Monat: Februar 2021

Körpergewicht: Einfluss des Alters auf den Fettstoffwechsel

Fettstoffwechsel, Körpergewicht, Studie, Wissenschaft

Ältere Menschen legen an Körpergewicht zu, wenn sie dieselben Nahrungsmengen wie in jüngeren Jahren zu sich nehmen. Der Grund: Im Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel und gespeichertes Fett wird schlechter abgebaut.

Um zu prüfen, wie sich der Fettstoffwechsel im Laufe des Lebens verändert, untersuchten schwedische Forscher 54 Probanden (Arner et al. (2019). Adipose lipid turnover and long-term changes in body weight. Nature Medicine). Von diesen entnahmen sie zweimal im Verlauf von durchschnittlich 13 Jahren Fettgewebe-Proben. Die Wissenschaftler untersuchten das Alter der Fettmoleküle, die in den Fettzellen eingelagert sind.

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Fettzellen-Stoffwechsel und Körpergewicht

Das Ergebnis: Mit zunehmendem Alter verlangsamte sich der Fettabbau – und das unabhängig davon, ob die Person zugenommen hatte, ihr Gewicht hielt oder über die Jahre abnahm. Je älter die Probanden wurden, desto langsamer wurde der Fettzellen-Stoffwechsel.

Dieser wirkt sich offenbar unmittelbar auf die Entwicklung des Körpergewichts aus: Probanden, die ihre Kalorienaufnahme über den Untersuchungszeitraum nicht reduziert hatten, legten um durchschnittlich rund 20 Prozent Körpergewicht zu.

Körpergewicht im Alter

Diesen Einfluss versuchten die Forscher mithilfe einer zweiten Probandengruppe zu erfassen: Sie untersuchten 41 stark übergewichtige Menschen, die sich den Magen hatten verkleinern lassen. Auch hier stellten die Mediziner einen deutlichen Einfluss der Fettabbaurate auf die Entwicklung des Körpergewichts fest.

„Die Ergebnisse legen erstmals nahe, dass es Prozesse in unserem Fettgewebe gibt, die das Körpergewicht im Alter beeinflussen. Daraus könnten sich neue Möglichkeiten zur Behandlung von Übergewicht ergeben“, sagt der Studienleiter Peter Arner.


Studien zu Erkenntnissen der Trainingslehre

Asthma: Auswirkungen von Ausdauersport
Mehr Leistung durch Nitrate
Radfahren > Laufen
Intervalltraining: Studie zum Einfluss der Intervalldauer
Der Effekt von Radfahren gegen Parkinson
Der Effekt vom Fluchen auf die sportliche Leistung
Bakterien und Blutdruck: Studie zu Effekten von Sport und Mundhygiene
Cannabis und Leistung: Welchen Einfluss hat die Hanfpflanze auf die Leistungsfähigkeit im Radsport?
Radfahrer sind die besseren Autofahrer
Welchen Einfluss hat Kaffee auf die Regeneration?
Welchen Einfluss hat Kälte auf die Regeneration?
Der Zusammenhang von Kohlenhydraten und der Lebenserwartung?
Doping mit Tramadol: Was bringt die Einnahme wirklich?
High Intensity Intervall Training: Was bringt HIIT?

Tacx Flux 2 Smart-Trainer: Gewinnspiel – Rollentrainer im Wert von 799 Euro

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In Zeiten der Corona-Pandemie ist es gar nicht so einfach, an einen Rollentrainer zu kommen. Mit RennRad können Sie nun ein Topmodell für Ihr effizientes Heim-Training gewinnen: den Tacx Flux 2 Smart-Trainer.

Der Flux 2 Smart bietet ein realistisches Fahrgefühl und zeigt präzise Leistungsdaten – und damit sehr gute Voraussetzungen für ein effizientes und präzise nachvollziehbares Indoor-Training.

Bei Sprints geht der Tacx bis 2000 Watt mit. Bei Anstiegen bis zu 16% Steigung können Sie Ihre Performance am Berg gezielt trainieren. Außerdem sorgt die geringe Lautstärke des Rollentrainers dafür, dass Sie Ihre Nachbarn beim Training nicht stören.

World-Tour-Profi Jonas Rutsch spricht im Interview über effizientes Wintertraining auf der Rolle

Informationen und technische Daten zum Tacx Flux 2 Smart-Trainer

Allgemein

Preis 799 Euro
Abmessungen 670 # 642 mm
Gewicht 23,6 kg
Höhe 460 mm

Konnektivität

Drahtlose Kommunikation ANT+-Konnektivität, drahtlose BLUETOOTH-Technologie
Bedienung Smartphone, Tablet, ANT+-Fahrradcomputer, autonom, Computerverbindung über ANT+-Antenne
Auslesegeräte Fahrradcomputer, Computer mit ANT+-Antenne, Smartphone, Sportuhr, Tablet
Verbindungsanzeige (ANT+ / Bluetooth) 2 LEDs

Der Tacx-Rollentrainer in der Bildergalerie

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Mehr Informationen zum Tacx Flux 2 Smart-Trainer bekommen Sie auf der Garmin-Website.

Wie kann ich den Tacx Flux 2 Smart-Trainer gewinnen?

