Monat: Juni 2021

Sportsucht: Suchtverhalten bei intensivem Ausdauersport

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„Ich muss heute auf mein Rennrad – sonst fühle ich mich schlecht, unzufrieden, unausgeglichen.“ Dieser Gedanke, dieses Gefühl kennen wohl viele. Sport hat etliche positive Effekte – auf den Körper und die Psyche. Genetisch gesehen ist der Mensch ein Ausdauerjäger. Sich nicht zu bewegen widerspricht der eigenen Natur. Doch: Gibt es ein „zu viel des Guten“? Wie viel Training ist noch gesund? Wann ist man sportsüchtig – und was sind die Effekte dieser Sportsucht?

Was ist ein „normales“ Maß an Sport? Es kommt auf die Perspektive an, und auf die individuelle Trainings- und Bewegungserfahrung. So ist es für Ausdauer-Profiathleten völlig „normaler“ Alltag täglich vier, fünf, sechs, sieben Stunden lang zu trainieren. Fakt ist: Sportsucht ist kein Massenphänomen.

Studie zur Sportsucht

Breuer und Kleinert gingen 2009 von einer Zahl von 1000 Betroffenen in Deutschland aus. Psychologen gehen heute davon aus, dass etwa ein Prozent der Bevölkerung „übermäßig“ Sport treibt. Zu einem anderen Ergebnis kamen Forscher der Universität Erlangen 2012. Für ihre Studie werteten sie die Aussagen von 1026 Ausdauer-Sportlern aus. Das Durchschnittsalter der Befragten lag bei 41,12 Jahren, der mittlere Trainingsumfang bei 4,47 Einheiten pro Woche. Die Ergebnisse: 4,5 Prozent der Befragten wurden als sportsuchtgefährdet eingestuft. 83 Prozent wiesen ein oder mehrere Symptome einer Sportsucht auf. Bei 12,4 Prozent der Beteiligten war die Gefahr einer Sportsucht vollständig auszuschließen.

Besonders gefährdet: jüngere Athleten, Triathleten – und Sportler, die bereits jahrelang trainieren. In der Studie wurde zudem ein tendenzieller Zusammenhang zwischen einer Sportsucht-Gefährdung und bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen festgestellt. Etwa: ein negatives Selbstwertgefühl, Zwanghaftigkeit, den Hang zum Perfektionismus.

Sport als Droge?

Die Autoren der Erlanger Studie differenzierten erstmals zwischen einer ausgebildeten Sportsucht und der Gefährdung. Sportsüchtige ignorieren demnach Signale ihres Körpers – etwa Schmerz.  „Diese Menschen müssen zwingend therapiert werden“, sagt Heiko Ziemainz, einer der Studienautoren.

Ein weiteres Signal betrifft den Alltag der Athleten, genauer: ihr Sozialleben. „Sie tolerieren etwa, dass ihre Ehe in die Brüche geht oder dass sie ihr soziales Umfeld nicht mehr wahrnehmen, weil sie immer mehr Sport brauchen. Das Verhalten kontrolliert die Person, nicht umgekehrt.“

Von Sportsucht betroffene Athleten haben ein ständiges Verlangen nach Sport und können das eigene Verhalten kaum mehr kontrollieren. Es geht, gefühlt, nicht mehr ohne Training. Das Hobby wird zum Zwang. Die Sport-Zeit hat Vorrang vor allem anderen – auch wenn das familiäre und soziale Leben, sowie im Extremfall die eigene Gesundheit, darunter leidet. Sportsüchtige sind zudem meist nicht positiv, sondern negativ motiviert. Es geht ihnen darum, „Entzugserscheinungen“ wie Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, Nervosität oder depressive Verstimmungen zu reduzieren.

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Sport-Leidenschaft ist nicht unbedingt Sportsucht

Eine starke Leidenschaft für den Sport bedeutet natürlich – längst – nicht, dass man sportsüchtig ist. Wo liegt die Grenze zwischen Leidenschaft und Sucht? Die Sportsucht weist Ähnlichkeiten zu jener nach einer Droge auf.

Lange gingen Sportwissenschaftler und Psychologen davon aus, dass ein Hauptgrund der Sportsucht im menschlichen Gehirn zu finden ist: Glückshormone. Diese könnten potenziell abhängig machende neuro-physiologische Prozesse auslösen. Ein einst vielzitiertes Beispiel lautet: „Runners High“. Dieses wurde ursprünglich bei gut trainierten Langstrecken-Läufern festgestellt. Während des Trainings kam es bei ihnen zu einer vermehrten Ausschüttung körpereigener Endorphine. Endorphine wirken im Gehirn wie Opiate, da die Glückshormone an den gleichen Rezeptoren in unserem Körper andocken. Sportler im Glückshormon-Rausch? So lautete einer der Erklärungsansätze für die Entwicklung einer Sportsucht.

Bisherige Ergebnisse aus physiologischen Studien dazu sind jedoch widersprüchlich. In zwei Untersuchungen ließen sich mittels funktioneller MRT-Scans Aktivitäten in Belohnungsarealen des Gehirns nachweisen, wenn man den Probanden bewegungsbezogene Stimuli zeigte. Doch in Folgestudien konnte dieser Befund nicht bestätigt werden. Zudem wurde in keiner Studie eine Aktivierung im Nucleus Accumbens nachgewiesen – jener Gehirnstruktur, die eine maßgebliche Rolle bei der Entstehung von Suchtverhalten spielt.

Sportsucht: Das Streben nach Glück

Fakt ist: Sport kann – durch biochemische Prozesse – einen belohnenden Effekt haben. Der Psychiater William Glasser verwendete in den 1970er Jahren entsprechend unkritisch den Begriff der positiven Abhängigkeit. In der Abgrenzung zu einer „negativen Abhängigkeit“ durch Drogen.

Seine Hypothese: Die Abhängigkeit vom Sport-Treiben erzeuge eine positive Wirk-Spirale aus dem Wunsch zu regelmäßiger Bewegung und der Entwicklung von mentaler Stärke. Dabei wurden jedoch einige potenzielle Effekte ausgeblendet. Etwa: Den Gewöhnungseffekt – und damit das Bedürfnis, den Trainingsumfang immer weiter zu steigern. Um den gleichen „Befriedigungs-Effekt“ zu erzielen beziehungsweise zu fühlen.

