Monat: November 2018

Kaffee im Radsport: Bedeutung, Effekte, Menge, Tipps

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Rennradfahren und Kaffee gehören zusammen – irgendwie. Das hat mit Tradition zu tun. Und Rad-Kultur. Wer schon einmal in Italien an der Startlinie eines Radmarathons oder Rennens stand, weiß warum.

Dort ist es einsam, denn gefühlt 98 Prozent der Radfahrer tummeln sich in den Cafés und schlürfen ihre Espressi. Doch das mit dem Kaffee genießen hängt nicht nur mit Genuss zusammen, sondern auch mit Leistung. Koffein – in hohen Dosen – stand früher auf der Dopingliste.

Wirkungsweise des Koffeins im Kaffee

In Reinform wirkt es auf die gleichen biochemischen Mechanismen im Gehirn wie Amphetamine oder Kokain. Das Alkaloid stimuliert das Zentralnervensystem und verändert sogar die Gen-Expression. In der Regel dauert es nach der Einnahme rund 30 Minuten, bis das Koffein zu wirken beginnt. Der Effekt dauert in sich abschwächender Form bis zu vier Stunden an.

Dass es auch im Sport positiv auf die Leistung wirken kann, zeigt keine Studie besser als die von Del Coso und Kollegen aus 2011. Sie werteten die Koffeinkonzentrationen aus rund 21.000 Dopingkontrollen von Spitzensportlern zwischen 2004 und 2008 aus. Ergebnis: Drei von vier Sportlern hatten vor ihren Wettkämpfen Koffein konsumiert. Die höchsten Konzentrationen fanden sich bei Ruderern, Triathleten – und natürlich: Radfahrern.

Trainingsideen für mehr Speed bergauf!

Effekte von Kaffee beim Radsport

Koffein kann einen schneller machen. Es ist einer von wenigen legalen Stoffen, die nachweislich die Leistung fördern können.

Studien, die dies zeigen, gibt es etliche. Ein Beispiel: In einer Untersuchung aus 2013 zeigte sich, dass die Probanden nach der Einnahme von Koffein dieselbe Radstrecke durchschnittlich fünf Prozent schneller bewältigten. Zudem kann Koffein helfen, verstärkt Fettsäuren freizusetzen.

Krafttraining für Radsportler: Übungen, Tipps, Trainingspläne!

Welche Menge an Kaffee sollte ein Radsportler zu sich nehmen?

Nach einer Metaanalyse aus 2011 kamen die Forscher zu folgender Empfehlung: Eine Menge von drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht rund eine Stunde vor dem Start des Wettkampfs eingenommen, scheint die optimale Menge zu sein, um sowohl die Ausdauerleistung als auch das Durchhaltevermögen zu verbessern.

Varianten des Kaffee-Konsums für ein effizientes Training

Für einen 70 Kilogramm schweren Menschen ergäbe das eine Koffeinmenge von 210 Milligramm. In einem Espresso oder Cappuccino sind in der Regel zwischen 65 und 110 Milligramm Koffein, in einer Dose Cola 30 bis 45, in einer Tasse schwarzem Tee 40 bis 70.

Vorsicht: Kaffeevarianten wie etwa ein „Haselnuss-Mokka mit Sahne“ haben bis zu 600 Kalorien.

Einfluss von Kaffee auf die Erschöpfung der Radsportler

Zudem scheint Koffein auch die Zeit bis zur Erschöpfung des Sportlers zu beeinflussen. Das zeigte sich in einer Studie mit Radfahrern aus dem Jahr 1993: Die Athleten konnten dieselbe Belastung nach der Koffeineinnahme signifikant länger durchhalten als ohne.

In anderen Studien wurden diese Effekte bestätigt. Es zeigte sich, dass die Probanden während der Belastungen fast durchgängig den Grad ihrer aktuellen Erschöpfung niedriger bewerteten als ohne vorherige Koffeineinnahme.

Was bringt Leistungsdiagnostik im Radsport?

Vorsicht beim Kaffee-Konsum

Nicht jeder verträgt höhere Dosen. Und: Der Körper gewöhnt sich an das Koffein. Wer regelmäßig viel davon konsumiert, muss demnach mit geringeren Effekten rechnen. Oder die Dosis steigern, was aber zu Problemen führen kann.

Vor allem ab Mengen von neun und mehr Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht können Nebenwirkungen wie etwa Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme oder Nervosität auftreten.

Tipp

Verzichten Sie im normalen Training auf koffeinhaltige Gels, Riegel und Getränke. Greifen Sie erst bei wichtigen Einheiten oder Wettkämpfen zu diesen, da auf diese Weise eher gesichert ist, dass das Koffein die gewünschten Effekte im Körper hat.

Studien suggerieren, dass auch ein bewusstes Verzichten auf Koffein an den Tagen vor einem Wettkampf die positiven Effekte im Rennen selbst erhöhen kann.

Biehler Farbwechsel im Test: Preis, Material und Passform des Allwetter-Trikots

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Biehler weist bereits auf die sehr eng anliegende Passform hin. Gerade an den Ärmeln ist es besonders schmal geschnitten – absoluter Race-Schnitt. Mehr als ein kurzes Unterhemd passt kaum darunter. Die Wärmeisolierung ist top. Ein wärmeres Trikot gibt es in unserem Test kaum.

Neue Technologien: Biehler bringt neue Radhose auf den Markt

Biehler Farbwechsel: Reißverschluss, Taschen und Material

Noch besser wäre es allerdings, wenn der engmaschige Front-Reißverschluss hinterlegt wäre. Ein Pluspunkt sind die biehler-typischen, nach außen abgeschrägten Rückentaschen. Hier hat man gerade mit kalten und steifen Fingern einen guten Zugriff nach hinten.

In Sachen Feuchtigkeitsmanagement geht Biehler seinen eigenen Weg: Um den Tragekomfort zu erhöhen, verzichtet man komplett auf eine Allwetter-Membran. Die wasserabweisende Beschichtung sollte nach 30 Wäschen erneuert werden.

In der Praxis funktioniert die Technologie. Der Wind bleibt draußen, der Regen perlt in Kügelchen ab. Zusätzlich tragen Ventilationsöffnungen unter den Armen zum Dampfaustritt bei.