+++ Das Gewinnspiel ist beendet. Die Gewinnerin/der Gewinner wird informiert. +++

Preis-Leistungs-Klasse: Rennräder unter 2000 Euro im Test

Preis-Leistungs-Klasse, Rennrad-Test, Test, Kaufberatung

Carbon vs. Aluminium, Scheiben- vs. Felgenbremsen, Komfort- vs. Race-Ausrichtung – dieser Radtest ist einer der Konzept- und Ausstattungs-Vergleiche. In den teureren Radklassen dominieren seit langem Carbon-Rahmen und seit kurzem Scheibenbrems-Systeme. Im Testfeld der Preis-Leistungs-Klasse liegt das Verhältnis zwischen Carbon- und Aluminium-Rahmen-Modellen bei sechs zu fünf – zudem basiert ein Rad, das 8bar Kronprinz Steel, auf einem Stahlrahmen. Und jenes zwischen Rädern mit Scheiben- in Relation zu solchen mit Felgenbremsen bei sieben zu fünf.

Ist der Werkstoff Aluminium antiquiert? Nein, auch wenn in Sachen Steifigkeits-Gewichts-Verhältnis natürlich Carbon-Rahmen vorne liegen. Alu-Rahmen haben andere Stärken. Zum Beispiel: Robustheit, Dauerhaltbarkeit und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Die Entwicklungs-, Rohstoff- und Herstellungskosten von Carbon-Rahmen liegen bis zu viermal höher als die von Aluminium-Rahmen ähnlicher Niveaus. Dies hat zur Folge, dass in der günstigeren Preis-Leistungs-Klasse an Alu-Rahmen-Modellen oftmals qualitativ hochwertigere – und damit auch oftmals leichtere – Komponenten verbaut werden als an vergleichbaren Carbon-Rennrädern.

Diese Rennräder der Preis-Leistung-Klasse haben wir getestet

Marke Modell Preis Prädikat
Liv Avail AR 1 1499 Euro
Trenga De GLR 5.0 Disc 1699 Euro
Müsing Ranger Disc 1.7 1699 Euro
Stevens Aspin 1799 Euro
ROSE Pro SL Disc Ultegra 1899 Euro
Basso Venta 1950 Euro
Storck Aerfast Comp G2 1999 Euro Race-Tipp
Cube Attain GTC SL 1999 Euro
Canyon Endurace CF 8.0 1999 Euro Kauf-Tipp
Poison Oxygen 1999 Euro
Giant TCR Advanced 2 Disc 1999 Euro
8Bar Kronprinz Steel 2000 Euro

Die ausführlichen Testbriefe der Rennräder aus der Preis-Leistungs-Klasse lesen Sie in der RennRad 3/2021. Hier können Sie die Ausgabe als E-Paper oder Printmagazin bestellen.

Die getesteten Modelle der Preis-Leistungs-Klasse in der Bildergalerie

Liv Avail AR 1, Test, Preis-Leistungs-Klasse

Liv Avail AR 1

Trenga De GLR 5.0 Disc

Müsing Ranger Disc 1.7, Test, Rennrad-Test

Müsing Ranger Disc 1.7

Stevens Aspin, Kaufberatung, Test, Rennrad-Test

Stevens Aspin

ROSE Pro SL Disc Ultegra, Test, Rennrad-Test, Kaufberatung

ROSE Pro SL Disc Ultegra

Basso Venta, Test, Preis-Leistungs-Klasse

Basso Venta

Storck Aerfast Comp G2, Kaufberatung, Test, Preis-Leistungs-Klasse

Storck Aerfast Comp G2

Cube Attain GTC SL, Test, Preis-Leistungs-Klasse

Cube Attain GTC SL

Canyon Endurace CF 8.0, Preis-Leistungs-Klasse, Rennrad-Test

Canyon Endurace CF 8.0

Poison Oxygen, Rennrad-Test, Kaufberatung

Poison Oxygen

Giant TCR Advanced 2 Disc, Rennrad-Test, Preis-Leistungs-Klasse

Giant TCR Advanced 2 Disc

8Bar Kronprinz Steel, Preis-Leistungs-Klasse, Test

8Bar Kronprinz Steel

Ausrichtung der Aluminium-Modelle

Die Ausrichtungen der fünf Aluminium-Modelle dieses Testfeldes sind sehr unterschiedlich.

So ist etwa das 1899 Euro teure Rose Pro SL durchaus auf ein sportives Fahrverhalten, Wendigkeit und Agilität ausgerichtet. Mit seiner kompletten Shimano-Ultegra-Gruppe mit hydraulischen Scheibenbremsen und den beiden 160-Millimeter-Discs – sowie robusten und überzeugenden DT-Swiss-P1850-Laufrädern und leichten Ritchey-Parts – ist es, in Relation zum Preis, sehr hochwertig ausgestattet. Ein Nachteil: das Gewicht. Das Pro SL wiegt in der Testgröße 55 9,13 Kilogramm.

Preis-Leistungs-Klasse: Gewicht und Ausstattung

Noch einmal rund 400 Gramm schwerer ist ein anderes Alu-Modell: das Trenga DE GLR 5.0 Disc. Es wiegt in der Testgröße 56 9,52 Kilogramm – ein Wert, der die Agilität und das Beschleunigungsverhalten naturgemäß spürbar einschränkt. Doch seine Ausrichtung ist auch eine andere: hin zu Robustheit und vor allem Fahrkomfort.