Was verleitet einen Menschen dazu, seinen Trainingsumfang immer weiter zu steigern – und wann wird dieses Verhalten „krankhaft“? „Wenn das Verhalten die Person bestimmt und nicht mehr die Person das Verhalten“, sagt Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln in einem Deutschlandfunk-Interview. „Wenn die Pflicht, Sport treiben zu müssen, dazu führt, dass ich alle anderen Dinge vernachlässige: Meine Familie, meine Freunde – wenn ich mein Leben letztendlich nur danach ausrichte, dass Sport getrieben werden kann, dann ist es Sportsucht.“

Zu den potenziellen, unbewussten, Motiven zählen etwa: Das Regulieren von negativen Gefühlen, Frustrationen, Unsicherheit. Dieser psychologische Prozess kann eine Ursache einer Sportsucht sein. Denn durch die langen und häufigen Trainingseinheiten können zeitweise unangenehme Emotionen unterbunden – und eine Auseinandersetzung mit den dahinterliegenden Problemen – vermieden werden. Das Training ist dann ein Mittel, um diese negativen Gefühle zu betäuben. Oder sie in einer dysfunktionalen Form zu „kontrollieren“. Das Sucht-Verhalten wird somit immer weiter negativ verstärkt.

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Ab wann ist ein intensives Ausdauertraining eine echte Sportsucht?

Extrovertiert, perfektionistisch, zwanghaft

Hausbenblas und Giacobbi stellten in ihrer Studie zum Zusammenhang von Sportsucht und Persönlichkeitsmerkmalen fest, dass Sportsüchtige zu Extrovertiertheit, Perfektionismus, Zwanghaftigkeit, Neurotizismus und Ängstlichkeit neigen. Diese Befunde wurden von Folge-Studien bestätigt. Eine – indirekte – Konsequenz der Leistungsgesellschaft?

Da sowohl die Bereiche beziehungsweise Parameter „Sport“ als auch „Leistung“ einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert besitzen, können sie dazu dienen, möglichst viel Anerkennung zu erlangen und den eigenen Selbstwert zu erhöhen.

Zudem können auch gesellschaftlich vermittelte Körperbilder dazu beitragen, exzessiv Sport zu treiben – um ein bestimmtes Körper-Ideal zu erreichen. Diese medial vermittelten „Ideale“ könnten für manche zum zentralen Motiv des Sporttreibens werden. Mehrere Untersuchungen stellten tendenzielle Zusammenhänge zwischen einer Sportsucht und Essstörungen fest. Das wohl bekannteste Beispiel: die sogenannte „Anorexia athletica“. So wird die Magersucht speziell bei Sportlern bezeichnet. Dabei wird die Störung des Essverhaltens häufig mit einer Sportsucht und anderen Zwängen kombiniert.

Regeneration

Der Sportpsychologe Oliver Stoll von der Universität Halle unterscheidet zwischen einer primären und einer sekundären Sportsucht. Letztere tritt in der Regel zusammen mit Magersucht auf. In einem Interview bilanziert er: „Das finden Sie bei jeder vierten essgestörten Patientin, dass die eben gleichzeitig exzessiv Sport treibt, damit sie möglichst viel Kalorien verbrennt. Diese Art kommt weitaus häufiger vor als die primäre Sportsucht, bei der es um das reine exzessive Sporttreiben mit Suchtcharakter geht.“

Auch bestimmte Strukturen im Leistungs- beziehungsweise Profisport könnten ein solch dysfunktionales Verhalten triggern. Dies betrifft nicht nur Sportarten wie Skispringen oder Eiskunstlauf, sondern auch den Radrennsport. Und somit: Sportarten, bei denen es sich auszahlt, möglichst „leicht“ zu sein.

Sportsucht und weitere psychische Erkrankungen

Übermäßig betriebener Sport beansprucht nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. Dass Sport als Mittel gegen Depressionen eingesetzt werden kann, haben wir – inklusive der Nennung zahlreicher Studien – bereits mehrfach in der RennRad dargelegt. Zuletzt in der Ausgabe 10/2019.

Doch eine permanente extreme physische und psychische Beanspruchung, häufig in Kombination mit beruflichen und privaten Belastungen, kann ein Baustein beim Entwickeln einer psychischen Erkrankung sein. Besonders dann, wenn zu den eigenen hohen Ambitionen der Leistungsdruck von „außen“ kommt – von Trainern, Sportverbänden, Zuschauern, Medien, Sponsoren. So berichteten bereits zahlreiche Ex-Profisportler wie der Skispringer Sven Hannawald, der 23-malige Schwimm-Olympiasieger Michael Phelps, der ehemalige Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker oder der Ex-Radprofi Dominik Nerz über enorme psychische Belastungen.

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Erfolgsdruck

Der Auslöser: der Erfolgsdruck – von sich selbst und von anderen. „Ich wollte niemanden enttäuschen, aber tagtäglich sehen zu müssen, dass du es nicht hinkriegst, so sehr du es auch willst, macht dich fertig“, sagt Dominik Nerz, der nach Depressionen und Magersucht seine Radsport-Karriere 2016 im Alter von 27 Jahren beendete.Bislang existieren nur wenige spezifische Therapieansätze, um eine Sportsucht zu behandeln. Wurde ein Suchtverhalten festgestellt, sollte man eine psychologische Beratung in Anspruch nehmen. Z

u den „Entzugserscheinungen“ bei einem Vermindern des Trainingsumfangs zählen in der Regel: Unruhe, Nervosität oder Angstzustände. Eine potenziell wirksame Gegenmaßnahme lautet: Meditation.

Der nächste Schritt beinhaltet das Bewusstwerden der Wichtigkeit von Regenerationsphasen – auch als essenzieller Bestandteil des Trainings. Das Anpassen der eigenen Umfänge an ein „normales“ beziehungsweise „gesundes“ Maß sollte langsam erfolgen. Nach und nach. Über mehrere Wochen oder gar Monate hinweg. Zudem können kognitive Techniken wie die Selbstwirksamkeitsüberzeugung eingesetzt werden.