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Preis, Fazit und Größen zum Biehler Farbwechsel

  • Fazit: Ein sehr körpernah geschnittenes Trikot. Die Taschen sind top, der Reißverschluss könnte aber dichter sein.
  • Testurteil: 4,5 von 5 Punkten
  • Preis: 160,00 Euro
  • Größen: XS-3XL
  • Farben: rot, blau, Version „piekfein“
  • Material: „Stelvio“-Thermo­material mit DWR-Beschichtung
  • Wetterschutz: atmungsaktiv, ­winddicht, wasserabweisend
  • Features: gefüttert, drei Rückentaschen (nach außen abgeschrägt), leicht verlängerter Rücken, ­mehrere gut sichtbare Reflektoren
  • Stärken: warm, Kragen, ­abgeschrägte Taschen
  • Schwächen: Reißverschluss nicht hinterlegt

Das Fahrrad-Trikot Farbwechsel von Biehler erhalten sie hier im Online-Shop.

Zum gesamten Test der Allwetterkleidung gelangen sie hier. Mit dabei sind acht Trikots und vier Hosen verschiedener Hersteller und aller Preisklassen.

Leistungsdiagnostik im Radsport: Ablauf, Werte, Bedeutung, Stufen

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Radmarathons sind Wettkämpfe für Individualisten. Entschieden werden sie häufig als Ausscheidungsrennen am Berg. Oft gewinnt der, der eine gleichmäßig hohe Geschwindigkeit bergauf am längsten durchhält. Natürlich gibt es Teams, Taktik und Windschattenfahren – doch letztlich entscheidet doch fast immer die reine Leistungsfähigkeit. Und über die kann die Leistungsdiagnostik Aufschluss geben.

Ötztaler Radmarathon: Bernd Hornetz auf „Profi-Niveau“

Explosivität, Sprintstärke und die kurzfristige Leistung oberhalb der Laktatschwelle sind bei einem Ötztaler Radmarathon weniger wichtig als eine starke Dauerleistung und das beste Verhältnis zwischen Leistung und Körpergewicht. Der entscheidende Parameter: Watt pro Kilogramm.

Der Blick auf Ergebnislisten zeigt am prägnantesten die Leistungsfähigkeit von Radmarathonfahrern. So hat Bernd Hornetz im Jahr 2016 den Ötztaler Radmarathon mit einer Zeit von 06:57 Stunden gewonnen. Bei derartigen Leistungen fällt häufig der Begriff „Profi-Niveau“ – umso bemerkenswerter, dass Hornetz damals bereits 48 Jahre alt war und erst 15 Jahre zuvor mit dem Radsport begonnen hatte.

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Gerstmaier und Hornetz: Leistungsdiagnostik gibt Aufschluss

Der damals 46-jährige Alexej Gerstmaier beendete das Rennen auf Rang 389 von 3942 Finishern – mit einer Zeit von 8:33 Stunden. Auch diese Leistung ist außergewöhnlich und weit schneller als der Durchschnitt dessen, was die meisten Radmarathon-Starter als Zielzeit anstreben.

Zwei extrem starke Leistungen – doch wo liegen die Unterschiede zwischen einem sehr starken und einem extrem starken Fahrer? Eine Leistungsdiagnostik Mitte Dezember beim Trainingsinstitut IQ Athletik sollte detailliert Aufschluss über den Leistungsstand der beiden Sportler geben. Die Daten bilden den Ausgangspunkt für den Formaufbau zum ersten Saisonziel hin. Doch wie interpretiert man sie? Was bedeuten sie für das Training? Und wie läuft ein solcher Test ab?

Der neue Klassiker ist da: der Grand Prix 5000 – auch tubeless! Alle Informationen und erste Testeindrücke gibt es hier!

Leistungsdiagnostik: Ablauf und Stufen

Für den Test geht es auf den Ergometer: Spiroergometrie mit Laktatdiagnostik. Es handelt sich um einen Belastungs-Stufentest – beginnend mit einer Belastung von 100 Watt. Alle drei Minuten wird der Tret-Widerstand um 30 Watt erhöht. So lange, bis der Athlet den Widerstand bei einer Trittfrequenz zwischen 85 und 95 Kurbelumdrehungen pro Minute nicht mehr überwinden kann. Es geht also bis zur völligen Erschöpfung – falls der Sportler sich dazu überwinden kann.

Für die Spiroergometrie trägt der Sportler eine Gesichtsmaske, die Mund und Nase umschließt. So wird gemessen, wie viel Sauerstoff man aufnimmt und wie gut dieser Sauerstoff verwertet wird. Gleichzeitig wird standardmäßig die Herzfrequenz gemessen.

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Laktatwerte für die Trainingsoptimierung

Die Laktatdiagnostik ist der Klassiker der Trainingsoptimierung: Während des Stufentests wird am Ende jeder Belastungsstufe ein Bluttropfen entnommen, meist am Ohrläppchen. Die Blutwerte geben Aufschluss über den Stoffwechsel.

Laktat ist das Salz der Milchsäure, ein Stoffwechselprodukt, das bei der Muskelarbeit entsteht. Je intensiver die Arbeit, desto mehr Laktat wird gebildet. Dies geschieht unterschiedlich schnell, unterschiedlich effizient, und jeder Organismus reagiert anders auf die steigenden Laktatkonzentrationen.

Dies wiederum gibt Aufschluss über die Leistungsfähigkeit im „anaeroben Bereich“ – dem Bereich, in dem mehr Laktat entsteht als abgebaut werden kann. Mit den Laktatwerten lassen sich die individuellen Leistungsbereiche errechnen. Die Ergebnisse der Spiroergometrie hingegen sind nochmals individueller und physiologischer.

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Entscheidend: Leistung im aeroben Bereich

Gerade für Langstreckenspezialisten wie Hornetz und Gerstmaier ist eine dauerhaft hohe Leistung entscheidend – also eine effiziente Energiebereitstellung im aeroben Bereich, ergo: ein guter Fettstoffwechsel.

Durch die üblicherweise sehr vielen Höhenmeter der meisten Radmarathons ist es zudem besonders wichtig, diese Leistung in Relation zum Körpergewicht zu bewerten. Weniger entscheidend ist die Maximalleistung im anaeroben Bereich, auch wenn die Radmarathon-Elite Rennen durchaus auch mit Attacken „im roten Bereich“ entscheidet.

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Bernd Hornetz: Angeschlagen in die Leistungsdiagnostik

Bernd Hornetz ging mit Rückenbeschwerden in den Test – er konnte zuvor nicht konsequent und einige Wochen lang überhaupt nicht trainieren. Aus Vorsicht sei er beim Test deshalb nicht an seine Belastungsgrenze gegangen, sagte er.