Das Testmodell, das hinsichtlich letzteren Parameters am meisten überzeugt, basiert auf einem Carbon-Rahmen: das Canyon Endurace CF SL 8.0. Mit seinem Gewicht von 7,55 Kilogramm in der Größe L ist es zudem das leichteste Rad des Testfeldes. Auch an dem 1999 Euro teuren Canyon ist die komplette Shimano-Ultegra-Gruppe verbaut – allerdings mit Felgen- statt mit Scheibenbremsen. Dies erklärt zudem zum Teil den Gewichtsvorteil. Im Test überzeugen auch die Felgenbrems-Modelle, auch wenn, in Relation zu den Disc-Brakes, gerade bei nassen Verhältnissen natürlich ein Performance-Abfall festzustellen ist.

Preis-Leistungs-Klasse, Test, Kaufberatung

Welche Qualität haben Rennräder aus der Preis-Leistungs-Klasse unter 2000 Euro?

Das sportivste Rennrad der Preis-Leistungs-Klasse

Das wohl sportivste und am klarsten auf den Race-Einsatz ausgelegte Testmodell kommt von einem anderen deutschen Hersteller: das Storck Aerfast Comp G2. Es basiert auf einem sehr hochwertigen, steifen und aero-optimierten Carbon-Rahmen – und wiegt, mit Ultegra-Felgenbremsen, vergleichsweise geringe 7,95 Kilogramm. Das günstigste Rad des Testfeldes kostet 1499 Euro und kommt von der Frauenmarke des Giant-Konzerns, Liv. Das 9,55 Kilogramm schwere Avail AR 1 ist mit seiner soliden Verarbeitung und einer ebensolchen Ausstattung ein Rad für fast alle Fahrerinnen und Terrains.

Mit seinen 32 Millimeter breiten Giant-Gavia-Fondo-2-Reifen ist es sogar für leichte Schotter-Einsätze geeignet. Generell gilt auch für diesen Radtest der Preis-Leistungs-Klasse: Ob Sport oder Komfort, in diesem Testfeld ist wohl für jeden Anspruch etwas dabei.

Am Test der Räder aus der Preis-Leistungs-Klasse waren beteiligt: David Binnig, Johann Fährmann, Yannik Achterberg, Johannes Schinnagel

Bewegung in der Gesellschaft: Sport, Leistung, Gesundheit

Bewegung, Leitartikel

80 Prozent. 80. Vier von fünf Kindern und Jugendlichen bewegen sich weniger als eine Stunde pro Tag. Es ist eine Zahl, die entsetzt. Die entsetzen sollte – auch Menschen, die selbst keinen Sport treiben, aber denken und rechnen können. Denn Bewegungslosigkeit ist nicht nur ein physisch-psychisches beziehungsweise gesundheitliches Problem – wenig Bewegung ist auch ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Problem.

60 Minuten moderate bis intensive körperliche Tätigkeit pro Tag – so lautet die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO. Selbst diese Minimal-Anforderung erfüllt hierzulande nur jeder fünfte Heranwachsende. Zu diesem Ergebnis kamen die Autoren des vierten Deutschen Kinder- und Jugendsportberichts, der im Oktober vorgestellt wurde.

Die wichtigsten Ergebnisse – die die Entwicklungen des Alltags von Kindern und Jugendlichen betreffen – lauten komprimiert: weniger Bewegung, weniger Leistungsbereitschaft. „Die längeren und früheren Betreuungszeiten haben in Verbindung mit der Ausweitung der Mediennutzung zu einem ‚Kampf der Nachmittagsangebote‘ um die knapper werdende freie Zeit geführt. Dies wirkt sich negativ auf die motorische Leistungsfähigkeit und die koordinativen Fähigkeiten aus“, sagt Professor Werner Schmidt, Sportpädagoge und Mitherausgeber des Berichts.

Sitz-Gesellschaft

Der durchschnittliche Tag eines Kindes besteht, nach Daten der LOGIK-Studie, inzwischen aus: neun Stunden Liegen, neun Stunden Sitzen, fünf Stunden Stehen, einer Stunde Bewegung – davon zwischen 15 und 20 Minuten intensiv. Die Zeit des unbeaufsichtigten Spielens, des Bewegens, ging innerhalb weniger als einer Generation um weit mehr als 50 Prozent zurück. Nur jedes dritte Kind spielt noch täglich im Freien, 25 Prozent nur einmal pro Woche oder gar nicht. Pro Tag verbringen Zehn- bis 17-Jährige hierzulande drei Stunden und 13 Minuten mit sozialen Medien – und weitere zwei Stunden und 16 Minuten mit Onlinespielen. Dies zeigte eine aktuelle großangelegte Studie der DAK und des Zentrums für Suchtfragen.

Wir werden zu einer bewegungslosen, körper-marginalisierenden Sitz-Gesellschaft. Das Sitzverhalten während des Medienkonsums ist „alarmierend“, so wird es in dem Kinder- und Jugendsport-Bericht konstatiert.

Eine Folge dessen: Übergewicht. Weitere Folgen: Gesundheitsprobleme und eine potenziell niedrigere Lebenserwartung. Bereits heute sind 15 Prozent der Kinder übergewichtig, mehr als sechs Prozent sind fettleibig. Bei den Erwachsenen sind die Quoten noch gravierender: Rund zwei Drittel der Männer und 53 Prozent der Frauen gelten als übergewichtig. „Wer sich im Kindesalter schon nicht bewegt, weist eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür auf, sich im Jugend- und Erwachsenenalter auch nicht zu bewegen. Die Prognose liegt bei rund 80 Prozent“, sagt Werner Schmidt.

