Monat: Dezember 2022

Tour Eilat: Gran Fondo in Israel

Eilat, Gran Fondo

Meine Herzfrequenz: 182. Meine Geschwindigkeit: 26 km/h. Der Steigungsgrad der Straße: null Komma null Prozent. Das dunklelgraue Band vor mir ist fast kurvenlos – und verschwindet am Horizont. Ich sehe weit – und ich sehe, was mich noch erwartet. Die Frequenz der Schweißtropfen, die von meinem Helm über meine Stirn nach unten Tropfen, und schnell verdampfen: circa drei pro zehn Sekunden.

Das Datum des heutigen Tages: 17. Dezember. Die Distanz zu meinem Zuhause in München, zu meinem Alltag: 3500 Kilometer – beziehungsweise rund vier Flugstunden. Als ich hier ankam, am Ausgangs- und Endpunkt dieses Rennens – des je nach der Interpretation wohl letzten Radmarathons der alten beziehungsweise des ersten der neuen Saison – ging ich als erstes runter zum Strand. In die Sonne. Ans Ufer des Roten Meeres. Zum Baden im Dezember. Die Wassertemperatur: 24 Grad. Von hier, der Küste, aus hat man einen 360-Grad-Blick auf vier Länder: Israel, Jordanien, Ägypten und Saudi-Arabien.

Meer & Abenteuer

Die „Enge“ und die Besonderheit der Region – und die Weite der Wüste – definieren auch das, was ich heute erlebe: die Rennstrecke des Gran Fondo Eilat. Der Radmarathon wird erst zum zweiten Mal ausgetragen. Zumindest hier, in und um Eilat, die 50.000-Einwohner-Stadt mit rund drei Millionen Übernachtungsgästen jährlich. Mehr als 90 Prozent stammen aus Israel. Eilat bildet einen kleinen Gipfel Israels am Roten Meer. Eilat ist die Stadt des nationalen Strandtourismus und die des „ewigen Sommers“. Sie soll zudem zu einer Top-Destination für Sport-Urlauber werden.

Reisen, Reportagen, Touren-Tipps und vieles mehr finden Sie in jeder Ausgabe und auf unserer Homepage

Dafür steht auch dieser Radmarathon. Der Charakter dieses Rennens „verleitet“ mich quasi zu meiner ersten Attacke. Die Stimmung ist anders, ganz anderes, als man es von heimischen Rennen oder Marathons gewohnt ist. Hier redet man miteinander. Alles ist lockerer. Alle sind lockerer. Deshalb kenne ich jetzt Guy. Er wuchs in Frankreich auf, lebt nun aber schon lange in Eilat – und kennt hier jeden Menschen und jeden Meter der Straße. Während wir so dahinrollen und uns unterhalten zeigt er auf einen Fahrer schräg vor uns und sagt: „Wenn du dich vorne orientieren willst, dann achte auf ihn. Das ist der Fahrer, den man schlagen muss. Er hat im Vorjahr gewonnen und wird auch diesmal weit vorne sein.“

Keine 40 Kilometer nach dem Start attackiert genau dieser Fahrer mit zwei anderen – und welcher Volldepp ohne Form attackiert mit? Genau. Instinkt schlägt Hirn. Wieder einmal. Zum Glück harmoniert die Gruppe nicht ganz so gut und hinten wird Vollgas gefahren.

Gebirge & Ebene

Die sichtbare Strecke: reicht bis zum Horizont. Das Sichtfeld: Ocker und beige überall. Einmal, schon bald hinter der Stadtgrenze von Eilat, sehe ich Grün. Eine Art „Wald“  erstreckt sich neben der Straße. Es ist eine Pflanzung aus Hunderten oder eher tausenden Dattelpalmen. Ihr Wasserbedarf im Sommer: rund 900 Liter pro Tag und Palme. Irgendwann tauchen erst rechts, dann links am Ende des Blickfelds ruppige braune Gebirgszüge auf. Einer davon ist unser nächstes „Etappenziel“. Jeder in diesem Fahrerfeld weiß: Bis dahin ist alles Vorgeplänkel.

Das Rennen beginnt erst an dieser ersten, steilsten und längsten Steigung des Tages. Wir passieren ein braunes Schild, das gen „Mizpe Ramon“ weist. Dies sind zwei Worte, die gute – und auch etwas schmerzhafte – Erinnerungen in mir wecken. Sie stehen für den Namen eines Ortes am höchsten Punkt des Machtesch Ramon, einem Erosionskrater mitten in der Wüste. Die Steigungsprozente: zehn, elf, zwölf, 13, 14.

Noch ist es flach. Und dennoch ist das Tempo gering. Der Grund: Gegenwind – kein gewohnter west- beziehungsweise mitteleuropäischer, sondern Wüsten-Gegenwind. Warm und teils sandig und vor allem stark. Sehr stark. Nach etwas mehr als 55 Kilometern sehe ich, wie das Führungsfahrzeug vor uns zum ersten Mal seit kurz nach dem Start abbiegt, nach links. In Richtung Berge. Dies ist das Signal: Es geht los. Ich rolle vor der 90-Grad-Kurve außen an 20 Fahrern vorbei – und fahre in den Top Ten in die ersten Meter des Anstiegs.

Aus drei und vier werden schnell acht, neun, zehn Prozent Steigung. Ein Fahrer attackiert, noch einer. Nach dem ersten Steilstück folgt eine Linkskurve. Ich fahre innen und habe plötzlich ein paar Meter Abstand auf die anderen. Attacke. Dass noch zwei Fahrer vor mir sind, macht es psychisch einfacher. Es dauert, gefühlt, Ewigkeiten – doch oben, an der Kuppe des Anstiegs habe ich sie eingeholt. Einen Vorteil hat meine „Taktik“ zumindest: Ich nehme den Anstieg kaum wahr. Ich habe keine Ahnung, ob er lang oder kurz, steil oder flach ist. Meine Welt dreht sich hier nur um die beiden vor mir und die Aufgabe „einholen“. Wir sind zu dritt vorne. Abfahrt.

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Hügel nach Hügel

Es folgen: zwei Mini-Hügel, ein paar Richtungswechsel, Abwechslung, Führungsarbeit – und die Gewissheit, dass es noch extrem weit bis ins Ziel ist und meine „Form“ auf keinen Fall ausreicht, um dieses Tempo bis zum Ende zu halten. Das Höhenprofil der zweiten Streckenhälfte hatte recht flach ausgesehen. Doch es kommt – natürlich – alles anders.

Irgendwann werden wir eingeholt – von einer kleinen Gruppe. In der auch der Top-Favorit und einige seiner Teamkollegen fahren. Der Effekt: Das Tempo fällt und fällt. Niemand will mehr im Wind fahren. Die nächste kleine Gruppe schließt auf. Dann noch eine. Ich habe meine Kraft also umsonst verpulvert. Irgendwann fahren wir wie ein kleines Peloton in Zweierreihen. Ich fahre vorne im Wind, gehe raus, lasse mich nach zurückfallen – und erlebe: ein Desaster.

Genau in jenem Moment, in dem ich ganz hinten bin, wird vorne in einer leichten „Zieher-Steigung“ attackiert. Die Gruppe platzt sofort komplett auseinander. Ich gehe aus dem Sattel und sprinte nach vorne. Ich schließe eine Lücke, allein im Gegenwind, dann noch eine, dann noch eine. Und dann kommt er: der Schmerz. Er ist stechend. Ich erlebe, was ich schon lange nicht mehr erlebt habe: einen Krampf.

Vor mir zieht die erste – zum Glück nur sehr kleine – Gruppe immer weiter weg. Hinter mir kommt die zweite Gruppe näher. Ich bin in genau jener Situation, die ich unbedingt vermeiden wollte: allein, im Wind.40 Kilometer vom Ziel entfernt. Es geht bergab. Einen Kilometer weit, kurvenlos, kerzengerade. Und dasselbe genau spiegelverkehrt wieder bergauf. Hoch, runter, hoch, runter. Nie steil – aber immer eklig. Am vierten Hügel fällt auch unsere kleine Gruppe auseinander. Es ist diese spezifische Kombination aus niedrigen Steigungsgraden und hohen Windgeschwindigkeiten, die uns alle zermürbt. Plus: die Sonne. Ich bin aus dem deutschen Winter Minusgrade gewohnt. Seit ich aus dem Flugzeug stieg, liegen die Temperaturen meist rund 30 oder mehr Grad höher.