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Women’s World Tour: Transfers, Talente, Teams der Frauen-Tour

Women's World Tour, Analyse, Teams, Top-Fahrerinnen

13 steile Rampen, Kopfsteinpflaster, 152 Kilometer, 1700 Höhenmeter, 38 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit – und eine altbekannte Solo-Siegerin: Annemiek van Vleuten. Die Ex-Weltmeisterin und amtierende Europameisterin aus den Niederlanden gewann das zweite große Rennen der Women’s World Tour i Frauen-Radsportkalender 2021. Das erste gewann eine Landsfrau: Chantal van den Broek-Blaak siegte als Solistin bei Strade Bianche – dem harten, hügeligen Klassiker über die „weißen“ unasphaltierten und, je nach Wetterbedingungen, matschigen oder staubigen Naturstraßen der Toskana.

Frauen-Radsport ist – so könnte man ein berühmtes aus dem Fußball bekanntes Zitat des Engländers Gary Lineker abwandeln – wenn viele Dutzend Fahrerinnen Radrennen fahren und am Ende eine Niederländerin gewinnt. Neben Annemiek van Vleuten, der „Überfahrerin“ der vergangenen Jahre, zählen auch Chantal van den Broek-Blaak, Anna van der Breggen, die amtierende Weltmeisterin, und Marianne Vos zu den niederländischen Weltklasse-Athletinnen. Vos’ Palmarès ist fast unglaublich: Dreimal war sie Weltmeisterin auf der Straße, fünfmal gewann sie den Flèche Wallonne – und in diesem März zum ersten Mal Gent-Wevelgem. Allein beim Giro d’Italia gewann sie 28 Etappen. Dreimal wurde sie Gesamtsiegerin. Ihr erstes Profirennen fuhr sie im Jahr 2007.

Top-Fahrerinnen und Talente auf der Women’s World Tour

Seither wandelte sie sich von einer Cyclocrosserin und Rundfahrerin zu einer Klassiker- und Sprint-Spezialistin. In diesem Jahr bestreitet die 34-Jährige ihre 14. Profi-Saison. Allein in der letzten Saison vor der Corona-Pandemie feierte sie 19 Saisonsiege. Nach zwei Saisons beim polnischen Team CCC, das sich Ende 2020 auflöste, unterschrieb sie für 2021 beim niederländischen Team Jumbo-Visma Women, das im ersten Jahr seines Bestehens noch keinen WorldTour-Status hat.

Da es aber nur insgesamt neun Mannschaften der ersten Kategorie gibt, muss man sich bei Jumbo-Visma keine Sorgen um genügend Startplätze bei den hochrangigen Rennen machen – erst recht nicht, wenn man eine Marianne Vos im Team hat. Anfang April war sie Zweite der Women’s-World-Tour- und Vierte der Weltrangliste. Zu ihrem Team gehört auch die Leipzigerin Romy Kasper, die sich seit Jahren als wertvolle Helferin in verschiedenen Teams verdient macht.

Weltmeisterin Anna van der Breggen

Die amtierende Weltmeisterin Anna van der Breggen führt das Team SD Worx an, das 2020 noch als Boels-Dolmans an den Start ging. Die 31-Jährige, die dreimal den Giro d’Italia und siebenmal den Flèche Wallonne gewann, bestreitet ihre letzte Saison. Zum Jahresende wird sie ihre Laufbahn beenden. Ihr großes Ziel zuvor lautet: Olympia-Gold. Zu ihren neuen Teamkolleginnen zählen unter anderem die erfahrene Italienerin Elena Cecchini, die von Canyon-Sram in die Niederlande wechselte, die sechsfache südafrikanische Meisterin Ashleigh Moolman-Pasio und ihre Landsfrau Demi Vollering, die mit ihren 24 Jahren bereits der Weltspitze angehört.

Das dritte große niederländische Team, Liv Racing, wird von der Belgierin Lotte Kopecky angeführt, die zu Beginn dieser Saison beim Klassiker Gent-Wevelgem auf den zweiten Platz sprintete. Mit einer deutschen Lizenz, aber unter niederländischer Führung gehört das Team DSM, das vormals „Sunweb“ hieß, zur Riege der neun WorldTour-Mannschaften.

DSM ist ein extrem junges Team: Nur drei der 13 Fahrerinnen sind älter als 25. Neun von ihnen sind 23 oder jünger. Zwei dieser jungen Athletinnen kommen aus Deutschland: Liane Lippert, 23, und Franziska Koch, 20. Lippert gewann im Vorjahr die Nachwuchswertung der WorldTour und war Gesamtzweite der Tour Down Under sowie Fünfte der Straßenweltmeisterschaften. Die erst 20-jährige Franziska Koch gewann bei den Europameisterschaften in Plouay die Silbermedaille im Zeitfahren der U23-Klasse und war Vierte im Straßenrennen. Die Niederländerin Lorena Wiebes wechselte im Sommer 2020 zum Team DSM.

Women's World Tour, Analyse, Teams, Top-Fahrerinnen

Analysen der Fahrerinnen und Teams auf der Women’s World Tour

Sprinterinnen und Olympia

Mit ihren erst 22 Jahren hat sie sich längst als eine der schnellsten Sprinterinnen der Welt etabliert. Im Vorjahr gewann sie vier, in der Saison davor 16 Rennen. Zwar verlief ihr Saisonbeginn 2021 nicht nach Wunsch – „erst“ beim Scheldeprijs Anfang April feierte sie ihren ersten Saisonsieg. Doch sie bringt alles mit, um die Massenankünfte und nicht allzu bergigen Eintagesklassiker mit zu dominieren. Extrem spannend wird auch die Entwicklung einer ihrer neuen Teamkolleginnen sein: Megan Jastrab. Die US-Amerikanerin wurde im Januar 19 Jahre alt. Sie war die überragende Junioren-Fahrerin ihrer Generation. 2019 gewann sie fünf ihrer neun Saisonrennen – darunter das um die Juniorinnen-Weltmeisterschaft. Dreimal wurde sie Zweite. Ihre „schlechteste“ Platzierung: Rang neun im WM-Zeitfahren.