Die Ausmaße dieser Entwicklung – und ihre potenziellen Folgen – sind dramatisch. Die massenmedial-politische Debatte darüber ist: quasi inexistent. Warum eigentlich? Diese gesamtgesellschaftliche Entwicklung hin zur Bewegungslosigkeit wird nicht nur ignoriert, sondern vorangetrieben – bewusst oder unbewusst.

Freiheitsgrade

Anfang der 90er-Jahre wurden an Haupt- und Realschulen noch bis zu vier Stunden Sport pro Woche unterrichtet – heute liegen die Durchschnittswerte zwischen 2,2 und 2,4 Stunden. In elf der 16 Bundesländer wurde der Grundschul-Sportunterricht auf zwei Stunden gekürzt. Davon fällt jede vierte aus. Die Quote des „fachfremden Unterrichts“ durch Lehrer, die nicht dafür ausgebildet wurden, liegt im Fach Sport bei bis zu 50 Prozent.

Rund 40 Prozent der Schüler besuchen Ganztagesschulen, in Sachsen fast 80 Prozent. Die Kindheit und Jugend wird verschult. Verinstitutionalisiert. Verplant. Marktkonform gemacht – passend zu einer „marktkonformen Demokratie“, Zitat Angela Merkel. Die Effekte der Bildungsreformen der vergangenen 20 Jahre: weniger Zeit, weniger Tiefe, weniger Freiheitsgrade, mehr Masse, mehr Geschwindigkeit, eine frühere „Arbeitsmarktreife“, mehr Doppelverdiener-Eltern, die dem Arbeitsmarkt länger zur Verfügung stehen.

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Leistungsfähigkeit

Der Forschungsstand zu Ganztagesschulen zeigt: Es sind keine Leistungsverbesserungen festzustellen. Die Leistungsfähigkeit deutscher Schüler nimmt seit Jahren massiv ab. Die Platzierungen Deutschlands in den renommierten internationalen TIMSS-Tests, in denen die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten von Viertklässlern verglichen werden, in den Jahren 2007, 2011, 2015, 2019: 12, 16, 24, 25. Die Kompetenzwerte der deutschen Schüler liegen unterhalb des OECD- und des EU-Durchschnitts. Ein Viertel der Viertklässler erreicht nur rudimentäre oder niedrige mathematische Kompetenzen. Die höchste Mathematik-Kompetenzstufe erreichen nur sechs Prozent der Schüler. In Singapur sind es 54 Prozent – im EU- 9,4, im OECD-Durchschnitt 11,5 Prozent. In nur fünf der 58 Teilnehmer-Staaten ist der Leistungsunterschied zwischen Schülern mit und ohne Migrationshintergrund größer als in Deutschland.

Die Pisa-Studie zeigte: Zwischen 2006 und 2015 ist der Anteil der 15 Jahre alten Schüler, die das Mathematik-Höchstniveau erreichen, von 4,5 Prozent auf 2,9 Prozent gesunken. Auch die „Bildungstrend“-Studie zeigt, dass sich das Können deutscher Grundschüler innerhalb von fünf Jahren massiv verschlechtert hat. Gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der Viertklässler erreicht den Regelstandard beim Schreiben. Nur 62 Prozent erreichen den Mindeststandard in Mathematik. Die Ergebnisse der „Vera-3“-Studie mit 24.000 Berliner Drittklässlern: Drei Viertel der Schüler können nicht oder kaum schreiben – sie erreichen die Regelstandards nicht. Die Hälfte bleibt sogar unter den Mindestanforderungen.

Leistung und Werte

Die freie Zeit wird weniger. Die digitalen Angebote werden mehr. Sport wird zum „Freizeit-Luxus“. Nach einer DLRG-Studie aus dem Jahr 2017 sind bundesweit 59 Prozent der Mädchen und Jungen am Ende ihrer Grundschul-Zeit keine sicheren Schwimmer. Der ‚Tagesspiegel‘ konstatierte im November: „In Deutschland wächst eine Generation der Nichtschwimmer heran.“ Die Zahl der Vereine, in denen laut eigener Aussage, leistungssporttreibende Kinder und Jugendliche unterstützt werden, ist rückläufig.

Dabei ist „Sport“ so viel mehr als Training und Leistungsvergleich: Für mehr als 95 Prozent der Trainer in deutschen Vereinen steht, neben dem Spaß, die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung im Mittelpunkt. „Damit wird deutlich, dass Sportvereine mit leistungssportlicher Orientierung nicht nur auf Sporterfolge ausgerichtet sind, sondern einen wesentlichen Anteil zur sozialen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beitragen“, konstatierten die Autoren des Kinder- und Jugendsportberichts. Und: „Im Schulsport spielt der Leistungsgedanke vielfach nur eine untergeordnete Rolle.“

Dabei seien „Leistungsverbesserungen und Leistungsvergleiche für Kinder und Jugendliche selbstverständliche und attraktive Bestandteile des Sporttreibens. (…) Um in Sportvereinen den Leistungsgedanken wieder stärker zu fördern und somit eine solide Basis zur Talententdeckung und -entwicklung für den Spitzensport zu bieten, benötigen Vereine häufig finanzielle und personelle Unterstützung.“