Beim Blick auf seine Daten ist zudem entscheidend: mit 67 Kilogramm liegt der 49-Jährige fünf Kilogramm über seinem Wettkampfgewicht. Für die Wissenschaftler sind außerdem von Bedeutung: ältere vorliegende Testergebnisse sowie Leistungsdaten und Wettkampfergebnisse. Wann lief es besonders gut und woran lag das?

Die anaerobe Kapazität sinkt zwar im Alter – die aerobe lässt sich jedoch weiter ausbauen.

Leistungstest erkennt Laktatschwelle und anaerobe Schwelle

Dennoch waren die Test-Leistungen auf hohem Niveau. Hornetz brach den Test auf der 340-Watt-Stufe ab, mit einem aktuellen Verhältnis von 5,07 Watt pro Kilogramm Körpergewicht. Wichtiger sind jedoch die einzelnen Trainingsbereiche, die sich aus dem Test ableiten lassen.

In der Laktat-Leistungskurve lassen sich die Laktat-Schwelle sowie die individuelle anaerobe Schwelle feststellen. Die entscheidenden Punkte aus der Spiroergometrie sind die ventilatorischen Schwellen VT1 und VT2. Diese sind nicht mit den Punkten des Laktatanstiegs gleichzusetzen.

Bernd Hornetz, Sieger des Ötztaler Radmarathons, lieferte bei der Leistungsdiagnostik starke Ergebnisse ab.

Ventilatorische Schwellen und Energiebereitstellung

Unterhalb der Leistung an diesem Punkt verarbeitet der Körper vor allem Fett zur Energiebereitstellung. Anschließend steigt der Anteil der „verbrannten“ Kohlenhydrate stark an. Im Bereich der VT2 steigt dann auch das Laktat exzessiv, und es beschleunigt sich hier die Atmung aufgrund der Übersäuerung.

Bei einer Leistung oberhalb dieser Schwelle stellt der Körper Energie fast nur noch über den beschränkten Kohlenhydrat-Vorrat zur Verfügung. Über den praktisch unerschöpflichen Fettstoffwechsel lässt sich fast keine Energie mehr gewinnen.

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Leistungsdiagnostik: Aufklärung über Leistungsstand

Überschreitet ein Fahrer in einem Test beide ventilatorischen Schwellen, dann spricht Mühlenhoff von einer brauchbaren Diagnostik. Die Daten reichen aus, um den Leistungsstand zu bestimmen und die Trainingsbereiche zu definieren – gerade bei Radmarathon-Fahrern, für die die Spitzenbereiche weniger relevant sind als für Athleten, die sich klassische Straßenrennen als Ziel setzen.

Da Mühlenhoff die Trainings-, Leistungs-, Wettkampf- und Verletzungs-Historie von Hornetz kennt, kann er die durch den freiwilligen Abbruch bedingten fehlenden Daten zum Spitzenbereich abschätzen. „Dennoch sollte man normalerweise Leistungstests eigentlich nur im absolut gesunden Zustand durchführen.“

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Leistungsdiagramm: Herzfrequenz, Laktatkurve und Stoffwechsel

Grob lässt sich der Verlauf im Leistungsdiagramm so beschreiben: Die Herzfrequenz steigt mit ansteigender Leistung linear an. Die Laktatkurve beginnt mit einer Seitwärtsbewegung und steigt im Belastungsverlauf progressiv an. Die beiden wesentlichen Energiesysteme Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel arbeiten immer parallel. Welches System stärker genutzt wird, hängt von der Belastungsintensität und dem Trainingszustand ab.

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Die Werte von Bernd Hornetz (l.) und Alexey Gerstmaier im Vergleich.

Bei besonders trainierten Sportlern bildet der Fettstoffwechsel eine sogenannte „baseline“ und arbeitet auch mit zunehmender Belastung über die Dauer recht konstant bis in höhere Belastungsbereiche. An der individuellen anaeroben Schwelle bricht der Fettstoffwechsel dann stark ein und hat für die Muskelarbeit keine Bedeutung mehr. Der Kohlenhydratstoffwechsel, der bereits zuvor stetig zunahm, steigt stark an und stellt die Energie nahezu vollständig alleine bereit.

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Die Leistungskurve von Bernd Hornetz.

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Und das Ergebnis der Leistungsdiagnostik bei Alexey Gerstmaier.

Wie sind die Ergebnisse der Leistungsdiagnostik zu verstehen?

Zu den oben stehenden Leistungskurven erklärt Mühlenhoff: „Die Kurven zeigen die Energiebereitstellung: Bei Hornetz arbeitet der Fettstoffwechsel (orangene Kurve) sehr lange und auf sehr hohem Niveau. Der Kohlenhydratstoffwechsel (weiß) gewinnt mit zunehmender Belastung an Bedeutung.“

Weiter führt er aus: „Etwa am Schnittpunkt findet sich die Schwelle, nach der der Fettstoffwechsel kaum noch von Bedeutung ist. Bei Gerstmaier ist die Bedeutung des Fettstoffwechsels geringer, hier setzt der Kohlenhydratstoffwechsel früher ein.“

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Aerobe Leistungsfähigkeit bei Radmarathon ausschlaggebend

Im Radmarathon zählt vor allem die aerobe Ausdauerleistung – es ist offensichtlich, dass hierfür nicht die anaerobe Leistungsfähigkeit entscheidend sein kann.

Denn diese kann nur über einen begrenzten Zeitraum aufrechterhalten werden. Zum einen, weil die Speicher zu klein sind. Nach 90 bis 120 Minuten sind sie aufgebraucht. Zum anderen zwingt die hohe Übersäuerung im anaeroben Bereich den Körper nach kurzer Zeit zurück in den dominant aeroben Bereich, in dem die Säure abgebaut werden kann.

Aerobe Kapazität und Fettstoffwechsel: Bei Hornetz hervorragend

Bei Radmarathons spielen demnach auch eine möglichst gute aerobe Kapazität und eine hohe Fettstoffwechselrate eine wichtige Rolle. Und damit die Fähigkeit bei möglichst hoher Leistung hauptsächlich Fett zu verstoffwechseln. Sobald es bergauf geht, ist diese Leistungsfähigkeit immer in Zusammenhang mit dem Körpergewicht des Fahrers zu beurteilen.

