem Meeresspiegel, schließe ich zu einer größeren Gruppe auf – und muss erst einmal durchatmen. In der schnellen, technischen Abfahrt versuche ich, mich etwas zu erholen.
Unten im Tal merke ich, dass meine Gruppe sehr gut zusammenarbeitet. Nach wenigen Kilometern holen wir eine andere Gruppe ein – und ich erfahre, dass nur noch die Spitzengruppe mit etwa 40 Fahrern vor uns ist.

Gran Fondo Via del Sale: steile Rampen & Bergwertung

Nur ein paar Kilometer später geht es erneut bergauf. Der zweite Anstieg nach Ciola ist vergleichbar mit dem ersten – nur deutlich schöner. Immer wieder bieten enge Kehren spektakuläre Aussichten über die Emilia-Romagna. Doch: Ich kann sie nicht genießen. Dafür ist das Tempo viel zu hoch. Immer wieder attackieren einzelne Fahrer. Ich fühle mich gut und setze immer wieder nach.
Unsere Gruppe wird immer kleiner. Von ursprünglich rund 30 Fahrern sind bald nur noch 15 übrig.

Abfahrt. Unten im Tal führt die Strecke rund zehn Kilometer flach durch kleine italienische Dörfer. Wir sind so schnell unterwegs, dass von hinten niemand mehr aufschließen kann. Doch die Spitze des Feldes ist zu weit weg, um sie noch einzuholen.
Nach etwa 90 Kilometern beginnt der dritte und vorletzte Anstieg. Hier, hinauf auf den Montevecchio, gibt es eine Bergwertung: die Cima Pantani, benannt nach dem ehemaligen italienischen Radprofi Marco Pantani.

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Die Cima Pantani

Er galt als einer der besten Bergfahrer der Welt und gewann unter anderem 1998 die Tour de France und den Giro d’Italia. Pantani stand allerdings auch immer wieder unter Dopingverdacht.

Am 14. Februar 2004 wurde Marco Pantani tot in einem Hotelzimmer in Rimini aufgefunden. Laut offiziellem Autopsie-Bericht starb Pantani an einer Überdosis Kokain und weiterer Substanzen durch Herzversagen. In der Emilia-Romagna, Pantanis Heimat, sind allerdings bis heute noch viele Menschen davon überzeugt, dass er umgebracht wurde.
Wie sehr Pantani hier immer noch von vielen fast schon verehrt wird, zeigt sich unter anderem daran, dass es in Cesenatico sogar ein Marco Pantani Museum gibt – und dass hier in der Region in jedem Radrennen eine Bergwertung nach ihm benannt ist.

 

Attacken & Durst

Kaum beginnt der Anstieg, attackieren die ersten Fahrer. Doch niemand kann sich absetzen. Unsere Gruppe wird immer kleiner. Wir sind nur noch zu zehnt.
Immer wieder zeigt mein Radcomputer zweistellige Steigungszahlen an. In einer dieser steilen Rampen setze ich mich mit dem italienischen Fahrer ab. Ein paar Minuten später sind wir oben auf dem Montevecchio.

Hinter uns ist niemand mehr zu sehen. Stattdessen holen wir einen anderen Fahrer ein, der aus der Spitzengruppe zurückgefallen ist. Zu Dritt geht es in die schnelle Abfahrt – und unten angekommen sofort in den vierten und letzten Anstieg hinauf nach Collinello. Mit nur 230 Höhenmetern ist es der kürzeste Anstieg des Gran Fondos.

Doch er ist steil. Die maximale Steigung: 15 Prozent. Doch mein größtes Problem ist nicht die Steigung, sondern mein Durst. Meine beiden Trinkflaschen sind längst leer. Ich fühle, wie ich immer durstiger werde – und immer schwächer.

Doch auch meine beiden Begleiter fühlen sich offenbar nicht besser. Im Gegenteil: In den steileren Rampen des letzten Anstiegs haben sie große Mühe, meinem Tempo zu folgen. Doch wir bleiben zusammen. Wir wissen: Wenn wir nach der Abfahrt auf den 35 flachen Kilometern bis ins Ziel nicht von der Gruppe hinter uns eingeholt werden wollen, müssen wir zusammenbleiben.

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Finale & Flamingos

Immer wieder blicken wir uns um. Hinter uns ist keine Gruppe in Sicht. Offenbar ist unser Vorsprung recht groß. Stattdessen sehen wir vor uns eine größere Gruppe. Können wir sie vielleicht sogar noch einholen? Wir wechseln uns gut im Wind ab. Die Geschwindigkeit: weit über 40 km/h – trotz des Gegenwindes.

Wir überholen immer mehr Fahrer, die bei der 105 Kilometer langen Strecke des Medio Fondos an den Start gegangen sind. Irgendwann holen wir Vidar ein, einen norwegischen Radsport-Journalisten. Zusammen mit ein paar anderen Journalisten wurden uns in den Tagen zuvor einige touristische Highlights der Region rund um Cervia gezeigt. Im Jahr 2024 führen nach dem Grand Départ in Florenz drei Etappen der Tour de France hier durch die Emilia-Romagna.

Wir kommen der Gruppe vor uns immer näher – doch der Vorsprung ist zu groß, wir holen sie nicht mehr ein. Kurz vor dem Ziel kommen wir an den berühmten Salinen von Cervia vorbei. Das Salz hier wird immer noch auf traditionelle handwerkliche Weise mit antiken Holzwerkzeugen und nach antiken Traditionen gewonnen. Und plötzlich sehen wir sie direkt neben uns: hunderte Flamingos. Es ist ein faszinierender Anblick.

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Nach vier Stunden und 15 Minuten komme ich ins Ziel. Die Durchschnittsgeschwindigkeit: 35,7 km/h. Platz 36 insgesamt, Platz 16 in meiner Altersklasse.
Ein sehr zufriedenstellender Saisonauftakt in der Emilia-Romagna.

 

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Zur Website des Gran Fondos Via del Sale kommen Sie hier: www.granfondoviadelsale.com