Können und Wollen

Doch der Begriff „Leistung“ wird heute bereits teilweise negativ konnotiert. Warum? Auch in dem gesellschaftlichen Teilbereich des Sports wird die soziale Spaltung größer. „Untersuchungen zeigen“, so heißt es in dem Bericht, „dass Kinder aus sozial schwachen Familien weniger aktiv, gesundheitlich stärker beeinträchtigt – zum Beispiel durch Übergewicht und chronische Erkrankungen – und weniger häufig Vereinsmitglied sind. Sowohl im Sport als auch im Bereich Kultur.“

Sport kann dazu beitragen, gesellschaftlich gewünschte Werte zu vermitteln: Fairness, Teamwork, das Einhalten von Regeln, Anstrengungsbereitschaft. Auf dem Sportplatz, in der Sporthalle, im Schwimmbecken, auf dem Fahrrad sind alle gleich. Mit den gleichen Chancen. Mit den gleichen Regeln. Sport ist eine der mächtigsten Sozialisations- und Integrations-Instanzen überhaupt. „Sport und Bewegung von Kindern ist weniger eine Frage des Wollens oder Könnens – sondern eher eine Frage der elterlichen Erziehung und Prägung“, sagt Professor Christoph Breuer, Sportökonom an der Deutschen Sporthochschule Köln und Mitautor des Berichts.

Wenig Bewegung hat gesellschaftliche Folgen

Die Entwicklung hin zu immer weniger Bewegung hat nicht nur individuelle, sondern auch gesellschaftliche Folgen – direkte und indirekte. Zu ersteren zählen Zahlenverläufe: In den vergangenen drei Jahrzehnten ging die Zahl der deutschen Medaillen bei den Olympischen Sommerspielen um 66 Prozent zurück.

Die potenziellen Folgen: weniger Berichterstattung, weniger Vorbilder, weniger Motivation, weniger Ehrenamtliche, weniger Sport-Talente. Eine Abwärtsspirale. Die indirekten langfristigen Folgen der Marginalisierung und Abwertung des gesellschaftlichen Teilbereichs Sport sind vielfältig. Schon heute betragen die Folgekosten der Fehlernährung und des Bewegungsmangels: zwischen 15 und 20 Milliarden Euro pro Jahr. Tendenz: stark steigend.

Bewegung und Gesundheit

Während psychische Erkrankungen vor 20 Jahren noch nahezu bedeutungslos waren, sind sie heute die zweithäufigste Ursache für Krankschreibungen und Arbeitsunfähigkeit. Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Zahl der psychisch bedingten Krankheitstage mehr als verdoppelt.

Die psychohygienischen Effekte von Bewegung sind wissenschaftlich nachgewiesen – und wurden unter anderem im Leitartikel der RennRad 10/2020 dargelegt. Die ebenfalls klar belegten positiven Effekte auf die kognitive Leistungsfähigkeit waren ein zentrales Thema des Leitartikels der Ausgabe 6/2019.

Ein Gegensteuern der Politik ist nicht auszumachen. Im Gegenteil. Dass die Empfehlungen der Autoren des Kinder- und Jugendsport-Berichts umgesetzt werden, erscheint als extrem unwahrscheinlich: „Die Sport- und Bewegungsumwelt von Kindern und Jugendlichen in Deutschland muss attraktiver werden (…). Auch zukünftig müssen Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft erfahrbar gemacht und vermittelt werden. Leistung muss somit einen festen Bestandteil im Kinder- und Jugendsport behalten. Dies gilt sowohl für den Vereins- wie auch den Schulsport.“ Damit sich etwas bewegt, braucht es zunächst eine gesellschaftliche Debatte über das Thema. Eine solche ist nicht auszumachen. Nicht einmal im Ansatz. Warum?

Mangel an Bewegung als Sterblichkeitsfaktor

Die Relevanz – und die Dringlichkeit – ist maximal. Einer der wichtigsten Sterblichkeitsfaktoren unserer Zeit lautet: Bewegungsmangel. Forscher gehen davon aus, dass weltweit rund 5,8 Millionen Menschen pro Jahr sterben, da sie sich nicht ausreichend bewegen. Nach Daten des Deutschen Krebsforschungszentrums sind mehr als sieben Prozent der Todesfälle in Deutschland auf Bewegungsmangel-Effekte zurückzuführen. Die potenziellen Folgen von mehr Bewegung? Fünf Millionen Todesfälle weniger pro Jahr – davon geht man bei der WHO aus.

Die neueste WHO-Richtlinie rät zu mindestens 21 Minuten Bewegung täglich für Erwachsene – und mindestens 60 Minuten für Kinder und Jugendliche. Doch: Selbst diese Minimalanforderungen – an sich selbst – erfüllen hierzulande nur rund 20 Prozent der Heranwachsenden. Tendenz: abnehmend.