Hornetz’ Stärke: Der über die „Spiro“ gemessene Fettstoffwechsel ist auf enorm hohem Niveau konstant. Auch mit 49 Jahren ist sein Trend ungebrochen: Seit Jahren verbessert er sich kontinuierlich. Mehr als 30 Gramm Fett pro Stunde kann Hornetz durchschnittlich und gleichmäßig verstoffwechseln, solange er sich nicht im anaeroben Bereich belastet.

Trainingsempfehlungen dank Leistungsdiagnostik

„Das ist ideal für die Langzeitausdauer. So spart er sich Kohlenhydrate für die intensiveren Belastungen und der Körper muss nicht mit den Säuren der anaeroben Energiegewinnung umgehen“, sagt Mühlenhoff. Bei einer Watt-Zahl, bei der Hornetz noch vom Fettstoffwechsel zehrt und damit sehr effizient und lange unterwegs sein kann, sind viele Sportler bereits im anaeroben Bereich.

„Das hängt nicht nur mit Training zusammen. Das ist auch Talent“, sagt Mühlenhoff. Mit zunehmenden Lebensjahren sinkt zwar die anaerobe Kapazität – die aerobe lässt sich hingegen weiter ausbauen. Von den Ergebnissen des Tests, den Ergebnissen vorheriger Tests sowie den gemachten Erfahrungen lassen sich Trainingsempfehlungen für Hornetz’ Wettkampfkalender ableiten.

Als er 2016 den Ötztaler gewann, hatte er zuvor so umfangreich trainiert, dass es nach der Trainingslehre als „Amok-Programm“ bezeichnet werden müsste, sagt Mühlenhoff. „Aber wir haben gesehen: Er verkraftet das und kommt damit in Form.“

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Trainingsplan: Grundlagenausdauer, aerober und anaerober Bereich

Nicht jeder Sportler würde das wegstecken oder gar davon profitieren. Entsprechend würde er Hornetz empfehlen, weiterhin „Volumen“ zu trainieren: also sehr viele, sehr lange Grundlageneinheiten. Konkret: sechs bis acht Wochen Grundlagenausdauer mit nach drei bis vier Wochen je einer Spitzenwoche mit bis zu 40 Stunden Training – idealerweise in einem Trainingslager.

Darauf folgen Regenerationswochen mit vermindertem Pensum. Nach dem Grundlagenblock stehen Intervalle im GA2- und EB-Bereich an, idealerweise am Berg. Die Einheiten sollten sich über bis zu vier Stunden erstrecken und etwa vier zwanzigminütige Belastungen mit lockeren Regenerationspausen beinhalten.

Der Trainingsreiz sollte sich im oberen aeroben Bereich bewegen. Erst anschließend sollte Hornetz gezielt im anaeroben Bereich trainieren. Vier bis sechs Wochen vor dem Hauptwettkampf kommt dann ein Vergleichswettkampf zur Formüberprüfung und als Belastungshöhepunkt.

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Ergebnisse der Leistungsdiagnostik bei Alexej Gerstmaier

Alexej Gerstmaier brach mit einem Körpergewicht von 82 Kilogramm den Test bei 380 Watt ab. Im Gegensatz zu Hornetz konnte er sich ausbelasten. Die Laktatkonzentration (14,10 Millimol pro Liter) unterschied sich recht deutlich von der, die Hornetz’ Blut beim nicht zu Ende gefahrenen Test aufwies (11,70 mmol/l).

Die errechnete maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max), also die Menge an Sauerstoff, die der Körper pro Minute und Kilogramm Körpergewicht bei Ausbelastung aufnehmen kann, ist bei beiden stark. Gerstmaiers Wert liegt bei 58, Hornetz’ bei 64. Bei voller Ausbelastung ginge es für Hornetz in Richtung eines Wertes von um die 70.

Unterschied zwischen Hornetz und Gerstmaier: Fettstoffwechsel

Bei Wettkampfgewicht und -form läge dieser Wert noch einmal höher. Wo also liegt der große Unterschied zwischen den beiden Athleten? Ganz klar: im Fettstoffwechsel. Jener von Gerstmaier arbeitet mit einem „Umsatz“ von 15 Gramm pro Stunde nur halb so effizient wie der von Bernd Hornetz.

„Das sind Welten“, sagt Mühlenhoff. Die Gründe dafür liegen in den genetischen Voraussetzungen, aber auch in seinem deutlich geringeren Trainingsumfang und der geringeren Trainingserfahrung, dem „Trainingsalter“. „Genau hier sollte sein Training ansetzen. Der Fettstoffwechsel ist ausbaufähig“, sagt Mühlenhoff.

Sitzposition: So sitzen Sie richtig auf dem Rad

Training für Alexej Gerstmaier: Grundlagentraining en masse

Er empfiehlt für Gerstmaier: hochvolumiges, ausschließliches Grundlagentraining. Die sozialverträglichen bis zu zehn Stunden Training im Winter und bis zu 16 Stunden im Sommer kann der 47-Jährige beibehalten, jedoch: Idealerweise platziert Gerstmaier zweimal nach je sechs Wochen eine hochvolumige Woche, in der er bis zu 30 Stunden auf dem Rad sitzt – das würde er verkraften, sagt der Sportwissenschatler und Rad-Trainer.

Vor und nach diesen Highlight-Wochen sollten die Umfänge massiv reduziert werden. Die Intensitäten sollen dann alleine über Wettkämpfe kommen – zusätzlich zum Grundlagentraining wären sie zu viel. Idealerweise strebt Gerstmaier dann auch nur ein absolutes Wettkampf-Highlight an. Alle anderen Rennen zuvor sollten nur als Vorbereitung und als Intensitäten-Training verstanden werden.

Leistungsdiagnostik für Wissenschaftler und Sportler

„Was ein Sportler verträgt, welches Training ihn zur Bestform bringt, können wir nur beurteilen, wenn wir ihn kennen.“ Kennen, das heißt für den Wissenschaftler: Treten lassen, Blut abnehmen, Werte vergleichen, analysieren, genau befragen und abschätzen.

Für den Sportler heißt es dagegen: Maske aufsetzen, treten, treten, treten. Bis es nicht mehr geht. Damit im Wettkampf mehr geht.