Die einzige australische Mannschaft der WorldTour, Bike Exchange, setzt unter anderem auf die erfahrene Kapitänin Amanda Spratt. Die 33-jährige Australierin gewann unter anderem dreimal die Tour Down Under und wurde 2018 Vize-Weltmeisterin. Ihre Landsfrau Grace Brown hat sich, das hat sie spätestens mit dieser Saison gezeigt, zu einer Weltklasse-Fahrerin entwickelt. Ihre Ergebnisse bei den ersten acht Saisonstarts lauten: zwei, zwei, acht, zwei, eins, 22, sechs, drei. Sie gewann Brügge-De Panne, wurde Zweite bei Nokere Koerse und Dritte der Flandern-Rundfahrt.

Team FDJ Nouvelle-Aquitaine Futurscope bei der Women’s World Tour

Ein starkes – und sehr junges – Team wurde bei FDJ Nouvelle-Aquitaine Futuroscope entwickelt. Acht der 13 Fahrerinnen sind 25 oder jünger. Gerade für schwere Eintagesrennen und Rundfahrten ist das französische Team hervorragend aufgestellt. Im Vorjahr konnten sich gleich drei Fahrerinnen unter den Top 14 des Giro d’Italia platzieren: Die Dänin Cecilie Uttrup Ludwig, 25, wurde Vierte, die erst 21-jährige Französin Évita Muzic Zehnte, die Italienerin Marta Cavalli, 23, 14.

Einen nicht ganz optimalen Saisoneinstieg hatten die Fahrerinnen des deutschen Teams Canyon-Sram. Nach dem Weggang von Tanja Erath, zum Team Tibco, und Christa Riffel, zu Hitec Products, gehören nur noch zwei deutsche Fahrerinnen dem Team an: die U23-Zeitfahr-Europameisterin Hannah Ludwig, 21, und Lisa Klein. Die 24-Jährige fuhr auf fast allen Terrains bereits Erfolge ein: bei Klassikern, bei Rundfahrten und auf der Bahn. Allein 2019 gewann sie unter anderem die Gesamtwertungen der BeNe Ladies Tour und der Healthy Ageing Tour.

Bei den Bahn-Weltmeisterschaften 2020 in Berlin holte sie mit dem deutschen Vierer die Bronzemedaille – in einer neuen deutschen Rekordzeit. In der Einerverfolgung wurde sie Vierte. Im Vorjahr hatte sie gesundheitliche Probleme, doch ihr guter Saisonauftakt zeigt, dass diese überwunden sind: Sie wurde Sechste der Healthy Ageing Tour und Dritte von Nokere Koerse.

Women's World Tour, Analyse, Teams, Top-Fahrerinnen

 

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Spitzen-Fahrerin

Eine andere Spitzen-Fahrerin ist neu im Team: Chloé Dygert. Die US-Amerikanerin hat – nach einem Sturz während des WM-Zeitfahrens von Imola, bei dem sie in Führung lag – eine lange Verletzungsphase hinter sich. Dennoch zählt sie mit ihren erst 24 Jahren zu den großen Versprechen des Radsports. Lange dominierte sie die Verfolgungswettbewerbe auf der Bahn. 2019 feierte sie ihren Durchbruch auf der Straße: Sie wurde Zeitfahr-Weltmeisterin, Vierte des Straßenrennens und gewann insgesamt 13 Rennen. Auch ihr großes Saisonziel lautet: die Olympischen Spiele von Tokio.

Neu im Team ist auch ein weiteres Top-Talent: die 22-jährige Neuseeländerin Mikayla Harvey. Sie gehört zu den talentiertesten Berg- und Rundfahrerinnen überhaupt. Im Vorjahr wurde sie unter anderem Zwölfte von Strade Bianche, Siebte des Flèche Wallonne und Fünfte des Giro d‘Italia. Die Kapitänin für viele Rennen wird aber die Polin Katarzyna Niewiadoma sein. Die 26-Jährige zählt seit Jahren zu den Top-Rundfahrerinnen. Im Vorjahr wurde sie unter anderem Zweite des Giro Rosa.

Top-Teams auf der Women’s World Tour

Das US-amerikanische Team Trek-Segafredo führte im Vorjahr die WorldTour-Rangliste an – und zählt auch in dieser Saison zu den Top-Teams des Frauenradsports. Die Niederländerin Ellen van Dijk konnte im Frühjahr bereits zwei Etappensiege bei der Healthy Ageing Tour einfahren. Die Neuzugänge Amalie Dideriksen aus Dänemark und die Australierin Chloe Hosking – die Sprinterin gewann im Vorjahr drei Rennen – sind klare Verstärkungen.

Die beiden Leaderinnen werden aber wohl dieselben wie in den Vorjahren sein: die Italienerin Elisa Longo Borghini, 29, und die Britin Elizabeth Deignan, 32. Erstere war eine der dominierenden Fahrerinnen der Vorsaison, in der sie unter anderem Dritte des Giro und des WM-Rennens wurde. Zu Beginn dieser Saison bestätigte sie diese Konstanz – mit Rang zwei bei Strade Bianche, dem Sieg bei der Trofeo Alfredo Binda und Platz vier bei der Flandern-Rundfahrt. Deignan, die Weltmeisterin von 2015, gewann 2020 unter anderem La Course und Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Trixi Worrack aus Dissen in Brandenburg ist die einzige Deutsche im Team – und eine von nur fünf deutschen Fahrerinnen in der WorldTour. Worrack ist seit 17 Jahren, seit 2004, Radprofi. Sie gewann in ihrer langen Karriere bislang sieben Rundfahrten. 2006 war sie Vize-Weltmeisterin.

Continental-Teams

Unterhalb des WorldTour-Status stehen 19 deutsche Fahrerinnen in den Diensten der derzeit 51 bei der UCI lizenzierten Continental-Teams.