Der Bewegungsmangel ist eine Art schleichende Pandemie. Eine, die medial-politisch fast ignoriert wird. „Die Sterblichkeit ist so gravierend, dass man als Politiker nicht einfach sagen kann, dass ich kurzfristig auf SARS-CoV-2 reagiere, aber wie viel tue ich für die Gesunderhaltung der Bevölkerung?“, fragte Perikles Simon, Sportmediziner an der Universität Mainz, in einem SWR-Interview. Er kritisiert, dass das Geld im Gesundheitssystem überwiegend für Krankheiten ausgegeben wird. Und nicht für die Prävention – nicht für das Vermeiden von Krankheiten. Dabei sei eigentlich „die Gesunderhaltung der Bevölkerung ein so zentrales Anliegen.“

Simon geht davon aus, dass der organisierte Sport extrem unter der Corona-Pandemie und ihren Folgen leiden wird. „Uns bricht die Sportinfrastruktur weg – und vor allem die Personen, die im Sport helfen.“ Die Folgen dieser Entwicklung sind: absehbar. Fatal.


Schwerpunkt: Pro Bewegung

Die Bedeutung von Sport und Bewegung nimmt hierzulande ab – mit etlichen negativen Folgen. Die langfristigen Effekte sind noch nicht alle absehbar. Doch alles spricht dafür, dass sie negativ sind.

Medial spielt diese Entwicklung kaum eine Rolle. Warum eigentlich? Und: Was kann man dagegen tun? Eine Petition starten? Wie kann man Druck auf die bislang für das Problem anscheinend blinden politischen Entscheider aufbauen?

Wie bei jedem Problem gilt auch hier: Jeder kann es selbst, im Kleinen, in seinem Umfeld, angehen. Andere weitere Ideen lägen auf der Hand: Die Sportvereine brauchen mehr Unterstützung, der Faktor Bewegung sollte an Einrichtungen wie Kitas, Kindergärten und Schulen einen viel höheren Stellenwert erhalten, bewegungsferne Menschen sollten durch Anreize – etwa in Form niedrigerer Krankenkassenbeiträge – zu mehr Bewegung animiert werden, die Verkehrsinfrastruktur sollte auf mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger ausgelegt sein.

Dieses Themenfeld bildet seit Jahren einen Schwerpunkt der RennRad-Leitartikel. Die Hintergründe, Zahlen, Studien und mehr dazu finden Sie hier.

 

RennRad 3/2021: Alle Inhalte der aktuellen Ausgabe

RennRad 3/2021, Ausgabe, Heftinhalt

Gut und günstig? Die zwölf Rennräder, die wir für die RennRad 3/2021 getestet haben, kosten zwischen 1500 und 2000 Euro. Ihre Ausrichtung reicht von komfort-orientiert bis zu sehr sportiv. Diese Modelle sind, teils, viel mehr als „Einsteiger-Rennräder“.

Auch in dem zweiten großen Test dieser RennRad-Ausgabe – jener von Thermo-Radbekleidung – spielt das Kriterium „Preis-Leistungsverhältnis“ eine wichtige Rolle: Wir haben 42 warme Radjacken, -Hosen und Beinlinge getestet.

Gut, günstig – und effizient: Mit diesen Schlagworten könnte man auch unseren Artikel zu den besten nahen potenziellen Trainingslager-Zielen beschreiben. Darunter ist auch der „Klassiker“ unter den Rad-Destinationen, Mallorca. Doch die meisten dieser Ziele liegen näher: Breisgau, Rhön, Odenwald – und mehr.

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Die Preis-Leistungs-Klasse im Test, Tipps fürs Trainingslager und Trainingspläne für Gravel und Cyclocross – die RennRad 3/2021 können Sie hier im Shop bestellen!

RennRad 3/2021: Schwerpunkt Training und Leistung

Das Thema „Training & Leistung“ bildet einen Schwerpunkt dieser RennRad. Der eine Fokus unserer Trainingspläne und -Anleitungen liegt auf: Effizienz – auf möglichst großen Effekten in möglichst wenig Zeit.

Der andere liegt auf: Spaß. Zum Beispiel im Gelände. Im Wald. Abseits des Asphalts. Wie man das Training auf dem Gravelbike, dem Mountainbike oder dem Cyclocrosser effizient nutzt – für kurze Intervalle etwa – zeigt unser Artikel.

Für Nicole Reist ist der Faktor „Zeit“ relativ: Seit 2012 gewann sie jedes Langdistanz-Rennen, an dem sie teilnahm. So auch den „Adriatic Marathon“ 2020, trotz eines Sturzes. Die Zahlen: 1200 Kilometer in 43:40 Stunden. Wir beschreiben, wie sie lebt, wie sie trainiert, was sie antreibt.

Und wie man seine eigenen Herausforderungen und Abenteuer – zum Beispiel während Mehrtages-Touren – sucht, plant und erlebt.

Alle Inhalte der RennRad 3/2021 auf einen Blick

In der Rubrik „Jedermann“

Auftakt: Menschen, Szene, Geschichten
News, Termine und Leitartikel: Bewegung, Leistung, Krankheit & Gesundheit. Einblicke & Zusammenhänge

Natur & Abenteuer: Eine Woche Bikepacking
1300 Kilometer & 23.000 Höhenmeter in Sachsen, Bayern, Tschechien und Polen. Der Selbstversuch

Langdistanz-Rennen: Die Beste der Welt
Nicole Reist gewinnt seit Jahren jedes Rennen – teils auch gegen Männer. Ihr Training, ihre Motivation

Cyclocross: Training, Technik, Team-Gründung
Schlamm, Sand, Sprünge: Cyclocross & und das erste deutsche Profi-Team. Einblicke & Trainingstipps