Reinigung: Wie reinige ich mein Rennrad richtig? Tipps, Tricks, Hinweise

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Gleiches gilt, wenn Sie Ihr Rad über die kalte Zeit im Keller, dem Speicher oder auf dem Balkon eingemottet hatten. Fett muss ersetzt werden, der Antrieb, Rahmen und Reifen sind verstaubt. Langfristig gefährden Staub, Sand oder Salz alle mechanischen Teile. Wer lange Spaß an seinem Rennrad haben will, muss es auch pflegen. Die richtige Reinigung kann Wunder wirken.

Ran also ans Rad. Auf einem blitzblank geputzten Boliden gleitet man doch eh schöner und schneller durch die Landschaft.

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Krafttraining für Radsportler: Übungen, Tipps, Pläne!

Reinigung: So reinigen Sie Ihr Rennrad richtig

  • 1: Den groben Schmutz bürsten: Der Dreck muss weg, zuerst der grobe. Gehen Sie dabei mit einer feinen Naturbürste sehr vorsichtig zu Werke.
  • 2: Wasser marsch: Spülen Sie Rahmen und Laufräder mit klarem Wasser aus dem Gartenschlauch. Dampfstrahler wären Gift für die Lager.
  • 3: Reinigungsmittel verwenden: Sprühen Sie Ihr Rad mit speziellem Reiniger ein und lassen Sie ihn mindestens zehn Minuten lang einwirken.
  • 4: Einseifen: Mit einem weichen Autoschwamm umkurven Sie Rad und Komponenten. Vergessen Sie dabei die Laufräder nicht.
  • 5: Schaum abspülen: Manche Reinigungsmittel greifen den Lack an. Spülen Sie also wieder mit Gartenschlauch oder Gießkanne.
  • 6: Trocknen: Befreien Sie die Komponenten mit einem Microfasertuch vom letzten Dreck und trocknen gleichzeitig Ihr Rad.
  • 7: Kette reinigen: Mit Ballistol oder einem ähnlichen Reinigungsmittel entfernen Sie zum Schluss den letzten Schmutz von der Kette.
  • 8: Die letzte Ölung: Geben Sie etwas Öl auf die Kette. Dieses verteilt sich am besten, wenn man es auf die kleinen Schalträdchen aufträgt.
  • 9: Kontrolle: Kontrollieren Sie zum Abschluss all Ihre Komponenten, zum Beispiel auch die Reifen. Welche Teile müssen erneuert werden?
  • 10: Ein neues Rad? Nach circa 20 Minuten Arbeit ist alles vorbei und das Rad blitzt wie neu. Mindestens bis zur nächsten Ausfahrt.

Die zehn Schritte zur richtigen Reinigung Ihres Rennrads in Bildern

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Werkzeugliste: Gartenschlauch, Eimer, Autoschwamm, Bürste, Bikewash, Microfasertuch, Kettenöl.

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Den groben Schmutz bürsten: Der Dreck muss weg, zuerst der grobe. Gehen Sie dabei mit einer feinen Naturbürste sehr vorsichtig zu Werke.

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Wasser marsch: Spülen Sie Rahmen und Laufräder mit klarem Wasser aus dem Gartenschlauch. Dampfstrahler wären Gift für die Lager.

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Reinigungsmittel verwenden: Sprühen Sie Ihr Rad mit speziellem Reiniger ein und lassen Sie ihn mindestens zehn Minuten lang einwirken.

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Einseifen: Mit einem weichen Autoschwamm umkurven Sie Rad und Komponenten. Vergessen Sie dabei die Laufräder nicht.

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Schaum abspülen: Manche Reinigungsmittel greifen den Lack an. Spülen Sie also wieder mit Gartenschlauch oder Gießkanne.

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Trocknen: Mit einem Microfasertuch befreien Sie die Komponenten vom letzten Dreck und trocknen gleichzeitig Ihr Rad.

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Kette reinigen: Mit Ballistol oder einem ähnlichen Reinigungsmittel entfernen Sie zum Schluss den letzten Schmutz von der Kette.

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Die letzte Ölung: Geben Sie etwas Öl auf die Kette. Dieses verteilt sich am besten, wenn man es auf die kleinen Schalträdchen aufträgt.

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Kontrolle: Kontrollieren Sie zum Abschluss all Ihre Komponenten, zum Beispiel auch die Reifen. Welche Teile müssen erneuert werden?

Ein neues Rad? Nach circa 20 Minuten Arbeit ist alles vorbei und das Rad blitzt wie neu. Mindestens bis zur nächsten Ausfahrt.

Werkstatt-Tipps für die Rennrad-Reinigung

Kassette reinigen: Ihre ausrangierte Zahnbürste eignet sich hervorragend, um die Kassette vom Dreck zu befreien. Schmeißen Sie diese also nicht weg. Für den Frühjahrsputz ist sie ein wichtiges Hilfsmittel.

Reinigungsmittel und Rahmen: Seien Sie vorsichtig. Einige Reinigungsmittel greifen den Lack an. Beachten Sie daher die Inhaltsstoffe auf der Verpackung und spülen Sie Ihr Rad nach der Schaumwäsche wieder gut ab.

Rollentrainer und Zwift: Training, Kosten, Simulation, Indoorcycling

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Das schlechte Wetter im Winter, die Dunkelheit nach der Arbeit, das Auskurieren von Verletzungen oder die Möglichkeit, sehr präzise Trainingsinhalte abzuspulen – es gibt viele Gründe, um mit einem Rollentrainer zu trainieren. Doch die Monotonie des Schwitzens im eigenen Zuhause wirkt auf viele Athleten abschreckend.

Doch heute ist alles anders. Bunter, bewegter, motivierender, effektiver. Der Grund: neue virtuelle Angebote. Das wohl erfolgreichste und bekannteste heißt: Zwift. Weit mehr als eine Million Menschen nutzen die Trainings-Software beziehungsweise -Plattform bereits. Obwohl sie erst seit 2015 auf dem Markt ist.

Erfolgsgeschichten und deren Anfänge, Tests zu Rollentrainern, Trainings-Plattformen und Zubehör, dazu Trainingspläne, wissenschaftliche Hintergründe und Tipps zu Ernährung und Regeneration: Das Wintertraining Spezial des RennRad-Magazins können Sie jetzt in unserem Shop bestellen!

Zwift bietet Abwechslung auf dem Rollentrainer

Kurz gesagt ermöglicht Zwift ein extrem abwechslungsreiches und motivierendes Heim-Training in virtuellen 3D-Welten. Um damit trainieren zu können, genügt eine einfache Rolle mit einem Ant+-fähigen Trittfrequenz- und Geschwindigkeitssensor am Rad.