Eine ganz besondere Rolle, aus deutscher Sicht, spielt dabei das von dem Südbadener Ex-Profi Dirk Baldinger geführte Continental-Team Ceratizit-WNT Pro Cycling. Dort stehen mit der Ex-Zeitfahrweltmeisterin Lisa Brennauer, Kathrin Hammes, Franziska Brauße, und Lea Lin Teutenberg, gleich vier deutsche Fahrerinnen unter Vertrag. Erstgenannte zählte seit vielen Jahren zu den Spitzen-Fahrerinnen – auf der Bahn, im Zeitfahren, bei Rundfahrten und bei Eintagesrennen. Ein Porträt der 32-jährigen Allgäuerin finden Sie hier. Die neue Saison begann gut für Lisa Brennauer: mit Platz zwei bei der Healthy Ageing Tour und der Flandern-Rundfahrt sowie Platz drei bei Gent-Wevelgem.

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Top-Talente auf der Women’s World Tour

Emma Norsgaard | 21 | Team Movistar

Die Dänin ist eine Aufsteigerin der Saison 2021. In ihren ersten zehn Saisonrennen fuhr sie neunmal in die Top Ten. Fünfmal wurde sie Zweite, unter anderem bei Le Samyn und dem Scheldeprijs – hinter der nur ein Jahr älteren, aber längst in der Sprint-Weltspitze etablierten Lorena Wiebes.

Elisa Balsamo | 23 | Team Valcar

Die Italienerin gewann bereits 2019 vier Rennen. Im Vorjahr wurde sie U23-Europameisterin und gewann eine Etappe der Ceratizit Challenge. In dieser Saison siegte sie beim GP Oetingen, wurde Dritte des Scheldeprijs und Vierte bei Gent-Wevelgem. Sie ist extrem endschnell und tempofest.

Liane Lippert | 23 | Team DSM

Die Deutsche Liane Lippert überraschte vor der Corona-Pause mit Top-Ergebnissen: Zweite der Tour Down Under, Siegerin des Cadel Evans Great Ocean Road Race. Auch nach der Pause war sie regelmäßig in den Top Ten und gewann die Nachwuchswertung der WorldTour. Ein Porträt von ihr finden Sie in der RennRad 7/2020.

Mikayla Harvey | 22 | Canyon Sram Racing

Bereits mit 20 Jahren gewann die Neuseeländerin ihr erstes internationales Rennen: das Einzelzeitfahren der Tour de Bretagne. Im Trikot von Bigla-Katusha zeigte sie beim Giro d’Italia als Gesamtfünfte ihr Talent als Rundfahrerin. Zudem wurde sie Siebte des schweren Klassikers Flèche Wallonne.

Megan Jastrab | 19 | Team DSM

Der Neuzugang im Team DSM zählte in den vergangenen Jahren zu den herausragenden Fahrerinnen im U19-Bereich – auf der Straße und der Bahn. Die US-Amerikanerin begann als Jugendliche auf dem BMX und dem Mountainbike. Auf der Straße wurde sie 2019 U19-Weltmeisterin und gewann die Juniorinnen-Rennen von Gent-Wevelgem und der Healthy Ageing Tour.

Weitere Top-Talente

Niam Fisher-Black, NZL, 20 / Sarah Gigante, 20, AUS / Juliette Labous, FRA, 22 – und mehr Fahrerinnen


Die Teams auf der Women’s World Tour 2021

  • Alé BTC Ljubljana
  • Canyon-Sram Racing
  • FDJ Nouvelle-Aquitaine Futurscope
  • Liv Racing
  • Movistar Team
  • SD Worx
  • Team BikeExchange
  • Team DSM
  • Trek-Segafredo Women
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Die Fahrerinnen der deutschen Teams auf der Women’s World Tour

Canyon-SRAM

Alena Amialiusik (BLR | 32), Alice Barnes (GBR | 25), Hannah Barnes (GBR | 27), Neve Bradbury (AUS | 18), Elise Chabbey (SUI | 27), Tiffany Cromwell (AUS | 32), Chloé Dygert (USA | 24), Ella Harris (NZL | 22), Mikayla Harvey (NZL | 22), Lisa Klein (GER | Saarbrücken | 24), Hannah Ludwig (GER | Traben-Trarbach | 21), Katarzyna Niewiadoma (POL | 26), Alexis Ryan (USA | 26), Omer Shapira (ISR | 26) Sportdirektor: Ronny Lauke, Leipzig

Team DSM

Susanne Andersen (NOR | 22), Pfeiffer Georgi (GBR | 27), Megan Jastrab (USA | 19), Leah Kirchmann (KAN | 30), Franziska Koch (GER | Mettmann | 20), Juliette Labous (FRA | 22), Liane Lippert (GER/Friedrichshafen, 23), Floortje Mackaij (NED | 25), Wilma Olausson (SWE | 19), Esmée Peperkamp (NED | 23), Coryn Rivera (USA | 28), Julia Soek (NED | 30), Lorena Wiebes (NED | 22), Sportdirektor: Hans Timmermans (NED)

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Schwalbe G-One R: Gravel-Reifen

Schwalbe G-One R

Der Reifenhersteller Schwalbe präsentiert ein neues Modell der für den Einsatz an Gravel-Bikes entwickelten Serie G-One. Der Schwalbe G-One R soll das von hochwertigen Rennrad-Reifen gewohnte „geschmeidige“ Abrollverhalten bieten.

Bei dem vormals als Dirty Kanza bekannten Event Unbound Gravel, der weltweit größten Veranstaltung des Gravel-Radsports, soll der G-One R erstmals eingesetzt werden. Dort werden 200 bis 300 Meilen lange Gravel-Rennen ausgetragen, bei denen Top-Athleten des Sports am Start sein werden.

Schwalbe G-One R: geschmeidiges Abrollverhalten als Entwickungsziel

Ein geringer Rollwiderstand, eine hohe Dämpfung, ein hoher Pannenschutz, ein geringes Gewicht und ein „geschmeidiges“ Abrollverhalten, das Schwalbe mit dem Begriff „Souplesse“ bezeichnet – das soll der neue Gravel-Reifen bieten. Möglich werden soll die Kombination dieser Eigenschaften durch die speziellen Karkassen. Hier setzt Schwalbe auf die von dem Rennrad-Reifen-Modell Pro One bekannte Konstruktion.