Strand & Entspannung

Wir sind nur noch zu dritt. Noch 20 Kilometer. 20, die sich anfühlen wie 60. Immerhin: Ich habe mich auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Die wackelige Balance zwischen Schmerztoleranz und Willenskraft ist gefunden – und „hält“ schon überraschend lange. Ich versuche mich mental abzulenken: Mit dem, was mir heute noch bevorsteht. Dann, wenn der Programmpunkt „Radmarathon“ abgehakt ist. Es geht ans Meer. Dorthin, wo man Delphine von Nahmen sehen kann. Und: Es geht in verschiedene warme „Entspannungspools“. Einer davon enthält soviel Salz wie das Wasser des nahen Toten Meeres. So steht es zumindest im Programm dieser Reise.

Ergo gilt: Man kann nicht darin untergehen. Ich sehe mich vor meinem geistigen Auge schon auf dem Rücken treiben, eine Bierflasche in der einen und ein Buch in der anderen Hand. Die nächsten Gedanken: An gestern. Den Tag nach meiner Ankunft in Israel. An Sonne, einen völlig wolkenfreien Himmel, Strand, Meer, Baden, den Besuch im „Underwater Observatory Park“, einer Art Unterwasseraussichtsplattform. Wir verbringen drei Stunden dort, und sehen: Rochen, Haie, Meeresschildkröten und aberdutzende Fischarten, die frei in dem einst künstlich gebauten Riff, das die Observationsstation umgibt, leben. Der nächste Gedanke – einer, der sich kaum wieder verdrängen lässt: Abendessen. Ein riesiger Tisch, der voll steht mit Dutzenden Platten und Schüsseln. Ganze gegrillte Fische, Steakstreifen, Ofenkartoffeln, Hummus, Oliven, Salate, rote und grüne Würzpasten, Pitabrote – und noch viel mehr.

Essen ist hier ein langfristiges soziales Projekt. Es ist, was und wie es sein soll. Und: unfassbar gut. Tomate sind ungleich Tomaten. Jede Olive, jedes Gemüse, jede Frucht schmeckt hier ganz anders als Zuhause. Sie kommt von hier, direkt aus der Sonne. Zurück zum Hier und Jetzt. Zu Schmerz und Hoffnung. „10 Kilometer bis zum Ziel“ steht auf einem kleinen gelben Schild am Straßenrand. Der Wind wird etwas schwächer.

Wir sind morgens, kurz vor sieben Uhr gestartet – und in den Sonnenaufgang gefahren. Der Himmel wurde rot-orange. Und dann hell und heller. Die Luft ist heiß und extrem trocken. Dennoch ist eine meiner beiden kleinen Trinkflaschen noch voll. Nicht gut. Noch immer ist es nicht einmal Mittag. Der nächste langgezogene fast schon „flache“ Anstieg, die nächste Abfahrt. Ich blicke in die Gesichter meiner beiden Begleiter und sehe: Leere. Sie sind am Ende. Gott sei Dank. Uns geht es allen gleich. Rechts am Straßenrand: das Zwei-Kilometer-Schild. Vor uns: beginnt die Straße, wieder einmal, anzusteigen. Diesmal länger. Nach 600, 700 Metern fährt jeder für sich. Man ist allein mit sich – und der Wüste.

Die Stadt Eilat am Roten Meer

Land & Region

Eilat ist ein Ort mit 50.000 Einwohnern. Es liegt an der Südspitze Israels im Süden der Wüste Negev. Die am Golf von Akaba gelegene Stadt ist der einzige Zugang Israels zum Roten Meer. Die Länge des israelischen Küstenabschnitts beträgt knapp zwölf Kilometer. Vom Hafen sind bei guter Sicht die Küsten von Ägypten, Jordanien und Saudi-Arabien zu sehen. Von Eilat aus kommt man in zwei Stunden Fahrt bis in die wohl größte Sehenswürdigkeit Jordaniens: Petra.  2018 startete in Israel der Giro d’Italia. Eines der drei Etappenziele: Eilat. Den Sprint Royale gewann damals Elia Viviani. Die Hotel-, Supermarkt- und Restaurant-Kosten liegen teils sehr deutlich über jenen in Deutschland. Tipp: Wer mit dem eigenen Rad unterwegs ist, sollte sowohl bei der An- als auch bei der Abreise deutlich mehr Zeit einplanen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind in Israel ohnehin verstärkt. Radkoffer werden in der Regel sehr genau untersucht.

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Tour Eilat

Der Gran Fondo Eilat ist ein 139 Kilometer langer Rundkurs um die Stadt Eilat und in die Wüste Negev. Er wird ab 2023 zur offiziellen UCI-Radmarathon-Serie gehören. Somit kann man sich hier für die Gran-Fondo-WM qualifizieren. Am Freitag gibt es bereits einen Prolog rund vier Kilometer langen Prolog. Der Radmarathon findet am Samstag statt. Alle Informationen zum Radmarathon finden Sie auf der Homepage des Veranstalters.

Test Spezial 2023: Alle Inhalte der RennRad-Sonderausgabe

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Wie viel kostet das Test Spezial 2023?

  • E-Paper: 6 Euro
  • Abonnenten: E-Paper inklusive

Das Test Spezial 2023 ist eine digitale Sonderausgabe des RennRad-Magazins. Das E-Paper umfasst Tests von 70 Rennrädern, 147 Teilen Radbekleidung, Rollen-Trainer, Routen-Apps und vieles mehr. Das RennRad Test Spezial 2023 bekommen Sie bei uns im Shop für 6 Euro.

Abonnenten des RennRad-Magazins können in ihrem Kundenkonto des RennRad-Shops kostenlos auf die Sonderausgabe zugreifen.

Achtung: Das Test Spezial 2023 gibt es nicht als Printauflage.

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Was erwartet mich beim Test Spezial 2023?

Das digitale RennRad Test Spezial 2023 ist eine Art Best-Of, eine Zusammenfassung, ein Überblick, ein Test-Extra-Magazin. Für alle, die sich für neue Räder, für Technik und Tests interessieren. Es kann als Kaufberater dienen, als Tipp-Geber, als Infoquelle. Dieses Magazin ist mit seinen fast 190 Seiten besonders lang und besonders umfangreich. Es fasst die Top-Radtests des ganzen Jahres zusammen. Und noch mehr.

Die Rennräder, deren Testberichte hier zu lesen sind, sind extrem vielfältig. Beziehungsweise: Ihre Stärken und Schwächen – und somit ihre optimalen Einsatzgebiete – sind es. Die Testmodelle reichen von Leichtgewichten über Aero-Race-, Komfort- und Bestseller- bis zu Highend-Traum- und Preis-Leistungs-Rennrädern. Die Rahmen-Materialien: Carbon, Titan, Stahl, Aluminium.

Das günstigste Testrad dieser Ausgabe: das Radon R1 Ultegra für 1699 Euro. Das leichteste Rad, dessen Testergebnis Sie auf den folgenden Seiten finden werden: das Canyon Ultimate CFR. Sein Gewicht: 6,2 Kilogramm. Insgesamt haben wir für diese Ausgabe 70 Rennräder getestete. Die objektiven Ergebnisse, die Kauf- und Preis-Leistungs-Tipps sowie Top-Performer aller Kategorien und Preisklassen finden Sie auf den Seiten des Test Spezial 2023.

Radbekleidung und mehr im Test

Doch der Testbereich geht weit über den Rennrad-Markt hinaus. Im Folgenden bieten wir auch umfangreiche auch Tests von Radbekleidung für alle Jahreszeiten und Bedingungen, Sport-Sonnenbrillen und sehr viel mehr. Plus: ein Einsteiger-Spezial zur „Rennradfahrer-Grundausstattung“, dem Gebrauchtkauf, der optimalen Reifenwahl, einem Überblick über alle gängigen Rennrad-Gruppen – und mehr.