Besser funktioniert das Fahren in den mittlerweile drei virtuellen Welten (Watopia, London und Richmond) jedoch mit einem am Rad montierten Wattmesser oder einem Smart-Rollentrainer wie einem Tacx Neo oder Cyclops Hammer (die Testberichte zu diesen beiden Modellen finden Sie hier). Denn für die optimale Funktion greift Zwift auf die aktuelle Wattleistung des Fahrers und sein Körpergewicht zurück.

16 Cyclocrosser im großen RennRad-Test: Ausstattung, Preis und Testbriefe

Dank Zwift: Simulation auf dem Rollentrainer

Als Trainierender hat man dabei auf dem Bildschrim vor sich eine virtuelle Welt – wie bei einem Computerspiel. Nur dass man hier seinen Avatar (der auf einem Fahrrad sitzt) nicht per Maus oder Joystick steuert und antreibt, sondern per Muskelkraft. Während des Trainings geht es vorbei an virtuellen Stränden, am Buckingham Palace, an Vulkanen oder auf die steile 23rd Street der WM-Strecke von Richmond.

Bei einfachen Rollen ohne Trittfrequenz- und Geschwindigkeitssensoren nähert sich Zwift diesen Werten mit Hilfe von gemittelten Widerstandskurven an. Bei Rad- oder Rollenwattmessern wird die gemessene Leistung direkt in Zwift übertragen und auf das jeweilige Gelände in Watt pro Kilogramm umgerechnet.

Cycleops Hammer 2: Rollentrainer mit überarbeiteter Software

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Trainingspläne und Rennen auf dem Rollentrainer: Zwift machts möglich

Auf der Plattform kann man nicht nur ein freies Training absolvieren, sondern auch im ERG-Modus Trainingspläne über mehrere Wochen hin geplant abfahren. Hierbei errechnet Zwift anhand der jeweiligen FSL (Funktionale Schwellenleistung) des Fahrers die Trainingsbereiche.

Wer seine eigenen Trainingseinheiten planen, programmieren und abspeichern möchte, kann dies mittels eines Editors gestalten. Am kurzweiligsten sind jedoch die Rennen, die man mit anderen Zwift-Nutzern fahren kann. Diese Rennen werden nach einem feststehenden Plan zu vorgegebenen Zeiten gestartet.

Grundlagen-Training: Wann, wo und wie lange? Die wichtigsten Tipps!

Zwift App: Mobile Link, Android und AppleTV

Gerade dabei lohnt sich ein Blick auf die „Mobile-Link“-App von Zwift, mit der die zur Verfügung stehenden Tastaturbefehle über das Smartphone eingegeben werden können.

Android wird von Zwift noch nicht unterstützt, auch wenn es hierfür die „Mobile-Link“-App gibt. Seit Dezember 2017 kann Zwift auch über AppleTV verwendet werden.

Wintertraining: Wie werde ich effizient fit im Winter?

Zwift: Vor- und Nachteile sowie Kosten

Vorteile:

  • abwechslungsreich
  • motivierend
  • genaue Trainingskontrolle und -steuerung
  • effizient

Nachteile:

  • Kosten
  • „Suchtgefahr“
  • die Gefahr des „Überziehens“

Die Kosten: 15 US-Dollar pro Monat

Mehr Informationen und zur Plattform: www.zwift.com

Trainingspläne und Einheiten für den Rollentrainer

K3-Training

  • 15 Min. Warmup im GA1-Bereich
  • 3 x 5 Min. im erhöhten GA2-Leistungsbereich bis zur Schwelle mit einer TF ~60 gefolgt von 5 Min. aktiver Pause im GA1-Bereich
  • 10 Min. Cooldown im GA1-Bereich
  • 5 Min. lockeres Ausrollen

Over/Under-Training

  • 10 Min. Warmup im GA1-Bereich
  • 2 x 1 Min. VO2Max mit einer TF ~100 gefolgt von je 4 Min. aktiver GA1-Pause
  • 2 x 5 Min. (5 x 30 Sek. im GA2-Bereich; 30 Sek. im VO2Max-Bereich; TF jeweils 90-100) mit 5 Min. aktiver Pause und leichtem Rollen
  • 15 Min. Cooldown im GA1-Bereich
  • 5 Min. lockeres Ausrollen

Attacke/Sprint-Training

  • 10 Min. Warmup im GA1-Bereich
  • 4 x 3 Min. Intervalle (20 Sek. Antritt, direkt gefolgt von 2:30 Min. Schwellenleistung mit TF ~100 und zum Abschluss ein 10 Sek. Sprint) gefolgt von je 7 Min. aktiver GA1-Pause
  • 5 Min. Cooldown im GA-1 Bereich
  • 5 Min. lockeres Ausrollen

Krafttraining für Radsportler: Übungen, Tipps, Pläne

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In der Theorie ist die Rechnung ganz einfach. Mehr Pedalkraft bei gleichbleibender Kadenz bedeutet mehr Leistung. Im Radsport bedeutet das mehr Geschwindigkeit. Es ist die Maxime des Wettkampfs. Die höhere Endgeschwindigkeit entscheidet über Sieg und Niederlage. Diese lässt sich mit Krafttraining verbessern.

Endschnelle Sprinter wie André Greipel treten im Zielsprint weit über 1.500 Watt. Auch Bergfahrer erreichen sehr hohe Wattzahlen, um Attacken abzuwehren oder Gegner abzuschütteln. Um derartige Körperleistungen zu realisieren, braucht es ein hohes Kraftniveau.

Je näher man dabei an das individuelle Kraftmaximum gelangt, desto größer ist die Bedeutung der Maximalkraft. Der Wert des Maximalkrafttrainings wurde bislang häufig unterschätzt. Dabei können auch Hobbysportler erheblich davon profitieren.

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Training der Maximalkraft: Mythos und Wirklichkeit

„Maximalkrafttraining erhöht das Körpergewicht und mindert damit die Gesamtperformance“, dieser Mythos hält sich hartnäckig. Dabei sprechen gleich mehrere Gründe dagegen.

Zum einen resultiert die Gewichtszunahme oft aus einer „hyperkalorischen Diät.“ Übersetzt bedeutet das einfach, man nimmt mehr Kalorien zu sich, als der Körper verbraucht. Mit Krafttraining hat dieses „Festtags-Phänomen“ wenig zu tun.