Unter der Lauffläche befinden sich zwei Karkassenlagen. An den Seiten sollen drei Karkassenlagen vor Schnitten schützen. Der V-Guard-Pannenschutz soll am Schwalbe G-One R die Schnitt- und Stichresistenz erhöhen. Das laut Schwalbe besonders offroad-taugliche Profil des neuen Reifens wird als „Boomerang“-Profil bezeichnet.

Schwalbe G-One R

Der Schwalbe G-One R soll augrund seiner speziellen Karkassen-Konstruktion ein geschmeidiges Rollverhalten und einen hohen Pannenschutz bieten.

60 Prozent Schotter, 40 Prozent Asphalt

In der Mitte soll die nahezu geschlossene Struktur für ein leichtes Abrollen- und ein ruhiges Laufverhalten sorgen. Die Stollen sollen zugleich viel Traktion bei Bergauffahrten auf Schotter sowie beim Bremsen bieten. Die äußeren Stollen sind höher. Dadurch soll auch bei Schräglagen in Kurven viel Grip möglich sein.

Schwalbe G-One R

Schwalbe G-One R: Das „Boomerang-Profil“ soll durch die höheren Seitenstollen auch in der Schräglage viel Grip bieten.

Grip und Material: Technologie des neuen Gravel-Reifens

Für den guten Grip soll das Addix-Race-Compound-Material mitverantwortlich sein. Neben einem geringen Rollwiderstand und viel Grip soll es einen besonders geringen Verschleiß bieten. Als Einsatzbereich des Schwalbe G-One R empfiehlt Schwalbe Touren, bei denen zu 60 Prozent Schotter- und andere Offroad-Wege sowie zu 40 Prozent Asphalt-Straßen befahren werden.

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Schwalbe G-One R: Verfügbarkeit und Preis

Wie alle Gravel-Modelle des Herstellers ist der neue Reifen als fünftes Schwalbe-Gravel-Modell mit der Tubeless Easy-Technik ausgestattet. Der Schwalbe G-One R soll ab Ende Juni erhältlich sein. Schwalbe bietet den G-One R in 40 und 45 Millimeter breiten Ausführungen als 28-Zoll-Reifen an. Die Gewichte liegen bei 480 Gramm, respektive 520 Gramm. Der Preis: 69,90 Euro. Mehr Informationen auf der Schwalbe-Website.

Schwalbe G-One R

Schwalbe G-One R: Der neue Gravel-Reifen wurde für Rennen und Langstrecken-Einsätze entwickelt.

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Strava-App überarbeitet

Team Bora-Hansgrohe, Bora-Hansgrohe, Team, Analyse, Fahrer, Saison 2021

Strava, ein soziales Netzwerk für Sportler, präsentiert neue Funktionen. Die Strava-App wurde neu designt, die Karten- und Navigations-Funktionen wurden erweitert, zudem gibt es nun erstmals die Möglichkeit, in Gruppen sportliche Herausforderungen zu definieren und abzuschließen. Die neuen Funktionen sind für Mitglieder, also pro Monat rund fünf Euro zahlende Nutzer der Strava-App zugänglich.

Everesting, Ländervergleich und KOMs: die große Strava-Analyse der Nutzerdaten

Strava-App: neues Design

Die mobile App erhielt bereits vor einigen Wochen ein neues Design, das zu einer intuitiveren Bedienbarkeit führen soll. Die neuen Tabs sollen für mehr Übersichtlichkeit sorgen. Im Bereich „Start“ werden die Aktivitäten von verbundenen Freunden, also allen Personen, denen man folgt, angezeigt. Die eigenen Aktivitäten werden im „Du“-Tab gesammelt, die Club-Aktivitäten unter „Gruppen“.

Strava-App: neue Routen-Funktionen

Die Strava-App bietet nun erweiterte Routen-Optionen mit automatischen Streckenvorschlägen.

Im Bereich „Karten“ sind einzelne definierte Abschnitte, die „Segmente“, sowie Routen zu finden. Hier lässt sich in der Strava-App herausfinden, welche Segmente in der Nähe sind. Man kann sich zudem entsprechende Routenempfehlungen vorschlagen lassen. Unter „Gespeichert“ befinden sich „Local-Legends“-Kronen-Auszeichnungen, gespeicherten Segmente, Routen sowie persönliche Bestleistungen, die „PR“s.

Strava-App: Segmente, Routen, Bestleistungen

Bei der App-Funktion „Aufzeichnen“ hat sich nichts geändert. Weiterhin gibt es die neuen auf Indoor-Aktivitäten angepassten Funktionen wie Yoga, Krafttraining, Crossfit. Im Bereich „Gruppen“ der Strava-App kann man sich mit anderen Sportlern zusammenfinden, bei Herausforderungen anmelden und diese absolvieren.

Im Bereich „Du“ sind alle individuellen Trainingsdaten gesammelt. Mit der neuen Suchfunktion können Aktivitäten gefiltert und schneller gefunden werden, egal in welchem Zeitraum sie entstanden sind. „Einstellungen“ werden in der oberen Navigationsleiste angezeigt.

Strava: neue Routen-Funktionen in der App

Die Strava-App kann Routen entsprechend den angepeilten Segmenten und Zielen vorschlagen.

Strava-App: neue Karten-Funktionen

Bei der mobilen Strava-App steht auch weiterhin der Wettbewerb im Fokus. Dafür gibt es die sogenannten Segmente. Sie werden im Tab „Karten“ gemeinsam mit den Routen gesammelt. Hier sollen Strava-Mitglieder neue Trainingsorte, Routen, oder Segmente entdecken, die sie in ihre Aktivitäten integrieren können.

Im Bereich „Karten“ kann man sich Touren nun nach sechs verschiedenen Kategorien vorschlagen lassen:

  • Beliebte Orte: Eine Auswahl der bei Strava-Nutzern beliebtesten Segmente in der Umgebung
  • Neue Orte: Beliebte Segmente in der Gegend, die man noch nicht besucht hat
  • Persönliche Rekorde brechen: Eine Strecke entlang der Segmente, in denen man kurz davor steht, einen neuen persönlichen Rekord aufzustellen
  • Position in der Bestenliste verbessern: Segmente, in denen man nah dran bist, einen Top-Ten-Platz in der Bestenliste einzunehmen
  • Effizient Trainieren: Strecken und Gegenden, die sich besondes für Intervalltrainings eignen sowie Orte in der Nähe, an denen viele Strava-Nutzer trainieren.
  • Local Legend werden: Segmente, auf denen man nah dran ist, zur Local Legend gekrönt zu werden
Strava: neue Routen-Funktionen in der App

Mit den neuen Touren-Funktionen wird der Bereich „Karten“ deutlich ausgebaut.