Plus: 22 Smartphone-Apps zur Routenplanung und Navigation im großen Vergleichstest. Plus: ein Indoor-Training-Spezial mit Trainingstipps, Online-Plattformen und fünf Rollen-Trainern sowie Zubehör im Test. Auf diesen fast 190 Seiten sollte wohl jeder das optimal zu sich passende Rennrad finden.

Inhalte des Test Spezial 2023

Rennräder im Test

  • Radkauf und Grundausstattung: Tipps für Rennrad-Einsteiger
  • Traumräder: 10 Top-Modelle
  • Preis-Leistung: 10 Rennräder ab 1699 Euro
  • Bestseller: 10 Rennräder der Preisklasse ab 2599 Euro
  • Leichtgewichte: 10 leichte Rennräder ab 6,2kg
  • Endurance: 10 komfortable Rennräder
  • Schneller: 10 Aero-Rennräder
  • Tradition vs. Moderne: 5 Rennräder mit mechanischen und 6 Rennräder mit elektronischen Gruppen

Rollentrainer und Technik im Test

  • Mehrwert: 22 Smartphone-Apps
  • Rollentrainer, Trainingsplattformen und Zubehör

Rad-Bekleidung im Test

  • Kurz kurz: 46 kurze Radtrikots und Bibshorts
  • Warmhalter: 17 Langarmtrikots
  • Übergang: 28 Langarmtrikots und kurze, wärmende Bibshorts
  • Brille: 19 Sport-Sonnenbrillen

Sammlung

Hinweis: Das Test Spezial 2023 beinhaltet Tests, die bereits in vergangenen Ausgaben des RennRad-Magazins erschienen sind. Es handelt sich um eine Zweitverwertung – gebündelt in einem Sammelwerk.

Abonnenten der RennRad können in ihrem Kundenkonto des RennRad-Shops kostenlos auf das E-Paper der Sonderausgabe zugreifen.

Neue Assos-Rennrad-Brille: Donzi-Collection

Assos präsentiert eine neue Brillenplattform, die eine Weiterentwicklung der bisherigen race-orientierten Radsport-Brillen des Schweizer Herstellers darstellen soll. Die Donzi soll Blendeffekte reduzieren und durch das neuentwickelte Spektra-Glas Farben klarer wirken lassen und einen kompletten UV-Schutz bieten. Die Form ist großflächig designt und soll gerade in einer aggressiven Fahrposition für gute Sicht und Schutz sorgen.

Assos Donzi: Spektra-Glas

Die Donzi wird mit drei verschiedenen Glasversionen angeboten: einem einteiligen Spektra-Glas aus Polycarbonat, das für starkes Sonnenlicht geeignet ist. Es wurde für eine bessere Farbdarstellung und Klarheit entwickelt und soll gleichzeitig Blendeffekte durch Wasser, Sand oder Straßenbelag vermindern. Das Spektra-Glas wird in Italien hergestellt.

Auch das „WodooBlue“ ist ein einteiliges Spektra-Glas. Es wurde für eine bessere Tiefenschärfe und optimiertes peripheres Sehen entwickelt. Zudem sollen Veränderungen in der Beschaffenheit des Untergrunds, Straßenunebenheiten sowie Hindernisse auf Trails hervorgehoben werden.

Die „FotoDynamic“ basiert auf einem einteiligen Nylonglas, das sich aktiv an unterschiedliche Lichtverhältnisse anpassen soll. Die Lichtdurchlässigkeit reicht von 74 Prozent bei dunkleren Bedingungen bis zu 15 Prozent bei starkem Sonnenlicht und hellen Bedingungen. Zudem soll das Glas den Kontrast erhöhen, um die Beschaffenheit des Untergrunds besser hervorzuheben.

Die drei Varianten der neuen Assos-Donzi-Brillen: FotoDynamic...

...WodooBlue...

und Chrome.

Assos Donzi: Überarbeitete Form

Die Donzi-Brillen sollen neben UV-Schutz auch fett- und wasserabweisende Eigenschaften aufweisen, sodass Fingerabdrücke, Schweiß und Spritzwasser und andere Verschmutzungen abgewiesen werden. Assos setzt zudem auf die eigene kraterCooler Technologie. Diese soll den Luftstrom entlang der Augenbrauen verstärken und somit ein Beschlagen verhindern. Die Donzi ist mit einem Optical Clip für Brillengläser in individueller Sehstärke kompatibel.

Das Nylongestell und die Gläser bestehen aus Polycarbonat. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Herstellers.

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Paul Voß im Gravel-Interview: Entwicklungen, Rennen, Community

Paul Voß, Gravel, Interview, Profi

Herr Voß, wie fällt das Fazit Ihrer Gravel-Saison 2022 mit der ersten UCI-WM aus?

Paul Voß: Ich bin sehr zufrieden mit der Saison. Bei der Premiere des Red Bull Rio Grande in Texas habe ich unerwartet einen Solosieg gefeiert. Beim größten Rennen unserer Szene, dem Unbound in Kansas, war ich einer der prägenden Fahrer in der frühen Spitzengruppe. Dass es erstmals eine UCI-WM gab, war eine schöne Entwicklung. Ich hatte ein paar Kritikpunkte, mir war das Rennen bei der WM in Norditalien zu flach, die Schotterpassagen wirkten auch eher zusammengesucht. Aber ich will das nicht überbewerten. Die Jungs aus dem Straßen-Peloton waren bei der WM einfach besser, das muss ich neidlos anerkennen. Gegen Fahrer, die frisch von der Vuelta oder der Straßen-WM kommen, hast du als Gravel-Profi in so einem Rennen keine Chance.

Paul Voß Gravel-Rennen beim 3RIDES in Aachen

Der Weltverband hat nun die Qualifikationsserie für die nächste Gravel-WM veröffentlicht, mit dem 3RIDES in Aachen ist auch ein Rennen in Deutschland dabei. Wird man Sie dort sehen?

Ja, das habe ich fest vor. Ich bin gespannt, denn dieses Rennen verspricht das typische Feeling der belgisch-niederländischen Frühjahrsklassiker, nur auf dem Gravelrad. Ich bin ein Fan davon, dass jedes Rennen eine eigene Identität findet. Diese Region verkörpert für mich Radsporthistorie, vor allem auf belgischer und niederländischer Seite. Ich war da viel, als ich noch bei NetApp-Endura gefahren bin. Ich gehe fest davon aus, dass da auch viele Fans an der Strecke stehen werden.

Wird Ihnen der Rennkurs im Dreiländereck von Deutschland, Belgien und Frankreich liegen?

Ich konnte schon einen Blick auf die geplante Strecke werfen – das sieht schon nach Sport aus. Der Kurs ist verwinkelt, es gibt viele Kurven und kurze Anstiege. Das dürfte explosiven Fahrerinnen und Fahrern entgegenkommen. Das Rennen verspricht Spannung, weil Fahrtechnik gefragt sein wird. Es sind für mich dann sieben Runden, die relativ knackig sein dürften – denn da kommen wir auf etwa 2.000 Höhenmeter bei knapp 140 Kilometern. Ich bin gespannt darauf, mir die Strecke mal nicht nur am Bildschirm anzuschauen.

Paul Voß, Gravel, Interview, ProfiPlanen Sie eine Strecken-Besichtigung?

Die Organisatoren des 3RIDES haben mich schon früh angesprochen und ich plane, nicht nur im Mai zu fahren, sondern mich auch gut vorzubereiten. Wir reden gerade über einen Termin, um gemeinsam mit Carolin Schiff Anfang des neuen Jahrs die Strecke genauer anzuschauen. Dann fällt es leichter, etwa zu den Singletrack-Passagen etwas zu sagen.

Paul Voß über die Gravel-Community

Hat diese Saison mit der ersten UCI-WM den Gravel-Sport weiter nach vorne gebracht?

Da muss man differenzieren. Die Gravel-Szene ist deutlich größer, und sie existiert auch unabhängig von der UCI-Serie. Das größte und wichtigste Rennen bleibt immer noch Unbound in Kansas, USA. Doch der Wettkampfsport wächst schnell, da gehören die UCI-Rennen eindeutig zu den Zugpferden. Die Qualifier für die UCI-WM haben eine ganze Reihe spannender Wettbewerbe beflügelt. Ich hoffe, dass die UCI diese Serie weiter ausbaut, etwa durch eine Gesamtwertung während der gesamten Serie, um die Wertigkeit dieser Wettbewerbe noch zu steigern.