Trainingslager-Ziele: Nah, günstig & schön
Breisgau, Odenwald & mehr: die Saisonvorbereitung Zuhause. Mit Touren, Ernährungs- & Trainingstipps

RennRad 3/2021, Heftinhalt, Einblicke

1300 Kilometer & 23.000 Höhenmeter in Sachsen, Bayern, Tschechien und Polen. Der Selbstversuch

RennRad 3/2021, Heftinhalt, Einblicke

Nicole Reist gewinnt seit Jahren jedes Rennen – teils auch gegen Männer. Ihr Training, ihre Motivation

RennRad 3/2021, Heftinhalt, Einblicke

Schlamm, Sand, Sprünge: Cyclocross & und das erste deutsche Profi-Team. Einblicke & Trainingstipps

RennRad 3/2021, Heftinhalt, Einblicke

Breisgau, Odenwald & mehr: die Saisonvorbereitung Zuhause. Mit Touren, Ernährungs- & Trainingstipps

In der Rubrik „Teststrecke“

Auftakt: Neuheiten, Trends & mehr
Neue Gravel-Bikes und Radschuhe. Plus: Helme, THM-Powermeter-Leichtgewichtskurbeln & mehr

Radtest: Zwölf Rennräder unter 2000 Euro
Die Preis-Leistungs-Klasse: Günstige Räder von Canyon, Cube, Storck und mehr im großen Test

Dauertest: Pedale, Radjacken, Akku-Lampen
Über tausende Kilometer hinweg getestet: Lampen, Winterbekleidung, Überschuhe, Pedale und mehr

Vergleichstest: 42 Thermo-Trikots & Hosen
Warm & robust: 42 Langarmtrikots, Hosen und Beinlinge im Test. Von Assos, Sportful, Biehler und Co.

RennRad 3/2021, Heftinhalt, Einblicke

Die Preis-Leistungs-Klasse: Günstige Räder von Canyon, Cube, Storck und mehr im großen Test

RennRad 3/2021, Heftinhalt, Einblicke

Warm & robust: 42 Langarmtrikots, Hosen und Beinlinge im Test. Von Assos, Sportful, Biehler und Co.

In der Rubrik „Training“

Auftakt: Wissen, Tipps und Rezepte
Studie: Der Fettstoffwechsel im Alter. Plus: Rezept – Essen wie die Bora-Hansgrohe-Profis

Wissen: Nahrungsergänzungen & ihre Effekte
Mehr Leistung & Gesundheit? Proteine, Kreatin, Omega-3 und mehr. Einblicke, Studien & Tipps

Training: Kurz & effizient – Intervalle
Gravel, Cross, MTB: Das Training im Gelände. Intervalle, Hintergründe und Trainingspläne für alle

Ernährung: Gewicht, Abnehmen & Leistung
Leistungsreserven finden, abnehmen, gesund ernähren: Einblicke, Studien und Anleitungen

RennRad 3/2021, Heftinhalt, Einblicke

Gravel, Cross, MTB: Das Training im Gelände. Intervalle, Hintergründe und Trainingspläne für alle

RennRad 3/2021, Heftinhalt, Einblicke

Leistungsreserven finden, abnehmen, gesund ernähren: Einblicke, Studien und Anleitungen

In der Rubrik „Peloton“

News: Ein deutscher Weltmeister & Talente
Zwift-WM: Jason Osborne ist Weltmeister auf der Rolle. Plus: Neue Talente in der WorldTour

Analyse: Transfers, Stärken & Schwächen
Transfers & Taktiken: Teamwechsel in der WorldTour. Überblick, Prognosen & Einblicke

Der Allrounder: Ein Profi – drei Disziplinen
Straße, Cyclocross & Mountainbike: Marcel Meisen beherrscht sie alle. Ein Portrait

Lisa Brennauer: In der Weltspitze
16 Top-Ten-Platzierungen 2020. Sie ist seit Jahren konstant erfolgreich: Lisa Brennauer

RennRad 3/2021, Heftinhalt, Einblicke

Transfers & Taktiken: Teamwechsel in der WorldTour. Überblick, Prognosen & Einblicke

In der Rubrik „Reise“

Erlebnis & Urlaub: Radrennen in der Karibik
Hitze, Berge, Abenteuer: Ein Radrennen auf der Karibik-Insel Tobago. Der Selbstversuch

RennRad 3/2021, Heftinhalt, Einblicke

Hitze, Berge, Abenteuer: Ein Radrennen auf der Karibik-Insel Tobago. Der Selbstversuch

Fahrradversicherung oder Hausratsversicherung: Ratgeber für Studenten

Fahrradversicherung, Hausratsversicherung, Service, Ratgeber

Doch wenn das Fahrrad beschädigt oder gestohlen wird, dann ist das nicht nur ärgerlich, sondern kann auch an den Geldbeutel gehen. E-Bikes oder aber ein leichtes Carbon-Rennrad können in ihrer Anschaffung nämlich schnell mehrere tausend Euro kosten. Grund genug dafür zu sorgen, dass das Rad gut versichert ist. Doch lohnt sich eine spezielle Fahrradversicherung oder E-Bike-Versicherung oder reicht eine bestehende Hausratversicherung bereits aus?

Hausratversicherung

Was deckt eine Hausratversicherung ab?