Neu in der Strava-App: Group Challenges

Mit Group Challenges können Sportler in der Strava-App eigene Challenges erstellen. Bis zu 25 vernetzte Mitglieder können gemeinsam eine Challenge starten. Eine solche definierte Herausforderung kann auf eine bestimmte Sportart ausgerichtet sein oder sich aus verschiedenen Sportarten zusammensetzen.

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Wie das Ziel jeweils definiert ist, ist offen. Die Challenges können etwa auf der Trainingsdauer, der Geschwindigkeit oder den Höhenmetern basieren. Ein Beispiel für die Definition einer Gruppenherausforderung: 15 Aktivitätsstunden innerhalb von zwei Wochen absolvieren.

Strava-App: neue Group Challenges

In der überarbeiteten App lassen sich für einzelne Herausforderungen nun Gruppen mit bis zu 25 Mitgliedern bilden.

In dem „Gruppen-Tab“ können alle an einer Challenge teilnehmenden Sportler den eigenen Fortschritt sowie den der anderen Teilnehmer verfolgen. Sportler ohne eine Bezahl-Mitgliedschaft bei Strava können bis zu drei Mal an einer Group Challenge teilnehmen. Folgende Ziele lassen sich in der Strava-App für die neuen Group Challenges festlegen:

  • Die meiste Aktivität: Ein Ziel wird gesetzt für die Zeit, die Distanz, den Höhengewinn oder -verlust. In der Rangliste werden die Sportler nach ihrer Gesamtaktivität eingestuft.
  • Schnellste Leistung: Durchschnittliches Tempo über eine bestimmte Distanz. In der Rangliste werden die Gruppenmitgleider nach ihrem durchschnittlichen Tempo eingestuft.
  • Längste Einzelaktivität: Aufzeichnung der längsten Distanz bei einer Einzelaktivität.

Strava-App: Neue Optionen für Gruppen

Mit dem Feature Group Challenge will das Unternehmen in der Strava-App nun einen sicheren, virtuellen Raum bieten, in dem man sich mit Freunden austauschen, gemeinsam Sport treiben und sich motivieren kann. Die Funktion ist für alle Sportarten offen. Neben der neuen Funktion Group Challenge soll es bald noch weitere neue Optionen für Gruppen in der Strava-App geben.

Strava-App: neue Group Challenges

Die Ziele der Group Challenges lassen sich individuell definieren, etwa nach der Distanz oder der Aktivitätsdauer.

Laut Strava sollen sich die Challenges positiv auf die Motivation und die Trainingshäufigkeit auswirken. Sportler, die einer Challenge beitreten, sind demnach 2,5 Mal so aktiv wie Sportler, die keiner Challenge beitreten. 75 Prozent der Athleten, die einer Challenge im September beigetreten sind, sind demnach sechs Monate später immer noch regelmäßig sportlich aktiv. Mehr Informationen auf www.strava.com.

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Liv Langma: neue Rennräder für Frauen

Liv Langma: neue Rennräder für Frauen

Liv präsentiert vier neue Modelle der Serie Liv Langma. Der Rahmen soll leichter und steifer sein, die Aerodynamik und die Agilität sollen höher sein. Die unterschiedlichen Versionen der neuen Langma-Rennräder sollen sowohl von ambitionierten Freizeit-Radsportlerinnen als auch von den von Liv ausgestatteten Profiathletinnen eingesetzt werden.

Das Liv Langma zählt zu den auf ein geringes Gewicht ausgerichteten Allround-Rennrädern. Die erste Version des Liv Langma wurde im Jahr 2017 präsentiert. Der Name ist vom Wort „Chomolungma“ abgeleitet, dem tibetischen Namen für den Mount Everest.

Lotte Kopecky gewann mit dem neuen Liv Langma bereits das Rennen Le Samyn.

Carbonrahmen: Steifer durch längere Fasern

Bei dem neuen Langma kommen aerodynamisch optimierte Carbon-Rohrsätze zum Einsatz. Die Verbindungspunkte sind so aufeinander abgestimmt, dass sie zugleich viel Komfort und eine hohe Steifigkeit bieten sollen.

Das Langma wurde von Livs Ingenieur- und Produktdesignteam und den Profisportlerinnen in der Zusammenarbeit mit Aerodynamik-Experten entwickelt. Das Langma soll das schnellste und wendigste Rennrad des zu Giant gehörenden taiwanesischen Herstellers sein.

Liv Langma: neue Rennräder für Frauen

Der neue Rahmen des Liv Langma soll deutlich steifer und leichter sein als der des Vorgängermodells.

Die Fahrerinnen des Women‘s-World-Tour-Team Liv Racing testeten die Prototypen und brachten ihre Rückmeldungen in den Entwicklungsprozess ein. Die Geometrie wurde für breitere Reifen abgestimmt, das Verhältnis von der Steifigkeit zu dem Gewicht wurde verbessert. Auch die Aerodynamik konnte laut Liv verbessert werden.

Frauenspezifisch: Maße des Liv Langma

Die Maße des Rahmens und der Anbauteile sind speziell auf die weibliche Anatomie abgestimmt. Das betrifft die Sattelform ebenso wie den Lenker hinsichtlich der Breite, der Drop- und Reach-Werte sowie der Ergonomie. Das Liv Langma ist in drei Modellreihen erhältlich: Langma Advanced SL, Langma Advanced Pro sowie zwei Varianten des Modells Langma Advanced.