Was macht ein gutes Gravel-Event aus?

Gravel bleibt Community. Die Events müssen mehr bieten als nur den Wettkampf. Bei den richtig gelungenen Rennen fahren Starter ohne Lizenz mit den besten Gravel-Profis im selben Rennen. Aber es geht eben auch um mehr, es geht um eine optisch reizvolle Route und das Zusammensein auf einem Event-Gelände, wo es anders zugeht als bei klassischen Straßenrennen. Hier soll man gern Zeit verbringen – solche Events, finde ich, machen den Reiz des Gravelns aus.

Premiere in Deutschland: Qualifikationsrennen zur Gravel-WM kommt nach Aachen

Gravel-WM 2023: Qualifikationsrennen beim 3RIDES in Aachen

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3RIDES, das vielfältigste Rad-Event Europas, bereitet 2023 die Bühne für das erste deutsche Qualifikationsrennen zur offiziellen Trek UCI-Gravel-WM. Am 13. Mai messen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf einer herausfordernden, technisch anspruchsvollen Runde mit knapp 19,5 Kilometer Länge. Je nach Altersklasse müssen die Fahrer*innen vier bzw. sieben Runden auf diesem Parcours überstehen.

Die Runde startet auf dem weltbekannten CHIO-Gelände in Aachen, wo drei Tage lang das Fahrrad, E-Sport und Kultur ein vielseitig interessiertes Publikum anziehen werden. „Wir sind froh, dass wir schon im zweiten Jahr unserer Existenz dieses sportlich relevante Rennen in unserem Programm haben“, sagt Björn Müller, Geschäftsführer der 3RIDES GmbH, Veranstalter des dreitägigen Events. Müller ergänzt: „Das Gravel-Rennen stellt den kompetitiven Höhepunkt dar und wird viele Zuschauer im radsportbegeisterten Dreiländereck an die Strecke locken.“

Einziges deutsches von 18 Rennen der Serie

Das Gravel-Rennen beim 3RIDES ist Bestandteil der Trek UCI Gravel World Series, bei der sich Radsportler*innen für die offizielle Gravel-WM im norditalienischen Veneto (7./8. Oktober 2023) qualifizieren.

Die drei Erstplatzierten aller Rennwertungen sowie die Top-25 Prozent aller Altersklassen sichern sich bei jedem der 18 offiziellen Rennen auf vier Kontinenten in der Trek UCI Gravel World Series das Startrecht für das Finale, bei dem es um die begehrten Regenbogentrikots des Radsportweltverbandes geht. Bei der WM-Premiere im Herbst 2022 sicherten sich die Starathleten Pauline Ferrand-Prévot (Frankreich) und Gianni Vermeersch (Belgien) die Goldmedaillen der Elite.

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Paul Voß hat Teilnahme „fest vor“

Auch der deutsche Gravel-Star Paul Voß, auf der Straße dreimaliger Finisher der Tour de France, hat schon einen Blick auf den Wettbewerb in Aachen geworfen. Einen Start im Mai hat er „fest vor“, sagt Voß. „Ich bin gespannt, denn dieses Rennen verspricht das typische Feeling der belgisch-niederländischen Frühjahrsklassiker, nur auf dem Gravelrad. Ich bin ein Fan davon, dass jedes Rennen eine eigene Identität findet“, sagt Voß, der in diesem Jahr beim neuen Red Bull Rio Grande Gravel in Texas einen Solosieg feierte. Voß ist ein großer Fan des Community-Gedankens, wie er auch beim 3RIDES gepflegt wird. „Die Events müssen mehr bieten als nur den Wettkampf“, sagt er. „Bei den richtig gelungenen Rennen fahren Starter ohne Lizenz mit den besten Gravel-Profis im selben Rennen.“

Das komplette Interview mit Gravel-Profi Paul Voß lesen Sie hier.

Drei Tage Event im Mai

Das 3RIDES-Event läuft vom 12. bis 14. Mai auf dem CHIO-Gelände in Aachen und bietet neben einer großen Fahrrad- und Erlebnis-Ausstellung auch einen Programmschwerpunkt zu E-Sports.

Interessierte informieren sich über neue Räder und Alltagsmobilität. Musik und Kunst gehören ebenso ins dreitägige Programm wie Rennradmarathons, die Teilnehmer*innen die landschaftlich und sportlich reizvolle Umgebung des Aachener Weltkulturerbes erschließen.

Sie haben Interesse, am Qualifikationsrennen für die Gravel-WM im Rahmen des 3RIDES in Aachen teilzunehmen? Hier können Sie sich für das Rennen anmelden.

Der 2023 Kalender der UCI Gravel World Series

23.04.23 La indomabile Berja ESP
29.04.23 Swartberg100 Prince Albert ZAF
30.04.23 Gravel Fondo Limburg Valkenburg NED
06.05.23 Gravel Challenge Blaavands Huk Blavands DEN
13.05.23 3Rides Gravel Race Aachen GER
13.05.23 Seven Nannup (WA) AUS
20.05.23 The Gralloch Dumfries and Galloway GBR
17.06.23 Blue Mountains Gravel Fondo Blue Mountains (ON) CAN
18.06.23 Wish One Gravel Race Millau FRA
24.06.23 Highlands Gravel Classic Fayetteville (AR) USA
15.07.23 Gravel One Fifty Veenhuizen NED
22.07.23 Gravel Adventure Świeradów-Zdrój POL
19.08.23 Gravel Grit n Grind Halmstad SWE
26.08.23 Houffa Gravel Houffalize BEL
02.09.23 La Monsterrato Quattordio ITA
10.09.23 Ranxo Ponts ESP
01.10.23 Gravel Brabantse Wouden Oud-Heverlee BEL
07.-08.10.23 UCI Gravel World Championships Veneto ITA
29.10.23 Gravelista Beechworth (VIC) AUS

Istria 300: Selbstversuch beim Radmarathon in Kroatien

Istria 300, Radmarathon

60 km/h, 65, 68. Bremsen. Ich schieße einen Hügel hinunter – und bin plötzlich in einer Stadt, Pazin. Obwohl ich genau weiß, dass jetzt der Knotenpunkt kommt und damit die Entscheidung zwischen 235 und 300 Kilometern Distanz, bin ich doch überrascht. Der abgesperrte Kreisel ist unübersichtlich – ich habe nur wenige Sekundenbruchteile, um richtig abzubiegen. Ich fahre nach rechts weg, folge der schwarzen Route. Und bin allein.

Zum ersten Mal in meinem Leben überschreite ich die Marke: Ich fahre 300 Kilometer in einem Radrennen. 300 Kilometer an einem Tag – mit fast 5400 Höhenmetern, darunter Segmente, die in der Strava-App „Hell in Croatia“ heißen oder „Danger! Go fucking slow and don’t die“. Ich bin beim „Istria 300“.

Das Event eignet sich perfekt für solch ein Experiment, weil man noch auf der Strecke selbst entscheidet, ob man 155, 235 oder 300 Kilometer fahren will – beziehungsweise fahren kann. Ich habe mir die Minimum-Durchgangszeiten aufs Oberrohr geklebt, um noch spontan je nach dem Gefühl und dem Ermüdungsgrad entscheiden zu können. Am zweiten Verpflegungspunkt nach 141 Kilometern bin ich eine gute Stunde schneller als mein notiertes Minimum. „Auf geht’s, du willst es, du kannst es, trau dich“, spricht eine Stimme in meinem Kopf zu mir. Laut.

Die 235-Kilometer-Strecke kenne ich schon. Ich bin sie 2021 im Rahmen der Premiere von Istria 300 gefahren. Die Bora – der lokale kroatische Fallwind, vergleichbar mit dem französischen Mistral – blies damals so stark von den Bergen, dass mir schon bei den ersten Durchgangszeiten klar wurde, dass es keinen Sinn hatte, die 300 in Erwägung zu ziehen. Ich war dann trotz des Winds am Nachmittag relativ entspannt als 51. der Gesamtwertung im Ziel.