Zudem kommt es auf das Maß an. Wer regelmäßig auf seinem Rad sitzt, wird kaum das Ziel haben, an der Bodybuilding-WM teilzunehmen. Im normalen Rahmen bewirkt die regelmäßige Kombination von Kraft- und Ausdauertraining vor allem eine Verbesserung der Körperkonstitution: Mehr Muskeln, weniger Körperfett.

Alles zum Rollentraining: Test, Vergleich, Trainingspläne

Was geschieht beim Krafttraining?

Bei Krafttrainings-Einsteigern werden die Kraftzuwächse zunächst vor allem durch regelmäßiges Training zum großen Teil durch neuronale Anpassungen realisiert.

Dabei spielt das zentrale Nervensystem (ZNS) eine wichtige Rolle. Es gibt bei Belastung einen Impuls über die Nervenfasern an die Muskeln, damit diese sich zusammenziehen. Je mehr Nervenfasern dabei aktiviert werden, desto höher ist die Kraftentfaltung des Muskels.

Sportwissenschaftler sprechen bei dieser Tatsache von der „intramuskulären Koordination.“ Der Sportler schöpft also mehr Leistung aus seiner bestehenden Muskulatur und lernt die natürlichen Kraftreserven seines Körpers besser zu nutzen. Kurz gesagt: Man hat mehr Kraft ohne dabei an Gewicht zuzunehmen.

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Mehr Geschwindigkeit dank Krafttraining

Beispiel: Leistet ein ambitionierter Fahrer bei einem Antritt 600 Watt, dann ist die Beanspruchung für ihn umso geringer, je höher seine Maximalkraft ausgebildet ist.

Die bei jedem Pedaltritt eingesetzte relative Kraft fällt mit steigendem Niveau seiner Maximalkraft. „Relativ“ meint hier das Verhältnis zwischen absolviertem Krafteinsatz und individuellem Kraftmaximum.

Wer folglich sein Maximalkraftniveau steigert, der steigert seine Muskeleffizienz und ist gleichzeitig in der Lage, ein höheres Tempo über einen längeren Zeitraum zu treten.

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Studienlage: Krafttraining und Leistungsfähigkeit

Mehrere Studien bezeugen die positiven Effekte von Maximalkrafttraining auf die individuelle Leistungsfähigkeit.

Zum Beispiel konnten Forscher der Universität Trondheim nachweisen, dass eine Versuchsgruppe, die ergänzend zum Rad- auch Krafttraining durchgeführt hat, im hochintensiven Bereich, bei einer fünfminütigen all-out Fahrt sowie bei einer 40 Minuten dauernden Ausbelastung siginifikant bessere Leistungen erbrachte als die Versuchsgruppe, die kein ergänzendes Krafttraining absolvierte.

Ähnliche Effekte stellten Forscher der Sporthochschule Oslo fest. Sie ließen einen Teil der 19 trainierten Probandinnen während des Untersuchungszeitraums von elf Wochen zusätzlich zu deren Ausdauerprogramm Krafteinheiten trainieren. Zwei Mal pro Woche, vier Bein-Übungen, je drei Serien von vier bis zehn Wiederholungen.

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Krafttraining: Mehr Muskelmasse, aber kein Einfluss aufs Körpergewicht

Ergebnis: Die „Effektivität“ (wie viel Energie wird benötigt, um eine bestimmte Leistung aufrecht zu erhalten) der Radfahrerinnen, die das Kraftprogramm absolviert hatten, hatte sich im Vergleich zu den nur ausdauertrainierenden Athletinnen signifikant verbessert. Zudem konnten sie mehr Sauerstoff verwerten.

Ein Schlüsselfaktor für diese Ergebnisse seien die größeren Muskeln, konstatierten die Wissenschaftler. Bemerkenswert: Obwohl durchschnittlich die Muskelmasse der Probandinnen zugenommen hatte, legte keine der Sportlerinnenn an Körpergewicht zu.

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Krafttraining für Radfahrer: Welche Übungen?

Beim Krafttraining sollten Übungen ausgewählt werden, die die gleichen Muskeln und Strukturen beanspruchen, die auch auf dem Rad gebraucht werden.

Diese sind zum einen die gesamte Bein- sowie die für die Haltung so wichtige Oberkörpermuskulatur. Werden diese Muskelgruppen regelmäßig trainiert, passen sie sich der Belastung an und ermöglichen so später im Optimalfall auch eine bessere Radleistung.

Krafftraining für Radsportler: Beispiel-Übungen

Übung 1: Kniebeugen

Sie sind der Kraft-Klassiker. Jeder kennt sie. Kniebeugen beanspruchen schließlich die Haupt-Muskelgruppen des Unterkörpers, die auch beim Radfahren enorm wichtig sind. Sogar die Beinstreckung und Hüftbeugung ähneln der Bewegung auf dem Rad. Kniebeugen sorgen für mehr Kraftentfaltung auf den Pedalen und sind daher beim Maximalkrafttraining unverzichtbar.

Übung 2: Kreuzheben

Das Kreuzheben beansprucht fast die gleichen Muskelgruppen wie die Kniebeugen. Zusätzlich wird der untere Rückenbereich, oftmals DIE Schwachstelle von Radfahrern, aktiviert.

Übung 3: Bankdrücken

Bankdrücken beansprucht die Oberkörpermuskulatur, die auf dem Rad vor allem bei Abfahrten, Unebenheiten und bei der Kurventechnik so wichtig ist.

Übung 4: Kurzhantel Rudern im Stehen

Rudern im Stehen mit Kurzhanteln aktiviert die Muskelgruppen im Oberkörper, die vor allem beim Sprint oder am Berg von Bedeutung sind. Dort ziehen sich die erfolgreichen Sportler regelrecht an ihren Lenkern nach vorne. Außerdem verbessert es die Körperhaltung. Es ist mehr als eine Alternative zu den vielen Drückübungen.

Übung 5: Unterarmstütz

Wie lang eine Minute sein kann, das erfährt der Athletenkörper bei dieser Übung. 60 Sekunden im Unterarmstütz zu verweilen, erfordert Kraftausdauer. Es trainiert vor allem die gesamte Bauchmuskulatur, den unteren Rücken und den Glutaeus.