Die Eigenschaften des Topmodells Langma Advanced SL: Das Advanced SL-Carbonrahmenset soll aufgrund der längeren, gleichmäßigen Kohlefasern der Continuous-Carbon-Fiber-Konstruktion steifer und um 60 Gramm leichter sein als die erste Generation des Langma Advanced SL. Dies soll für direktere Fahreigenschaften und eine direktere Beschleunigung sorgen. Die Steifigkeit im gesamten Bereich des Antriebs soll um 21 Prozent höher sein. Hier kommt das von Giant und Liv bekannte Oversized-Tretlagerbereich-Design zum Einsatz. Zugleich soll der neue Rahmen noch mehr Dämpfungskomfort bieten.

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Das neue Liv Langma ist das Rennrad des Women’s-World-Tour-Team Liv Racing.

Handling und Fahreigenschaften: Agilität und Komfort

Liv hat die Gabel des Langma überarbeitet, die nun um 50 Prozent mehr Seitensteifigkeit bieten soll als die Gabel der ersten Generation des Langma Advanced SL. Damit soll sie zu einem präziseren Handling beitragen. Diese Eigenschaften sollen durch den Oversized-Steuersatz sowie den neuen Liv-Contact-SLR-Lenker verstärkt werden.

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Die vollintegrierten hydraulischen Flat-Mount-Scheibenbremsen sollen für eine sehr hohe Bremspower unter allen Bedingungen sorgen. Das neue Rahmen- und Gabel-Design erlaubt die Montage von bis zu 32 Millimeter breiten Reifen, die noch mehr Grip und Dämpfung bieten können. Die Brems- und Schaltleitungen verlaufen im Rahmen integriert. Der Top-Rahmen des Modells Langma Advanced SL ist nur mit elektronischen Schaltsystemen kompatibel.

Liv Langma: neue Rennräder für Frauen

Der Gabel der Top-Version des neuen Liv Langma soll eine um 50 Prozent höhere Seitensteifigkeit bieten als die des Vorgängermodells.

Liv Langma: die Aerodynamik

Die überarbeiteten halbelliptischen Rohre sollen den Luftwiderstand in einem größeren Anströmwinkel reduzieren. Die Form der nur 141 Gramm schweren Vollcarbon-Sattelstütze Variant SLR soll ebenso der Aerodynamik dienen. Die neuen Laufräder der Giant-Hausmarke Cadex, das Modell Cadex 36 Disc, soll eine besonders hohe Steifigkeit und damit eine besonders effiziente Kraftübertragung bieten.

Mehr Informationen zu den neuen Top-Laufrädern Cadex 36 Disc stehen in diesem Artikel.

Liv Langma Pro & Liv Langma Advanced

Die anderen beiden Modelle, das Advanced Pro und die beiden Advanced-Versionen, verfügen beide über die Advanced-Grade-Carbon-Technologie, einen Rahmen mit halbelliptisch geformten und aerodynamisch optimierten Rohren sowie die neue symmetrische Aero-Carbongabel mit Flat-Mount-Scheibenbremsaufnahme und einer Reifenfreiheit für bis zu 32 Millimeter breite Pneus.

Liv Langma: neue Rennräder für Frauen

Im Jahr 2017 wurde die erste Version des Liv Langma vorgestellt. Das neue Top-Modell kommt mit einer Sram-Etap-AXS-Gruppe und den Cadex-36-Disc-Laufrädern.

Modellversionen und Preise

Alle Modelle sind in den Größen XXS bis Large – das Liv Langma Advanced SL auf Anfrage in S bis L – erhältlich und sollen ab September 2021 verfügbar sein.

Den Preis des Liv Langma Advanced SL nennt Liv nur auf Nachfrage. Das Liv Langma Advanced Pro 1 kostet 3.999 Euro. Das Langma Advanced 1+ kostet 3199 Euro, das Langma Advanced 2 kostet 2299 Euro. Mehr Informationen auf der Website des Herstellers Liv: www.liv-cycling.com

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Radsport und Sex: Studie zu Auswirkungen von Ausdauersport

Giro d'Italia, Giro d'Italia 2021, Peter Sagan

Radsport und andere Ausdauersportarten können das Sex-Leben verbessern und Erektionsstörungen verhindern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University of California in San Francisco.

Die Forscher befragten rund 6000 sportlich aktive Personen zwischen 30 und 45 Jahren mittels eines Online-Fragebogens. Zu den abgefragten Themen zählten die Zeit, die sie wöchentlich Sport betrieben, und die Sexualfunktionen – darunter Erektionsstörungen bei Männern und Erregungs-Probleme bei Frauen.

Ausdauersport und Dysfunktionen beim Sex

Die zentrale Frage der Studie lautete: Gibt es einen Zusammenhang zwischen der sportlichen Aktivität und sexuellen Dysfunktionen? Die Probanden wurden nach der Häufigkeit und Intensität ihrer sportlichen Aktivität in verschiedene Gruppen eingeordnet.

Alle Studienteilnehmer waren Radsportler, Schwimmer oder Läufer – mit verschiedenen Trainingsumfängen.

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Aktivere Menschen haben größere Sex-Zufriedenheit

Das Ergebnis: Je mehr kardiovaskuläre Aktivität, desto höher die – subjektiv empfundene – Zufriedenheit mit dem eigenen Sexleben. Auf das Radfahren bezogen: Männer, die rund zehn Stunden pro Woche Radfahren, leiden um 22 Prozent seltener an Erektionsstörungen als diejenigen, die nur zwei Stunden oder weniger fahren. Frauen, die mindestens 5,5 Stunden pro Woche fahren, waren mit ihren sexuellen Erfahrungen deutlich zufriedener.

Positive Effekte ließen sich in jeder aktiveren im Vergleich zu der jeweils weniger aktiven Gruppe nachweisen. Je aktiver die Athleten waren, desto geringer das Risiko für sexuelle Dysfunktionen.

Zudem waren die Sportler mit ihrem Liebesleben zufriedener. „Wir haben auch nicht festgestellt, dass zu viel Sport kontraproduktiv sein könnte“, sagte der Mit-Autor der Studie, Professor Benjamin Breyer.

Studie: Fergus KB, Gaither TW, Baradaran N, et al. (2019). Exercise Improves Self-Reported Sexual Function Among Physically Active Adults. Journal of Sexual Medicine

Dieser Artikel erschien in der RennRad 6/2021. Hier können Sie die Ausgabe als E-Paper oder Printmagazin bestellen.


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