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Istria 300: Ausdauer und Leistung

Dieses Mal will ich mehr. Die reine Distanz ist nicht das Problem. Ich habe in diesem Jahr bislang rund 8.000 Kilometer und 80.000 Höhenmeter in den Beinen. Aber bei 300 Kilometern in Kombination mit knapp 5400 Höhenmetern und dem Zeitlimit wird mir übel. Nach zwölf Stunden ist Schicht, ich muss also einen 25er „Schnitt“ hinbekommen. Ich fahre eine Kompaktkurbel mit ovalen Kettenblättern von Absolute Black und einer maximalen Übersetzung von 34:34. Das gibt mir bergauf Reserven.

Ich bin nun mal, leider, kein Bergfahrer: Mit 187 Zentimetern Körpergröße bei 78 Kilogramm und einer Functional Threshold Power, FTP, von 260 Watt bin ich bergauf allenfalls Mittelmaß. Hinzu kommt, dass meine maximale Sauerstoffaufnahme, VO2max, mit 48,3 Millilitern pro Kilogramm und Minute zwar immer noch weit über dem Durchschnitt meiner Altersgruppe liegt. Mit meinen 57 Jahren reiche ich damit aber bei weitem nicht mehr an die Werte junger Fahrer heran. Altersgruppen gibt es nicht. Das Zeitlimit gilt für alle. Das Istria 300 ist auch im zweiten Jahr seines Bestehens ein hervorragend organisiertes Radrennen mit Start im mediterranen Hafenstädtchen Poreč. Auch jetzt, Anfang Oktober, sind die Temperaturen spätsommerlich warm. Bereits im zweiten Jahr ihres Bestehens war die Veranstaltung ausverkauft. Die Anmeldung für das Event 2023 läuft bereits.

Der Start: frühmorgens. Es ist kühl – noch. Schnell reißt das Fahrerfeld auseinander. Schnell bilden sich kleine und größere Gruppen. Gruppen, denen ich mich anschließen kann, um nicht alleine im Wind arbeiten zu müssen. Nach rund 140 Kilometern erreicht man den entscheidenden Knotenpunkt der Route und steht dann vor der Wahl – und der Frage: Was kann, was will, ich heute leisten und erleben? 680 von 1234 Teilnehmern haben sich bereits für die „kurze“ Variante, 155 Kilometer, entschieden. Sie sind längst weg. 302 Teilnehmer wählen die Mitteldistanz über 235. Der Rest wagt sich an die volle Distanz über 300 Kilometer und die „Hell in Croatia“. Es sind zu wenige, um passende Gruppen mit meiner Pace zu finden. Nach dem Knotenpunkt bin ich allein. Ich blicke mich um, und sehe: niemanden. Allein fahren kostet Kraft. Kraft, die ich mir heute extrem gut einteilen muss. Bei Kilometer 170 fahre ich endlich auf einen anderen Solisten auf, und fordere ihn zur Mitarbeit auf. „Endlich“, denke ich. Doch schon am nächsten Anstieg fällt er zurück. Und ich bin wieder allein.

Istria 300, Hartmut Ulrich, Selbstversuch

Hartmut Ulrich fuhr den Istria 300 und berichtet von seinen Erfahrungen

Finale und Höhenmeter

Zu allem Überfluss hat mein GPS-Radcomputer Schwierigkeiten mit den GPX-Daten. Erst setzt das Gerät mitten in der Route eine Zielflagge. Danach stellt es einfach das Routing ein. Ich versuche, während der Fahrt die Route neu zu laden – Fehlermeldung: „zu viele Daten“! Dadurch fehlen in der Aufzeichnung auf Strava nicht nur rund 20 Kilometer und 500 Höhenmeter. Ich habe auch kein Routing mehr und biege trotz der guten Beschilderung prompt zweimal falsch ab. Wieder ein paar Minuten verloren. Vor allem: Bei längeren Distanzen zähle ich die Kilometer runter. Der Trick besteht darin, sich die Gesamtstrecke in lauter kleine Häppchen zu zerlegen: Nur noch drei Kilometer, dann bist du über den Berg. Noch 25 Kilometer bis zum nächsten Verpflegungspunkt und so weiter. Das ist nun alles weg – und macht das Ganze mental umso schwieriger.

Doch: Hier, in Istrien, existieren noch weitere mentale „Motivations-Strategien“. Eine davon lautet: Ablenkung. Man fokussiert seine Gedanken weg von schmerzenden Muskeln – und hin auf die Landschaft um einen herum. Auf die meist leeren Straßen, auf die Hügel, auf das Meer, wenn es gerade zu sehen ist, auf die milde Luft. Auf den Geruch von Salz, Harz, Grün.

Irgendwann denke ich vor allem an das, was mich nach der Zieleinfahrt erwartet: eine Dusche, Essen, ein Hotelbett – und noch ein paar Tage Urlaub, am Meer, am Strand, in der Natur. Dies alles ist, was ich mir gewünscht habe. Es ist primär: eine Auszeit vom Alltag. Ein Erlebnis, wie man es sonst nicht macht. Etwas, das im Gedächtnis bleibt. Ich fahre durch Nadelbaumwäldchen, durch graue Felslandschaften, durch kleine Dörfchen mit Steinhäusern. Auf und ab und auf und ab. Die meisten Anstiege sind recht kurz, weniger als 100 Höhenmeter, aber teils steil und unrhythmisch zu fahren. Es ist die Masse der Hügel, die mir die Kraft aus den Beinen zieht.

Istria 300, Radmarathon

 

Istria 300, Radmarathon

 

Das Ziel

Doch irgendwann sehe ich dann das Ziel vor mir. Ich rolle über die Linie und sehe: Ich habe das Zeitlimit von zwölf Stunden verpasst. Um lächerliche 13 Minuten. Bei etwas über zwölf Minuten Standzeit für drei Verpflegungsstopps. Und trotz einer durchschnittlichen Leistung von 171 Watt.

Der Gewinner, der Ex-Radprofi Hans-Jörg Leopold aus Österreich, brauchte 08:47:46 Stunden für die 300 Kilometer – dies bedeutet ein beeindruckendes Stundenmittel von 34,1 km/h. Meine Pace betrug im Ziel 24,7 km/h, die Gesamtzeit 12:13:37 Stunden. Wo zur Hölle habe ich nur diese paar Minuten liegen lassen? Mehr als 60 Aspiranten sind in diesem Jahr aus der Wertung geflogen, 180 haben es geschafft. Ich komme wieder.

Dieser Artikel erschien in der RennRad 1-2/2023. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.

Istria 300, Radmarathon

„Das Höhenprofil sieht aus wie ein Sägeblatt. Es ist die Masse der Hügel, die mir immer mehr Kraft aus dem Körper zieht.“


Istria 300 – Event & Strecken

300 Kilometer an einem Tag sind für viele Radsportler eine „magische“ Marke“. Im kroatischen Istrien lässt sich diese Marke in einem Event übertreffen. Der Radmarathon Istria 300 führt von der Küste in Poreč über die gesamte Halbinsel an der Adria. Die Zahlen der Langstrecke: 300 Kilometer und 5300 Höhenmeter. Alle, die sich auf der Strecke anders entscheiden, können unterwegs auf die 225- oder die 152-Kilometer-Strecke ausweichen. Das Datum: 7. Oktober 2023.

Ein sehr umfassendes Rahmenprogramm bietet viel Abwechslung. Der offizielle Beherbergungspartner Valamar bot in diesem Jahr für die Teilnehmer Rabatte von bis zu 25 Prozent an. Aufgrund des mediterranen Klimas und dem umfassenden Straßennetz mit wenig Verkehr im Hinterland entwickelte sich Istrien zu einer Top-Trainingslager-Destination, die ganzjährig fast perfekte Trainingsmöglichkeiten bietet.

Beim Istria 300 im Oktober warten mit meist rund 21 bis 23 Grad perfekte Sport-Temperaturen auf die Athleten. Weitere Informationen zu den Strecken und dem Event finden Sie hier.

BBB StormShield 2.0: Regenjacke im Test – Preis-Leistungs-Tipp

BBB StormShield 2.0, Test, Kaufberatung

BBB hat die StormShield 2.0 seit einigen Jahren im Programm und immer wieder leicht überarbeitet. Der Schnitt der BBB-Jacke ist recht komfortabel und – in Relation zu anderen Modellen – eher leger. Gerade in den Wintermonaten, wenn auch dickere Lagen darunter Platz finden sollen, ist das sinnvoll. Etwas enger könnte sie nur am Kragen sein. Die breiten Reflektorstreifen an den Armen überzeugen ebenfalls im Test.