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Tipps zum Krafttraining

In der Saisonpause empfiehlt sich in der Regel ein Krafttraining an zwei Tagen pro Woche. Die Einheiten sollten mindestens einen Tag auseinander liegen. Optimal wären zwei bis drei Tage dazwischen.

Die Krafteinheiten können annähernd gleich aussehen wie die in unserem Beispiel-Wochenplan (siehe unten). Rumpfübungen für Bauch und Rücken sollten zusätzlich zu den Übungen  mit Gewichten mitgemacht werden.

Nach dem Erlernen der Technik beziehungsweise der Bewegungsabläufe sollte das Ziel sein, die Kraftübungen nicht an Geräten, sondern mit freien Hanteln zu absolvieren.

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Kraftübungen bieten Steigerungspotenzial

Einsteiger, die die Technik beherrschen, können sich von Einheit zu Einheit steigern. Um langfristigen Erfolg zu generieren, sollte die Steigerung so klein wie möglich ausfallen.

Bei den Kniebeugen und beim Kreuzheben sollten maximal 2,5 Kilogramm mehr als in der Vorwoche aufgelegt werden. Beim Bankdrücken und Kurzhantelrudern fällt die Steigerung mit einem Kilogramm sogar noch kleiner aus. Auf keinen Fall darf unter der Mehrlast die Technik leiden. Achten Sie auch bei höheren Gewichten auf eine saubere Übungsausführung.

Deload-Woche: Trainingsintensität reduzieren

Alle vier bis fünf Wochen kann eine sogenannte Deload-Woche eingestreut werden. Der Körper bekommt so die nötige Zeit, um sich anzupassen.

In der Deload-Woche werden statt drei nur zwei Sätze trainiert und die Intensität auf 70 bis 80 Prozent des Gewichtes reduziert. Beim Bankdrücken werden so zum Beispiel statt drei Mal acht mit 75 Kilogramm nur noch zwei Mal acht Übungen mit 60 Kilogramm absolviert.

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Begriffe beim Krafttraining für Radsportler

Frequenz: Trainingshäufigkeit pro Woche. In der Off-Season und im Winter wird ein Krafttraining von zweimal pro Woche empfohlen.

Volumen: Es ergibt sich aus der Anzahl der ausgeführten Wiederholungen multipliziert mit dem Gewicht. Beispiel: 3 x 10 Wiederholungen Bankdrücken mit 75 Kilogramm bedeuten ein Volumen von 2250 Kilogramm.

Intensität: Der Wert in Prozent des Maximalgewichts. Beispiel: 80 Prozent Intensität bei einem Maximalwert von 100 Kilogramm entsprechen 80 Kilogramm.

Progression: Bedeutet nichts anderes, als dass die Belastung Woche für Woche erhöht wird. Ziel ist die permanente Anpassung des Körpers darauf.

Deload: Durch ein weniger an Gewichten soll der Überforderung des Körpers entgegengewirkt werden. Üblicherweise erfolgt der „Deload“ alle vier bis fünf Wochen.

Effizienz: Dabei wird möglichst viel Arbeit (Kraft) in möglichst wenig Zeit bewältigt. Man wählt also Übungen aus, die viele Muskelpartien gleichzeitig beanspruchen. Das ist spezifischer, da auch auf dem Rad mehrere Gelenke und Muskeln gleichzeitig arbeiten.

Pause: Die Pausen sind genauso wichtig wie das Training selbst. Beim Maximalkrafttraining sollten zwischen den Sätzen drei bis vier Minuten Satzpause eingelegt werden.

Canyon Grail: Mit Aluminium-Rahmen

Wenige Monate nach der Markteinführung des auffälligen Gravelracers Grail zieht Canyon nach. Das Allroad-Rennrad gibt es nun auch mit Aluminium-Rahmen als Grail AL. Die Aluminium-Ausführung kommt jedoch ohne den auffälligen Doppeldecker-Lenker des Carbon-Modells.

Preis-Leistung

Chefentwickler Julius Thorwart sagt über das Alu-Grail, dass man ein preislich attraktives Performance-Rad entwickeln wollte, das die Produktpalette vervollständigen soll.

Canyon Grail AL 6.0: Mit Shimano Tiagra für 1199 Euro

Canyon Grail WMN AL 6.0: Mit Shimano Tiagra für 1199 Euro

Canyon Grail AL 7.0: Mit Shimano 105 für 1399 Euro

Canyon Grail WMN AL 7.0: Mit Shimano 105 für 1399 Euro

Canyon Grail AL 7.0 SL: Mit Sram Rival 1x11 für 1499 Euro

Für den Rahmen kommt 6061-Aluminium mit zweifach konifizierten Rohren zum Einsatz. Es können Flatmount-Scheibenbremsen mit 12-Millimeter-Steckachsen und innenverlegten Kabeln montiert werden. Die Carbon-Gabel ist die gleiche, die auch beim Modell mit Carbon-Rahmen zum Einsatz kommt.

Gravel-Lenker

Der Lenker besteht aus Aluminium und wurde für den Alu-Rahmen neu entwickelt. Die Enden sind in der Lenkerbiegung leicht ausgestellt und weisen damit sogenannten „flare“ auf. An der breitesten Stelle ist der Lenker damit bis zu 460 Millimeter breit. Das soll zusätzliche Kontrolle und Stabilität bieten.

Alltagstauglich

Das Grail AL soll zudem alltagstauglicher sein: Es bietet Ösen für Schutzbleche oder Gepäckträger. Zudem gibt es neue Lösungen für Flaschenhalter. Selbst bei den kleinsten Rahmengrößen soll es nun möglich sein, zusätzlich zu einer Rahmentasche zwei Flaschen am Rahmen zu befestigen.

Frauenspezifische Versionen

Es wird zusätzlich zu den drei Unisex-Modellen zwei frauenspezifische Ausführungen des Grail AL geben. Alle Räder werden mit dem 40 Millimeter breiten Tubeless-Easy-Reifen Schwalbe G-One Bite ausgeliefert.

  • Grail AL 6.0: Mit Shimano Tiagra (1199 Euro)
  • Grail AL 6.0 WMN: Mit Shimano Tiagra (1199 Euro)
  • Grail AL 7.0: Mit Shimano 105 (1399 Euro)
  • Grail AL 7.0 WMN: Mit Shimano 105 (1399 Euro)
  • Grail AL 7.0 SL: mit SRAM Rival 1×11 (1499 Euro)
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