Eine Hausratversicherung bietet dem Versicherten finanziellen Schutz, falls der Hausrat durch Schadensursachen wie Brand, Blitzschlag, Sturm, Hagel, Leitungswasser oder Einbruchdiebstahl beschädigt oder zerstört wird. Das Fahrrad ist dabei als Teil des Hausrats – ähnlich wie Kleidung oder Möbel – mitversichert. Das heißt, wenn das Fahrrad z. B durch ein Hausfeuer oder einen Wasserschaden beschädigt oder zerstört wird, kommt die Versicherung für den Schaden auf.

Übrigens müssen E-Bike-Fahrer darauf achten, dass ihr Fahrzeug auch wirklich juristisch als Fahrrad eingestuft wird (Tret-Unterstützung bis maximal 25 km/h). Andernfalls ist eine Hausratversicherung nicht mehr ausreichend und es müsste möglicherweise eine spezielle E-Bike-Versicherung für S-Pedelecs abgeschlossen werden.

Die Hausratversicherung und der Fahrraddiebstahl

Vor allem beim Einbruchdiebstahl kann es aber zu Fragen kommen. Voraussetzung für das Greifen des Versicherungsschutzes ist, dass das Fahrrad aus einem verschlossenen Raum entwendet wurde. Der Dieb muss also nicht nur das Fahrrad gestohlen haben, sondern auch in das Haus, die Wohnung oder den Keller eingebrochen sein. In einem solchen Fall ist das Fahrrad auch versichert, falls der Einbrecher es mutwillig zerstört. Wichtig zu beachten: Einige Versicherer erkennen einen Versicherungsfall nur an, wenn es sichtbare Einbruchsspuren gibt.

Wird das Fahrrad aber gestohlen, während man damit unterwegs ist – z. B. während man beim Einkaufen ist oder ein Restaurant besucht – dann spricht man von einem „einfachen Diebstahl”, bei dem meist kein oder nur ein anteiliger Versicherungsschutz besteht. Einige Versicherer bieten deshalb auch eine sogenannte Fahrradklausel an, die als Teil der Hausratversicherung abgeschlossen werden kann.

Die Fahrradklausel

Mit einer Fahrradklausel ist das Fahrrad auch versichert, wenn es angeschlossen auf der Straße steht. Auch hier können spezielle Versicherungsbedingungen gelten. Einige Versicherer geben z. B. Vorgaben zu konkreten Schlössern während andere festlegen, dass das Fahrrad an einen unbeweglichen Gegenstand angeschlossen werden muss.

Oftmals ist die Entschädigungssumme im Versicherungsfall auch genau festgelegt. Man erhält also nicht zwangsläufig immer den Neuwert des Fahrrads zurückerstattet. Auch hier lohnt es sich, einen genauen Blick in den Versicherungsbrief zu werfen.

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Was ergibt für Studenten mehr Sinn: eine spezielle Fahrradversicherung oder die „normale“ Hausratsversicherung?


Fahrradversicherung

Was deckt eine Fahrradversicherung ab?

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der kann sich mit einer Fahrradversicherung vor einer Vielzahl Gefahren schützen. Hierbei entstehen aber natürlich auch zusätzliche Kosten. Dafür ist das Fahrrad dann nicht nur bei Diebstahl abgesichert, sondern die Versicherung übernimmt in der Regel auch die Kosten für anfallende Reparaturen oder andere Leistungen nach einem Unfall.

Mit einer Fahrradversicherung sind meist auch folgende Szenarien mitversichert: Wasserschäden, Diebstahl vom Fahrrad oder von Fahrradteilen (z. B. Akku des E-Bikes), Vandalismus und technische Schäden (z. B. die Überladung des Akkus).

Auch Selbstverschulden ist in vielen Policen versichert. Wird z. B. der Akku des E-Bikes nicht richtig befestigt, sodass dieses fällt und beschädigt wird, kommt die Fahrradversicherung dafür auf. Auch wer in einen selbstverursachten Unfall verwickelt ist, ist versichert.

Worauf sollte man bei der Fahrradversicherung achten?

Oftmals wird in der Police eine maximale Versicherungssumme angegeben. Bei einer Versicherungssumme von beispielsweise bis zu 6.000 Euro wäre dies der maximale Auszahlungsbetrag – auch wenn der Neuwert des Fahrrads höher ist. Auch wer mehrere Fahrräder versichern möchte, der muss meist für jedes einzelne Fahrrad eine eigene Versicherung abschließen. Das kann schnell teuer werden.

Wie schon bei der Hausratversicherung gilt auch bei der Fahrradversicherung: Es können nur E-Bikes mit einer Tret-Unterstützung bis maximal 25 km/h als Fahrrad versichert werden. Für leistungsstärkere E-Bikes, sogenannte S-Pedelecs, gelten gesonderte Regeln, da sie nicht mehr als Fahrrad, sondern als Kleinkraftrad eingestuft werden.


Hausrat- oder Fahrradversicherung?

Den meisten Menschen reicht eine Hausratversicherung. Eine Fahrradversicherung ist vor allem dann sinnvoll, wenn man ein teures Fahrrad besitzt. E-Bike-Besitzer sollten sich im Voraus darüber informieren, ob ihr Fahrzeug noch als Fahrrad eingestuft wird oder aber eine gesonderte Versicherung abgeschlossen werden muss.