Das Packmaß der BBB-Jacke ist etwas größer, sie passte nicht vollständig in alle Trikottaschen. Die Jacke hielt auch nach 90 Minuten Dauerregen nahezu vollständig trocken. Aufgrund der verhältnismäßig geringen Atmungsaktivität war der Tragekomfort nicht optimal – nach einer langen Fahrzeit stellte sich unter der Jacke teils ein etwas klammes Gefühl ein.

BBB StormShield 2.0 im Test: Fazit

BBB bietet mit der StormShield 2.0 eine preis-leistungsstarke Jacke. Der Regenschutz ist sehr gut, die Atmungsaktivität begrenzt. Die Passform ist leger, das Packmaß etwas größer.

Regenjacken im Test: Regenschutz für Rennradfahrer

Daten und Informationen zur BBB StormShield 2.0

  • Preis: 84,95 Euro
  • Gewicht, Größe L: 208 Gramm
  • Größen: S-3XL
  • Material: Aquatec
  • Technische Daten:000 Millimeter Wassersäule, 10.0000 g/m2/24h
  • Regentest (90 Minuten Dauerberegnung, Trocknung eine Stunde): Wasser perlt ab, innen aber leicht feucht, nach einer Stunde fast komplett trocken
  • Features: eine Farbe, getapte Nähte, wasserdichter Reißverschluss hinterlegt, verlängerter Rücken, Rückenöffnung, Reflektoren, Packtasche

Stärken und Schwächen der BBB StormShield 2.0

+ Preis-Leistung
+ komfortabler Schnitt für Einsteiger
+ mehrere große Reflektionsstreifen
– geringe Atmungsaktivität
– wird etwas klamm
– weiter geschnittener Kragen

Bewertung: 4,5 / 5

Sie haben Interesse an der BBB StormShield 2.0? Mehr Informationen bekommen Sie auf der offiziellen Website des Herstellers.

Regenjacken im Test: Regenbekleidung für Rennradfahrer

Regenjacken, Test, Kaufberatung

Der Himmel ist grau. Erste Tropfen färben den Asphalt dunkel, kurz darauf spritzt mir schon Wasser vom Hinterrad des Vordermanns entgegen. Dauerregen, kürzere Schauer, Platzregen – im Sommer wie im Winter kann man auf dem Rad nass werden. Für diesen Vergleichstest haben wir 19 Regenjacken aller Preisklassen ausgiebig getestet.

Die Anforderungen an die Jacken sind vielfältig: Der Regenschutz sollte langanhaltend, die Atmungsaktivität dennoch hoch, die Passform sportiv, das Packmaß gering sein – und: Das Preis-Leistungs-Verhältnis sollte natürlich möglichst gut sein.

Immer weniger Hersteller machen bei ihren Produkten Angaben zur Dichtigkeit oder zur Dampfdurchlässigkeit. Oftmals ersetzen Symbole wie Wassertropfen eine genaue Angabe. Das ist zwar schade, aber in gewisser Weise auch kein Nachteil. Erstens sind die Angaben oftmals zu unterschiedlich und zweitens wird kaum ein Produkt von externen Labors geprüft. Diese Zahlen beschreiben demnach Selbst-Tests der Hersteller, die damit am Ende nicht valide sind. Einem externen Labortest stimmt auch kaum ein Hersteller zu. Wir sind daher auf Praxiswerte und -erfahrungen angewiesen, wie zum Beispiel wiederholte Tests durch Dauerberegnung und anschließende Kontrollen. Auch die schnelle Trocknung innen und auch außen ist ein Indiz dafür, wie gut eine Jacke „atmet“.

Regenjacken: Lagen und Sichtbarkeit

Vereinfacht gesagt besteht eine typische Drei-Lagen-Jacke aus Oberstoff, Membran und Futter. Alles ist miteinander laminiert und ein Futter im klassischen Sinn ist bei keiner Jacke erkennbar. Vielmehr ist es einfach eine zusätzliche Schicht. Bei einer Zwei-Lagen-Jacke entfällt das Futter. Die halbe Lage bei einer 2,5-Lagen-Jacke ist „nur“ eine Schutzschicht, die über den Oberstoff aufgebracht wird. Gerade Drei-Lagen-Modelle bieten demnach nicht nur Schutz vor Regen, sondern in gewissem Maße auch vor Kälte. Zwei oder zweieinhalb Lagen sind in der Regel flexibler und leichter. Sie eignen sich besonders gut zur Kombination verschiedener Jacken- und Trikot-Schichten.

Der Test zeigt: Geht es um den Schutz vor Nässe, kann eine dünne Zwei-Lagen-Jacke oft bereits die optimale Funktion bieten. Das zeigt vor allem das sehr überzeugende Gore-Tex-Material Shakedry, das hochfunktional ist, aber auch zu den hohen Preisen einiger der getesteten Top-Regenjacken beiträgt.

Der Schnitt der Regenjacken reicht von extrem enganliegend bis hin zu legeren Passformen. Ein möglichst flatterfreier und körpernaher Sitz ist für den Rennradeinsatz oft wünschenswert. Keine der getesteten Jacken „flattert“ extrem im Wind. Besonders leichtes, wasserdichtes Funktions-Material hat leider oftmals wenige elastische Eigenschaften.

Damit eine Jacke noch besser passt, verarbeiten deshalb viele Hersteller punktuell Stretch-Material. Ein Beispiel liefert der italienische Hersteller Sportful mit dem Aqua Pro Jacket. Bei manchen Materialien, etwa dem Gore-Tex-Textil Shakedry, können nicht einfach alle Färbungen realisiert werden. Viele Regenjacken sind auch aus diesem Grund schwarz oder grau. Bei schwierigen Lichtverhältnissen können Signalfarben jedoch der Sichtbarkeit im Straßenverkehr dienen. Hersteller wie Assos oder Löffler setzen bei den getesteten Jacken teils auf besonders auffällige Farben.

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Preis-Leistung und Atmungsaktivität

Auch bei Regenjacken ist das Gewicht natürlich ein Kriterium, noch entscheidender waren für uns bei der Bewertung jedoch der Wetterschutz, die Atmungsaktivität, die Robustheit, die Verarbeitung sowie die Praktikabilität der Jacken. Ein enganliegender, hoher und in manchen Fällen zudem gefütterter Kragen kann viel zum Schutz vor Wind und Kälte beitragen und verhindern, dass Nässe eindringt. Die beiden italienischen Hersteller Q36.5 und Sportful legen darauf einen klaren Fokus.

Im Hochpreis-Segment pendeln sich die Produkt-Preise im Bereich von rund 300 Euro ein. Nässeschutz, ein niedriges Gewicht, ein geringes Packmaß, Robustheit, Atmungsaktivität und eine radsportspezifische Passform – vor allem die teuersten High-End-Regenjacken erfüllen all diese Ansprüche gleichermaßen. Auffällig ist, dass insbesondere Top-Materialien zugleich atmungsaktiv und absolut wasserdicht sind. Der Vorteil ist groß. Denn: Zwar wasserdichte, aber nicht atmungsaktive Regenjacken führen in vielen Fällen dazu, dass man verstärkt schwitzt, wobei sich der Schweiß unter der Jacke am Körper staut und dazu führen kann, dass man auskühlt.

Hochtechnische Membranen können dafür sorgen, dass von der Außenseite keine Wassertropfen eindringen, während die Feuchtigkeit von innen nach außen geleitet werden kann. Diese Technologien sind die Hauptgründe für die in vielen Fällen leider hohen Preise der High-End-Regenjacken. Doch auch im günstigeren Preissegment – wir testeten fünf Jacken im Preissegment unter 200 Euro – finden sich vermehrt Technologien zum Wetterschutz und zur Atmungsaktivität, die früher den teureren Jacken vorbehalten  waren. Das Testfazit nach mehreren Monaten im Praxistest: Nahezu alle Jacken in diesem Test erwiesen sich als wasserdicht – unabhängig vom Preis bieten sie einen ausreichenden Wetterschutz. Auch die Passform war bei allen Modellen klar radsportspezifisch. Große Unterschiede waren bei der Atmungsaktivität festzustellen. Viele der teureren Top-Modelle überzeugten hier besonders. Auffällig war erneut die hohe Funktionalität des Gore-Tex-Shakedry-Materials.

Regenjacken, Herren, Test, Kaufberatung

Regenjacken für Herren im Test

Diese Regenjacken für Männer haben wir getestet

Marke Modell Preis Bewertung Prädikat
BBB Stormshield 2.0Testbrief 84,95 Euro 4,5 / 5 Preis-Leistung
Gonso Cablone 149,90 Euro 4 / 5
Mavic Cosmic H2O Jacket 150,00 Euro 4,5 / 5 Preis-Leistung
Bioracer Speedwear Concept Kaaiman Jacket 189,00 Euro 4 / 5
Ekoi Waterproof Pro Cycling Team 218,16 Euro 4,5 / 5
Biehler Defender Reflective 230,00 Euro 4 / 5
Löffler Prime GTX Active Jacket 249,99 Euro 5 / 5 Kauftipp
Outwet Rain Jacket RW 275,00 Euro 4,5 / 5
Maap Ascend Pro Rain Jacket 290,00 Euro 4 / 5
POC Haven Lightweight Rain Jacket 290,00 Euro 4 / 5
Q36.5 R.Shell Protection X 292,62 Euro 5 / 5 Race-Tipp
Gore C5 GTX Shakedry 1985 299,95 Euro 5 / 5 Kauftipp
Rapha Men’s Brevet Gore-Tex Rain Jacket 315,00 Euro 5 / 5 Race-Tipp
Assos Equipe RS Rain Jacket TargaTestbrief 330,00 Euro 5 / 5 Race-Tipp
Sportful Aqua Pro Jacket 349,90 Euro 5 / 5

Diese Regenjacken für Damen haben wir getestet

Marke Modell Preis Bewertung Prädikat
Sportful Hot Pack No Rain W Jacket 149,90 Euro 4,5 / 5 Preis-Leistung
Löffler Prime GTX Active Jacket 239,99 Euro 5 / 5 Kauftipp
Assos Dyora RS Rain JacketTestbrief 330,00 Euro 5 / 5 Race-Tipp
Rapha Women’s Pro Team Insulated Gore Tex Rain Jacket 370,00 Euro 5 / 5

Die ausführlichen Testberichte der Regenjacken lesen Sie in der RennRad 1-2/2023. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.

Regenjacken, Test, Damen, Kaufberatung

Regenjacken für Damen im Test


Tipps zur Regenjacken-Pflege: Funktion erhalten

Die richtige Pflege ist bei Funktionsstoffen sehr wichtig, gilt es doch, Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität auch nach der einen oder anderen Wäsche zu erhalten. Die Waschanleitungen, sofern sie der Jacke beiliegen, sind ein guter Anhaltspunkt.

Hier noch einmal das Wichtigste in aller Kürze zusammengefasst.

  • Es ist wichtig zu wissen, aus welcher Art von Membran die Jacke hergestellt ist. Fragen Sie daher beim Händler nach. Mikroporöse Membranen sollten recht häufig gewaschen werden, damit die Transportkanäle möglichst schnell wieder frei werden. Bei porenlosen Membranen gilt hingegen: So wenig wie möglich, aber so oft wie nötig waschen.
  • Grundsätzlich mit flüssigem Funktionswaschmittel waschen. Bitte beachten Sie das eingenähte Pflegeetikett. Wählen Sie grundsätzlich den Schonwaschgang mit zwei Spülgängen bei einer Waschtemperatur von circa 30° Celsius. Viele Waschmaschinen haben hierfür auch ein extra Outdoor-Programm.
  • Auch der Trockner hilft. Die wasserabweisende Ausrüstung wird am besten reaktiviert, indem Sie das Kleidungsstück etwa 30 bis 50 Minuten lang bei niedriger Temperatur im Schontrocknungsgang trocknen. Alternativ kann man die Jacke auch mit niedriger Temperatur vorsichtig bügeln.
  • Oft heißt es, dass die Tropfen abperlen sollen, ansonsten ist die Funktion beeinträchtigt. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Auch wenn Funktionsmembranen in der Regel absolut wasserdicht sind, wird der Oberstoff zusätzlich meist mit einer Imprägnierung ausgerüstet, damit er sich nicht mit Wasser vollsaugen kann. Wird er nass, wird die Atmungsaktivität der Membran um bis zu 80 Prozent beeinträchtigt.

RennRad 1-2/2023: Alle Inhalte der aktuellen Ausgabe

RennRad 1-2/2023, Heftinhalt

Sie sind besonders, leicht, schnell, selten, innovativ: Die elf Renn- und zwei Gravel-Räder im Testfeld der RennRad 1-2/2023. Sie sind für Viele potenzielle Traumräder. Vertreten sind sowohl Aero-Rennräder als auch komfortorientierte Allround-Modelle. Das Gewicht des leichtesten Test-Modells, des Storck Aernario.3 Pro: 6,61 Kilogramm.

Im Fokus unseres zweiten großen Vergleichstests, dem zwölf Seiten dieses Magazins gewidmet sind: Regen-Radbekleidung. Wir haben 19 radspezifische wasserdichte Jacken ausgiebig getestet und verglichen.

Schwerpunkt Training

Ein weiterer Schwerpunkt dieses Hefts lautet: Training – Hintergründe, Basiswissen, Pläne und Tipps. Dazu bieten wir einen großen Ein- und Überblick zur passenden Trainingsplanung und -Durchführung, die teils nötig sind, um seine Ziele zu erreichen: Wege zu mehr Leistung – aerob und anaerob, Tempohärte, Zeitfahren, Berge und Radmarathons, Trainings- und Ernährungsmethoden plus Trainingspläne. Wir liefern Antworten auf viele der großen Fragen.

Passend dazu haben wir acht der Top-Trainingslager-Destinationen ausgewählt und stellen sie im Rahmen eines Vergleichs vor: von dem „Klassiker“ Mallorca über Madeira bis zum Gardasee und der Costa Blanca. Wir liefern die Vor- und Nachteile, Insider-Tipps und je einige der Top-Rennrad-Touren der jeweiligen Region.

Der Winter ist die Zeit der Planung, der Träume – und der Vorbereitung. Wir vom RennRad-Team wünschen Ihnen viel Spaß und Erfolg dabei.

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Alle Inhalte der RennRad 1-2/2023

Erfahren

Auftakt: Menschen, Szene, Geschichten
News, Termine, Leitartikel: Die Probleme und Risiken des Leistungssports. Einblicke, Zahlen, Argumente

Reportage: 1300 Kilometer, zehn Etappen
Die Tour du Faso ist Afrikas wichtigstes Radrennen. Von Kultur, Hitze und Erlebnissen. Die Reportage

Portrait: Vom Wiedereinstieg zum Radprofi
Ricarda Bauernfeind zählt zu den talentiertesten Fahrerinnen Deutschlands. Hintergründe & Einblicke

Langstrecke: 300 Kilometer an einem Tag
Auf der Langdistanz über den Großglockner: der Selbstversuch. Plus: Pässe & Touren in Österreich

Trainingslager: Mallorca, Gardasee & mehr
Tipps für das Frühjahr: Top-Ziele mit Wärme, Sonne, Ruhe und Bergen. Mit Touren und Trainingstipps

RennRad 1-2/2023, Einblicke, Heftinhalt

 

RennRad 1-2/2023, Einblicke, Heftinhalt

 

RennRad 1-2/2023, Einblicke, Heftinhalt

 

 

Test & Technik

Neuheiten: Reifen, Bekleidung, Räder & mehr
Reifen von Schwalbe, Bianchis neues Aero-Bike Oltre RC, Canyons neues Triathlonrad und vieles mehr

Radtest-Spezial: 13 Traum-Rennräder
Schnell, leicht, steif, hochwertig, außergewöhnlich: 13 High-End-Top-Modelle im großen Vergleichstest

Kaufberatung: Regenbekleidung im Test
19 wasserdichte Regenjacken aller Preisklassen im großen Vergleichstest. Mit Tipps zur Pflege

RennRad 1-2/2023, Einblicke, Heftinhalt

 

 

Training

Auftakt: Wissen, Tipps & Fitness-Rezepte
Studie: Formerhalt mit 30-sekündigen Sprints. Plus: Rezept – Essen wie die Bora-hansgrohe-Profis

Training: Vorbereitung, Pläne & Formaufbau
In Top-Form zum Saisonhöhepunkt: Hintergründe, Trainingspläne und Ernährung für mehr Leistung

Winter-Training: Kurze & lange Einheiten
Tipps für das Training an freien Wintertagen. Einblicke und Pläne des Granfondo-Weltmeisters

RennRad 1-2/2023, Einblicke, Heftinhalt

Tipps für die Top-Form zum Saison-Höhepunkt

Peloton

Profi-Radsport: der Generationswechsel
Valverde, Nibali, Dumoulin und Gilbert – alle beendeten nach der Saison 2022 ihre Karrieren

Saison-Highlights: Siege & Leistungsdaten
Favoriten- und Überraschungssiege, Wattwerte und Comebacks: die Highlights der Saison 2022

Tour de France 2023: Strecke & Anstiege
Vier Bergankünfte, ein Einzelzeitfahren, acht Bergetappen. Die wichtigsten Etappen & Infos

Reise in der RennRad 1-2/2023

Touren, Matsch, Rennen: durch die Eifel
Steile Anstiege, technische Abfahrten. Asphalt, Schotter, Singletrails: Gravel-Touren in der Eifel

RennRad 1-2/2023, Einblicke, Heftinhalt

Touren-Tipps in der Eifel

Traumräder 2023 im Test: Top-Rennräder im Vergleich

Traumräder, Test, Kaufberatung

Die Ausrichtungen der aktuellen Testmodelle rangieren zwischen langstrecken- und komfortorientiert, steif und leicht, haltbar und innovativ. Ihre Gewichte reichen von 6,6 bis 9,1 Kilogramm. Neben Leichtgewichtsmodellen wie etwa dem Storck Aernario.3 und dem Merida Scultura 10k sind auch voll auf eine optimierte Aerodynamik ausgerichtete Race-Räder ein Teil dieses Testfelds – etwa das Scott Foil RC Ultimate und das Canyon Aeroad CFR MVDP. Das leichteste Rad des Testfeldes ist das Storck Aernario.3: Es punktete im Testverlauf mit seiner mit dem Leichtgewicht von nur 6,6 Kilogramm korrelierenden sehr hohen Agilität, seiner sportiven Ausrichtung, einer hohen Wendigkeit und einer sehr direkten Kraftübertragung.

Das Klaassen Razor ist, in der Rahmengröße 59, um rund 2,5 Kilogramm schwerer. Der Hauptgrund: Die Basis, der Rahmen, ist aus Metall – hochwertigen dünnwandigen Dedaccai-Aluminiumrohren – gefertigt. Und: die Ausrichtung als Straßen- und Offroad-Allrounder. Bei den Parametern Gewicht und Steifigkeit kann das Rahmenmaterial naturgemäß nicht ganz mit Top-Carbon-Varianten konkurrieren. Die Vorteile liegen unter anderem in einer hohen Robustheit und Haltbarkeit. Dies passt zur Ausrichtung des Rads als ein Allroad-Modell. Auch auf leichten Schotterpassagen überzeugt das hochwertig ausgestattete Razor des kleinen niederländischen Herstellers.

Eine weitere der vielen Besonderheiten beziehungsweise „Exoten“ in diesem Testfeld ist das Officine Mattio SL Disc. Dessen hochwertiger Carbon-Rahmen wird in Italien handgefertigt. Das SL ist leicht, steif und sehr hochwertig ausgestattet. Der zweite im Testfeld vertretene Hersteller aus Italien ist: 3T. Das Testmodell Racemax Exploro ist, neben dem Klaassen, eines von zwei Gravelrädern dieses Feldes. Mit seinem Gewicht von 8,3 Kilogramm ist es für ein Gravelbike sehr leicht. Unsere Tester überzeugte zudem die enorme Laufruhe und das gleichzeitig sehr agile Fahrverhalten des 3T sowie die durchdachte Ausstattung. So boten etwa die verbauten 40 Millimeter breiten Pirelli-Stollen-Reifen einen sehr hohen Kurvengrip.

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Traumräder: Aerodynamik, Leichtgewicht, Preise

Gleich drei der 13 Test-Modelle sind aerodynamisch optimiert und klar auf höhere Geschwindigkeiten sowie eine optimierte Race-Tauglichkeit ausgelegt. Zwei davon haben wir in einer günstigeren, weniger ausgefallenen Modellvariante bereits hinsichtlich der Aerodynamik getestet. Dieser in der RennRad-Ausgabe 10/2022 veröffentlichte Test zeigte: Sowohl das neue Scott Foil als auch das Canyon Aeroad zählen zu den aerodynamischen Top-Modellen des Marktes. Das Foil wurde auch im Hinblick auf andere Parameter noch einmal deutlich verbessert. So wiegt es nun rund neun Prozent weniger als ein vergleichbares Vorgängermodell.

Trotz all dieser enormen Unterschiede in der Ausrichtung der 13 Räder dieses Testfelds gibt es dennoch, leider, eine Gemeinsamkeit zwischen ihnen: ihr hoher Preis. Die Testräder kosten zwischen 5500 und 18.990 Euro. Leider sind viele dieser „Traumräder“ somit für den Durchschnittsverdiener völlig utopisch und unerreichbar. Auch diese Preise sind Teil einer großen Entwicklung.

Einen großen Leitartikel zum Thema Radmarkt und Inflation finden Sie in der RennRad-Ausgabe 10/2022. In den kommenden Magazinen werden wir uns, gerade in den großen Tests, wieder vorrangig bezahlbaren, sehr preis-leistungsstarken Modellen widmen.

Diese Traumräder 2023 haben wir getestet:

Marke Modell Preis
Enve MeleeTestbrief 5500 Euro (Rahmenset)
Klaassen Razor Multipurpose 5800 Euro
Storck Aernario.3 Pro 8199 Euro
3T Exploro Racemax Italia 8499 Euro
Lapierre Xelius SL 10.0 8999 Euro
Canyon Aeroad CFR MVDP 9999 Euro
Argon 18 Sum ProTestbrief 10.319 Euro
Trek Domane SLR 7Testbrief 10.499 Euro
Merida Scultura 10KTestbrief 10.999 Euro
Titici Vento 12.900 Euro
Scott Foil RC UltimateTestbrief 15.999 Euro
Officine Mattio SL 16.490 Euro
Festka Spectre 18.990 Euro

Die getesteten Traumräder in der Bildergalerie

Enve Melee, Traumräder, Test, Kaufberatung

Enve Melee

Klaassen Razor Multipurpose, Test, Kaufberatung

Klaassen Razor Multipurpose

Storck Aernario.3 Pro, Traumräder, Test, Kaufberatung

Storck Aernario.3 Pro

3T Exploro Racemax Italia, Traumräder, Test

3T Exploro Racemax Italia

Lapierre Xelius SL 10.0, Traumräder, Test, Kaufberatung

Lapierre Xelius SL 10.0

Canyon Aeroad CFR MVDP, Traumräder, Test, Kaufberatung

Canyon Aeroad CFR MVDP

Argon 18 Sum Pro, Test, Kaufberatung

Argon 18 Sum Pro

Trek Domane SLR 7, Traumräder, Test, Kaufberatung

Trek Domane SLR 7

Merida Scultura 10k, Test, Kaufberatung

Merida Scultura 10k

Titici Vento, Traumräder, Test, Kaufberatung

Titici Vento

Scott Foil RC Ultimate, Traumräder, Test, Kaufberatung

Scott Foil RC Ultimate

Officine Mattio SL X, Traumräder, Test, Kaufberatung

Officine Mattio SL

Festka Spectre, Test, Kaufberatung

Festka Spectre

Die ausführlichen Testberichte der Traumräder lesen Sie in der RennRad 1-2/2023. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.

An diesem Test arbeiteten mit: David Binnig, Frederik Böna, Leon Echtermann, Jan Zesewitz